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Bindehautentzündung

Was sind die Ursachen und Risikofaktoren einer Bindehautentzündung?

Unter dem Begriff Bindehautentzündung (Konjunktivitis) versteht man das Auftreten entzündlicher Prozesse an einem oder beiden Augen. Unterschieden wird dabei eine infektiöse von einer nicht-infektiösen Form. In den meisten Fällen werden diese Entzündungen durch bakterielle Erreger, Viren oder Pilze hervorgerufen.

Zu den möglichen bakteriellen Erregern zählen Streptokokken, Staphylokokken , Pneumokokken, H.influenzae, Chlamydien und Gonokokken, Pseudomonas und Neisserien.

Hinweis

Die Übertragung einer Bindehautentzündung erfolgt in der Regel über eine Tröpfchen- oder Schmierinfektion. Darüber hinaus können äußere Faktoren, wie das Tragen von Kontaktlinsen, Verletzungen, Allergien oder physikalische und chemische Reize die Ursache für die Entstehung der Bindehautentzündung sein.

In besonders seltenen Fällen kann eine Bindehautentzündung auch durch ansteckende Erreger wie Chlamydien oder Adenoviren verursacht werden. Sie tritt meistens auf einem Auge auf und breitet sich innerhalb kurzer Zeit auf das zweite Auge aus. Eine Neugeborenenkonjunktivitis kann durch Chlamydien, Gonokokken oder Herpesviren entstehen. Dabei kommt es während der Geburt zu einer Erregerübertragung von der Mutter aufs Kind.

Immer dann, wenn keine Krankheitserreger für die Entstehung der entzündlichen Prozesse verantwortlich sind, spricht man von einer nicht-infektiösen Bindehautentzündung. Diese Form der Entzündung wird zum Beispiel durch chemische, physikalische oder thermische Reize provoziert. Das können vor allem Verätzungen, Rauch, Staub, Kälte sowie Wind oder UV-Strahlen sein.

Auch bei der Verwendung von Medikamenten und Make-up ist es nicht selten, dass die Augen gereizt werden und sich daraufhin eine Bindehautentzündung entwickelt. Für Menschen, die häufig lange am Computer arbeiten ist es zudem wichtig zu wissen, dass die entzündlichen Prozesse auch durch eine Überanstrengung der Augen hervorgerufen werden kann.

Weitere mögliche Ursachen für eine nicht-infektiöse Bindehautentzündung sind Reizungen durch Fremdkörper oder kleinste Verletzungen. Auch bei Augen, die sehr trocken sind, besteht ein um ein Vielfaches erhöhtes Risiko, eine Entzündung der Bindehäute zu entwickeln.

Was sind die Symptome einer Bindehautentzündung?

Die Symptome, die typischerweise bei einer Bindehautentzündung auftreten, hängen sowohl von der Art als auch von der Ausprägung der entzündlichen Prozesse ab. Zu den häufigsten Symptomen, die im Zuge einer Bindehautentzündung auftreten, zählen ein gerötetes, tränendes Auge und verstärkter Augenfluss.

Aufgrund des vermehren Augenfluss kann die Sicht verschwommen und die Augen nach dem Schlafen verklebt sein. Zudem sondern entzündete Augen ein durchsichtiges bis gelblich gefärbtes Sekret ab.

Darüber hinaus leiden die betroffenen Patienten häufig an geschwollenen Augenlidern und angeschwollenen Bindehäuten. Dabei nimmt die Bindehaut ein zunehmend glasiges, aufgequollenes Aussehen an.

In vielen Fällen beschreiben Personen, die an einer Bindehautentzündung leiden, besonders oft ein ausgeprägtes Fremdkörper- und/oder Druckgefühl in dem entzündeten Auge. Damit einhergehen ein starkes Brennen und Juckreiz .

Im Verlauf sorgt die Irritation des Auges zudem dazu, dass die Betroffenen eine zunehmende Lichtscheu und Blendempfindlichkeit entwickeln. Eine Bindehautentzündung zeigt sich jedoch nicht immer gleich. Je nachdem, durch welchen Auslöser die entzündlichen Prozesse hervorgerufen wurden, können sich Besonderheiten in der Symptomatik ergeben.

Formen einer Bindehautentzündung

Im Falle einer bakteriellen Bindehautentzündung ist das Augensekret typischerweise verdickt und nimmt eine weiße, grüne oder gelbe Farbe an. In der Regel beginnt die Erkrankung zuerst an einem Auge und breitet sich innerhalb weniger Tage auch auf das andere Auge aus.

Die virale Bindehautentzündung hingegen ruft ein eher wässriges, seriöses Sekret hervor. Außerdem kommt es mitunter zu einer schmerzhaften Schwellung der Lymphknoten vor den Ohren (präaurikuläre Lymphknoten).

Die virale Bindehautentzündung beginnt, ebenso wie die bakterielle Form, in der Regel an einem Auge und breitet sich von dort aus binnen kurzer Zeit auch auf das zweite Auge aus. Im Zuge dessen kommt es zu starken Irritationen der befallenen Augen. Eine virale Bindehautentzündung zählt zudem zu den klassischen Symptomen von Infektionen wie Masern , Mumps und den Röteln . In diesen Fällen leiden die betroffenen Patienten natürlich zusätzlich unter den für diese Infektionen typischen Beschwerden.

Die allergiebedingte Bindehautentzündung ruft in erster Linie heftigen Juckreiz im Bereich der Augen hervor. Außerdem beschreiben die Betroffenen besonders häufig ein unangenehm brennendes Gefühl. Auch wässriger und/oder fadenziehender Augenfluss gehört zu den häufigsten Symptomen einer allergischen Bindehautentzündung.

Im Gegensatz zur bakteriellen und viralen Bindehautentzündung sind bei der Allergie bedingten Form von Beginn an beide Augen betroffen.

Darüber hinaus kann die Entstehung einer Konjunktivitis auch von anderen Faktoren provoziert werden. Zu diesen Faktoren zählen vor allem Fremdkörper wie Staub oder Rauch, die ins Auge gelangen. Neben den auffälligen Rötungen und dem Tränen verursacht diese Form der Bindehautentzündung in der Regel ein störendes, reibendes Gefühl im betroffenen Auge.

Eine weitere, wenn auch eher seltene Form der Bindehautentzündung ist die Konjunktivitis durch übermäßige Lichteinwirkung. Typische Anzeichen für diese Form ist eine ausgeprägte Lichtempfindlichkeit. Darüber hinaus leiden die betroffenen Personen besonders häufig an Schmerzen im Auge und Kopfschmerzen.

Wie wird die Bindehautentzündung diagnostiziert?

Untersuchung Bindehautentzündung

Die Diagnostik bei dem Verdacht auf das Vorliegen einer Bindehautentzündung gliedert sich in der Regel in verschiedene Schritte:

Zu Beginn findet zumeist ein ausführliches Arzt-Patienten-Gespräch (Anamnese) statt. Im Zuge dieses Gesprächs sollten alle bei dem Patienten vorliegenden Beschwerden so genau wie möglich beschrieben werden. Im Falle der Bindehautentzündung sind das zum Beispiel Juckreiz und tränende, gerötete Augen.

Darüber hinaus ist es besonders wichtig, auch die möglicherweise vorliegenden Begleitbeschwerden zu benennen. Im Anschluss ist es die Aufgabe des Arztes zu prüfen, ob diese Beschwerden mit einer Bindehautentzündung in Zusammenhang stehen können oder ob die Zusammenschau aller vorliegenden Symptome eher auf eine andere Erkrankung hindeutet. Neben dem Nachweis, dass überhaupt eine Bindehautentzündung vorliegt, sollte im Zuge der Diagnostik auch geklärt werden, um welche Form der Entzündung es sich handelt.

Im Anschluss an das Arzt-Patienten-Gespräch findet eine augenärztliche Untersuchung statt. Im Zuge dieser Untersuchung betrachtete der Facharzt für Augenheilkunde zuerst das äußere Auge und achtet dabei auf Rötungen, Schwellungen und andere Auffälligkeiten. Wenn tatsächlich eine Bindehautentzündung vorliegt, zeigt sich das in der Regel beim ersten Blick. Mithilfe augenärztlicher Untersuchungsmethoden wie einer Spaltlampenuntersuchung kann ein Augenarzt im Anschluss die Diagnose einer Konjunktivitis bestätigen.

Nun sollte aber auch die Form der Bindehautentzündung ermittelt werden, denn auf diese Weise ist es möglich eine adäquate Behandlungsstrategie zu erstellen. Anhand der Symptome alleine ist eine Unterscheidung zwischen bakterieller oder viraler Konjunktivitis kaum zu treffen möglich. Aus diesem Grund können ein Abstrich der Bindehaut dabei helfen, den ursächlichen Erreger zu ermitteln. Der Augenabstrich muss im Anschluss an ein Labor gesendet und dort untersucht werden.

Eine allergische Entzündung der Bindehaut hingegen lässt sich in der Regel deutlich schneller ausschließen.

Differenzialdiagnosen

Die Symptome, die typischerweise bei einer Bindehautentzündung auftreten, können auch durch eine Reihe anderer Erkrankungen hervorgerufen werden. Dabei spricht man in der Medizin von sogenannten Differenzialdiagnosen. Wenn der Verdacht auf das Vorliegen einer Bindehautentzündung besteht, sollten die Differenzialdiagnosen idealerweise ausgeschlossen werden. In vielen Fällen sind es Kleinigkeiten, die dies ermöglichen. Zu den wichtigsten Differenzialdiagnosen der Bindehautentzündung zählen allergische Reaktionen der Augen und Fremdkörper.

Wenn ein Fremdkörper in die Augen gelangt, so kann dieser schmerzempfindliche Strukturen verletzen. Dabei spielen vor allem die Horn- und Bindehaut des Auges eine entscheidende Rolle. Scharfkantige Fremdkörper, die mit ausreichend Kraft auf das Auge auftreffen, können den Augapfel sogar durchdringen und bis in die Augenhöhle gelangen.

Aber auch kleine Fremdkörper, die ohne große Krafteinwirkung ins Auge eindringen, reizen die Horn- und Bindehaut. Betroffene Personen nehmen in der Regel sehr deutlich wahr, dass etwas in ihrem Auge steckt, das dort nicht hingehört.

Man spricht dabei vom sogenannten Fremdkörpergefühl. Außerdem beginnen die Augen reflektorisch zu tränen. Durch den steigenden Tränenfluss versucht der Organismus den Fremdkörper auszuspülen. Gelingt dies nicht, so beginnt sich das betroffene Auge im Laufe der Zeit zu röten. Wenn der Verdacht darauf besteht, dass ein Fremdkörper im Auge steckt, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Nur auf diese Weise können schwerwiegendere Verletzungen verhindert werden.

Auch die Reaktion des Körpers auf ein Allergen macht sich im Bereich der Augen bemerkbar. In vielen Fällen sind die Augen bei einer solchen allergischen Reaktion stark gerötet und schwellen an. Darüber hinaus beginnen sie, wie bei der Bindehautentzündung auch, zu brennen und zu jucken. In schweren Fällen verspüren die betroffenen Personen sogar stechende Schmerzen. Auch das Vorliegen eines Fremdkörpergefühls ist bei einer allergischen Reaktion keine Seltenheit.

Diese Beschwerden können aber auch bei einer Entzündung der Regenbogenhaut, einer sogenannten Iritis in Erscheinung treten. Die Regenbogenhaut ist der farbige Anteil des Auges, der rund um die Iris verläuft. Also jener Bereich, den wir als Augenfarbe definieren. Die Regenbogenhaut ist die mittlere Schicht der Augenhaut (Uvea). Aus diesem Grund ist die Iritis eine Unterform der Uveitis , also die Entzündung der mittleren Augenhaut.

Therapie bei Bindehautentzündung

Die Wahl der am besten geeigneten Behandlungsmethode bei dem Vorliegen einer Bindehautentzündung richtet sich maßgeblich nach der zu Grunde liegenden Erkrankungsform.

Therapie Bindehautentzündung

In vielen Fällen ist es möglich, dass die entzündlichen Prozesse innerhalb von ein bis zwei Wochen ohne das Eingreifen eines Arztes vollständig abheilt. Aus diesem Grund muss bei einer Bindehautentzündung nicht zwangsläufig eine Therapie eingeleitet werden. Dies gilt vor allem dann, wenn eine Allergie bedingte Konjunktivitis vorliegt. Im Falle von besonders ausgeprägten entzündlichen Prozessen sollte hingegen umgehend eine geeignete Behandlung eingeleitet werden.

Wenn es sich um eine durch bakterielle Erreger hervorgerufenen Bindehautentzündung handelt, wird zur Behandlung in der Regel ein Antibiotikum angewendet. Der Wirkstoff kann dabei in Form von Tropfen unmittelbar auf die entzündete Bindehaut aufgetropft werden. Entwickelt sich aufgrund der Entzündung Eiter, kann eine spezielle Augensalbe dabei helfen, dem betroffenen Patienten Linderung zu verschaffen.

Sollte die Konjunktivitis durch einen Virus hervorgerufen sein, kann nur eine symptomatische Behandlung erfolgen.

Dabei ist es von besonderer Relevanz, den Juckreiz zu lindern. Denn ständiges "an das entzündete Auge fassen" sorgt nicht nur dafür, dass die Entzündung zunimmt. Vielmehr werden durch das Reiben die ursächlichen Erreger auf den Händen verteilt und auf diese Weise übertragen. Bei ansteckenden Erregern wie Adenoviren ist es wichtig, auf ausreichende Hygiene zu achten.

Dazu gehören vor allem regelmäßiges Händewaschen. Außerdem sollte davon Abstand genommen werden, Handtücher und Waschlappen gemeinsam zu nutzen.

Eine durch Herpesviren ausgelöste Entzündung wird mittels Aciclovir behandelt. Bei der Neugeborenenkonjunktivitis ist es wichtig, neben dem Säugling auch die Mutter mitzubehandeln. Bei einer allergischen Konjunktivitis werden vordergründig die Symptome gelindert und anschließend Allergietests durchgeführt, um die Ursache zu identifizieren.

Wie ist die Prognose einer Bindehautentzündung?

Eine Konjunktivitis heilt in der Regel nach 7 bis 14 Tagen ohne Folgen aus. Mithilfe einer fachgerechten, gezielten Behandlung durch den Augenarzt kann die Heilungsphase deutlich beschleunigt und positiv beeinflusst werden. Eine viral induzierte Bindehautentzündung, die durch Adenoviren hervorgerufen wurde, kann noch ungefähr 14 Tage nachdem die sichtbaren Symptome abgeklungen sind, ansteckend sein.

Es kommt nur in sehr seltenen Fällen zu Komplikationen nach einer Bindehautentzündung, wenn sie auf weitere Teile des Auges übergreift. Betroffen sind dann zum Beispiel die Hornhaut oder der Tränensack. Selten hat sie eine Hirnhautentzündung, Mittelohrentzündung, Blutvergiftung oder eine Erblindung zur Folge.

Alternativmedizinische Behandlungsmöglichkeiten und Haushaltsmittel bei einer Bindehautentzündung

Hausmittel können eine Bindehautentzündung nicht heilen, aber die Symptome lindern und die Heilung unterstützen. So können kühle Kompressen das betroffene Auge kühlen und die Schwellung lindern. Auch Augentrost kann Augenreizungen und die Entzündungsreaktion abschwächen. Abgekühlter Ringelblumentee kann in Form von kalten Umschlägen auf das Augenlid gelegt werden. Kamille sollte jedoch nicht zum Einsatz kommen, da sie das Auge zusätzlich reizt.

Empfehlungen zur Nachsorge bei einer Bindehautentzündung

Da eine Bindehautentzündung nach erfolgreichem Abklingen wieder auftreten kann, ist eine Nachsorge sehr wichtig. Diese umfasst, die Bindehaut vor weiteren Reizungen zu schützen. Auf scharfe Reinigungsmittel für das Gesicht sowie Augen Make-up sollte eine Zeit lang verzichtet werden. Bei der allergischen Form der Bindehautentzündung sollte das Allergen vermieden werden. Um eine Reizung durch Sonneneinstrahlung zu verhindern, sollten Sonnenbrillen getragen werden.

Übertragung: Ist eine Bindehautentzündung ansteckend?

Wenn eine Bindehautentzündung durch virale oder bakterielle Krankheitserreger hervorgerufen wird, ist sie sehr ansteckend. Betroffene Personen sollten deshalb einige Tipps befolgen. Auf diese Weise können Infizierte ihre Liebsten vor einer Ansteckung schützen. Wichtig ist aber auch, dass man, sollte lediglich eines der Augen infiziert sein, sich selbst vor einer Infektion des gesunden Auges schützt.

Augenreiben vermeiden: Auch wenn das Auge bei einer Konjunktivitis zu brennen und jucken beginnt, sollte man dringend vermeiden daran zu reiben. Grund dafür ist die Tatsache, dass beim Reiben Keime an die Finger und Hände gelangen. Diese Keime bleiben haften und werden, sobald man sich unbewusst an das gesunde Auge fasst, übertragen. Außerdem fassen wir im Laufe des Tages eine Reihe von Dingen an. Wenn wir die bakteriellen oder viralen Erreger auf Türklinken, an Klingeln oder auf dem Besteck hinterlassen, können sie von dort an die Hände anderer Menschen gelangen. Sollten sich diese dann an die Augen fassen, droht ihnen ebenfalls eine Bindehautentzündung.

Hygiene der Hände: Die wohl wichtigste Maßnahme um eine Ansteckung anderer zu verhindern ist die sorgfältige Hygiene der Hände. Dazu sollten sie regelmäßig mit lauwarmem Wasser und Seife gewaschen werden. Im Anschluss daran kann im Idealfall ein Desinfektionsmittel verwendet werden. Auf diese Weise ist es möglich, die Keime, die an den Fingern haften, zu beseitigen.

Eigenes Handtuch verwenden: In den meisten Familien nutzt man nach dem Waschen der Hände ein und dasselbe Handtuch. Dies sollte, wenn ein Familienmitglied an einer Bindehautentzündung leidet, unbedingt vermieden werden. Wenn jeder ein eigenes Handtuch verwendet, kann das Risiko einer Ansteckung deutlich reduziert werden. Gleiches gilt übrigens auch für Augentropfen. Diese dürfen unter keinen Umständen geteilt werden.

Kein Händeschütteln: In unserer Gesellschaft gehört es einfach dazu: das Händeschütteln. Wenn man es unterlässt, wird dies oft als unhöflich wahrgenommen, denn im Allgemeinen gilt das Händeschütteln als respektvolle Geste. Seit der Corona-Pandemie nehmen jedoch immer mehr Menschen Abstand vom Händeschütteln. Grund dafür ist die große Anzahl an Keimen, die dabei von einem auf den anderen Menschen übertragen wird.

Zusammenfassung

Eine Bindehautentzündung ist eine Infektion der Bindehaut des Auges, die meist durch Bakterien oder Viren verursacht wird. Symptome sind Rötung, Juckreiz und Schwellung im Bereich des Auges sowie Tränenfluss und ein Fremdkörpergefühl.

Wird eine Bindehautentzündung fachgerecht mittels antibiotischer Tropfen oder einer Augensalbe behandelt, heilt sie in der Regel innerhalb kurzer Zeit komplikationslos aus.

Häufig gestellte Patientenfragen, beantwortet

Wird eine Bindehautentzündung durch Viren ausgelöst, kann sie ansteckend sein. Zu den ansteckenden Erregern zählen zum Beispiel Adenoviren, die zu einer epidemischen Bindehautentzündung führen können.

Virale Bindehautentzündungen können ansteckend sein. Eine durch Adenoviren ausgelöste Bindehautentzündung ist in etwa zwei bis vier Wochen lang ansteckend. In dieser Zeit sollte man den Kontakt mit anderen Personen weitgehend meiden.

Bei einer Bindehautentzündung treten Symptome wie Rötung, Brennen oder Juckreiz sowie ein Fremdkörpergefühl im Bereich des betroffenen Auges auf. Das Augenlid kann verklebt sein und es kann zu Tränen- oder Sekretfluss aus dem Auge kommen.

Antibiotika beschleunigen den Heilungsprozess einer bakteriellen Konjunktivitis. In der Regel heilt die Entzündung unter Antibiotikatherapie innerhalb von sechs bis zehn Tagen ab.

Bei Symptomen einer Bindehautentzündung sollte ein Augenarzt aufgesucht werden. Dieser kann nach Diagnosestellung eine geeignete Therapie einleiten, die je nach Ursache der Entzündung (Bakterien, Viren, Pilze, Allergene) die Heilungsphase beschleunigt und unterstützt.

Bindehautentzündungen können innerhalb von etwa zwei Wochen von selbst heilen. Dennoch sollte ein Augenarzt aufgesucht werden, um den Erreger zu identifizieren und gegebenenfalls fachgerecht zu behandeln. Außerdem sollte auf ausreichende Hygiene wie Händewaschen geachtet werden, da einige Erreger ansteckend sein können. Bakterielle Entzündungen müssen meistens antibiotisch behandelt werden, um vollständig auszuheilen.

Bei Vorliegen einer Bindehautentzündung sollte Händeschütteln vermieden werden, da einige Formen sehr ansteckend sein können. Außerdem sollte der Kontakt zwischen Händen und Augen verhindert werden, um eine Ausbreitung der Erreger zu unterbinden. Auch Handtücher, Waschlappen, Kosmetikartikel für die Augen sowie Sonnenbrillen sollten bei einer Konjunktivitis nicht mit anderen Menschen geteilt werden. Auf Kontaktlinsen sollte während einer Entzündung ebenfalls verzichtet werden.

Bei einer Bindehautentzündung sollte ein Augenarzt aufgesucht werden. Dieser wird in der Regel antibiotische Tropfen oder eine Augensalbe verschreiben. Außerdem sollte auf ausreichende Hygiene in Form von Händewaschen und einer Vermeidung von Händen im Gesicht geachtet werden. Das betroffene Auge sollte nicht zusätzlich durch Makeup oder Kontaktlinsen gereizt werden.

Bindehautentzündung Karteikarte

Erkrankung zusammengefasst

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Bindehautentzündung

Konjunktivitis

Betroffene

Organe(e):

Auge

Epidemiologie

  • Inzidenz: ca 135 Fälle pro 10.000 Personen (vgl. USA)
  • v.a. Kinder betroffen

Risikofaktoren

  • Rauch
  • Staub
  • Zugluft
  • Chlor
  • Kontaktlinsen
  • UV-Licht

Ursachen

  • Bakterien
  • Viren
  • Allergien
  • UV-Licht
  • beschädigte oder verkeimte Kontaktlinsen

Symptome

  • Rote und stechende Augen
  • Brennen
  • Augenschmerzen
  • verklebte Wimpern
  • Fremdkörpergefühl

Komplikationen

  • Sehstörungen
  • Erblindung

Diagnose

  • Anamnese
    • Sind ihre Augen stark gerötet?
    • Verspüren sie ein Brennen in den Augen?
    • Haben sie Schmerzen im Bereich der Augen?
    • Sind ihre Wimpern verklebt? Gibt ihr Auge gelbliches Sekret ab?
    • Haben sie das Gefühl einen Fremdkörper im Auge zu haben?
    • Tragen sie Kontaktlinsen?
    • Waren sie innerhalb der letzten Tage in einem gechlorten Schwimmbecken?
    • Leidet in ihrem Umfeld jemand an einer Bindehautentzündung?
  • Spaltlampenuntersuchung
    • Beurteilung der Bindehäute
    • Ausschluss von Fremdkörpern
  • Abstrich
    • Zur Erregerbestimmung
  • Spezifische Tests
    • Schirmer-Test : Beurteilung der Tränenproduktion mit Hilfe eines Filterpapierstreifens im Bindehautsack.
    • ggf. Allergietestung

Therapie

  • Medikamente

Präventionsmaßnahmen

  • Hygiene bei Verwendung von Kontaktlinsen
  • Zugluft vermeiden
  • Schutzbrille tragen
  • Ausreichende Flüssigkeitszufuhr

Prognose

  • Heilt in der Regel innerhalb von 7 bis 14 Tagen ab

Begriffe

Blutvergiftung

Unter dem Begriff "Blutvergiftung" (Sepsis), versteht man ein lebensbedrohliches Multiorganversagen, das aufgrund einer fehlgesteuerten, systemischen Immunreaktion hervorgerufen wird.
Bei dem im Alltagsgebrauch verwendeten Begriff Chlamydien Infektion, handelt es sich um eine Infektion mit dem Bakterium Chlamydia trachomatis, das vor allem die Geschlechts- und Harnorgane befällt.
Juckreiz ist ein unangenehmes Gefühl der Haut, das den Drang zum Kratzen hervorruft. Er ist ein charakteristisches Merkmal vieler Hautkrankheiten und ein Anzeichen für einige systemische Krankheiten.
Mumps ist eine weltweit auftretende Infektionskrankheit, die durch ein Paramyxovirus (Mumps-Virus) verursacht wird.
Unter dem Begriff "Röteln" (Rubeala, Rubella), versteht man eine hochansteckende Infektionskrankheit, die durch die Ansteckung mit spezifischen Rötelnviren hervorgerufen wird.
Unter den Staphylokokken versteht man eine ganz bestimmte Gruppe von Bakterien. Alle Bakterien, die zu der Gruppe der Staphylokokken gehören, sind Katalase positiv.
Die Uveitis bezeichnet eine Entzündung der mittleren Augenhaut (Uvea), welche aus der Aderhaut (Choroidea), dem Ziliarkörper (Korpus ciliaris) sowie der Iris gebildet wird und stellt eine häufige Erkrankung im Gebiet der Augenheilkunde dar.

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