Geschrieben von Jessica Papic (Ärztin)
Für viele Frauen und Mädchen ist es nicht einfach zu unterscheiden, ob sie an normalen Regelschmerzen leiden oder ob die monatlichen Beschwerden selbst für den ersten Tag der Periode ungewöhnlich stark sind. Besonders schwierig ist diese Frage zu beantworten, weil die Schmerzwahrnehmung eines jeden Menschen sehr unterschiedlich sein kann.
Während sich die einen von einer Schmerzintensität kaum beeinträchtigt fühlen, verursacht gleich starker Schmerz bei anderen weitreichende Probleme.
Im Zusammenhang mit den Schmerzen vor und während der Regelblutung ist es vollkommen normal, dass deren Intensität vor allem am ersten Tag besonders stark ist. Zu Beginn der Periode ist die Konzentration der Prostaglandine sehr hoch und somit auch deren Auswirkung auf die Muskulatur der Gebärmutter sehr stark. Es kommt deshalb am ersten Tag der Periode bei vielen Frauen zu Unterleibskrämpfen. Es gibt allerdings einige Zeichen dafür, dass es sich bei den Menstruationsbeschwerden nicht um gewöhnliche Schmerzen während der Tage handelt. Zu diesen Anzeichen zählt zum Beispiel der Verlauf der Schmerzen.
Tritt dieser konstant auf und ist extrem bis stark bis unerträglich, sollte unbedingt ein Frauenarzt aufgesucht werden. Die typischen Regelschmerzen sind nämlich aufgrund der Kontraktion der Gebärmutter eher krampfartig statt konstant. Außerdem lässt sich bei den Regelschmerzen beobachten, dass sie am ersten Tag der Periode besonders stark ausgeprägt sind und danach schrittweise abnehmen. Zeit dafür einen Frauenarzt aufzusuchen ist zudem immer dann, wenn die Schmerzen mit Infektzeichen einhergehen.
Dazu zählt zum Beispiel
Aus diesem Grund sind Schmerzen während der Regel, die immer wiederkehren, in den meisten Fällen vollkommen unbedenklich. Treten Regelschmerzen hingegen plötzlich auf, ohne dass es vorher bereits Beschwerden während der Blutungen gab, ist Vorsicht geboten.
Menstruationsbeschwerden sind keine Seltenheit. Rund 91 Prozent der Frauen im gebärfähigen Alter berichten davon, in den Tagen vor der Regelblutung und nach dem Einsetzen der Menstruation starke Schmerzen wahrzunehmen. Besonders stark ausgeprägt seien diese Schmerzen am ersten Tag der Periode.
Tatsächlich lässt sich nicht messen, wie stark Schmerzen wirklich sind. Denn jeder Mensch empfindet anders und reagiert unterschiedlich sensibel auf die Schmerzreize. Auch das sogenannte Schmerzgedächtnis hat einen Einfluss darauf, wie die Menstruationsbeschwerden wahrgenommen werden. Als besonders schmerzhaft gilt die Regelblutung aber immer dann, wenn die Beschwerden dazu führen, dass man den Alltag nicht mehr adäquat bewältigen kann. Die Gründe dafür, weshalb es während der Blutung und vor allem den deren erstem Tag zu extremen Schmerzen kommt, können vielseitig sein.
In der Frauenheilkunde unterscheidet man jene Form der Menstruationsbeschwerden, für die es keine zugrunde liegende Erkrankung gibt (primäre Dysmenorrhoe), von solchen Beschwerden, die auf eine gynäkologische Problematik (sekundäre Dysmenorrhoe), zurückzuführen sind. Ein wichtiges Beispiel für eine gynäkologische Erkrankheit, die zu starken Menstruationsbeschwerden führen kann, ist die sogenannte
Im Falle der primären Dysmenorrhoe ist es bis heute nicht möglich, sämtliche Ursachen für deren Entstehung zu benennen. Man weiß jedoch seit langem, dass vor allem die Prostaglandine einen Einfluss auf die Beschwerden haben. Die Aufgabe dieser Botenstoffe ist jedoch, für die Regelblutung und somit auch für den weiblichen Zyklus essentiell. Während des Zyklus beginnt die Schleimhaut der Gebärmutter damit, sich zu verdicken. Dies geschieht für den Fall, dass eine Eizelle befruchtet wird und sich in der Gebärmutter einnisten will. Kommt es zu keiner Einnistung, beginnt der Körper der Frau damit, einen neuen Zyklus einzuleiten. Um einer weiteren Eizelle die Chance der Befruchtung und späteren Einnistung zu geben, muss die alte Gebärmutterschleimhaut durch neue ersetzt werden. An dieser Stelle kommen die Prostaglandine ins Spiel. Sie vermitteln im Bereich der Gebärmutter das unregelmäßige Zusammenziehen und Entspannen der Muskulatur. Auf diese Weise wird die alte Schleimhaut abgelöst und letztendlich als Regelblutung über den Muttermund ausgeschieden. Für Frauen macht sich das Zusammenziehen häufig in Form von Krämpfen und Schmerzen bemerkbar.
Gerade zu Beginn der Periode, also vor allem am ersten Tag, ist die Konzentration der Prostaglandine besonders hoch. Zudem muss in dieser Zeit die Schleimhaut von der Gebärmutterwand gelöst werden. Im Zuge dessen kann es zu extremen Schmerzen kommen.
Bei einer sekundären Dysmenorrhoe liegt eine Grunderkrankung vor, die die Entstehung der Schmerzen provoziert. Das kann z.B. eine Endometriose sein. Auch Myome, die im Bereich der Gebärmutter sitzen, sowie die Adenomyose des Uterus stellen mögliche Ursachen für extreme Schmerzen während der Regelblutung darMenstruationsbeschwerden sind keine Seltenheit.
Rund 91 Prozent der Frauen im gebärfähigen Alter berichten davon, in den Tagen vor der Regelblutung und nach dem Einsetzen der Menstruation starke Schmerzen wahrzunehmen. Besonders stark ausgeprägt seien diese Schmerzen am ersten Tag der Periode. Tatsächlich lässt sich eigentlich nicht messen, wie stark Schmerzen wirklich sind. Denn jeder Mensch empfindet anders und reagiert unterschiedlich sensibel auf die Schmerzreize.
Es ist schwierig selbst zu unterscheiden, ob eine Frau an primären oder sekundären Regelschmerzen leidet. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, bei neu auftretenden oder stärker werdenden Schmerzen während der Blutungen, einen Facharzt aufzusuchen und eine möglicherweise vorliegende gynäkologische Erkrankung auszuschließen.
Unabhängig davon, ob die Schmerzen vor, während oder am ersten Tag der Periode auftreten, lassen sie sich, zumindest wenn es sich um primäre Regelschmerzen handelt, recht gut behandeln. Vor allem die Einnahme von schmerzlindernden Medikamenten wie
Am ersten Tag der Periode sind die Beschwerden oftmals sogar so stark, dass sie bis in den Rücken ausstrahlen. In diesem Fall sollte zusätzlich eine Wärmequelle auf den betroffenen Bereich des Rückens gelegt werden. Als besonders angenehm empfinden viele der Patientinnen zudem ein warmes bis heißes Bad. Unabhängig davon, ob eine Wärmequelle verwendet wird oder man sich für ein Bad entscheidet, wirkt sich die Temperatur direkt auf die verkrampfte Muskulatur der Gebärmutter aus. Diese wird durch den Einfluss der Wärme gelöst und entspannt. Infolgedessen lassen die Krämpfe und Schmerzen spürbar nach. Eine alternative Wärmequelle sind sogenannte Kamille-Auflagen. Bei dieser Behandlungsmethode muss ein Tuch in eine warme Lösung aus Kamille und Wasser eingelegt werden. Nach einer Weile kann das Tuch entnommen und auf den Unterbauch gelegt werden. Die Kamille-Auflage wirkt dann genauso wie eine Wärmflasche oder ein Wärmekissen. Frauen, die am ersten Tag der Periode sehr ausgeprägte Regelschmerzen haben, neigen dazu, sich zurückzuziehen und zu schonen. Das kann jedoch dazu führen, dass die Intensität der Beschwerden zunimmt. Besser ist es, sich auch beim Vorliegen von Periodenschmerzen zu bewegen. Auf diese Weise wird die Gebärmutter besser durchblutet und die verkrampfte Muskulatur gelockert.
Wenn natürliche Behandlungsmaßnahmen und Hausmittel versagen, ist es häufig notwendig, ein schmerzlinderndes Medikament einzunehmen. Das gilt vor allem für den ersten Tag der Periode.
Im Falle von Regelschmerzen eignen sich vor allem jene Arzneimittel, die der Gruppe der sogenannten Nichtsteroidalen Antirheumatiker zugeordnet werden können. Zu den bekanntesten Arzneimitteln dieser Wirkstoffgruppe zählen zum Beispiel
Im Gegensatz zu den Nichtsteroidalen Antirheumatikern wirkt Paracetamol nicht in der Peripherie auf die Botenstoffe ein. Vielmehr ist es dazu in der Lage, die Blut-Hirn-Schranke, eine wichtige Filterstation, die das
Es gibt viele Faktoren, die die Ausprägung der Menstruationsbeschwerden positiv oder negativ beeinflussen können. Neben anhaltendem körperlichem und emotionalem
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Geschrieben von
Jessica Papic
Medizinisch geprüft am
21. Nov. 2023
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