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Schwanger werden: Die 10 wichtigsten Tipps

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Geschrieben von
Jessica Papic (Ärztin)

Die Zeit vom Beginn des Kinderwunschs bis hin zum Elternglück, ist für Paare sehr aufregend. Wenn sich jedoch auch nach einigen Zyklen keine Schwangerschaft keine Schwangerschaft einstellt, kann das besonders belastend werden. Es ist leider nicht für alle Paare einfach, Eltern zu werden.

Wissenswert

Selbst bei einem vollkommen gesunden, zeugungsfähigen Paar, kann es nach dem Absetzen der Verhütung und regelmäßigem Geschlechtsverkehr bis zu einem Jahr dauern, bis eine Schwangerschaft eintritt.

Gerade, wenn die Frau über einen langen Zeitraum mit Hormonen verhütet hat, dauert es zumeist länger, bis sich wieder ein normaler Zyklus einstellt. Sich zum Beispiel bei einem Kinderwunschzentrum Unterstützung zu suchen, empfiehlt man aus diesem Grund ebenfalls erst, wenn es nach einem Jahr noch immer nicht zu einer Schwangerschaft gekommen ist.

10 Tipps um Schwanger zu werden

Es gibt jedoch einige Tipps und Tricks, die bereits zu Beginn der Kinderplanung dabei helfen können, den Traum vom eigenen Kind in Erfüllung gehen zu lassen.

Gerade für eine Frau mit bestehendem Kinderwunsch ist es wichtig, den eigenen Körper genau zu kennen. Es sind Kleinigkeiten, die Hinweise darauf geben können, wann die fruchtbaren Tage beginnen und wann die Chance auf ein Kind gesteigert werden kann. Vor allem der individuelle Zyklus der Frau spielt dabei eine entscheidende Rolle.

Man sagt zwar, dass der Eisprung in etwas am 14. Tag nach dem ersten Tag der letzten Periode stattfindet und eine Frau in den Tagen davor besonders fruchtbar ist, stimmen muss das jedoch nicht. Es ist deshalb hilfreich die Körpertemperatur, die Konsistenz des Zervix und gegebenenfalls den eigenen Hormonverlauf im Auge zu behalten. Dabei können vor allem Fruchtbarkeitscomputer oder Ovulationstests sehr hilfreich sein.

Besonders effektiv ist auch die sogenannte natürliche Familienplanung . Bei dieser Methode wird die Wahrscheinlichkeit auf eine Schwangerschaft gesteigert, indem die furchtbaren Tage durch die Beobachtung der Basaltemperatur und des Zervixschleims bestimmt werden.

Frauen, die ihren Körper gut kennen, wissen in der Regel, wann sie besonders fruchtbar sind und können deshalb durch ein gutes Timing die Chancen auf eine Schwangerschaft signifikant steigern.

Frust und unnötig belastende Monate können vermeiden werden, indem sich sowohl die Frau als auch der Mann gründlich durchchecken lassen. Vor allem bislang unentdeckte Infektionen können dazu führen, dass trotz regelmäßigem Geschlechtsverkehr innerhalb der fruchtbaren Tage keine Schwangerschaft eintreten kann.

Bei der Untersuchung sollte man offen sein und den Arzt darüber informieren, dass ein Kinderwunsch besteht. Dieser kann dann gezielt bestimmte Erkrankungsbilder abklären, die diesem Wunsch im Wege stehen könnten. Darüber hinaus können im Zuge der Untersuchung Infektionen wie Toxoplasmose ausgeschlossen und der Impfschutz aufgefrischt werden.

Wenn ein Kinderwunsch besteht, sollte außerdem ein Zahnarzttermin vereinbart werden. Grund dafür ist die Tatsache, dass Frauen während der Schwangerschaft deutlich anfälliger für Zahnerkrankungen sind. Aus diesem Grund gilt es im Vorhinein behandlingsbedürftige Zähne zu restaurieren.

Stress, der zum Beispiel auch durch Schlafmangel auf den Körper von Mann und Frau einwirkt, kann die Fruchtbarkeit negativ beeinflussen. Außerdem werden während der Dunkelheit vermehrte Mengen an Melatonin gebildet. Melatonin ist dazu in der Lage das Hormon LH, welches den Einsprung triggert, zu hemmen. Durch regelmäßigen Nachtschlaf kann diese Menge jedoch deutlich reduziert werden. Auf lange Nächte ohne ausreichenden Schlaf sollte bei bestehendem Kinderwunsch weitestgehend verzichtet werden.

Das Hormon Östrogen reguliert verschiedene Dinge im weiblichen Körper und hat auch eine Einfluss auf den Zyklus. Östrogen wird unter anderem im Fettgewebe gebildet und zu hohe Mengen dieses Hormons können die Entstehung von Zyklusstörungen führen. Rund zwei Drittel aller Frauen, die mehr als 20 Prozent über ihrem individuellen Normalgewicht liegen leiden unter derartigen Zyklusstörungen, die es erschweren schwanger zu werden.

Aber nicht nur Übergewicht kann die Fruchtbarkeit stören. Bei extremem Übergewicht kann es zum Ausbleiben des Eisprungs kommen.

Stress ist wohl eines der schlechtesten Dinge für die Empfängnis. Das gilt nicht nur für eine anstrengende Arbeitsumgebung, sondern vor allem für die Kinderplanung selbst. Wer das Thema zu verkrampft angeht, wird schnell merken, dass eine Schwangerschaft auf diese Weise schwer wird. Mittlerweile ist wissenschaftlich erwiesen, dass das bei Stress ausgeschüttete Adrenalin ein natürlicher Antagonist (Gegenspieler) der Fruchtbarkeitshormone ist.

Besonders für Frauen und Männer mit bestehendem Kinderwunsch ist eine ausgewogene und vor allem vitaminreiche Ernährung besonders wichtig. Dabei ist es wichtig darauf zu achten, dass ausreichende Mengen an Folsäure, Eisen und Jod zu sich genommen werden. Ein Folsäuremangel kann nicht nur die Fruchtbarkeit drosseln, sondern bei einer bestehenden Frühschwangerschaft auch zu weitreichenden Fehlbildungen im Bereich des Nervensystems führen.

Vitamin E sorgt dafür, dass sich eine befruchtete Eizelle in der Gebärmutterschleimhaut einnisten kann. Dies hat zur Folge, dass ein Vitamin E-Mangel die Fruchtbarkeit hemmen kann. Während die Vitamine C, E und B12 beim Mann die Spermienbildung vorantreiben und somit dessen Fruchtbarkeit enorm steigern können.

Da es nicht immer möglich ist, die notwendigen Mengen an Vitaminen und Spurenelementen mit der Nahrung aufzunehmen, empfiehlt es sich schon bei bestehendem Kinderwunsch Vitaminpräparate einzunehmen.

Regelmäßige sportliche Aktivität ist nicht nur für Männer und Frauen, bei denen ein Kinderwunsch besteht, besonders gesund. Dabei ist aber wichtig, dass eine Aktivität gefunden wird, die der betreffenden Frau/ dem betreffenden Mann Spaß macht. Auf diese Weise ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Sport langfristig ausgeübt wird, deutlich höher.

Das Suchtmittel wie Alkohol und Nikotin nicht gesund sind, sollte mittlerweile jedem bewusst sein. Tatsächlich wirken sich diese Substanzen auch auf die Fruchtbarkeit von Frauen und Männern aus. Wenn man also Nachwuchs bekommen möchte, ist es essenziell sowohl auf Alkohol als auch auf das Rauchen zu verzichten.

Ein Mann, der Vater werden möchte, sollte auf Sitzheizungen und/oder Saunagänge verzichten. Grund dafür ist die Tatsache, dass Spermien eine kühle Umgebeungstemperatur brauchen. Aus diesem Grund hat die Natur die Hoden auch gleich nach außen in den Hodensack verlagert. Wenn es zum Beispiel bei einem Saunagang zu einer Überhitzung der Hoden kommt, schädigt dies die Spermien und senkt somit die Fruchtbarkeit des Mannes.

Bei keinem Thema kursieren soviele Ammenmärchen, wie beim Thema Fruchtbarkeit, Kinderwunsch und Schwangerschaft. Die meisten dieser Behauptungen sind nicht nur nicht- richtig, sondern sogar faktisch falsch.

Zum Beispiel existiert die Annahme, dass bestimmte Stellungen während und nach des Geschlechtsverkehrs die Fruchtbarkeit deutlich steigern können. "Wenn man nach dem Sex über 10 Minuten eine Kerze macht, gelangen die Spermien leichter zur Eizelle" heißt es in einem anderen Ammenmärchen.

Für Paare, bei denen ein Kinderwunsch besteht, heißt es von solchen Behauptungen dringend Abstand zu nehmen und das Thema "schwanger werden" mit Ruhe und möglichst wenig Stress anzugehen. Das ist es letztendlich, was die Chancen einer Schwangerschaft tatsächlich steigert.

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