Was sind die Ursachen und Risikofaktoren eines Gelbfiebers?
Gelbfieber ist eine durch Mücken übertragbare Viruserkrankung. Der Begriff „Gelbfieber“ beschreibt einerseits das Symptom Fieber und andererseits die mögliche Gelbfärbung von und Augen infolge einer starken Leberschädigung, die im Zuge der Virusinfektion auftreten kann. Diese Gelbfärbung (Ikterus) wird durch das Bilirubin, ein Abbauprodukt des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin, verursacht. Dieses Bilirubin kann in der Leber nicht mehr richtig abgebaut werden und sammelt sich an.
Auslöser der Erkrankung ist das Gelbfieber-Virus, das zu den Flaviviren zählt. Diese zählen zu den Arboviren, die durch Mücken oder Zecken übertragen werden. Gelbfieber kommt vor allem in Afrika und Mittel-, sowie Südamerika vor. Es gibt eine Impfung gegen Gelbfieber, die einen tödlichen Verlauf verhindern kann und insbesondere bei geplanten Auslandsaufenthalten in Risikogebieten durchgeführt werden sollte. Gelbfieber-Erkrankungen sind bei Verdacht, Erkrankung und Todesfall meldepflichtig.
Die Erkrankung verläuft oftmals asymptomatisch oder mild und äußert sich mit Symptomen, die einem grippalen Infekt ähneln.
Das Gelbfieber-Virus vermehrt sich im menschlichen Körper hauptsächlich in den Lymphknoten, bevor es über die Blutbahn in den ganzen Körper verteilt wird. Das kann zu einer Schädigung betroffener Organe und zu einem Multiorganversagen führen. Insbesondere bei einer Leber- oder Niereneinschränkung sowie Blutungen kann der Verlauf einer Gelbfieber-Infektion gefährlich bis tödlich sein. In diesen Fällen kann eine intensivmedizinische Betreuung indiziert sein.
Das Erregerreservoir des sogenannten Busch- oder Dschungel-Gelbfiebers umfasst normalerweise im Dschungel lebende Affen. Infizierte Mücken übertragen das Virus dann auf Menschen, wenn sich diese in der Nähe des Dschungels aufhalten. Bei der urbanen Form (Stadt-Gelbfieber) hingegen wird das Virus durch Mücken von einem infizierten Menschen auf einen anderen übertragen. Eine direkte Mensch-zu-Mensch-Übertragung ist nur in Ausnahmefällen über Blutspenden möglich.
Was sind die Symptome eines Gelbfiebers?
Die Erkrankung kann unterschiedliche Ausprägungen und Verläufe haben. Gelbfieber-Erkrankungen können asymptomatisch verlaufen. In den meisten Fällen kommt es jedoch zu milden Symptomen, die einem grippalen Infekt ähneln. Dazu zählen Fieber, Kopfschmerzen, Glieder- und Muskelschmerzen, oder . Weiters kann es zu einem verlangsamten Puls kommen. Einige Tage nach Krankheitsbeginn kann es zu einer Genesung kommen.
Es kann jedoch auch die sogenannte toxische Krankheitsphase eintreten, die einem schweren Verlauf des Gelbfiebers entspricht. Es können Symptome wie , Erbrechen von Galle oder ein starkes Durstgefühl auftreten. Typisch für einen schweren Verlauf sind weiters Blutungen und Symptome, die für eine Schädigung von und sprechen. Diese umfassen eine Gelbfärbung von und Augen (Ikterus), eine fehlende Urinproduktion oder Symptome einer gestörten Entgiftung von Stoffwechselprodukten, die nicht mehr richtig abgebaut werden können. Blutungen können im Magen-Darm-Trakt auftreten und sich in Form von blutigem Stuhl oder blutigem Erbrechen äußern. Weiters kann es zu neurologischen Symptomen wie Sprachstörungen, Bewegungsstörungen, Entzündungen des Gehirns, einem Zittern oder epileptischen Anfällen kommen.
Wie wird das Gelbfieber diagnostiziert?
Wichtig für die Diagnosestellung des Gelbfiebers ist eine genaue Anamnese. Dabei sind insbesondere Fragen zu vorangegangenen Reisen in Risikogebiete wichtig. Eine klare Diagnosestellung kann sich als schwierig herausstellen, da viele Tropenerkrankungen ähnliche Symptome wie Gelbfieber aufweisen können. Typisch für eine Gelbfieber-Erkrankung ist die mögliche Leberschädigung, die sich in Form einer Gelbfärbung (Ikterus) von und Augen präsentieren kann. Eine Hepatitis-Erkrankung kann sich ähnlich äußern und sollte deshalb ebenfalls differenzialdiagnostisch ausgeschlossen werden. Bei der körperlichen Untersuchung werden die Bauchorgane Betroffener auf eine potenzielle Vergrößerung untersucht. Eine Blutabnahme kann Veränderungen der Leberwerte oder Gerinnungsstörungen zeigen. Weiters können etwa zwei bis fünf Tage nach Krankheitsbeginn das Virus sowie etwas später Antikörper gegen das Virus im Blut nachgewiesen werden.
Therapie bei Gelbfieber
Gegen das Gelbfieber-Virus existiert keine spezifische antivirale Therapie. Die Behandlung erfolgt deshalb in erster Linie symptomatisch. Es ist wichtig, den durch das hohe Fieber verursachte Flüssigkeitsverlust des Körpers auszugleichen. Weiters können fiebersenkende Medikamente indiziert sein. Bei schweren Verläufen der Erkrankung, die mit Gerinnungsstörungen, starken Blutungen oder einem Leber- und Nierenversagen einhergehen können, sollte die Möglichkeit einer intensivmedizinischen Betreuung gegeben sein. Im Rahmen einer Behandlung auf der Intensivstation können Maßnahmen wie Flüssigkeitssubstitution oder eine Beatmung durchgeführt werden. Zusätzlich müssen Betroffene in Risikogebieten isoliert werden, um eine Ansteckung weiterer Personen durch übertragende Mücken zu verhindern.
Wie ist die Prognose eines Gelbfiebers?
In der Regel treten bei einer Gelbfieber-Infektion keine oder nur milde, einem grippalen Infekt ähnelnde Symptome auf. Nach einigen Tagen bis wenigen Wochen klingen diese Symptome meist folgenlos ab. Seltener kommt es zu schweren Verläufen in Form einer toxischen Krankheitsphase mit hohem Fieber, Leber- und Nierenschädigung oder Blutungen. Die Sterblichkeit bei dieser Verlaufsform ist hoch. In manchen Fällen kann es nach einer Gelbfieber-Erkrankung zu einer anhaltenden kommen. Es wird von einer Immunität nach Infektion mit dem Virus ausgegangen.
Alternativmedizinische Behandlungsmöglichkeiten und Haushaltsmittel bei einem Gelbfieber
Gelbfieber stellt eine potenziell lebensbedrohliche Krankheit dar, weshalb bei oben genannten Symptomen insbesondere nach einem Aufenthalt in einem Gelbfieber-Risikogebiet auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden sollte. Die Behandlung erfolgt in erster Linie symptomatisch und kann nach Absprache mit dem Arzt durch einige Maßnahmen unterstützt werden. Tritt bei einer Gelbfieber-Erkrankung Fieber auf, können zum Beispiel kühle Wadenwickel helfen, die Temperatur etwas zu senken. Bei Magen-Darm-Beschwerden können Kräutertees sowie Schonkost helfen, die Beschwerden zu lindern. Neben gängigen Mückenschutzmitteln können auch Hausmittel helfen, Mückenstiche vorzubeugen. Dazu können Kräuter oder ätherische Öle zählen, die beispielsweise in eine Duftlampe gegeben werden können.
Empfehlungen zur Nachsorge bei einem Gelbfieber
Um die Ausheilung einer Infektion mit dem Gelbfieber-Virus zu unterstützen, sollte auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr geachtet werden. Durch Fieber, oder Erbrechen kommt es zu einer Verschiebung des Flüssigkeits- und Elektrolythaushalts im Körper, der wiederhergestellt werden muss. Körperliche Schonung in Form von Bettruhe sollte eingehalten werden, um den Heilungsprozess zu fördern. Im Allgemeinen gilt bei einer Gelbfieber-Erkrankung jedoch: Vorsorge ist besser als Nachsorge. Da eine Gelbfieber-Erkrankung lebensbedrohlich verlaufen kann, sollte ihr bei Reisen in Risikogebieten vorgebeugt werden. Das kann in Form einer Gelbfieberimpfung vor Reiseantritt geschehen. Der Lebendimpfstoff gegen das Gelbfieber-Virus wird einmal verabreicht und die Impfung sollte bis spätestens 10 Tage vor Reiseantritt erfolgen. Es wird davon ausgegangen, dass eine einmalige Impfung einen lebenslangen Immunitätsschutz bietet. Da die Erreger über Mücken übertragen werden, sollte außerdem bei Reisen in Risikoländer auf ausreichenden Mückenschutz geachtet werden. Dazu zählen lange Kleidung, ein Mückennetz zum Schlafen oder Mückenschutzmittel.
Zusammenfassung
Gelbfieber ist eine Erkrankung, die durch das Gelbfieber-Virus ausgelöst und über Mücken übertragen wird. Bei schweren Verläufen kann es zu Nieren- oder Leberschädigungen sowie inneren Blutungen kommen, was tödlich enden kann. Besonders wichtig ist deshalb eine prophylaktische Gelbfieberimpfung vor Reiseantritt in Risikogebiete sowie die Vermeidung von Mückenstichen.