Es ist wissenschaftlich belegt, dass Angstzustände zu Muskelschwäche in jeglichen Regionen des Körpers führen können, welche sich jedoch am häufigsten als Schwäche in den Beinen darstellen.
Bei einem anhaltenden Schwächegefühl in den Beinen gilt es, trotz zuvor diagnostizierter Angstzustände, jedoch immer einen Arzt aufzusuchen, um sicherzustellen, dass keine andere medizinische oder körperliche Symptomatik dahintersteckt.
Eine Muskelschwäche, welche betroffene Personen verspüren,resultieren häufig aus einer
Doch handelt es sich dabei wirklich um eine Schwächung der Muskulatur oder spielt der Körper, ausgelöst durch die Angststörung, dem Patienten nur einen Streich? Die verspürte Muskelschwäche ist in diesem Zusammenhang im Allgemeinen subjektiv. Manche Menschen haben zwar Probleme beim Sitzen oder Stehen, doch wenn man die absolute Muskelkraft der Patienten testet, um festzustellen, ob der betroffene Muskel tatsächlich schwächer ist, so fallen diese Tests oftmals negativ aus. Doch wodurch wird dieses subjektive Schwächegefühl in den Beinen bei den Patienten hervorgerufen? Dazu gehören eine Vielzahl von Gründen und körperlichen Reaktionen, die bedingt durch die Ängste dem Patienten eine Einschränkung der Kräfte vortäuschen. Dazu gehören:
Wenn man zu schnell atmet oder zu viel Luft einatmet, spricht man von einer Hyperventilation. Die Hyperventilation ist bei Menschen mit Angstzuständen sehr häufig und kann zu Muskelschwäche führen, da die Durchblutung der Extremitäten und somit oftmals der Beine, als ein großes Areal des Körpers, stark verringert wird.
Des Weiteren kommt es bei der Hyperventilation dazu, dass die Lunge zu viel Kohlendioxid abatmet und so den pH-Wert des Blutes erhöht, wodurch es zu schmerzhaften, heftigen Muskelkrämpfen kommen kann.
Die Minderversorgung der Muskulatur in den Phasen der Hyperventilation, welche oftmals in Verbindung mit Panikattacken und Angstzuständen vorkommt, ist an sich jedoch nicht gefährlich und muskelschädigend, suggeriert dem Patienten jedoch eine starke Schwäche in den Beinen, welche wiederum oftmals bedrohlich oder Angst fördernd wirkt.
Der sogenannte "Fight-or-Flight"-Mechanismus ist die körperliche Reaktion des Menschen auf Angstzustände und bewirkt verschiedene Veränderungen im Körper. Der Grund für diesen Mechanismus findet sich vor tausenden Jahren in der Evolution des Menschen wieder.
Traf der Mensch in der Steinzeit beispielsweise ein potenziell Gefährliches Tier, wie einen Löwen, so musste er sich unbewusst in dieser Situation entweder auf den Kampf oder die Flucht vorbereiten.
Damit der Körper sich auf diese beiden Optionen des Kampfes oder der Flucht vorbereiten konnte, kommt es in einer solchen Gefahrensituation zu einer Erhöhung der Herzfrequenz, einem höheren Blutdruck, einer schnelleren Atmung und zur Veränderung des Blutflusses.
All dies sind Reaktionen des Körpers auf die erhöhte Alarmbereitschaft ausgelöst durch Angst. Ähnlich wie bei der Begegnung mit einem gefährlichen Tier in der Steinzeit, wird dem Patienten während der
Durch den zuvor beschriebenen "Fight-or-Flight" Mechanismus kommt es zur dauerhaften Anspannung der Muskeln und so zu dem Gefühl, dass die Muskeln weniger Kraft haben, da eine ständige Leichte Anspannung eine maximale Kontraktion des Muskels deutlich erschweren.
Bei anhaltenden Angstzuständen, welche im Rahmen der generalisierten Angstzustände häufig vorkommen, kommt es zudem auch zur Muskelermüdung, da der Stress die Muskeln über längere Zeit angespannt hält.
Ähnlich wie bei einem Muskeltraining erschlafft der Muskel auf Dauer. Diese Ermüdung der Muskeln kann dabei so stark sein, dass es sich anfühlt, als habe man eine Schwäche in den Beinen.
Bei der Angststörung neigt der Betroffene dazu, überempfindlich auf alles zu reagieren, was in seinem Körper vorgeht. Daraus resultiert auch, dass das Gefühl der Muskelschwäche, ausgelöst durch die oben genannten Faktoren und körperlichen Anpassungen auf die Angstreaktion, möglicherweise als deutlich schlimmer empfunden wird, als es tatsächlich ist.
Diese überempfindliche Reaktion kann wiederum im Rahmen eines Teufelskreislaufs die Angst weiter schüren und so wiederum zu einer Verstärkung der Symptomatik führen.
Dies stellt die Häufigsten der möglichen Ursachen für Muskelschwäche in den Beinen als körperliche Reaktion auf Angststörungen dar.
Möglicherweise gibt es auch noch andere Zusammenhänge, wie sich die Angst des Betroffenen auf viele verschiedene Aspekte seines Körpers auswirken kann. Manche Menschen empfinden beispielsweise einen ausgeprägten Schwindel, der so stark werden kann, dass es gar zu einem Gefühl der eintretenden Ohnmacht kommen kann, was ebenfalls ein Gefühl der Muskelschwäche und besonders ein Schwächegefühl in den Beinen hervorrufen kann.
Andere Betroffene essen oder trinken aufgrund ihrer Angst möglicherweise nicht genug, wodurch es zu einer verminderten Aufnahme von Vitaminen und wichtigen Nährstoffen und somit wiederum zur Störung des Blutzuckerhaushalts und damit einhergehende Muskelschwäche oder Muskelschmerzen in den Beinen kommt.
Wie zuvor bereits ausgeführt, ist die Schwäche in den Beinen auf ausgeprägte körperliche Reaktionen bei Stress zurückzuführen. Kommt es zu einem Abfall des Stresslevels und dadurch zur Beendigung der konkreten Angst auslösenden Situation, so sollten auch die körperlichen Symptome und somit die Schwäche in den Beinen nach einer gewissen Zeit von selbst nachlassen. Da es es für betroffene Perosnen jedoch schwer sein kann nur passiv darauf zu warten, dass dieser Zustand nachlässt und es gar einer verstärkung der Angstreaktion kommen kann, gibt es auch die Möglichkeit durch aktives Tun der Schwäche in den Beinen direkt entgegenzuwirken.
Durch bewusste Regulation der Atmung und einem damit einhergehendem Entgegensteuern der Hyper- oder Hypoventilation kann der CO2-Gehalt im Blut auf normale Werte zurückkehren und sich stabilisieren.
Auch das bewusste Essen nahrhafter Zwischenmahlzeiten oder das genaue Planen der Aufnahme von ausreichenden Nährstoffen kann den Blutzuckerspiegel auf ein gesundes Maß heben und so dem Gefühl der Muskelschwäche entgegenwirken.
Des weiteren wichtig für betroffene Patienten ist ausreichend Ruhe und regelmäßiger, guter Schlaf, um den Körper und die Muskulatur zu stärken. Dies gibt dem Körper und der Muskulatur die Möglichkeit, sich zu regenerieren nach den Phasen der erhöhten Muskelbeanspruchung.
Auch regelmäßige Bewegung, wie etwa lange Spaziergänge oder leichtes Krafttraining können zum einen dazu beitragen ein besseres Körpergefühl zu entwickeln, aber auch ein Vertrauen in die Muskulatur der Beine zu entwickeln, um dieses Symptom der
Sowohl die eigenständige Regeneration, als auch das bewusste Entgegenwirken gegen die Körperlichen Symptome, bedarf viel Zeit und Übung. Dessen sollte sich der Betroffene in einer Phase der erhöhten Angst, die mit Schwäche in den Beinen und anderen Körperregionen einhergeht, immer wieder bewusst werden.
Es ist in diesen Angstsituationen, die für den Körper einen Ausnahmezustand darstellt wichtig nichts erzwingen zu wollen und dem Körper damit noch weiteren Stress auszusetzen. Es hilft sich seiner eigenen Stärken bewusst zu werden und klar zu machen, warum der Körper in diesen Situationen der Angst so reagiert, wie er es tut.
Letzte Änderung: 2. Dezember 2023
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