Vor allem Kinder leiden häufig unter
Auch die Ernährung des Kindes spielt dabei eine entscheidende Rolle. Solange sich ein Kind zum Beispiel überwiegend von Milch ernährt, wird der Stuhlgang zwangsläufig dünn und nicht fest sein.
Als Richtwert für Kinder gelten mehr als drei dünne Stühle pro Tag als auffällig. Außerdem wird es bei ihnen als Durchfall gewertet, wenn die Kleinen mehr als zwei Stuhlgänge pro Tag mehr haben, als gewohnt. Von akutem Durchfall spricht man immer dann, wenn die Stuhlveränderungen plötzlich einsetzen und nicht länger als zwei Wochen anhalten.
In den westlichen Industrieländern verlaufen ungefähr 90 Prozent aller Durchfallerkrankungen im Kindesalter akut. Wenn die Stuhlveränderungen hingegen mehr als zwei Wochen vorliegen, spricht man von persistierendem oder chronischem Durchfall.
Die Ursachen für das Auftreten von Durchfall im Kindesalter können vielfältig sein. In den meisten Fällen steckt eine virale (ca. 70%) oder bakterielle (ca.20%) Infektion hinter den Beschwerden. Besonders häufig lassen sich bei den Betroffenen Noro-, Rota- oder Adenoviren nachweisen. Zu den häufigsten bakteriellen Erregern zählen Campylobacter, Salmonellen, Shigellen, E. coli oder Clostridium difficile.
Auch durch Parasiten hervorgerufene Infektionen sind bei Kindern keine Seltenheit. Verbreitet werden die relevanten Erreger auf unterschiedlichste Wege. Bei den meisten Viren geschieht dies über eine sogenannte fokal-orale Infektion oder eine Schmierinfektion.
Bei diesen Übertragungswegen gelangen die Keime durch unsaubere Hände, Lebensmittel oder Gebrauchsgegenstände von einem Menschen zum Anderen. Im Falle einer bakteriellen Durchfallerkrankung sind oftmals kontaminierte Lebensmittel schuld an der Übertragung.
Tritt bei Kindern wiederholt Durchfall auf, so muss unbedingt eine Nahrungsmittelallergie oder eine Unverträglichkeitsreaktion ausgeschlossen werden. In vielen Fällen beruhen die Beschwerden nämlich nicht auf einem infektiösen Geschehen sondern zum Beispiel auf einer Intoleranz gegenüber Milchzucker (Laktoseintoleranz).
Durchfall im Kindesalter zeigt sich durch das Auftreten von wässrigem oder schleimigem Stuhl, der in der Regel übel riecht. Zudem müssen sich die betroffenen Kinder deutlich häufiger entleeren als gewohnt.
Neben dem Durchfall leiden viele Kinder unter Bauchschmerzen, Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen. Darüber hinaus kann es in Abhängigkeit des ursächlichen Erregers auch zu
Kommt es bei einem Kind zu blutigem Durchfall, so gilt dies als Alarmsignal! In diesem Fall ist unbedingt unverzüglich ein Arzt aufzusuchen. Gleiches gilt immer dann, wenn das Kind apathisch wird und kaum noch ansprechbar ist.
Im Allgemeinen sollten Kinder mit Durchfall genau beobachtet werden. Grund dafür ist die Tatsache, dass es auf Grund des dünnflüssigen Stuhls mitunter zu immensen Flüssigkeitsverlusten kommen kann. Geht der Durchfall sogar mit Erbrechen einher, so ist die Gefahr einer Exsikkose besonders groß.
Der Flüssigkeitsverlust kann in diesen Fällen auch kaum durch eine Steigerung der Trinkmenge ausgeglichen werden, da die betroffenen Kinder das Wasser umgehend erbrechen müssen. Zudem kann es durch die Erkrankung zu einer Entgleisung des Elektrolythaushalts kommen.
Das Risiko ist umso höher, je jünger das Kind ist!
Wenn sie das Gefühl haben, dass ihr Kind viel Flüssigkeit verliert, kaum trinkt und/oder das Getrunkene wieder erbricht, suchen sie umgehend einen Kinderarzt oder eine Kinderklinik auf. Gerade bei Säuglingen und Kleinkindern bis zur Vollendung des 2. Lebensjahres sollte man nicht zu lange abwarten ehe man ärztliche Hilfe in Anspruch nimmt.
Warnsignale für das Austrocknen des Kindes sind:
Bei Durchfall im Kindesalter steht der Ausgleich der Flüssigkeits- und Elektrolyverluste im Fokus der Therapie. Zudem sollte bei betroffenen Kindern darauf geachtet werden, dass sie weiterhin Nahrung zu sich nehmen.
Eine medikamentöse Behandlung ist bei Durchfall im Kindesalter nur äußerst selten notwendig. Nur in Ausnahmefällen und bei Nachweis bakterieller Erreger, die die Beschwerden hervorrufen, kommen Antibiotika zum Einsatz.
Letzte Änderung: 30. Mai 2023
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