Der Wert Carcinoembryonales Antigen (CEA) wird im Blut bestimmt und kann bei einigen Tumoren, aber auch durch nicht bösartige Veränderungen erhöht sein. Es handelt sich daher um einen Tumormarker, der bei der Diagnose, Therapieüberwachung und Nachsorge verwendet wird.
CEA ist ein Protein, das normalerweise während der Entwicklung im Mutterleib produziert wird. Bei gesunden Erwachsenen ist es im Blut allenfalls in sehr niedriger Konzentration nachweisbar.
CEA ist bei manchen Tumorerkrankungen, erhöht und kann zur Diagnose, Therapieüberwachung und Nachsorge bei den entsprechenden Krebserkrankungen verwendet werden.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass auch entzündliche Erkrankungen, Lebererkrankungen oder Rauchen zu einer Erhöhung des Wertes führen können.
CEA kann im Blut von Patient:innen mit verschiedenen Tumorerkrankungen gefunden werden. Ein negativer CEA Test kann eine Tumorerkrankung aber nicht ausschließen.
CEA tritt bei unterschiedlichen Krebserkrankungen auf. Die Tabelle zeigt die Krebserkrankungen, bei denen CEA gefunden werden kann. Je mehr Pluszeichen dargestellt sind, desto wahrscheinlicher ist es, dass CEA bei dieser Erkrankung positiv ist.
Krebsart | Häufigkeit der CEA-Erhöhung |
---|---|
Darmkrebs | +++++ |
Magenkrebs | ++++ |
Bauchspeicheldrüsenkrebs | +++ |
Brustkrebs | +++ |
Lungenkrebs | +++ |
Leberkrebs | ++ |
Eierstockkrebs | ++ |
Blasenkrebs | + |
Um sich der Diagnose noch weiter zu nähern, werden häufig mehrere Tumormarker bestimmt. Die Kombination aus verschiedenen Tumormarkern kann dabei helfen, einen Eindruck zu gewinnen, welche genaue Krebserkrankung vorliegt.
Tumormarker / Erkrankung | CEA | CA 19-9 | CA 125 | AFP | CA 72-4 | CA 15-3 |
---|---|---|---|---|---|---|
Kolorektalkrebs | ✓ | ✓ | ||||
Pankreaskrebs | ✓ | ✓ | ✓ | |||
Magenkrebs | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ | ||
Leberkrebs | ✓ | ✓ | ||||
Lungenkrebs (Adenokarzinom) | ✓ | |||||
Brustkrebs | ✓ | ✓ | ✓ |
Ein positiver CEA Wert, kann aber auch bei einer Vielzahl von Ursachen auftreten, die nicht mit Krebs in Zusammenhang stehen. Daher muss der CEA Wert immer im gesamten Kontext interpretiert werden.
Nicht-krebsbedingte Zustände | Bemerkungen |
---|---|
Entzündliche Erkrankungen des Darms | z.B. Morbus Crohn, Colitis ulcerosa |
Lebererkrankungen | z.B. Leberzirrhose, chronische Hepatitis |
Pankreatitis | Entzündung der Bauchspeicheldrüse |
Rauchen | Rauchen ist mit höheren CEA-Werten assoziiert |
Lungenerkrankungen | z.B. chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) |
Infektionen | Insbesondere schwere oder chronische Infektionen |
Magen-Darm-Erkrankungen | z.B. Gastritis, Reizdarmsyndrom |
Divertikulitis | Entzündung der Divertikel im Darm |
Aktuelle Studien konnten zeigen, dass etwa 20% der an COVID betroffenen Patienten zumindest transiente Anstiege vom CEA-Wert haben.
Bei diesen Erkrankungen ist der CEA- Wert in der Regel nur leicht erhöht. Der CEA Wert korreliert bei Tumorerkrankungen auch mit dem Fortschritt der Erkrankung. Größere Tumore bestehen aus einer größeren Anzahl an Zellen, die dementsprechend auch mehr CEA bilden können und in der Folge den CEA Wert stärker erhöhen können.
Bei fortgeschrittenen Tumoren gehen auch mehr Tumorzellen unter. Einzelne Tumorzellen sind häufig gar nicht langlebig und sterben schnell ab. Die gestorbenen Tumorzellen können CEA freisetzten und den CEA Wert erhöhen.
Bei gestreuten Tumorerkrankungen befinden sich die CEA Produzenten direkt im Blut und können von hier CEA direkt in das Blutsystem freisetzten. Es empfiehlt sich daher die höhe des CEA Wert mit der Erkrankung zu korrelieren.
CEA-Wert (ng/mL) | Mögliche Korrelation |
---|---|
<5 | Normal / Benigne Bedingungen |
5 - 10 | Unklar, weitere Untersuchungen benötigt |
10 - 20 | Möglicherweise Maligne |
>20 - 100 | Höhere Wahrscheinlichkeit für Malignität oder Metastasierung |
>100 - 1000 | Wahrscheinlich Maligne mit möglicher Metastasierung |
>1000 | Sehr wahrscheinlich fortgeschrittene Malignität mit Metastasierung |
Beim
Bei Tumoren die an den Lungenblättern liegen und einen Pleuraerguss verursachen ist CEA auch eine große Hilfe. Während es beim Adenokarzinom in der Regel positiv ist, kann es ein Pleuramesotheliom mit großer Sicherheit ausschließen.
Unterform des Lungenkrebses | Korrelation zur Höhe des CEA |
---|---|
Adenokarzinom | Hoch (+++) |
Plattenepithelkarzinom | Niedrig (+) |
Großzelliges Karzinom | Mittel (++) |
Kleinzelliges Karzinom | Mittel bis Hoch (++ bis +++) |
Karzinoidtumor | Niedrig (+) |
Tumormarker wie CEA sind wichtig, um bei der Diagnose einer Erkrankung zu helfen. Ein positiver CEA-Wert sollte zu weiterführenden Untersuchungen, vor allem bildgebenden Untersuchungen wie
Im Verlauf der Therapie ist ein Tumormarker wie CEA wichtig, um einen Eindruck davon gewinnen zu können, ob die Therapie wirksam ist. Bei Abfall des Tumormarkers ist davon auszugehen, dass die eingesetzte Therapie gut funktioniert.
Nach Abschluss der Therapie im Rahmen der Nachsorge ist der CEA-Wert wichtig, um ein mögliches Wiederauftreten des Tumors auf Rezidiv feststellen zu können.
Der Vorteil dieser Untersuchung ist, dass es sich um eine nebenwirkungsfreie, einfache Blutuntersuchung handelt, die für Patient und Arzt sehr praktikabel ist.
Der CEA-Test wird typischerweise nicht als Screening-Instrument verwendet. Dies liegt daran, dass häufig falsch positive Ergebnisse zu einer großen Belastung mit teilweise invasiver Diagnostik verbunden sind. Ferner muss der Laborwert immer in der gesamten klinischen Situation interpretiert werden.
Der CEA-Wert wird bestimmt, wenn der Verdacht auf eine Krebserkrankung vorliegt. Ferner wird der CEA-Wert bestimmt, bevor eine Therapie eingeleitet wird und unter dieser Therapie, um die Effektivität der Therapie besser zu beurteilen.
Abhängig von der individuellen Nachsorgeplanung wird der CEA-Wert nach Abschluss der Therapie regelmäßig bestimmt, um die Tumorkontrolle nach Abschluss der Therapie überwachen zu können.
Der CEA-Wert kann von dem behandelnden Arzt/Ärztin mit einer einfachen Blutentnahme bestimmt werden. Häufig werden noch weitere Blutwerte im Rahmen dieser Untersuchung erfasst.
Nach einer standardmäßigen Blutentnahme wird das Röhrchen, in dem das Blut gewonnen wurde an ein Labor versendet. In diesem Labor wird das Blut untersucht und die höhe des CEAs in der Blutprobe angegeben. Da Labore unterschiedliche Messverfahren, von unterschiedlichen Herstellern verwenden, unterscheiden sich die Normbereiche häufig substantiell.
Bei regelmäßiger Bestimmung von Tumormarkern eignet es sich daher, die Proben immer im gleichen Labor untersuchen zu lassen.
Tumormarkeruntersuchungen sind sehr teuer und können nicht von allen Laboren angeboten werden. In der Regel liegen die Kosten zwischen 30-100 Euro pro Marker.
Die Tests werden von der Krankenkasse übernommen, wenn eine Notwendigkeit vorliegt. Eine großflächige Untersuchung von Tumormarkern ohne medizinische Indikation ist weder zu empfehlen, noch wird es von den Krankenkassen in der Regel übernommen.
Die von uns angegebenen Laborwerte bzw. Referenzwerte sind lediglich beispielhafte Annäherungswerte aus medizinischer Fachliteratur für die jeweilige Labormessgröße und dürfen in keinem Fall zur Interpretation eines Laborbefundes herangezogen werden.
Generell variieren Referenzwerte je nach dem Alter und dem Geschlecht der Patientinnen und Patienten. Zusätzlich können tageszeitliche Schwankungen oder verschiedene biologische Rhythmen die Laborergebnisse beeinflussen.
Die Ergebnisse der Laboruntersuchungen sind zudem abhängig von den spezifischen Untersuchungsmethoden, die vom jeweiligen medizinischen Labor angewendet werden.
Unsere Artikel sollen Ihnen einen ersten Eindruck von einem medizinischen Thema
vermitteln. Sie ersetzen keine ärztliche Untersuchung und Beratung.
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