Brustkrebs (Mammakarzinom) stellt die häufigste Tumorart des weiblichen Geschlechts dar. Vor allem ein besonders langer hormonaktiver Zustand kann dessen Entstehung begünstigen. Das bedeutet, dass Frauen, bei denen es früh zur ersten Periode und erst spät zum Eintritt der Wechseljahre kommt, besonders gefährdet sind.
Auch eine genetische Komponente scheint bei der Entstehung von Brustkrebs eine wichtige Rolle zu spielen. Neben Frauen können auch Männer an Brustkrebs erkranken. Das ist aber viel seltener.
In Deutschland stellt Brustkrebs die häufigste bösartige Erkrankung der Frau dar und geht mit einem Lebenszeitrisiko für Frauen von ca. 12 % einher. Männer hingegen erkranken mit einem Lebenszeitrisiko von lediglich 0,1 % deutlich seltener an Brustkrebs.
Es gibt verschiedene Formen des Mammakarzinoms, die sich anhand spezifischer Eigenschaften voneinander unterscheiden.
Zu den häufigsten Formen des Brustkrebses zählen das invasive Mammakarzinom ohne speziellen Typ (IC-NST), das invasiv-lobuläre Mammakarzinom (ILC) und das inflammatorische Mammakarzinom.
Das invasive Mammakarzinom ohne speziellen Typ ist auch als invasiv-duktales Mammakarzinom (NST) bekannt. Diese Tumore weisen Anteile von Milchgängen auf. Es zeigt in den meisten Fällen ein knotiges Wachstum, was dazu führt, dass es mithilfe des Mammografie-Screenings und auch im Ultraschall deutlich nachweisbar ist. Das invasive Mammakarzinom ohne speziellen Typ macht ungefähr 75 Prozent aller Brustkrebsfälle aus.
Mit ungefähr 15 Prozent aller Brustkrebs Fälle stellt das invasiv-lobuläre Mammakarzinom die zweithäufigste Form dar. Das invasiv-lobuläre Mammakarzinom geht von den Epithelzellen der Drüsenläppchen (Lobuli) der Brustdrüse aus und dringt von dort in umliegendes Gewebe ein. Typischerweise zeigt es ein diffuses Wachstum und wird aus diesem Grund nicht selten erst später erkannt.
Unter dem Begriff inflammatorisches Mamma-CA versteht man einen Brustkrebs, der mit der Ausbildung von entzündlichen Prozessen einhergeht. Das inflammatorische Mammakarzinom ist besonders aggressiv und macht circa ein Prozent aller Brustkrebsfälle aus.
Grundsätzlich entsteht Brustkrebs (engl. breast cancer) dann, wenn sich Zellen krankhaft verändern und der Körper diese veränderten Zellen nicht beseitigen kann. Wenn sich veränderte Zellen dem Kontrollmechanismus des Körpers entziehen, teilen sie sich ungehindert und vermehren sich inmitten der gesunden Zellen immer weiter.
Weil sich Krebszellen schneller teilen als gesunde Zellen, verdrängen sie die gesunden Zellen nach und nach. Eine solche Geschwulst aus mehreren unkontrolliert vermehrten Zellen nennt man Tumor.
Es gibt mehrere hormonelle und genetische Risikofaktoren, die das Entstehen von Brustkrebs begünstigen können.
Zu den hormonellen Risikofaktoren zählen ein langer hormonell aktiver Zeitraum (frühe erste Regelblutung, späte Menopause), keine/ wenige Schwangerschaften, eine späte erste Geburt, keine/ kurze Stillzeit,
Zu den genetisch bedingten Risikofaktoren zählen vor allem Mutationen in DNA-Reparaturproteinen (das höchste Risiko in den BRCA1, BRCA2 oder PALB2-Genen). Auch eine familiäre Belastung ohne Mutationsnachweis stellt einen Risikofaktor dar.
Wenn also nahe Angehörige bereits von einem Tumor im Brustgewebe betroffen sind, steigt auch die Wahrscheinlichkeit, selbst im Laufe des Lebens an Brustkrebs zu erkranken.
Sollte also ein naher Angehöriger an einem Brustkrebs erkranken, ist es wichtig, dieses auch für die Verwandten zu berücksichtigen.
Zum einen kann, wenn viele Personen in der eigenen Familie, in direkt aufeinander folgenden Generationen (Amsterdam-Kriterien) ein Hinweis darstellen, dass eine genetische Störung in der Familie vorliegt und die verwandten Personen auch ein erhöhtes Risiko haben. Bei der betroffenen Person können dann auch genetische Untersuchungen durchgeführt werden, um dieses zu bestimmen.
Bei dem häufiger auftretenden Mutation im BRCA Gen besteht auch ein erhöhtes Risiko für eine Krebserkrankung in anderen Organen. Dieses sollte unbedingt im Rahmen von Vorsorgeuntersuchungen diskutiert werden.
In jedem Fall, auch wenn keine genetische Vorbelastung vorliegt, sollte die Vorsorge für die nahen Verwandten bereits früher eingeleitet werden und kann ggf. auch intensiviert werden.
Sonstige Risikofaktoren sind ein höheres Alter, eine hohe Brustdichte,
Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Neben Frauen können aber auch Männer an Brustkrebs erkranken. Männer machen allerdings nur rund ein Prozent aller Brustkrebserkrankten aus.
Das mittlere Erkrankungsalter von Frauen mit Brustkrebs liegt bei circa 65 Jahren. Männer erkranken typischerweise deutlich später. Das mittlere Erkrankungsalter liegt bei ihnen bei rund 72 Jahren.
Brustkrebs kann mittlerweile recht gut behandelt werden, wodurch sich die Prognose deutlich verbessert hat. Ungefähr ein Viertel der betroffenen Patientinnen versterben dennoch am Tumor.
Je weiter ein Tumor im Bereich der Brüste fortschreitet, desto höher ist das Risiko, dass es zur Abspaltung von Tochtergeschwüren, sogenannten Metastasen, kommt. In einigen Fällen hat der Brustkrebs bereits zum Zeitpunkt der Diagnosestellung gestreut.
Das Risiko für die Bildung von Metastasen steigt immer dann, wenn:
Metastasen des Mammakarzinoms gelangen ausgehend vom Primärtumor in die Lymphknoten oder die Blutbahn. Im Anschluss können sie über den Blutstrom oder die Lymphe in andere Körperregionen verteilt werden.
In diesem Zusammenhang spricht man von einer sogenannten lymphogenen oder hämatogenen Metastasierung. Besonders häufig von Metastasen eines Tumors der Brust betroffen ist das knöcherne Skelett, die Leber, die Lunge oder das Gehirn.
Die Knochenmetastasen zeigen sich häufig in der Wirbelsäule der betroffenen Patienten. In einigen Fällen siedeln sie sich aber auch in anderen Knochen, wie den Ober- oder Unterschenkelknochen an. Die von einer Metastase veränderten Knochen rufen bei vielen Patientinnen starke Schmerzen hervor.
Außerdem sind befallene Knochen deutlich instabiler und neigen schneller dazu zu brechen als gesundes Knochengewebe. Bricht ein von einem Tumor oder Tochtergeschwür veränderter Knochen, so spricht man in der Medizin von einer sogenannten pathologischen Fraktur.
Knochenmetastasen können mithilfe einer Röntgenuntersuchung oder anderer bildgebender Maßnahmen nachgewiesen werden. Besonders geeignet sind die Computer- (CT) und die Magnetresonanztomografie (
Wenn sich Brustkrebs-Metastasen in der Leber ansiedeln, bereiten sie häufig über einen langen Zeitraum keinerlei Beschwerden. Manchmal rufen sie bei den Betroffenen unspezifische Symptome aus wie Völlegefühl und andere Verdauungsprobleme, Appetitmangel und Gewichtsabnahme hervor.
Brustkrebs zeigt sich in der Regel durch das Auftreten von knotigen Veränderungen und/oder Verhärtungen. In den meisten Fällen tritt das Mammakarzinom im oberen äußeren Quadranten der Brust auf.
Je nachdem wie weit der Krebs bereits ausgeprägt ist und in welchem Stadium er sich befindet, kann es zu einem deutlich veränderten Aussehen der betroffenen Brust kommen. Bei vielen Frauen verändern sich sowohl deren Größe als auch deren Form.
Beim Anheben der Arme über den Kopf lassen sich außerdem unterschiedliche Bewegungen zwischen gesunder und veränderter Brust nachweisen. Viele Frauen bemerken bereits in einem frühen Tumorstadium Einziehungen im Bereich der Hautoberfläche und/oder der Brustwarze.
Auch die Farbe und/oder die Berührungsempfindlichkeit können sich im Zuge der Erkrankung deutlich verändern. Bei einigen Formen des Mammakarzinoms kann es darüber hinaus zu einer wässrigen bis blutigen Sekretabsonderung aus der Brustwarze kommen.
Die meisten dieser Symptome können aber auch auftreten, ohne dass ein Tumor dafür ursächlich ist. Das gilt vor allem für die vergrößerten Lymphknoten. Diese können nicht bloß bei Brustkrebs, sondern auch bei einem banalen Infekt anschwellen. Verdächtig ist es dann, wenn zusätzlich zu den geschwollenen Lymphknoten eine Veränderung im Brustgewebe ertastet werden kann.
Knoten in der Brust, die auf Druck mit Schmerzen reagieren, sind in den meisten Fällen gutartig. Dabei kann es sich zum Beispiel um einen benignen Tumor, eine harmlose Zyste oder verdichtetes Bindegewebe handeln.
Schmerzen gelten bei der Mehrzahl der bekannten Erkrankungen als Warnsignal. Bei Brustkrebs ist genau das Gegenteil der Fall. Das Mammakarzinom selbst ruft keine Schmerzen hervor. Erst in einem fortgeschrittenen Stadium kann es durch die Beeinträchtigung anderer Organe und/oder gestreute Metastasen zur Entstehung von Schmerzen kommen.
Wie viele anderen Krebserkrankungen macht auch Brustkrebs häufig erst in sehr fortgeschrittenem Stadium Symptome. Demnach ist es wichtig, jedes Symptom ernst zu nehmen.
Als typische klinische Zeichen können sich unscharf begrenzte, ggf. druckunempfindliche Verhärtungen und nicht verschiebbare Knoten, Hauteinziehungen, Hautödeme, bleibende Rötungen, entzündlich veränderte Haut, sogenannte Orangenhaut, Entzündung der Brustwarzen mit austretendem Sekret, Größenveränderung der Brust oder eine Asymmetrie zur Gegenseite sein.
In einem fortgeschrittenem Stadium können allgemeine Symptome wie ungewollter Gewichtsverlust, große Abgeschlagenheit, Nachtschweiß und häufige Müdigkeit.
Häufig streut der Tumor in Lymphknoten. Das ist eine Flüssigkeit, die unseren gesamten Körper passiert und vergleichbar mit dem Blutsystem ist. Der Abfluss von der Brust führt in die Leiste, wo die Lymphe dann zu einer Vergrößerung von Lymphknoten führt. Es ist daher ratsam, sich regelmäßig die eigenen Achselhöhlen abzustasten.
Auch über das Blut kann der Tumor streuen. In der Leber kann er zu einem Versagen der Leber führt, im Knochen, kann der Tumor zu starken Schmerzen führen und in der Lunge die Atmung verändern.
Generell gilt: Je früher die Diagnose Brustkrebs gestellt wird, desto höher sind die Chancen auf einen Behandlungserfolg. Wenn der Verdacht auf Brustkrebs besteht, sollte dies immer ärztlich abgeklärt werden.
Frauen sollten im Allgemeinen mindestens einmal pro Monat sorgfältig ihre beiden Brüste abtasten. Auf diese Weise ist es möglich, knotige Veränderungen frühzeitig zu entdecken. Oft ist es auch der Partner, der eine Verhärtung feststellt.
Bitte sprechen Sie Ihre Partnerin auf Verhärtungen, die sie im Rahmen ihres Liebesspieles getastet haben unbedingt an. Es könnte ihr Leben retten. Je früher Brustkrebs diagnostiziert wird, desto schneller kann eine gezielte Behandlung eingeleitet werden und desto besser ist die Prognose der betroffenen Patientin.
Beim regelmäßigen Abtasten sollte die Brust in vier Quadranten aufgeteilt und jeder dieser Anteile langsam von außen nach innen abgetastet werden. Darüber hinaus ist es wichtig, auch die Lymphknoten im Bereich der Brust und der Achseln zu untersuchen.
Das Abtasten der Brüste gelingt bei Frauen in den fruchtbaren Jahren immer dann am besten, wenn es auf die nächste Monatsblutung zugeht. Ungefähr eine Woche vor dem Einsetzen der Menstruation stellt sich das Brustgewebe als besonders weich dar. Aus diesem Grund treten tumorsuspekte Veränderungen deutlicher hervor und können einfacher ertastet werden.
Neben dem selbstständigen Abtasten der Brüste sollte jede Frau ab dem 30. Lebensjahr an einer Brustkrebs-Früherkennungsuntersuchung beim Gynäkologen teilnehmen.
Die Diagnostik bei dem Verdacht auf das Vorliegen von Brustkrebs gliedert sich in der Regel in verschiedene Schritte:
Dabei wird die Krankengeschichte erhoben und nach der Familiengeschichte hinsichtlich Brustkrebs-Erkrankungen gefragt. Wenn bereits nahe Angehörige, wie etwa die Mutter, an Tumoren im Bereich der Brust erkrankt sind, steigert das auch die Wahrscheinlichkeit selbst eine Form von Brustkrebs zu entwickeln.
Der Arzt wird nach sogenannten B-Symptomen fragen. Bei Patienten, die an einer Tumorerkrankung leiden, treten gehäuft
Es erfolgt ebenso eine körperliche Untersuchung, bei der beide Brüste sowie die Schlüsselbeingruben und die Achselhöhlen genau abgetastet werden. Bei dieser Untersuchung ist darauf zu achten, dass alle vier Quadranten der Brust von außen nach innen abgetastet werden.
Sollte dabei eine Auffälligkeiten, die auf Brustkrebs hinweisen, gefunden werden, sollten weitere diagnostische Verfahren eingeleitet werden.
Bei auffälligem Tastbefund wird als Standarddiagnostik bei Frauen ab 40 Jahren zunächst eine Mammografie durchgeführt. Hierbei handelt es sich um eine Röntgenuntersuchung der Brust.
Bei unklaren Befunden findet standardmäßig eine Sonografie statt, dies ist eine Ultraschalluntersuchung der Brust. Bei Frauen unter 40 Jahren ist diese Mammosonografie die erste Untersuchungsoption bei Verdacht auf Brustkrebs.
Im Rahmen einer Mammografie lassen sich bösartige und gutartige Veränderungen weitgehend abgrenzen. Durch eine zusätzliche Ultraschalluntersuchung lässt sich die Sicherheit der Diagnose Brustkrebs erhöhen.
Bei einem entsprechenden Verdacht wird eine Biopsie durchgeführt, d. h. es wird Brustgewebe entnommen und im Labor untersucht. Dort kann festgestellt werden, ob die Veränderungen gut- oder bösartiger Natur sind.
Konnte eine Brustkrebsdiagnose festgestellt werden, ist eine sogenannten molekular pathologische Untersuchung von größter Bedeutung und kann einen massiven Einfluss auf Therapie und Prognose haben.
Die wichtigsten Faktoren, die unbedingt kontrolliert werden sollen, stellen dabei der Hormonrezeptorstatus (Östrogen und Progesteron) der sogenannte HER2Neu Rezeptorstatus und Ki67 dar.
Ein wichtiger Teil der Diagnostik im Rahmen der Biopsie ist auch die sogenannte Sentinel-Lymphknoten-Biopsie. Sentinel-Lymphknoten sind quasi Wächterlymphknoten und in diesem Konzept werden so die Lymphknoten bezeichnet, die im Abflussgebiet der Lymphflüssigkeit eines bösartigen Tumors an erster Stelle liegen.
Grundsätzlich kann auch eine Laboruntersuchung bei der Diagnose Brustkrebs hilfreich sein. Auch wenn Tumormarker nicht unbedingt zur Diagnose geeignet sind, können sie trotzdem Informationen geben, die bei der Gesamtbeurteilung hilfreich sind. Auch sind die Daten wichtig, um dieses über die gesamte Therapie messen zu können.
Der wichtigste Tumormarker für Brustkrebs ist CA 15-3 und
In der Verlaufbeurteilung gibt es aktuell auch die Möglichkeit, die zirkulierende Tumor DNA zu bestimmen. Das sind quasi DNA Bestandteile, die der Krebs ins Blut abstößt und dann im Labor nach Blutuntersuchung gemessen werden können. Hieran kann man später in der Therapie feststellen, wie effektiv eine Therapie ist.
Dieses ist von der gesetzlichen Krankenversicherung nicht komplett gedeckt, da die aktuellen Daten noch nicht zulassen, dass es sich hierbei um ein Standardverfahren handelt. In vielen großen Zentren ist es jedoch schon seit langer Zeit etabliert.
Wenn eine Krebserkrankung vorliegt, ist es eine wichtige Aufgabe des Arztes auch, nach Metastasen zu suchen. Metastasen entstehen, wenn Zellen des Haupttumors ins Blut gelangen und an anderen Stellen absiedeln. Dort vermehren sich die Zellen und verursachen Probleme. Die Prognose ist sehr davon abhängig, ob Metastasen vorliegen.
Bei dem Verdacht auf einen Brustkrebs sollte die Lunge untersucht werden (CT- Thorax), die Leber (Sonografie oder CT Abdomen) und das Skelett (Skelettszintigrafie). Ein
Bei kaum einer anderen Krebserkrankung war der Fortschritt in den letzten Jahren so gewaltig wie beim Brustkrebs. Heilungsraten, waren noch nie so groß wie heute und es werden immer mehr Therapiemöglichkeiten den Patienten zur Verfügung gestellt. Die Therapie beim Brustkrebs wird immer individueller und kann sich immer mehr an den einzelnen Betroffenen anpassen.
Für die Entscheidung, welche Therapie für den Betroffenen am besten ist, spielen verschiedene Faktoren eine große Rolle. Das ist zum einen die Größe des Tumors und wie weit sich der Tumor ausgebreitet hat. Liegen bereits Metastasen vor? Ein weiterer immer wichtiger werdender Punkt ist die histologische Untersuchung der Biopsie.
Die beste Prognose haben Patienten mit einem positiven Hormon/Progesteron Rezeptorstatus. HER2Neu war früher immer mit einer schlechteren Prognose verbunden, da es heute jedoch Medikamente geben, die diese Veränderung zielgerichtet therapieren können, besteht heute hier ein guter Behandlungsansatz für die Therapie des Brustkrebses.
Bei Patienten, die weder eine Mutation im Hormonrezeptorstatus, noch im HER2Neu Rezeptorstatus aufweisen, ist die Prognose deutlich schlechter. Man spricht in der Situation von dem sogenannten Tripple Negativen Brustkrebs.
Die Therapie eines Brustkrebses besteht aus verschiedenen Säulen, die die sich aus verschiedenen Einzelkomponenten zusammensetzen. Es ist wichtig, dass die Therapie von Experten durchgeführt wird und dass diese Experten sich aus verschiedenen Fachrichtungen zusammensetzen.
Zu Beginn der Einleitung einer Therapie sollten sich diese Experten beraten und einen Therapieplan erstellen. Dieses nennt man interdisziplinäres Tumorboard. Im Verlauf der Therapie sollte der Plan immer wieder neu geprüft werden.
Zunächst berichten wir über die Therapiemöglichkeiten bei einem Brustkrebs, der noch nicht gestreut hat.
Grundsätzlich kommen eine Chemotherapie, eine Hormontherapie, eine Rezeptortherapie, eine Hormontherapie, eine Operation und eine Strahlentherapie für den Patienten in Betracht. Was für den individuellen Patienten erforderlich ist, richtet sich nach der Genetik und der Ausdehnung des Tumors.
Zunächst sollte die Frage gestellt werden, ob eine Chemotherapie erforderlich ist. Dieses ist dann erforderlich, wenn der Patient einen erhöhten KI67 Score, eine Mutation im Her2Neu Gen aufweist oder keiner der Rezeptoren mutiert ist.
Also nur bei Hormonrezeptor positiven Patienten ohne Mutation im HER2neu Gen und mit niedrigem KI67 Score kann diskutiert werden, auf eine Chemotherapie zu verzichten.
Wenn eine Chemotherapie geplant ist, ist es auf jeden Fall sinnvoll, diese bereits vor der Operation zu geben. Damit ermöglicht man, das Ansprechen des Tumors zu beobachten; einmal über die
Damit können unnötige Therapien gespart und bei fehlendem Ansprechen durch Eskalation die Prognose ggf. verbessert werden.
Es gibt auch Fälle, bei denen nach einem Ansprechen eine De-Eskalation der Therapie vertretbar ist. Die Chemotherapie kann dann individuell erweitert werden. Bei Tripple Negativen Patienten empfiehlt es sich, die Chemotherapie mit einer Immuntherapie zu ergänzen.
Bei Patienten mit positiven HER2NEU Status kann ein Blocker dieser Mutation gegebenenfalls die Prognose verbessern. Bei Patienten mit positiven Hormonrezeptorstatus kann eine Hormontherapie bereits zeitgleich zur Chemotherapie begonnen werden.
In jedem Fall muss die Entscheidung, was die beste Therapie ist eine Abwägung darstellen zwischen allen Chancen und Risiken. Dabei ist das individuelle Risikoprofil des Betroffenen zu berücksichtigen.
Der Patient und seine Angehörigen sollten aktiv in die Entscheidung der Ärzte eingebunden werden. Eine weitere Säule der Therapie kann die psychoonkologische Begleitung darstellen. Insbesondere bei jungen Patienten stellt die Krebsdiagnose einen gewaltigen Einschnitt in das eigene Leben dar.
Auch wenn die Überlebensraten immer besser werden und Betroffene immer zuversichtlicher sein können, kann eine Krebserkrankung dazu führen, dass die Betroffenen an schweren Depressionen leiden.
Es ist erwiesen, dass ein guter Allgemeinzustand, das inkludiert die persönliche Psyche, das Überleben verlängern kann. Der Patient sollte daher aktiv auf die Möglichkeiten einer psychologischen Therapie durch seine Ärzte angesprochen werden.
Befindet sich der Brustkrebs in einem frühen Stadium, ist eine brusterhaltende Operation möglich. Dabei ist jedoch das Risiko im Gegensatz zu einer kompletten Brustentfernung mit Entfernung der Lymphknoten aus der gleichseitigen Achselhöhle das Risiko einer erneuten Tumorbildung erhöht.
Dieses Risiko kann aber durch eine nachfolgende Bestrahlung des übrigen Brustgewebes wieder deutlich reduziert werden. Daher wird im Anschluss an eine brusterhaltende Operation nahezu immer eine Bestrahlung angeschlossen.
Wenn eine brusterhaltende Operation nicht möglich ist, z.B. aufgrund von ungünstigem Tumor-Brust-Verhältnis, keiner Möglichkeit einer kompletten Tumorentfernung trotz Nachresektion oder bei Patientinnenwunsch bzw. Ablehnung einer nach brusterhaltenden Operationobligaten Strahlentherapie, wird eine Mastektomie durchgeführt, d.h. es erfolgt eine komplette Entfernung des gesamten Brustdrüsenkörpers.
Die Strahlentherapie stellt einen essenziellen Teil in der Behandlung des Brustkrebses dar. Die Indikation zur Strahlentherapie ist insbesondere dann gegeben, wenn nur eine brusterhaltende Operation durchgeführt wurde. Innerhalb des weltweiten Standards wird die Strahlentherapie nach einer Operation (adjuvante Bestrahlung) durchgeführt.
Es gibt jedoch Studien, die untersuchen möchten, ob es einen Vorteil dafür gibt, die Strahlenbehandlung vor der Operation durchzuführen. Hintergrund: Bei einer Bestrahlung werden Tumorzellen getötet und getötete Tumorzellen gelangen ins Blut. Es gibt Theorien, dass diese toten Tumorzellen von der Körper eigene Abwehr wahrgenommen und Antikörper gebildet werden.
Diese Antikörper können dann zur Krebstherapie im gesamten Körper beitragen. Nach einer Operation, die den gesamten Tumor entfernt hat, ist es also unwahrscheinlich diese Prozesse auszulösen.
Es ist eine Frage der wissenschaftlichen Forschung, ob eine Bestrahlung vor der Operation daher wirksamer ist als eine Bestrahlung nach einer Operation. Heute ist es üblich, nach der Operation bestrahlt zu werden.
Im Rahmen der Strahlentherapie wird eine Gesamtdosis über verschiedene Einzeldosen appliziert. Das bedeutet, jeden Tag wird eine kleine Dosis auf die Brust gestrahlt und Tag für Tag bis zu einer Gesamtdosis, die in der Lage ist Brustkrebszellen zu vernichten, fortgesetzt.
Die Strahlentherapie verursacht einen Schaden in der DNA des Tumors, es wird also verhindert, dass sich Tumorzellen teilen und vermehren. Da jedoch nicht nur der Tumor bestrahlt wird, sondern in der Regel die gesamte Brust, da hier das Risiko zur Ausbreitung am größten ist. In der akuten Situation zeigt sich manchmal als Nebenwirkung einer Bestrahlung eine leichte Rötung der Brust.
Innerhalb einer Bestrahlung sollten daher verschiedene Möglichkeiten zu Hautpflege beachtet werden. Es wird empfohlen, nicht zu häufig zu duschen und beim Waschen nur Baby Shampoo zu verwenden.
Mechanische Reibungen, die auch durch enge Kleidung oder Unterwäsche entstehen sollten nach Möglichkeit komplett vermieden werden. Ferner wird ihr Arzt die Therapie und die akuten Nebenwirkungen unter Therapie beurteilen.
Langfristige Nebenwirkungen durch eine Bestrahlung sind durch die enormen Fortschritte der Technik sehr viel seltener geworden als früher. Es muss jedoch berücksichtigt werden, dass Nebenwirkungen auch kumulativ durch die vielen verschiedenen Therapiekomponenten entstehen können. Die Strahlentherapie kann prinzipiell das Herz belasten.
Das Risiko wird verringert, wenn der Patient bestrahlt wird und dabei tief einatmet (sogenannte Deep-Inspitation Breathhold). Eine Dosisbelastung am Herz kann dazu führen, dass der Herzmuskel schwächer wird und eine Herzinsuffizienz entsteht. Da auch die gegebenen Medikamente das Herz beeinflussen sind hier, wie oben geschrieben, kumulative Effekte möglich.
Es ist daher ratsam, dass ein Patient der an einer Brustkrebserkrankung leidet sich an einem Herz-Arzt (Kardiologe) anschließt. Es sollte vor Strahlentherapie eine Echokardiografie durchgeführt und diese auch im Verlauf immer wieder kontrolliert werden. Ein besonderer Mechanismus ist die Kombination zwischen Strahlentherapie und Rauchen.
Es konnte wissenschaftlich gezeigt werden, dass vor allem die Patienten Herzprobleme bekommen, die zusätzlich auch Raucher sind.
Es macht daher Sinn, dass ein Patient der eine Brustkrebs Diagnose erlitten hat, an ein Programm zur Rauchentwöhnung angeschlossen wird. Das kann natürlich in der vorliegenden Situation besonders schwierig sein, da die Patienten durch ihre Diagnose gestresst sind und gelernt haben, dass sie mit Rauchen den Stress abbauen können.
Eine weitere mögliche Komplikation von einer Bestrahlung der Brust stellt eine Belastung der Lunge dar. Die Lunge liegt direkt hinter der Brust und kann daher auch mit der radioaktiven Strahlung belastet werden.
Komplikationen wären eine erschwerte Atmung und eine Kurzatmigkeit, die sogenannte
Die Therapie des Brustkrebses setzt sich aus verschiedenen Bestandteilen zusammen, die individuell an die persönliche Risikokonstellation angepasst werden müssen.
Die operative Entfernung des Tumors stellt eine fundamentale Säule in der Therapie des Brustkrebs dar. Es gibt verschiedene Techniken, die entsprechend der Ausdehnung des Tumors gewählt werden. Die beiden führenden Techniken sind die Entfernung des Tumors unter Belastung der Brust (brusterhaltende Therapie) oder die Entfernung der gesamten Brust (Mastektomie).
In Deutschland ist das Standardverfahren die brusterhaltende Therapie. Häufig stellt sich die Frage nach der optimalen kosmetischen Lösung nach so einer Operation.
Prinzipiell sind Implantate möglich, es sollte aber beachtet werden, dass wenn der Tumor nachwächst (rezidiv) dieses durch das Implantat gegebenenfalls verdeckt wird und so keine schnelle Therapie eingeleitet werden kann. Bei der Operation wird der Tumor vollständig entfernt. Das Ergebnis der Operation spielt eine zentrale Rolle für die Prognose der Erkrankung.
Ein essenzieller Bestandteil bei der Behandlung von Brustkrebs stellt die Strahlentherapie dar. Sie wird obligatorisch nach einer brusterhaltenden Operation durchgeführt, um eventuell verbliebene Krebszellen abzutöten und ein erneutes Auftreten des Brustkrebses zu verhindern.
Bei der Bestrahlung sind historisch das Herz und die Lunge die Organe, welche am ehesten mit dem größten Risiko verbunden sind, einen Schaden zu erlangen, wobei heutzutage bei den neuen Therapien kaum noch Nebenwirkungen beobachtet werden. Nebenwirkungen auf das Herz kommen vor allem bei Rauchern vor, sodass man dringend aufhören sollte zu rauchen.
In der Regel erfolgt eine Bestrahlung der gesamten Brust und eine weitere Dosisaufsättigung im Bereich des herausgeschnittenen Tumors (Tumorbett). Dieser sogenannte Boost kann über verschiedene Techniken appliziert werden.
Eine Möglichkeit dabei stellt die sogenannte IOERT dar, bei der im Rahmen der Operation aus einem Bestrahlungsgerät Elektronen kommen, die eine sehr hohe Wirksamkeit an der Oberfläche haben. Mit diesem Verfahren konnten sehr vielversprechend Ergebnisse gezeigt werden.
Bei der Bestrahlung der gesamten Brust konnte gezeigt werden, dass eine höhere Dosis pro Sitzung und damit eine Verkürzung der Therapie zu besseren onkologischen Ergebnissen geführt hat und somit den aktuellen Standard darstellt.
Je nach Befall der entsprechenden Lymphknoten kann die Strahlentherapie auch ausgeweitet werden. Eine Strahlenbehandlung ist für Patienten mit Betrobetroffenenffenen Lymphknoten sehr effektiv. Es sollte daher diskutiert werden, wo die Erkrankung auftritt und wie dieses am besten behandelt wird.
Zentral kommt dabei infrage, die Lymph-Region in der Axel und am Schlüsselbein mitzubestrahlen. Da sich hierbei auch das Nebenwirkungsprofil erhöhen kann, sollte dieses unbedingt mit einem Experten diskutiert werden.
Bei einer Chemotherapie werden Wirkstoffe verabreicht, die die Vermehrung der Tumorzellen hemmen und deshalb als Zytostatika („Zellstopper“) bezeichnet werden. Je nach Wirkstoff erfolgt die Gabe als Infusion oder in Tablettenform.
Die Gabe von Zytostatika kann adjuvant, also im Anschluss an eine Operation, erfolgen oder aber neoadjuvant, also vor einer anstehenden Operation, um dafür zu sorgen, dass der Krebs operabel ist.
Wichtig zu sagen ist, dass auch gesunde Zellen von der Wirkung von Chemotherapeutika betroffen sind. Dies betrifft vor allem das Knochenmark, die Haut, die Haarwurzeln und die Magen- und Darmschleimhaut. Aus diesem Grund sind Haarausfall und häufige Übelkeit zwei der häufigsten Nebenwirkungen, die bei einer Chemotherapie auftreten können.
Relevant ist, dass prämenopausale Patientinnen vor einer Chemotherapie über fertilitätserhaltende Maßnahmen aufgeklärt werden.
In Bezug auf die Chemotherapie ist zu erwähnen, dass sie tendenziell zu oft stattfindet, weshalb die Indikation zuvor gut kontrolliert werden sollte.
Die Indikation zur Chemotherapie richtet sich nach dem Rezeptorstatus und einem Marker der Zellteilung (KI67). Bei Patientinnen mit positivem Hormonrezeptorstatus und negativem Her2Neu Rezeptorstatus, wir eine Chemotherapie nur bei erhöhtem KI67 empfohlen.
Die meisten der Brustkrebstumoren sind hormonabhängig. Bestimmte körpereigene Hormone, vor allem das weibliche Sexualhormon Östrogen, regen dabei das Wachstum der Krebszellen an. Im Umschluss bedeutet das, dass man Substanzen geben kann, welche die Wirkung der Hormone reduzieren oder verhindern, um das Wachstum des Tumors zu vermindern.
Sofern die Patientin oder der Patient eine Chemotherapie erhält, sollte mit der Antihormontherapie erst begonnen werden, wenn die Behandlung mit Chemotherapeutika abgeschlossen ist.
Bei einer Immuntherapie werden künstlich hergestellte Abwehrstoffe des Immunsystems verwendet, um damit Krebszellen zu zerstören. Dabei hemmen bestimmte Wirkstoffe das Tumorwachstum, indem sie sich gegen ganz spezifische Eigenschaften der Krebszellen richten. Als Wirkstoffe werden in der zielgerichteten Therapie unter anderem Antikörper eingesetzt, die auch mit der Chemotherapie kombiniert werden können.
Zwei große voneinander unabhängige Studien konnten den Vorteil der Immuntherapie für Patienten ohne Mutation im Hormonrezeptor und HER2NEU zeigen. Diese Patienten werden wie oben beschrieben als Tripel negativ bezeichnet.
Eine Intensivierung der Therapie dieser Patienten durch die Immuntherapie ermöglicht, wenn die Therapie bereits vor der OP eingeleitet wird, dass der Tumor zum Zeitpunkt der Operation nicht mehr vorhanden ist.
Das ist ein wichtiger Prognose-Marker. Der sogenannte Grad der Remission sollte unbedingt nach der Operation in die weiteren Therapieentscheidungen einbezogen werden.
Wenn bereits Metastasen vorliegen, muss die Therapie in Zusammenschau mit der Prognose sehr individuell getroffen werden. Ob in dieser Situation eine lokale Therapie bestehend aus Strahlentherapie und Operation noch vorteilhaft ist, ist aktuell unklar. Bei wenigen begrenzten Metastasen der sogenannten Oligo-Metastasierung sollte in jedem Fall noch das gesamte Potenzial ausgeschöpft werden.
Daher kannst du dieser Situation auch erforderlich sein, zum Beispiel
Die Prognose ist u.a. abhängig davon, in welchem Stadium der Brustkrebs sich befindet. Das Gesamtüberleben liegt bei Frauen nach 5 Jahren bei 88 % und nach 10 Jahren bei 82 %. Bei einem lokal begrenzten Brustkrebs liegt die 5-Jahres-Überlebensrate sogar bei 90-100 %.
Faktoren, die bereits zu Therapiebeginn bekannt sind und den individuellen Krankheitsverlauf sowie das Gesamtüberleben unabhängig von der Therapie beeinflussen, sind der pTNM-Status (Tumorausbreitung (T), Lymphknotenstatus (N) und Fernmetastasierung (M)), die h istologische Klassifikation, das Alter, der sogenannte Hormonrezeptorstatus (ER-/PR-Status) und HER2-Status.
Interessanterweise konnte im Rahmen von einer niederländischen Studie gezeigt werden, dass Patientinnen in sehr frühen Stadien einer Brustkrebserkrankung länger leben als gesunde Patienten.
Das lässt sich damit erklären, dass man die Erkrankung prinzipiell bei nahezu allen erkrankten heilen kann, jedoch Patienten die bereits in frühen Jahren mit einer Krebsdiagnose konfrontiert wurden ihren Lebensstil drastisch verbessert und demnach gesünder gelebt haben als die Vergleichsgruppe ohne Brustkrebs.
In einem Stadium, in dem der Patient bereits Metastasen hat, ist eine Heilung leider nicht mehr möglich. Mit modernen Medikamenten kann der Fortschritt der Erkrankung über viele Jahre zwar eingeschränkt werden es ist aber nicht möglich den Betroffenen zu heilen.
Große Hoffnung wird in die Antikörpertherapie gesetzt, woran derzeit viel geforscht wird.
Reine Alternativmedizin zur Behandlung von Brustkrebs gibt es nicht. Die zusätzliche – aber nicht alternative – Behandlung mit pflanzlichen Präparaten kann eine Krebstherapie unterstützen und Nebenwirkungen lindern.
Der sinnvolle Einsatz solcher komplementären Therapien sollte gut mit dem Arzt/ der Ärztin besprochen werden, da auch naturheilkundliche Präparate zwar eventuell Nebenwirkungen einer Therapie vermindern können, jedoch die Wirkung von Antihormon-, Chemo- oder zielgerichteter Therapie abschwächen bzw. deren Nebenwirkungen verstärken können.
Die Nachsorge beginnt im Anschluss an die Primärtherapie und umfasst regelmäßige Kontrolluntersuchungen auf Rezidive, die Begleitung bei Langzeittherapien mit Diagnose und Therapie von Folge- und Nebenwirkungen, aber auch die psychosoziale Betreuung sowie Rehabilitationsmaßnahmen.
Im 1. bis 3. Jahr nach der Brustkrebserkrankung finden vierteljährlich ein Gespräch und eine körperliche Untersuchung, nach brusterhaltender Operation alle 12 Monate eine Mammografie beidseits, alle 12 Monate eine Mammosonografie und bei Verdacht auf ein Rezidiv Laboruntersuchungen, statt.
Ab dem 4. Jahr finden das Gespräch und die körperliche Untersuchung halbjährlich statt, alle 12 Monate erfolgt weiter eine Mammografie und Mammosonografie und Laboruntersuchungen weiterhin nur bei Verdacht auf Rezidiv oder Metastasen.
Ab dem 6. Jahr wird standardmäßig eine Früherkennung in Form einer jährlichen Mammografie und Mammosonografie durchgeführt sowie weitergehende Untersuchungen bei Verdacht auf Rezidiv und/oder Metastasen bzw. Therapienebenwirkungen.
Im konkreten Fall müssen Art und Abstand der Untersuchungen individuell auf Risikosituation und Bedürfnisse der Patientin abgestimmt werden.
Stellen Frauen darüber hinaus Veränderungen fest oder treten Beschwerden auf, muss nicht auf den nächsten Kontrolltermin gewartet werden und es kann sofort ein Termin zur Untersuchung gemacht werden.
Im direkten Vergleich erkranken Männer deutlich seltener an Brustkrebs als Frauen. Es ist jedoch wichtig zu wissen, dass es auch möglich ist, dass ein Mann ein Geschwür in der Brust entwickelt. Die betroffenen Männer sind in der Regel zum Zeitpunkt der Diagnose zwischen 70 und 75 Jahre alt.
Wie bei der Frau zählt auch beim männlichen Geschlecht eine genetische Veranlagung als einer der wichtigsten Risikofaktoren für die Entstehung von Brustkrebs. Aber auch ein ungesunder Lebensstil mit Bewegungsmangel, Nikotin- und exzessivem Alkoholkonsum kann die Wahrscheinlichkeit an Brustkrebs zu erkranken deutlich erhöhen.
Außerdem lässt sich klinisch beobachten, dass vor allem Männer, die in jungen Jahren einen sogenannten Hodenhochstand oder eine andere Form der Hodenfehlanlage hatten, häufiger an einem Mammakarzinom erkranken. Gleiches gilt für jene Männer, die bereits an einer Hoden-Orchitits) oder Nebenhodenentzündung (Epididymitis) gelitten haben.
Es gibt insgesamt verschiedene Ursachen, die die Entstehung von einem Tumor in der Brust bei einem Mann begünstigen. Während einige dieser Ursachen nicht beeinflussbar sind, können andere Risiken für das Auftreten von Brustkrebs deutlich gesenkt werden.
Eine entscheidende Rolle spielt, wie bei Frauen auch, der Hormonhaushalt. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass der männliche Körper neben den männlichen Geschlechtshormonen wie Testosteron auch weibliche Hormone synthetisiert. Die Menge der bei einem Mann gebildeten weiblichen Geschlechtshormone ist natürlich bei Weitem nicht so hoch wie bei einer Frau. Kommt es nun bei einem Mann zu einer Verschiebung des normalen Hormonhaushalts, kann die Wahrscheinlichkeit für das Auftreten von Brustkrebs gesteigert werden.
Das ist vor allem dann der Fall, wenn deutlich mehr Östrogen produziert. Eine gesteigerte Östrogensynthese bei Männern tritt zum Beispiel im Zusammenhang mit dem sogenannten Klinefelter-Syndrom auf. Da das weibliche Geschlechtshormon aber auch im Fettgewebe gebildet wird, kann dessen Konzentration auch bei Männern, die an starkem Übergewicht (
Außerdem kommt es besonders häufig bei Männern, die sich weibliche Geschlechtshormone von außen als Medikamente zuführen, zur Entstehung von Brustkrebs. Solche Medikamente mit weiblichen Geschlechtshormonen werden vor allem dann verschrieben, wenn eine Geschlechtsumwandlung vom Mann zur Frau durchgeführt werden soll. Die Medikamente und das darin erhaltene Östrogen sorgen zum Beispiel dafür, dass der Bartwuchs gestoppt wird.
Eine weitere Ursache für die Entstehung von Brustkrebs bei einem Mann ist eine erniedrigte Testosteronproduktion. Hervorgerufen werden kann eine solche Erniedrigung zum Beispiel durch eine ausgeprägte Leberzirrhose, einem Hodenhochstand oder anderen Hodenfehlanlagen in der Vergangenheit.
Darüber hinaus kann Brustkrebs beim Mann mit einer früheren Ochitis (Hodenentzündung) oder Epididymitis (Nebenhodenentzündung) in Zusammenhang stehen. Da auch nach der Entfernung eines Hodens (Orchiektomie) der Testosteronspiegel sinkt, kann auch dieses Verfahren die Wahrscheinlichkeit für die Entstehung von Brustkrebs beim Mann deutlich erhöhen.
Auch der Ernährung und dem Lebenswandel wird eine Beteiligung an der Entstehung vieler Krebsarten zugesprochen. So kann es natürlich auch sein, dass eine langfristige ungesunde Ernährung das Risiko für die Entstehung von Brustkrebs erheblich steigert.
Brustkrebs zeigt sich beim männlichen Geschlecht auf eine ähnliche Art und Weise wie bei Frauen. Männer entwickeln dabei eine knotige Verhärtung im Bereich der Brust. Diese sind in der Regel durch die Brusthaut recht gut tastbar. Die Brusthaut unmittelbar über dem Knoten und/oder die Brustwarze zeigen unter Umständen typische Einziehungen.
Außerdem kann es im Zuge der Erkrankung zur Entstehung von entzündlichen Prozessen oder zum Teil blutigen Ausfluss aus der Brustwarze kommen. Darüber hinaus bemerken viele der betroffenen Männer eine Vergrößerung der regionalen Lymphknoten.
Im Laufe der Erkrankung, vor allem dann, wenn der Brustkrebs weiter fortgeschritten ist, kommt es bei vielen der betroffenen Menschen zu einem ausgeprägten Gewichtsverlust, Abgeschlagenheit und verminderter Leistungsfähigkeit. Sollte der Krebs bereits Metastasen gebildet haben, können weitere lokalisationstypische Beschwerden hinzukommen.
Brustkrebs streut über die Lymphbahnen vor allem in die Knochen, die Lunge, das Gehirn und die Leber. Typische lokalisationstypische Beschwerden wären zum Beispiel Knochenschmerzen bei Metastasen in den Knochen oder Husten und Dyspnoe bei einem Tochtergeschwür im Bereich der Lunge.
Die einzelnen Formen des Brustkrebses bei Männern sind bislang nicht so gut erforscht wie die Mammakarzinome des weiblichen Geschlechts. Aus diesem Grund gibt es keine speziellen Therapieempfehlungen für betroffene Männer. Deren Therapie wird anhand der Behandlungsempfehlungen für Frauen, die an Brustkrebs leiden, geplant.
Einen besonders hohen Stellenwert hat dabei die operative Entfernung des Tumors. In Abhängigkeit vom Stadium des Mammakarzinoms wird entschieden, welche weiteren Behandlungsmaßnahmen sinnvoll sind.
Operative Therapie
Bei der operativen Entfernung eines Mammakarzinoms des männlichen Geschlechts wird in der Regel das gesamte Brustgewebe entnommen. Dieses Verfahren ist unter dem Begriff Mastektomie bekannt. Sollte der Tumor sehr klein sein, kann unter Umständen auch etwas Gewebe der Brust im Körper verbleiben. Da Männer jedoch insgesamt nur sehr wenig Brustgewebe haben, ist dies recht selten möglich.
Während der Operation werden nicht bloß der eigentliche Tumor und das umliegende Brustgewebe, sondern auch die regionalen Lymphknoten entfernt. Diese können noch während der chirurgische Eingriff im Gange ist, in einem Labor auf Metastasen hin untersucht werden. Sollten in den regionalen Lymphknoten Tochterzellen nachweisbar sein, so werden alle Lymphknoten der benachbarten Regionen sicherheitshalber entfernt.
Strahlentherapie
Im Anschluss an die operative Entfernung ist es in den meisten Fällen sinnvoll, eine Strahlentherapie einzuleiten. Auf diese Weise ist es möglich, eventuell nicht entfernte Tumorrest abzutöten und die Gesundheit des betroffenen Mannes wieder herzustellen.
Antihormontherapie
Anders als bei Frauen, bei denen es auch Formen des Brustkrebses gibt, die nicht hormonabhängig sind, wachsen Mammakarzinome bei Männern nahezu ausschließlich in Abhängigkeit von Östrogen. Die sogenannten hormonabhängigen Tumore tragen spezifische Östrogen-Rezeptoren auf ihrer Oberfläche, an die das Hormon binden kann.
Bei dieser Form von Brustkrebs kann eine Antihormontherapie besonders zielführend sein. Klassischerweise kommt dabei das Medikament Tamoxifen zum Einsatz. Der Wirkstoff ist dazu in der Lage, an die Hormonrezeptoren zu binden und diese zu blockieren. Auf diese Weise kann das Wachstum des Brustkrebses gestoppt werden.
Chemotherapie
Auch die Einleitung einer sogenannten Chemotherapie kann nach der operativen Entfernung des Brustkrebses sinnvoll sein. Mithilfe der Chemotherapie kann die Prognose des betroffenen Mannes in vielen Fällen deutlich verbessert werden. Wenn es sich um einen bereits sehr fortgeschrittenen Tumor handelt, dann die Chemotherapie auch bereits vor dem operativen Eingriff eingeleitet werden.
Antikörpertherapie
Es ist zwar selten, aber auch bei einem Mann, kann es zur Entstehung eines HER2-positiven Tumors kommen. Bei dieser speziellen Form des Brustkrebses sitzen auf der Oberfläche der Tumorzellen zahlreiche Rezeptoren für den Wachstumsfaktor HER2/neu. Männer, die an dieser Art von Brustkrebs leiden, können mit einer sogenannten Antikörpertherapie behandelt werden.
Leiden Frauen an einem Her2/neu positiven Mammakarzinom, so gilt die gezielte Antikörpertherapie als besonders effektiv. Aus diesem Grund ist davon auszugehen, dass Medikamente wie Trastuzumab auch bei Männern mit HER2/neu positiven Tumoren sinnvoll sein kann. Wissenschaftlich belegt ist die Effektivität dieser Behandlungsmethode bei Männern mit Brustkrebs jedoch bislang nicht.
Brustkrebs ist ein bösartiger Tumor der Brust, auch Mammakarzinom genannt, und ist die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Es gibt mehrere Formen, die unterschieden werden (ausgehend von den Milchgängen, ausgehend von den Drüsenlappen, seltenere Formen) und die Symptome äußern sich meist direkt an der Brust in Form von Knoten, Verhärtungen, Größen- oder Formveränderungen.
Wird Brustkrebs rechtzeitig erkannt und behandelt, ist er meist heilbar und die Behandlungsmöglichkeiten bestehen aus Operation, Strahlentherapie, Chemotherapie, Antihormontherapie und zielgerichtete Therapien (wie Antikörpertherapie).
Brustkrebs Ratgeber durch deine Erkrankung
Inflammatorisch bedeutet entzündlich. Häufig ist die Brust also geschwollen, gerötet und überwärmt.
Die Prognose ist u.a. abhängig davon, in welchem Stadium der Brustkrebs sich befindet. Laut Statistik leben fünf Jahre nach der Diagnose noch 88 von 100 Brustkrebs-Patientinnen, also 88 Prozent der erkrankten Frauen. Bei einem lokal begrenzten Brustkrebs liegt die 5-Jahres-Überlebensrate sogar bei 90-100 %.
Während das Lebenszeitrisiko für Frauen bei ca. 12% liegt, erkranken Männer hingegen mit einem Lebenszeitrisiko von lediglich 0,1% deutlich seltener an Brustkrebs.
In ca. 55% der Fälle befindet sich der Brustkrebs im oberen äußeren Quadranten (inkl. Übergang zur Achselhöhle).
Metastasierter Brustkrebs ist nicht mehr heilbar, sondern nur durch eine medikamentöse Therapie zu kontrollieren. Metastasiert bedeutet, dass sich die Krebszellen aus dem ursprünglichen Tumor gelöst und Ableger gebildet haben.
Bei etwa 5 bis 10 von 100 Brustkrebs-Patientinnen kommt es nach brusterhaltender Operation und Bestrahlung innerhalb von zehn Jahren nach der Ersterkrankung zu einem lokalen oder lokoregionären Rezidiv.
In einem frühen Stadium verursacht Brustkrebs im Allgemeinen keine Schmerzen oder Beschwerden. Anzeichen, die dennoch auf einen möglichen Tumor hinweisen können sind folgende: Ein Knoten in der Brust ist tastbar, sie werden in der Regel ab einer Größe von 1-2 cm bemerkt und sind meist nicht schmerzhaft.
Die Krebszellen können sich im ganzen Körper verbreiten und Metastasen in lebenswichtigen Organen bilden. Diese Metastasen sind in den meisten Fällen die eigentliche Todesursache bei Brustkrebs.
Das Brustkrebsrisiko einer Frau im Alter von 30 Jahren beträgt nur etwa 0,4 Prozent. Im Alter von 40 bis 50 Jahren liegt das Risiko bei etwa 1,5 Prozent. Im Alter von 60 bis 70 Jahren steigt die Wahrscheinlichkeit auf 3,6 Prozent.
Die weiblichen Sexualhormone spielen eine Rolle bei Brustkrebs. Ebenso erhöhen die Einnahme weiblicher Geschlechtshormone und eine Hormonersatztherapie das Risiko bei Frauen.
Es können tastbare Knoten und Verhärtungen im Brustgewebe oder hinter der Brustwarze, entzündliche Veränderungen, die nicht heilen, vergrößerte Lymphknoten in den Achselhöhlen, Flüssigkeitsabsonderungen aus den Brustwarzen auftreten und Brustwarze kann sich nach innen ziehen.
Bei metastasiertem Brustkrebs breitet sich der Krebs über die Lymphe oder die Blutbahn im Körper aus. Wenn Brustkrebs in entfernte Organe streut, dann vor allem in Knochen, Lunge und Leber.
Mammakarzinom
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