Geschrieben von Noelle Albrecht (Medizinstudierende 11. Semester)
Bronchiektasen sind irreversible sackförmige oder zylindrische Aufweitungen der Bronchien, infolge einer Zerstörung des umliegenden Bindegewebes und der Muskulatur.
Betrachtet man die Ursachen für die Entstehung der Bronchiektasen, so unterscheidet man angeborene Defekte von erworbenen Veränderungen. Die angeborenen Defekte können anatomische, funktionale oder immunologische Ursachen haben. Hierunter fallen unter anderem die
Die genannten Erkrankungen begünstigen die Verbreitung von Bakterien und Pilzen auf der Bronchialschleimhaut und es kommt zu Infektionen. Der daraus resultierende Entzündungsprozess zerstört die Bronchialwand, das umliegende Bindegewebe und beeinträchtigt somit auch den Abtransport des in den Bronchien produzierten Schleimes. Im Verlauf bildet der Körper ein narbiges Ersatzgewebe an den entzündeten Bereichen der Bronchien. Dieses narbige Gewebe sorgt für eine Schrumpfung der Bronchien und übt somit Zug auf die Bronchialwände aus, was wiederum in einer irreversiblen Aufweitung resultiert.
Meist treten Bronchiektasen beidseitig in den Lungenunterfeldern auf und sehen zylinderförmig aus. Im Anschluss an schwere Infektionen können sich Bronchiektasen in der gesamten Lunge bilden und sehen meist sackförmig aus.
Die Patienten klagen meist über chronischen
Um erste Hinweise auf das Vorhandensein von Bronchiektasen zu bekommen, ist es hilfreich, das Vorkommen schwerer Atemwegsinfekte in der Familie zu erfragen.
Bei der Inspektion können Zeichen des Sauerstoffmangels sichtbar werden. Unter anderem blau verfärbte Lippen oder eine blaue Zunge. Um das genaue Ausmaß des Sauerstoffmangels zu quantifizieren, wird eine Blutgasanalyse durchgeführt. Hierfür wird ein kleines Röhrchen Blut entnommen, um Blutgase wie das CO₂ oder den Sauerstoff zu bestimmen. Die mit Schleim verstopften Bronchien sind durch ein Stethoskop als „Giemen“ und „Brummen“ hörbar.
Eine bakteriologische Untersuchung des Auswurfes, auch Sputum genannt, ist sinnvoll, um einen gezielten Erreger festzustellen.
Mithilfe einer Röntgenaufnahme des Brustkorbes können typische Veränderungen sichtbar gemacht werden. Es finden sich entzündlich verdickte Bronchialwände und zystische Aufweitungen mit Flüssigkeitsspiegeln. Im Spätstadium kann es zum Bild einer „Wabenlunge“ kommen, wenn die komplette Lunge mit zystischen Aufweitungen durchsetzt ist.
Präziser als ein Röntgenbild ist eine High-Resolution Computertomografie (HR-CT). Die typische Siegelringform und die entzündlichen Wandverdickungen sind typische Zeichen. Die Siegelringform kommt durch die vergrößerten, mit Schleim gefüllten Bronchien zustande, die sich Ring darstellen und das dazugehörige Gefäß.
Betroffenen sollten täglich eine morgendliche Bronchialtoilette im Vierfüßlerstand (Quincke-Lagerung) durchführen, um das angesammelte Sekret abzuhusten. Lagerungs- und Vibrationsmassagen, eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr in Kombination mit Inhalationen und Atemtherapie helfen dabei, das Sekret zu lockern.
Es wird zu einem körperlichen Training („Lungensport“) geraten und das Rauchen sollte unbedingt eingestellt werden, damit die Lunge nicht zusätzlich geschädigt wird. Um die Lunge vor weiteren Infektionen zu schützen, ist es wichtig, sich regelmäßig gegen Influenza und Pneumokokken impfen zu lassen. Liegt bereits eine Infektion vor, so sollte eine gezielte Antibiotikagabe erfolgen.
Sind die Bronchiektasen lediglich auf einer Seite der
Bronchiektasen stellen per se kein Grund zur Besorgnis dar. Jedoch kann es zu weiteren Komplikationen kommen. Es kann zur Ausbildung von Atelektasen kommen, welche unbelüftete Bereiche der
Sind die Bronchiektasen stark ausgeprägt, kann es zu einer chronischen Atemstörung kommen, welche infolge des erhöhten Druckes zu einer Herzbelastung führt. Die Prognose wird daher von der zugrundeliegenden Erkrankung und einer optimalen Therapie bestimmt. Eine Heilung ist bislang jedoch nicht möglich.
Da die Therapie keine Heilung erzielt, ist es von Bedeutung, dass die Betroffenen die symptomatische Therapie fortführen. Die morgendliche Bronchialtoilette und der regelmäßige Lungensport sollten daher zur Routine werden. Wichtig ist eine engmaschige Überwachung durch einen Arzt und regelmäßige Vorstellungen bei einem Lungenfacharzt. Bei Anzeichen einer Infektion sollte sofort eine antibiotische Therapie gestartet werden, um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden.
Bronchiektasen sind irreversible sackförmige oder zylindrische Aussackungen der Bronchien, als Folge von wiederholten Entzündungen der Bronchien und einem gestörten Abfluss der Bronchialsekrete. Durch einen chronischen Entzündungsprozess kommt es zu einer Zerstörung der Bronchien und zur Ansammlung nicht abfließendem Bronchialsekret. Hauptsymptome sind
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Geschrieben von
Noelle Albrecht
Medizinisch geprüft am
8. Okt. 2022
Eine Heilung per se existiert nicht, sondern lediglich eine symptomatische Therapie. Die letzte Möglichkeit stellt eine Lungentransplantation dar.
Erste Anzeichen auf eine Sauerstoffunterversorgung lassen sich bereits durch Inspektion der Patienten erahnen. Sichern lässt sich die Diagnose jedoch erst durch ein Röntgenbild oder eine Computertomografie der Lunge. Es zeigen sich verdickte Bronchialwände und zylindrische Erweiterung der schleimgefüllten Bronchien.
Bleiben Bronchiektasen unbehandelt, so kann es zu einer fortschreitenden irreversiblen Schädigung der Lunge kommen, welche bis hin zu einer Ateminsuffizienz und einer Herzschädigung führen kann. Auch das erhöhte Risiko von Infektionen birgt einige gefährliche Komplikationen, wie eine Blutvergiftung, ein Lungenabszess oder eine Lungenblutung.
Antibiotika sollten je nach dem verursachenden Erreger ausgewählt werden. Dazu wird das Sekret bakteriologisch untersucht. Häufig verwendete Antibiotika sind das Azithromycin oder das Clarithromycin.
Schmerzen im Brustkorb können auftreten, vor allem während körperlicher Belastungen. Dies kann durch bronchiale Verkrampfungen (Bronchospasmus) oder auch durch muskuläre Verspannung verursacht werden.
Die Lungenfunktion kann sich durch regelmäßiges körperliches Training verbessern. Hierzu zählen Ausdauertraining und Atemübungen. Auch das Lösen und Abhusten des Schleimes hilft die Atemwege zu befreien und die Lungenfunktion zu verbessern.
Heilende Medikamente existieren nicht, jedoch kommen bei bestehenden Infektionen Antibiotika zum Einsatz. Bei starker Verschleimung der Lunge können ebenfalls schleimlösende Medikamente, wie auch in der Behandlung chronisch-obstruktiver Lungenerkrankungen, verabreicht werden.
Durch die Entzündungen der Bronchien werden die Bronchialwände und das umliegende Gewebe geschädigt, was gelegentlich zu einer Lungenblutung führen kann.
Regelmäßiger Sport gehört zu einer erfolgreichen Therapie von Bronchiektasen. Während dieser Krankengymnastik und Lungensportgruppen erlernen die Patienten geeignete Atemübungen, um die Atemmuskulatur zu stärken.
Leidet man an Bronchiektasen, so ist die Sterblichkeitsrate im Vergleich zu Nicht-Betroffenen leicht erhöht. Kommt eine gleichzeitig bestehende chronisch-obstruktive Lungenerkrankung hinzu, ist die Sterblichkeit um ein Vielfaches erhöht.
Bronchialschleim wird von den Atemwegsdrüsen produziert und dient der Befeuchtung und Reinigung der Atemwege. Es werden täglich etwa 10ml produziert und er variiert in Farbe und Konsistenz. Eine Rotfärbung kann auf eine Blutung hindeuten und eine gelb-grünliche Verfärbung auf eine Infektion.
Erkrankung zusammengefasst
Begriffe
COPD
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