Geschrieben von Dr. med. Nina A. Herz (Ärztin)
Das Chikungunya-Virus wird von Stechmücken übertragen und löst eine topische Infektionskrankheit aus: das Chikungunya-Fieber. Besondere Risikogebiete sind Afrika, Südostasien und der indische Subkontinent, in den letzten Jahren hat die Verbreitung aber auch in anderen Gebieten zugenommen.
Die Überträger des Chikungunya-Virus sind Stechmücken, besonders häufig erfolgt die Übertragung durch die Gelbfiebermücke und die asiatische Tigermücke, die auch andere Erkrankungen wie das Gelb- und Denguefieber übertragen können. Die Krankheit wird in der Regel nicht von Mensch zu Mensch weiter gegeben, die Übertragung von einer Schwangeren auf ihr ungeborenes Kind ist jedoch möglich.
Die Beschwerden treten in der Regel drei bis sieben Tage nach der Infektion auf. Wie der Name Chikungunya-Fieber vermuten lässt, ist das Leitsymptom die stark erhöhte Körpertemperatur, die etwa drei Tage anhält. "Chikungunya" bedeutet "der gekrümmt Gehende", was durch das veränderte Gangbild durch die Gelenkbeschwerden entsteht. Die Beschwerden sind denen von Dengue- und
Die Gelenkbeschwerden zeigen sich besonders in einer hohen Berührungsempfindlichkeit, durch die die Erkrankten kaum mehr gerade stehen können. Es sind typischerweise Gelenke beider Körperhälften betroffen. Außerdem kann es zu
Auch unspezifische Beschwerden wie Kopfschmerzen, Erschöpfung und Magen-Darm-Probleme sind möglich. Meist dauern die Beschwerden ein bis zwei Wochen an und verschwinden dann vollständig ohne Folgeschäden.
Richtungsweisend ist die Anamnese: der Aufenthalt in einem Endemiegebiet mit Vorkommen der übertragenden Mückenarten und die typischen Beschwerden: ein schneller hoher Fiebersanstieg 1-2 Wochen nach der Infektion und Gelenkschmerzen. Schwierig ist die Unterscheidung zum Denguefieber, da sowohl die Risikogebiete, als auch die Beschwerden sehr ähnlich sind. Auch eine Verwechslung mit anderen Gelenkerkrankung ist möglich.
Ein Blutbild zeigt häufig Auffälligkeiten, die jedoch nicht spezifisch sind, also bei vielen Krankheiten auftreten: Verringerung vieler Blutzellarten und leicht erhöhte Entzündungsmarker. In den ersten drei bis fünf Tagen nach der Infektion lässt sich der Virus mit einer PCR (Polymerasekettenreaktion) aus dem Blut nachweisen oder in einer Kultur anzüchten. Nach ca. acht bis zehn Tagen lassen sich auch die gegen den Virus gebildeten Antikörper nachweisen.
Das Chikungunya-Fieber gehört zu den von der WHO erklärten "vernachlässigten Krankheiten": obwohl der Erreger bereits lange bekannt ist, gibt es auf grund mangelndem Forschungsinteresse keine geeignete Therapie, da die Krankheit insbesondere in Entwicklungsländern relevant ist.
Aktuell steht deshalb ausschließlich eine Behandlung der Symptome zur Verfügung: die Gelenkschmerzen werden mit nichtsteroidalen Antirheumatika wie
Außerdem sollte die Verwendung mit Acetylsalicylsäure (ASS) vermieden werden, weil ASS nicht nur Schmerzen lindert, sondern auch die Funktion der Blutplättchen hemmt, die durch die Erkrankung sowieso vermindert sein können und dann die Blutungsneigung zusätzlich erhöht würde.
Meist dauern die Beschwerden ein bis zwei Wochen an und verschwinden dann vollständig ohne Folgeschäden. In seltenen Fällen kommt es zu bleibende oder wiederkehrende Gelenkschmerzen (5-10%). Schwere Verläufe sind sehr selten, jedoch möglich und können zu Leber-, Herz- oder Hirnentzündung mit bleibenden Schäden der Organe führen und in seltenen Fällen tödlich sein.
Die Erkrankung mit dem Chikungunya-Virus kann aber auch völlig beschwerdefrei verlaufen.
Da bisher noch keine Impfung zur Verfügung steht, besteht die Prävention vor dem Chikungunya-Fieber in der Vermeidung von Mückenstichen: stehende Gewässer sollten gemieden, Mückensprays, Moskitonetze verwendet und feste Kleidung getragen werden.
Es ist keine spezielle Nachsorge notwenig.
Chikungunya ist eine durch Mücken übertragenden Tropenkrankheit, die typischerweise mit
Chikungunya heilt in der Regel nach wenigen Wochen vollständig aus, kann in selten Fällen aber auch zu wiederkehrenden Gelenkschmerzen führen und vereinzelt kommen schwere Verläufe vor, die tödlich sein können.
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Geschrieben von
Dr. med. Nina A. Herz
Medizinisch geprüft am
11. Aug. 2022
Mückenstiche lassen sich nur schwer einer Mückenart zuordnen, zudem reagiert jeder Mensch individuell auf die Stiche. Typisch sind Rötung, Schwellung, Überwärmung, Juckreiz und Schmerzen an der Einstichstelle.
Die Krankheit wird in der Regel nicht von Mensch zu Mensch übertragen, die Übertragung von Schwangeren auf ihr ungeborenes Kind ist jedoch möglich.
Meist dauern die Beschwerden ein bis zwei Wochen an und verschwinden dann von slebst. In seltenen Fällen kommt es zu über Jahre bestehenden Gelenkbeschwerden.
Die Anwendung von Acetylsalicylsäure (ASS) vermieden werden, weil diese nicht nur Schmerzen lindern, sondern auch die Funktion der Blutplättchen hemmen, die durch die Erkrankung vermindert sein können und dann die Blutungsneigung zusätzlich erhöht würde.
Ja, neben Zecken können auch Mücken den Erreger übertragen.
Bei einer allergischen Reaktion auf einen Mückenstich ist die Hautschwellung um die Einstichstelle über 10 cm im Durchmesser und die Beschwerden bestehen über 24 Stunden. Oft ist die Heilung zusätzlich verzögert und gestört, sodass Narben bleiben können.
Ja.
Ja, auch einheimische Mücken können Virus-Krankheiten übertragen.
Das Dengue-Fieber ist auch eine von Mücken übertragende Viruserkrankung. Die Endemiegebiete überschneiden sich mit denen von Chikungunya. Auch die Beschwerden sind leicht zu verwechseln.
Meist dauern die Schwerden ein bis zwei Wochen an und verschwinden dann vollständig ohne Folgeschäden. In seltenen Fällen kommt es zu bleibende oder wiederkehrenden Gelenkschmerzen (5-10%). Schwere Verläufe sind sehr selten, jedoch möglich und können zu Leber-, Herz- oder Hirnentzündung mit bleibenden Schäden der Organe führen und in seltenen Fällen tödlich sein.
Erkrankung zusammengefasst
Begriffe
Bindehautentzündung
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