Geschrieben von Silke Häuser (Medizinstudentin 10. Semester)
Das Dengue-Fieber ("Knochenbrecher"- oder Siebentage-Fieber) ist eine akut fiebrige Viruserkrankung, die durch eine Stechmückenart übertragen wird. Sie zählt zu den Tropenerkrankungen und wird durch Mücken der Aedes-Spezies übertragen. Das Dengue-Virus ist ein Arbovirus und zählt zu den Flaviviren.
Das Virus enthält eine einsträngige RNA und es gibt 4 verschiedene Subtypen des Virus. Nimmt eine Mücke beim Blutsaugen Arboviren auf, dauert es circa ein bis zwei Wochen, bis sich die Viren in der Mücke so entwickeln, dass sie über den Speichel bei einer Blutmahlzeit übertragen werden können. Bereits im 18. Jahrhundert wurde das Virus als Epidemie in Afrika, Asien und Nordamerika beschrieben.
Während das Dengue-Fieber heute in den Tropen und Subtropen endemisch ist, kommt es in Europa nur selten und als importierte Virusinfektion bei Urlaubs-Rückkehrern vor. Das Dengue-Virus ist nicht ansteckend, trotzdem ist die Erkrankung meldepflichtig.
Die Symptome des Dengue-Fiebers können sich unterschiedlich präsentieren. Es kann zu einer asymptomatischen Infektion kommen, jedoch auch zu starken Fieberschüben mit hohem Fieber (40°C), die zum Schock oder sogar zum Tod führen können. Auch
In seinem Beschwerdebild präsentiert sich das Dengue-Fieber ähnlich wie eine
Wichtig bei der Diagnosestellung ist eine genaue Anamnese, die Fragen nach Auslandsaufenthalten in letzter Zeit umfassen sollte. Die Diagnose des Dengue-Fiebers wird durch einen virologischen Nachweis gestellt, wobei es wichtig ist, die Erkrankung von anderen Tropenkrankheiten wie dem
Der Erregernachweis kann in den ersten vier bis fünf Krankheitstagen erfolgen. Zur Diagnosestellung wird das Blutbild untersucht, das im Falle einer Dengue-Virus-Infektion eine Leukozytopenie und Thrombozytopenie zeigt. Das heißt, dass die weißen Blutkörperchen sowie die Blutplättchen im Blut verringert sind.
Auffällig kann außerdem ein positiver Tourniquet-Test sein. Bei diesem Test wird eine Blutdruckmanschette am Oberarm des Patienten aufgepumpt. Wenn sich im Bereich der Ober- oder Unterarme kleine Hautblutungen (Petechien) bilden, kann das ebenfalls ein Hinweis auf das Dengue-Fieber sein.
Das Dengue-Fieber wird in erster Linie symptomatisch behandelt. Fiebersenkende und bei Bedarf schmerzlindernde Medikation helfen, die Beschwerden zu lindern. Es ist wichtig, dem Körper ausreichend Flüssigkeit zuzuführen. Bei schweren Verläufen des Dengue-Fiebers in Form von Schock, Blutungen oder dem Befall innerer Organe ist es wichtig, unverzüglich ein Krankenhaus aufzusuchen, wo im Falle eine intensivmedizinische Behandlung erfolgen kann
In den meisten Fällen verläuft eine Infektion mit dem Dengue-Virus gut und ohne Folgen. Bei Zweitinfektionen mit einem anderen Virus-Serotyp kann die Erkrankung jedoch komplikationsreicher verlaufen. Gefährlich können außerdem schwere Verläufe der Erkrankung in Form eines Schocksyndroms oder mit Beteiligung innerer Organe sein.
Das Dengue-Fieber stellt eine ernst zu nehmende und potenziell lebensbedrohliche Erkrankung dar, die unbedingt durch einen Arzt behandelt werden soll. Nach Absprache mit dem behandelnden Arzt können jedoch Maßnahmen ergriffen werden, um das Fieber etwas zu senken. Dazu zählen zum Beispiel kalte, in Wasser und etwas Essig getränkte Wadenwickel.
Auf eine Einnahme von Präparaten mit Acetylsalicylsäure (ASS) sollte verzichtet werden, da diese die Blutgerinnung hemmen, was im Falle eines schweren Verlaufs des Dengue-Fiebers zu lebensbedrohlichen Blutungen führen kann.
Um eine komplikationslose Ausheilung des Dengue-Fiebers zu gewährleisten, sollten Betroffene auf ausreichende körperliche Schonung achten. Während und nach einer Dengue-Fieber-Infektion ist es außerdem wichtig, den Flüssigkeitsverlust des Körpers wieder auszugleichen. Zudem sollte bei zukünftigen Reisen in Risikogebiete auf eine ausreichende Prophylaxe gegen eine erneute Dengue-Infektion geachtet werden, da eine Zweitinfektion schwerer verlaufen kann.
Das Dengue-Fieber ist eine tropische Viruserkrankung, die durch eine spezielle Mückenart der Aedes-Spezies übertragen wird. Die Erkrankung kann asymptomatisch verlaufen oder Symptome wie hohes Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen,
Sie wird symptomatisch behandelt und heilt in den meisten Fällen komplikationslos aus.
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Geschrieben von
Silke Häuser
Medizinisch geprüft am
9. Okt. 2022
Um sich vor einer Infektion mit dem Dengue-Virus zu schützen, sollte ein Stich durch übertragende Mücken vermieden werden. Deshalb sollte in Risikogebieten lange Kleidung getragen beziehungsweise diese mit Insektiziden imprägniert werden. Wichtig ist ein Schutz durch Mückenschutzmittel sowie die Verwendung eines Moskitonetzes in der Nacht zum Schlafen. Während die Mücke, die Malaria überträgt, nachtaktiv ist, ist die Überträgerin des Dengue-Fiebers auch tagaktiv, weshalb auch tagsüber besonders hohe Vorsicht geboten sein sollte.
Selten entwickelt sich bei Patienten mit Dengue-Fieber ein Schock-Syndrom, das sich in Form eines starken Blutdruckabfalls durch einen hohen Flüssigkeitsverlust des Körpers äußern kann. Dieses Syndrom ist sofort intensivmedizinisch zu behandeln, da es ohne Behandlung zum Tod kommen kann. Das Risiko eines schweren Verlaufs ist bei einer wiederholten Infektion mit einem anderen der vier Serotypen des Dengue-Virus erhöht.
Das Dengue-Fieber ist nicht ansteckend. Dennoch zählt es in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu den meldepflichtigen Erkrankungen. Es muss bei Verdacht, bestätigter Erkrankung, bei Tod oder bei Erregernachweis durch den Arzt gemeldet werden.
Das Dengue-Fieber kann nicht direkt geheilt werden. Stattdessen wird die Infektion symptomatisch behandelt. Das folgt in Form von fiebersenkender und schmerzlindernder Medikation. In den meisten Fällen heilt das Dengue-Fieber von selbst aus. Es kann jedoch zu starker Müdigkeit und Abgeschlagenheit nach einer Infektion kommen.
Der Erreger des Dengue-Fiebers kann in den ersten vier bis fünf Krankheitstagen mittels PCR erfolgen. Ein Protein-Bestandteil des Virus lässt sich vom ersten bis zum etwa zehnten Tag nach Beginn der Symptome nachweisen. Ein bis zwei Wochen nach Beginn der Erkrankung lassen sich Antikörper im Blut detektieren. Diese Antikörper können noch Jahre nach der Infektion im Blut nachweisbar sein.
Das Dengue-Virus umfasst vier Virus-Serotypen. Erkrankt man an einem der vier Typen, ist man dagegen lebenslang immun. Es kann allerdings zu einer Ansteckung mit einem der drei anderen Typen kommen. Solch eine Zweitinfektion kann verläuft oftmals schwerer als die Erstinfektion.
Erkrankung zusammengefasst
Begriffe
Bauchschmerzen
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