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Was sollt man bei Durchfall essen - Ernährungstipps

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Geschrieben von
Jessica Papic (Ärztin)

Viele Menschen, die an Durchfall leiden, fragen sich, was sie in dieser Zeit essen können und welche Speisen den Magen-Darm-Trakt weiter reizen und deshalb vermieden werden sollten. Auch wenn der Durchfall bei der Mehrzahl der betroffenen Patienten mit Appetitlosigkeit einhergeht, sollte soweit es geht gegessen werden. Über die vermehrte Ausscheidung verliert der Körper nämlich sehr viele wichtige Substanzen und vor allem Energie.

Diese kann nur über die Ernährung wieder aufgefüllt werden. In ganz schweren Fällen oder bei zusätzlichem Erbrechen, sollten Präparate, die über Elektrolyte verfügen, eingenommen werden. Auf diese Weise kann zumindest der Salzhaushalt ausgeglichen werden.

Lebensmittel die Sie bei Durchfall kennen sollten

Im Allgemeinen wird von Ärzten für Menschen mit Durchfall eine sogenannte Schonkost empfohlen. Das bedeutet, dass vor allem jene Lebensmittel, die die freie Flüssigkeit im Magen-Darm-Trakt binden können, geeignet sind. Dazu zählen zum Beispiel Kartoffeln, Haferflocken und Zwieback.

Kartoffeln sind außerdem bei Durchfall besonders wertvolle Nahrungsmittel, weil sie über viel Kalium verfügen. Während Haferflocken voller Ballaststoffen, Mineralstoffen und Vitaminen sind. Sie sind aus diesem Grund dazu in der Lage dem mit schwerem Durchfall einhergehendem Elektrolytverlust entgegenzuwirken. Darüber hinaus sind Haferflocken besonders leicht verdaulich und reizen den ohnehin erkrankten Magen-Darm-Trakt nicht zusätzlich.

Dass man bei Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts Zwieback essen soll, kennen die meisten Erwachsenen noch aus Kindertagen. Und tatsächlich gehört Zwieback zu jenen Lebensmitteln, die bei Durchfall besonders geeignet sind. Das Hefegebäck ist besonders fettarm und ruft keine Belastung des Darms hervor.

Auch Reisschleim ist ein altes Hausmittel bei Durchfall und wird seit Generationen als Nahrungsmittel bei Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts eingesetzt. Er sorgt dafür, dass der Stuhl an Festigkeit gewinnt und wirkt sich beruhigend auf die Schleimhäute aus.

Darüber hinaus kann auch Joghurt als probiotisches Lebensmittel dabei helfen eine Durchfallerkrankung zu verkürzen. Die im Joghurt enthaltenen Milchsäurebakterien siedeln sich im Darm an und verdrängen die für den Durchfall verantwortlichen Krankheitserreger. Am besten dazu eignet sich Naturjoghurt.

Neben jenen Lebensmitteln, die sich beim Vorliegen einer Durchfallerkrankung besonders zur Ernährung eignen, gibt es auch Essen, dass unbedingt vermieden werden sollte. Das betrifft vor allem fettige Speisen und scharf gebratene Nahrung. Beides kann die Schleimhäute innerhalb des Magen-Darm-Trakts zusätzlich reizen und auf diese Weise den Durchfall verschlimmern. Gleiches gilt auch für stark gewürzte oder scharfe Speisen.

Außerdem sollten Menschen, die unter Durchfall leiden, Abstand von Zitrus- und Hülsenfrüchten nehmen. Beides wirkt sich negativ auf den Heilungsverlauf aus und ist für den ohnehin gereizten Darm nicht gut verdaulich. Auch Sauerkraut und Sauerkrautsaft gelten als besonders ungünstig. Grund dafür ist deren abführende Wirkung, die zu einer Zunahme des Durchfalls führen können.

Darüber hinaus sind alle Lebensmittel, die über viele kurze Zuckerketten verfügen, zu vermeiden. Zucker kann die erkrankte Schleimhaut des Magen-Darm-Trakts weiter strapazieren und auf diese Weise die Heilung verlangsamen. Das bedeutet, dass vor allem Süßigkeiten und Schokolade bei Durchfallerkrankungen nicht verspeist werden dürfen.

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