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Magenkrebs im Endstadium

Kurzgesagt
  • Im Endstadium von Magenkrebs ist die Magenkrebserkrankung nicht mehr durch eine Behandlungen zu heilen und das Ziel besteht nicht darin die Lebenszeit zu verlängern, sondern die Lebensqualität so gut wie möglich zu erhalten und belastende Symptome zu therapieren.
  • Gründe für Magenkrebs im Endstadium können sein, das der Magenkrebs durch eine Therapie nicht kontrolliert werden konnte oder sich im ganzen Körper ausgebreitet hat.
  • Im Endstadium von Magenkrebs leiden Patienten häufig unter einer Reihe schwerwiegender Anzeichen und Symptome, darunter Übelkeit, Erbrechen, Müdigkeit, Schmerzen und Gewichtsverlust.
  • Beim Magenkrebs werden normale Zellen des Magens bösartig und fangen an sich ungebremst zu vermehren. Die wachsende Zellmasse verengt den Magen, wächst in die Magenwand und von dort in Blutgefäße. Tumorzellen werden über die Blutgefäße in den ganzen Körper transportiert. An manchen Organen machen ein Teil der Zellen halt und bilden einen weiteren Tumor. Man spricht dann von einem gestreuten Magenkrebs, auch wenn die Zellen nicht im Magen sondern z.B. in der Leber, im Knochen, in der Lunge, im Bauchfell oder Gehirn sind.
  • Die Therapie besteht darin die belastenden Symptome möglichst gut zu kontrollieren. Dabei steht die Nahrungsaufnahme und Versorgung von Schmerzen im Mittelpunkt.

Anzeichen und Symptome

Übelkeit und Erbrechen

Die Nahrung läuft vom Mund, durch die Speiseröhre , in den Magen und von dort in den Darm . Ein wachsender Magenkrebs kann den Durchgang der Nahrung durch den Magen insbesondere am Ende des Magens blockieren. Dieses verursacht Übelkeit und in der Folge Erbrechen. Dabei können unverdaute Nahrungsmittel mit saurer Magensäure erbrochen werden.

Bauchschmerzen

Da sich der Bauch nicht richtig entleert bläht sich der Bauch auf. Der aufgeblähte Bauch kann zu starken Bauchschmerzen führen.

Schwarzes Blutspucken oder Bluterbrechen

Der Magenkrebs wächst ungebremst und wächst in die Magenschleimhaut. Hier befinden sich viele Blutgefäße, die durch den Magenkrebs verletzt werden. Die Gefäße fangen an zu bluten, dabei kann es zu großen Mengen Blut kommen. Die Magensäure färbt das Blut schwärzlich. Dadurch sieht das ausgespuckte Blut dunkel bis schwarz aus.

Bauchwasser - dicker Bauch

Wenn der Magenkrebs im Endstadium durch die Magenwand durchwächst bekommt er Kontakt mit dem Bauchfell. Dort führt der Magenkrebs zu der Bildung einer Flüssigkeit (Aszites) die einen rundlichen geschwollenen Bauch macht. Der große Bauch kann auf das Zwerchfell drücken und die Atmung einschränken.

Andere Anzeichen und Symptome die im Endstadium bei Magenkrebs auftreten können sind unter anderem:

  • Gewichtsverlust
  • Anhaltende Müdigkeit (Fatigue)
  • Appetitlosigkeit (Anorexie)
  • Schwierigkeiten beim Schlucken (Dysphagie )
  • Sichtbares Blut im Stuhl oder schwarzer, teerartiger Stuhl (Meläna)
  • Völlegefühl nach dem Essen, auch nach kleinen Mahlzeiten
  • Anämie (niedrige rote Blutkörperchenzahl)
  • Schluckauf (Singultus), der persistent oder schwer zu kontrollieren ist
  • Geschwollene Lymphknoten, besonders im Bereich des Halses und der Achseln
  • Gelbsucht (Ikterus), wenn der Krebs die Leberfunktion beeinträchtigt oder die Gallenwege blockiert
  • Schwächegefühl
  • Atemnot (Dyspnoe )
  • Knochen- oder Gelenkschmerzen, wenn der Krebs auf die Knochen metastasiert ist
  • Verstopfung
  • Mangelernährung führen
  • Depression oder Angstzustände

Mit zunehmendem Wachstum des Magenkrebs können mehr Symptome auftreten und können noch belastender empfunden werden.

Wie kommt es zu Magenkrebs im Endstadium?

Die Prognose von Magenkrebs ist leider ungünstig. Magenkrebs verläuft lange stumm und der Krebs wächst in unserem Körper, ohne das wir es merken. Daher werden viele Magenkrebserkrankungen erst zu einem sehr späten Zeitpunkt entdeckt.

Der Tumor wird immer größer und damit schwerer zu behandeln. Auch können die Krebszellen über das Blut verstreut werden und in andere Organe wachsen. Wenn Magenkrebs in andere Organe gestreut hat ist das mittlere Überleben häufig sehr reduziert und häufig sogar unter einem Jahr.

Manchmal kann der Tumor auch nach einer optimalen Therapie zurückkommen. Dann ist der Tumor zwar in allen Untersuchungen nicht auffindbar aber einzelne Zellen sind zurückgeblieben und vermehren sich und bilden einen neuen Tumor. Dann kann der Magenkrebs häufig nur sehr schwer zu behandeln sein.

Welche Komplikationen können im bei Magenkrebs im Endstadium auftreten?

Mit zunehmender Dauer der Erkrankung wird diese häufig immer schwerer für den Betroffenen und es können viele lebensgefährliche Komplikationen auftreten, weil der Krebs in immer mehr Organe wächst die ihre Funktion aufgeben können.

Lebensgefährliche Komplikationen können beim Magenkrebs unter anderen sein:

  • Massenblutung: Trifft der Tumor auf ein großes Blutgefäß kann dieses eine riesige Blutung auslösen und das kann dazu führen das man riesige Blutmengen verliert. Das kann zu einer Blutarmut führen und lebensgefährlich sein.
  • Perforation: Der Tumor kann durch die Magenwand wachsen und dort ein Loch auslösen. Dann gelangt Mageninhalt in das keimfreie Bauchfell, was zu einer schweren Infektion führt, die häufig tödlich verläuft.
  • Leberversagen : Magenkrebs streut häufig in die Leber . Wenn der Krebs die Leber durchwächst zerstört er die wichtigste Entgiftungszentrale des Körpers, was sehr gefährlich sein kann, da sich Gifte ansammeln die dem Körper schaden und diesen umbringen können.

Therapie

Im Endstadium bei Magenkrebs ist es das Ziel die Lebensqualität zu verbessern und dabei

  • die Nahrungsaufnahme zu ermöglichen
  • Blutungen zu kontrollieren
  • Schmerzen in den Griff zu bekommen

Mögliche Therapieoptionen im Endstadium sind:

  • Stent: Ein Stent ist eine Art Rohr, das in den Magen bei einer Magenspiegelung gelegt werden kann und verengte Bereiche aufhält. Dadurch kann Nahrung durch das Rohr gleiten.
  • Bypass: Wenn der Magenausgang vom Magenkrebs verstopft ist, kann man in einer Operation einen Kanal vom Magen direkt in den Darm legen und somit die Verengte stelle umgehen.
  • Embolisation: Blutende Gefäße können durch eine Embolisation bei einer Magenspiegelung verödet werden.
  • Strahlentherapie: Bei Schmerzen in Knochen durch Tumorherde, bei Blutungen oder einem großen wachsenden Tumor kann eine palliative Bestrahlung als lokale Therapieoption besprochen werden.
  • Chemotherapie/Immuntherapie/Zielgerichtete Therapie: Große Tumormassen kosten dem Körper viel Energie eine Therapie die ins Blut gegeben wird, kann dabei helfen die Tumormasse zu reduzieren.
  • Ernährungstherapie: Durch die Probleme mit der Nahrungsaufnahme sind viele mit Magenkrebs im Endstadium unterernährt. Es gibt Getränke die sehr viel Kalorien und Nährstoffe haben und extra für Krebspatienten gemacht wurden. Manchmal muss eine Ernährungstherapie auch in die Venen gegeben werden.
  • Schmerztherapie: Schmerzen sollten so weit wie möglich vermieden werden, dafür ist häufig eine Kombination aus einem Schmerzmittel wie Ibuprofen , Paracetamol oder Novalgin mit einem Morphin notwendig.

Welcher Arzt/Ärztin kümmert sich um mich?

Für Magenkrebs ist in der Regel ein Team aus verschiedenen Experten notwendig. Im Endstadium ist häufig ein Gastroenterologe oder ein Onkologe der zentrale Ansprechpartner.

Es macht Sinn, schon früh einen Palliativmediziner in das Team einzuführen, der dann im Endstadium immer mehr die Therapie übernimmt.

Was ist ein Palliativmediziner?

  • Das Ziel: Das Ziel der Palliativmedizin ist es, nicht das Leben zu verlängern, sondern dem Leben mehr Lebensqualität zu geben. Dabei stehen insbesondere die belastenden Symptome im Vordergrund. Eine Behandlung dieser Symptome soll die Qualität im letzten Lebensabschnitt auf einem möglichst hohen Niveau erhalten und dabei erreichen, dass man trotzdem noch am Leben teilhaben kann.
  • Pflege: Hierbei steht auch die Frage nach einer optimalen pflegerischen Versorgung. Vielleicht können Sie in Ihrem letzten Lebensabschnitt nicht mehr sich so selbst versorgen, wie Sie es gewohnt waren. Hier müssen nach individuellen Konzepten gesucht werden, in denen Sie zu Hause, in einem Hospiz oder einem Pflegeheim, die notwendige Pflege, die Sie für diesen Lebensabschnitt benötigen, erhalten können. 
  • Herausforderung: Auch wenn es am Anfang häufig sehr schwierig sein kann, mit einer palliativmedizinischen Behandlung anzufangen und sich dies für viele Betroffene ein bisschen wie Aufgeben anfühlt, haben große Studien zeigen können, dass die offene Konfrontation mit dem fortgeschrittenen Tumorstadium und die Behandlung der Symptome die Lebensqualität der Betroffenen deutlich verbessert.

Was sollte mit einem Arzt besprochen werden?

Natürlich handelt es sich bei jedem Menschen in so einer Situation um eine ganz spezielle Situation, in der verschiedene Möglichkeiten gegeneinander abgewogen werden müssen.

Folgende Fragen könnten im Rahmen eines Arztgespräches im Endstadium von Magenkrebs besprochen werden:

  • Kann mein soziales Umfeld eine langfristige häusliche Versorgung sicherstellen?
  • Wer steht mir zur Verfügung, wenn ich auf Hilfe angewiesen bin?
  • Ist die Inanspruchnahme eines Pflegedienstes notwendig?
  • Sollte ich den Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung (SAPV) kontaktieren?
  • Könnte ich mir vorstellen, in einer Einrichtung wie einem Hospiz zu leben, und welche Aspekte wären mir dort wichtig?
  • Benötige ich spezielle Pflegehilfsmittel?
  • Welche Symptome belasten mich derzeit am meisten, und welche Maßnahmen können dagegen ergriffen werden?
  • Gibt es noch ungenutzte Therapiemöglichkeiten für meine Krebserkrankung?
  • Wie wünsche ich, dass im Notfall verfahren wird – soll eine Wiederbelebung durchgeführt werden?

Angst vor dem Sterben

Befindet man sich im Endstadium einer Magenkrebserkrankung, dann ist das Thema Tod für viele Betroffene häufig allgegenwärtig. Sie beschäftigen sich mehr denn je mit dem Tod und mit dem Sterben.

Viele haben noch mehr Angst vor dem Sterbeprozess selbst als vor dem Tod. Die Ungewissheit von dem, was nach dem Leben ist und die große Sorge, die geliebten Personen nicht mehr wiedersehen zu können, führt häufig bei den Betroffenen selbst und den Geliebten zu großen Ängsten und kann auch zu einer Depression oder Angststörung in den letzten Lebenstagen führen.

Wissenswert

Es ist wichtig zu verstehen, dass diese Ängste normal sind und dass es Unterstützung gibt, um mit ihnen umzugehen.

Es ist wichtig, dass Betroffene wissen, dass sie nicht alleine sind und dass es Hilfe gibt. Es gibt viele Organisationen und Einrichtungen, die Unterstützung und Hilfe für Menschen im Endstadium einer Krebserkrankung anbieten.

Auch die Rolle der Angehörigen ist in dieser Phase sehr wichtig. Sie können eine große Unterstützung sein und dazu beitragen, die Ängste des Betroffenen zu lindern.

Achtung

Es ist jedoch auch wichtig, dass die Angehörigen auf ihre eigene psychische Gesundheit achten und sich auch Unterstützung suchen, wenn sie diese benötigen.

Wenn man sich vor Augen führt, dass das Leben bald zu Ende sein kann, sollte man sich häufig damit beschäftigen, was man unbedingt noch machen möchte.

Das kann sein:

  • Zeit mit der Familie und Freunden verbringen
  • Persönliche Angelegenheiten regeln (Testament, Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht)
  • Versöhnung suchen und ungelöste Konflikte klären
  • Eine Lebensbilanz ziehen
  • Lieblingsorte besuchen
  • Spirituelle oder religiöse Praktiken
  • Dankbarkeit an Lebensbegleiter und Familienmitglieder ausdrücken
  • Eine Nachricht für die Zukunft an Geliebte hinterlassen

Todesverlauf bei Magenkrebs im Endstadium

Natürlich ist es für jeden im Endstadium eines Magenkrebs ein wichtiges Anliegen, sich damit zu beschäftigen, wie das Sterben tatsächlich abläuft. Aber natürlich ist der Sterbeprozess für jede Erkrankung und jeden Menschen individuell unterschiedlich und die Komplikationen, Symptome, die zum Tod führen, lassen sich schwer von einer auf die andere Person übertragen. Insgesamt ist es so, dass in der letzten Phase jedoch eine Vielfalt von Symptomen zunehmen kann.

 

Stärker werdende Müdigkeit und Einschlafen

Da der Tumor immer weiter wächst und der wachsende Tumor mit vielen Zellen natürlich auch viel Energie benötigt fehlt diese Energie dem Körper. Die Betroffenen fühlen dann eine erhöhte Schwäche und sind häufig sehr müde.

Das kann so weit gehen, dass es auch zu einer Bewusstseinsveränderung kommt, die sich durch eine verminderte Wachheit oder eine Trübung des Bewusstseins gar bis zum Koma darstellen kann.

Die Betroffenen verbringen die Endphase die meiste Zeit schlafend, bis sie schließlich im Schlaf langsam einschlafen und nicht mehr aufwachen. Die Atmung wird immer langsamer, es kommt gegen Ende zu unregelmäßigen Atemzügen, bis die Atmung aufhört.

Schmerzen

Der wachsende Tumor wächst in immer mehr Organe herein, was dort zu Verletzungen von Nerven führt. Dieses kann zu schweren Schmerzen kommen, was zunehmend den Bedarf an Schmerzmitteln erhöht.

In manchen Fällen ist auch eine Art Narkose notwendig sogenannte palliative Sedierung um die unerträglichen Symptome zu lindern.

Es kann dadurch, dass immer mehr Organe betroffen sind, in der letzten Phase zu einem Versagen von mehreren Organsymptomen kommen, was die Notwendigkeit von Therapiemaßnahmen erhöht.

 

Infektion

Da die Tumorerkrankung das Immunsystem, also die körpereigene Infektionsabwehr, deutlich schwächt, können Infektionen in der letzten Lebensphase häufig auch tödlich verlaufen. Dabei entsteht häufig ein Fieber , was durch Antibiotika nicht kontrolliert werden kann und zum Tod führen kann.

Schwere Blutung

Durch die Verletzung von großen Gefäßen kann es zu einer schweren nicht zu kontrollierenden Blutung kommen, die tödlich verlaufen kann. Hier ist es wichtig, dass der Betroffene eng begleitet wird, da dieses große Angst machen kann. Dunkle Tücher bieten sich an, da Blut auf dem weißen Untergrund eines Bettlakens oder Handtüchern oft bedrohlicher wahrgenommen wird.

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