Beides sind Klassiker in den Fitnesskursen wenn es um bewusste Bewegung und Fitness geht. Der Schwerpunkt beider liegt darauf die Muskeln zu Dehnen und zu kräftigen.
Der wohl größte Unterschied zwischen Pilates und Yoga liegt darin welchen Stellenwert Körper und Geist einzeln inne haben. Bei Yoga geht es grob gesagt darum den Körper mit dem Geist in Einklang zu bringen bzw eine Einheit werden zu lassen. Pilates legt den Schwerpunkt auf Muskel bzw Muskelgruppen. Im Yoga nimmt man eine Position ein, hält diese oder geht mit fließenden Bewegungen in eine andere über. Im Pilates ist dies anders. Hier wird eine Postion gehalten und durch der Bewegungen der Arme und Beine die Muskeln der Körpermitte angeregt.
Der Begriff "Yoga" stammt vom Sanskirt-Wort "yuj" ab, was so viel bedeutet, wie "anspannen". Yoga kann, vereinfacht gesagt, als eine Art Meditation verstanden werden, bei der man zusätzlich verschiedene Positionen einnimmt, die zwischen Anspannung und Entspannung abwechseln. In den einzelnen Asanas ruht man immer wieder und hält die Position eine Weile. Für Yoga braucht man in der Regel nur eine geeignete Matte, selten werden Hilfsmittel wie Meditationskissen, Blöcke oder Gurte als Unterstützung verwendet. Yoga trainiert vor allem der Rumpf und die Rückenmuskulatur, aber auch Gelenkigkeit, Selbstwahrnehmung und Entspannung werden positiv beeinflusst.
Ferner hat Yoga positive Auswirkungen auf viele weitere Teile von Körper und Psyche: von chronischen Schmerzen in Nacken, Kopf und Rücken, über Schlafstörungen bis hin zu Verdauungs- und Durchblutungsstörungen; der Wirkungskreis von Yoga ist groß. Wer Yoga allerdings richtig ausüben möchte und somit auch die Wirksamkeit erhöhen möchte, sollte sich nicht nur auf die körperlichen Übungen beschränken, sondern auch die Meditation und den Umgang mit der Umwelt und sich selbst in sein Leben einbauen.
Bislang konnten Forscher der Sportart positive Auswirkungen auf die Psyche und den Körper attestieren. Das Anwendungsfeld ist dabei groß: von Schlaf-, Verdauungs- und Durchblutungsstörungen bis hin zu chronischen Schmerzen in den Nacken-, Kopf- und Rückenregionen.Yoga ist eine jahrtausendealte indische Lebensphilosophie, die den Weg zur Selbsterkenntnis durch Meditation, Körperübungen und Atmung beschreibt.
Bereits um 700 v. u. Z. wird von den älteren Upanishaden von Atemübungen gesprochen, die als Hilfsmittel für die Meditation eingesetzt wurden.
Die Bewegung selbst steht eher weniger in Mittelpunkt, die Übungen, sogenannte Asanas, werden als Teil des Pfades angesehen. Ziel ist es, über die Atmung Körper und Geist zu verbinden. Dadurch soll sich der Körper von Giftstoffen befreien können. Durch die lange Tradition haben sich über die Jahrhunderte viele verschiedene Yoga-Stile herausgebildet. In der westlichen Welt ist vor allem das Hatha-Yoga bekannt. Daneben gibt es aber auch beispielsweise das Kundalini Yoga, bei dem man sich stark auf geistige und spirituelle Aspekte konzentriert, oder auch Bikram Yoga („Hot Yoga“), das die Yogis bei einer Raumtemperatur von 40° C praktizieren.
Joseph Huber Pilates klügelte im 2ten Weltkrieg Pilates als Kräftigungsprogramm für Soldaten aus. In den 1960ern begann diese Art des Trainings auch bei der zivilen Bevölkerung an Beliebtheit zu gewinnen. Durch die verschiedenen Übungen soll die Körpermitte (Beckenboden,Bauchmuskulatur,unterer Rücken) gestärkt werden. Die Haltung wird dadurch verbessert. Die Körpermitte wird im Fachjargon auch das "Powerhouse" genannt und ist Basis jeder Pilateseinheit.
Bei jeder Pilatesübung stehen Konzentration, Kontrolle und Präzision im Vordergrund. Alle Übungen werden in fließenden Bewegungen ausgeführt und wiederholen sich immer wieder. Dabei kommen auch speziell für das Pilates entwickelte Geräte um die Übungen zu präzisieren zum Einsatz, wie zum Beispiel der Pilatesring oder der Reformer, ein Widerstandgeber mit Seilzügen.
Aufgrund der fließenden Bewegungen ist Pilates vor allem bei Tänzern beliebt, trainiert man so doch neben der Kräftigung der Muskulatur die Beweglichkeit gleich mit. Pilates stärkt außerdem die Wirbelsäule und verbessert die gesamte Körperhaltung.
Die Wichtigkeit der Atmung sowie die Atemtechnik ist bei Yoga und Pilates sehr unterschiedlich.
Im Yoga ist sie selbst eine zentrale, wichtige Übung. Die Bauchatmung durch die Nase führt die Bewegung. Jedes Heben, Senken oder Drehen geschieht im Einklang mit dem Ein-und Ausatmen.
Im Pilates steckt beim Atmen keine spirituelle Wichtigkeit. Nur der Rhythmus der Bewegungen wird vorgegeben. Einatmen über die Nase bereitet die Übung vor und die eigentliche Durchführung geschieht beim Ausatmen durch den Mund. Die seitliche Brustkorbatmung wird hauptsächlich benutzt und es wird bis ins Zwerchfell geatmet, wodurch Verspannungen gelöst werden sollen.
Für Yoga wird eine rutschfeste, weiche Unterlage benötigt um die Übungen perfekt durchführen zu können. In der Regel ist eine solche Matte für Pilates auch von Vorteil, jedoch nicht von Notwendigkeit. Es kannn für Pilates auch ein Pilatesring verwendet werden.Dieser präzisiert die Übungen.
Sowohl Yoga, als auch Pilates verfolgen das Ziel, die Gesundheit des Sportlers zu erhalten und darüber hinaus das Körperbewusstsein zu schulen und zu verbessern. Yoga setzt hierbei das Augenmerk verstärkt auf Entspannung und Atmung, sowie Spiritualität, während Pilates durch körperliche Kontraktion und mentale Konzentration versucht, das körperliche und geistige Wohlbefinden zu fördern.
Die Beweglichkeit und das Gefühl für den eigenen Körper werden dabei bei beiden Entspannungsvarianten geschult. Lediglich die Herangehensweise unterscheidet sich bei beiden Entspannungstechniken. Somit stellen die Pilates- und Yoga-Methoden eine sehr gute gegenseitige Ergänzung dar.
Letzte Änderung: 28. Oktober 2022
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