Geschrieben von Dr. med. Nina A. Herz (Ärztin)
Die Bilharziose, auch Schistosomiasis genannt, ist eine parasitäre Wurmerkrankung. Der Erreger dieser Tropenkrankheit sind die Pärchenegel (Schistosoma). Laut WHO sind ca. 250 -300 Millionen Menschen infiziert. Zu den Risikogebieten zählen die Tropen und Subtropen, insbesondere Afrika, aber es kommen auch vereinzelt in Europa zu Infektionen. Die Gefahr sich zu infizieren ist beim Kontakt mit befallenden Gewässern mit Süßwasser besonders hoch, da dort der Lebenszyklus der Egel stattfindet: Die Eier der Egel entwickelt sich im Süßwasser und die geschlüpften Larven reifen dann in Süßwasserschnecken zu Zerkadien heran. Anschließend gelangen die Zerkadien wieder in das Süßwasser und können dort durch die
Die ersten Beschwerden nach einem Befall treten in der Regel wenige Stunden nach dem Eindringen der Erreger auf und es zeigt sich an der Eintrittsstelle eine Hautreaktion, ähnlich einer allergische Reaktion, mit Rötung und
Wenn die Würmer sich nach mehreren Wochen zur Eiablage in den
Die Würmer können unbehandelt jahrelang in den Blutgefäßen überleben und durch ihre Eier und die Immunantwort des Körpers die Organe massiv schädigen.
Einen wichtigen Hinweis auf die Erkrankung gibt die Reiseanamnese: Die Frage nach einem möglichen Kontakt zu infizierten Gewässern. Der schnellste Nachweis für den Kontakt mit Schistosoma gibt ein Antikörpernachweis. Dies ist jedoch nur ein indirekter Erregernachweis, denn er wäre auch bei einem zurückliegenden Kontakt zu den Würmern positiv. Ein positiver Test zusammen mit den typischen Symptomen machen eine Infektion aber hoch wahrscheinlich.
Auch im Blut gibt es typische Anzeichen auf eine Bilharziose: eine spezielle Gruppe der Blutzellen, die eosinophilen Granulozyten, sind vermehrt. Diese Blutzellen sind aber nicht spezifisch für eine Bilharziose, sondern sind bei fast allen Erkrankungen mit Parasiten, bei Allergien und einigen andern Krankheitsbildern vermehrt.
Die sicherste Methode ist der direkte Erregernachweis zum Beispiel im Blut, Stuhl oder Urin. Da dafür in der Regel eine Kultivierung der Probe und Anzucht der Wurmeier erfolgen muss, dauert dies aber in der Regel mehrere Wochen.
Bei der Behandlung der Bilharziose ist ein früher Therapiebeginn wichtig. Zum Einsatz kommt ein Anti-Wurmmittel (Antihelminthikum), das Praziquantel, das die Würmer abtötet.
Bei fortgeschrittener Erkrankung ist oft nur eine symptomatische Therapie mit Flüssigkeit, Antihistaminika und Steroiden möglich.
Eine Infektion mit dem Schistosoma kann mit einer frühzeitigen medikamentösen Behandlung gut geheilt werden, jedoch kann sie unbehandelt aber durchaus tödlich verlaufen. Jährlich sterben ca. 200.000 Menschen an der Krankheit. Bei schweren chronischen Infektionen kommt es zu Organschäden, wie Umbau des Lungengewebes (Lugenfibrosen), Leberschäden und Blutgefäßveränderungen. Die Prognose hängt wesentlich von dem Zeitpunkt der Diagnosestellung und dem Therapiebeginn ab.
Besonderheiten der Blasenbilharziose sind das erhöhte Blasenkrebs-Risiko bei einer chronischen Infektion, sowie die häufige Beteiligung von den Geschlechtsorganen, die oft mit
Um einer Infektion vorzubeugen, sollten insbesondere stehendes Süßwasser in den Tropen gemieden oder das Wasser vor dem Kontakt ausreichend chloriert oder abgekocht werden.
Eine Nachsorge ist abhängig von dem geschädigten Organ unterschiedlich. So können zum Beispiel bei einem Leberbefall regelmäßige Ultraschalluntersuchungen der Leber empfehlenswert sein.
Eine Nachsorge ist abhängig von dem geschädigten Organ unterschiedlich. So können zum Beispiel bei einem Leberbefall regelmäßige Ultraschalluntersuchungen der Leber empfehlenswert sein.
Die Bilharziose ist eine durch Schistosoma (Pärchenegel) ausgelöste Wurmerkrankung. Die Infektion erfolgt durch den Kontakt mit infektiösem Süßwasser, insbesondere stehende Gewässer in den Tropen sind häufig befallen. Die Beschwerden können sehr unterschiedlich ausfallen und ohne eine frühzeitige Therapie mit Praziquantel bei schwerer Infektion tödlich verlaufen.
Alle unsere medizinischen Inhalte werden regelmäßig überprüft und aktualisiert
Geschrieben von
Dr. med. Nina A. Herz
Medizinisch geprüft am
6. Okt. 2022
Über die Blutgefäße gelangen die Würmer in die Organe. Es gibt unterschiedliche Typen der Schistosomen, die S. haematobium nisten sich bevorzugt in der Blasenwand ein und lösen dort die Urogenitalbilharziose aus.
Durch die Therapie mit dem Anti-Wurmmittel Praziquantel ist die Krankheit heilbar.
Ja, ohne eine Therapie kann eine schwere Infektion tödlich sein, entweder durch eine heftige Immunreaktion des Körpers oder das Organversagen durch eine Schädigung durch Eier oder Würmer.
Infizieren kann man sich mit der Bilharziose durch das Baden oder den Kontakt mit infektiösem Süßwasser.
Ja, eine Anzucht der Erreger aus dem Urin ist möglich, jedoch dauert die Kultivierung viele Wochen.
Bei einer frühzeitigen Behandlung mit dem Anti-Wurmmittel Praziquantel ist die Bilharziose gut heilbar. Bei einer schweren chronischen Infektion ist aber oft nur noch eine Linderung der Beschwerden möglich.
Erkrankung zusammengefasst
Schistosomiasis
Begriffe
Fieber
Unsere Artikel sollen Ihnen einen ersten Eindruck von einem medizinischen Thema
vermitteln. Sie ersetzen keine ärztliche Untersuchung und Beratung.
Wir übernehmen keine Gewähr für die inhaltliche Richtigkeit und Vollständigkeit der Darstellung.
Copyright © 2022, Medisiegel. All rights reserved.