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Eine vorangegangene Entzündung kann aber auch die Ursache der Abfluss-Behinderung sein. Die Verlegung des Abflusses tritt oft bei Neugeborenen wegen einer kleinen Fehlentwicklung des Tränenkanals auf, sie kann aber auch im Laufe des Lebens aus anderen Ursachen erworben werden.
Der größte Anteil der Tränenflüssigkeit wird von der Tränendrüse am äußeren oberen Rand des Auges produziert. Dabei wird sie von kleineren Drüsen am Lidrand unterstützt. Durch den Lidschluss wird die Tränenflüssigkeit kontinuierlich von außen oben zum inneren Augenwinkel transportiert. Hier beginnt dann der Abfluss über den Tränenkanal: Sie gelangt zuerst über Tränenpünktchen im oberen und unteren Lid (kann man sogar am inneren Lidrand sehen, wenn man das untere Augenlid ein wenig runter zieht) zuerst in Tränenkanälchen und dann in den Tränensack. Vom Tränensack wird sie über den Tränen-Nasen-Gang in die Nase geleitet. (Das ist auch der Grund, warum die Nase läuft, wenn man weint).
Am Ende des Tränen-Nasen-Gangs liegt eine kleine Falte (Hasner-Falte), die normalerweise kurz vor oder kurz nach der Geburt verschwindet. In manchen Fällen bleibt sie auch noch Wochen nach der Geburt bestehen, was bei Neugeborenen eine Abflussstörung auslöst.
Die Ursache der Tränenkanal-Verstopfung ist bei Neugeborenen anders als bei Erwachsenen.
Bei zirka 6% der Neugeborenen kann eine Verstopfung des Tränenabflusses festgestellt werden. Der Grund der Abfluss-Behinderung ist, dass die Hasner-Falte während der Entwicklung nicht zurückgebildet wird und demnach den Tränen-Nasen-Gang verschließt. Dadurch kann die Tränenflüssigkeit nicht in die Nase abgeleitet werden und staut sich zurück bis sie schließlich über die Augenlider ausläuft. Dieses Zurückstauen bietet Bakterien eine gute Möglichkeit sich zu vermehren, was zu Entzündung und Eiterbildung führt.
Bei der erworbenen Dakryostenose, wie sie bei Erwachsenen vorkommt, kommen mehrere Ursachen in Frage:
Der Verschluss des Tränen-Nasen-Gangs zeigt sich in erster Linie durch ein ständiges Tränen eines oder beider Augen. Zusätzlich kann Eiter (gelbliches, eher dickflüssiges Sekret) an der Innenseite des Auges entweder durchgehend oder ab und zu (vor allem bei Schnupfen) bemerkt werden. Das eitrige Sekret, kann durch sanfte Massage an der Innenseite des Augenwinkels vermehrt herausbefördert werden.
Bei Babys beginnen diese Symptome durch die bleibende Hasner-Falte meist in den ersten 2-4 Lebenswochen.
Bei Erwachsenen kommt es oft zur begleitenden Entzündungen des Tränensacks. Bemerkbar macht diese sich durch eine schmerzhafte, entzündete, rote Schwellung zwischen inneren Augenwinkel und Nase. Begleitet wird diese Schwellung oft durch allgemeines Krankheitsgefühl,
Verletzungen der Tränenkanälchen gehen oft mit einer Verletzung des (Unter-)Lids einher. Bei einer Verletzung des Unterlids ist also immer eine Spülung der Tränenwege vom Arzt/der Ärztin durchzuführen, um eine Durchtrennung festzustellen und gegebenenfalls behandeln zu können. Wenn eine Verletzung übersehen wird, kann die Tränenflüssigkeit nicht ausreichend abfließen und die Tränenflüssigkeit entleert sich über den Lidrand.
Bei Tumore des Tränensacks oder der Nasenschleimhaut ist ein erster Hinweis oftmals ein Tränenträufeln.
Bei Babys wird der Befund klinisch gestellt. Das heißt, der Arzt/die Ärztin erkennt nur durch Beschreibungen der Eltern und durch körperliche Untersuchung und Sehen der Symptome, welche Erkrankung vorliegt.
Auch bei Erwachsenen, bei denen der Verdacht einer Dakryostenose besteht, kann meistens über die Anamnese (also die Krankheitsgeschichte) und eine körperliche Untersuchung die Diagnose gestellt werden. Dabei kann auch mittels Druck auf den Tränensack (zwischen Innenaugenwinkel und Nase) eitrige Sekret herausgedrückt werden. Das ist bei akuten Formen oft sehr schmerzhaft und sollte daher nur mit größter Vorsicht erfolgen.
Der Arzt/die Ärztin kann weiterführende Tests durchführen:
Zum Beispiel kann der Arzt/die Ärztin eine gefärbte Flüssigkeit ins betroffene Auge tropfen und beobachten, ob die Flüssigkeit wie normal über den inneren Augenwinkel abfließt oder ob sich die überschüssige Flüssigkeit über das Augenlid entleert. Des Weiteren kann der Arzt/die Ärztin die Patienten/Innen auffordern, nach der Anwendung der gefärbten Augentropfen zu schnäuzen: Wenn die Farbe am Taschentuch sichtbar wird, ist eine Durchgängigkeit des Tränen-Nasen-Gangs gegeben.
Als weitere Untersuchungsschritt wird eine Spülung der ableitenden Tränenwege durchgeführt. Dabei wird mit spezieller Nadel eine salzige Flüssigkeit in das untere Tränenpünktchen gespritzt. So kann nicht nur ein Verschluss herausgefunden werden, sondern auch an welcher Stelle sich diese Verlegung ungefähr befindet. Für eine genauere Suche muss allerdings eine sogenannte „Sondierung“ erfolgen, bei der ein Spezialschlauch durch die Tränenwege geführt wird. Das ist vor allem vor einer Operation wichtig um die richtige Operations-Methode zu wählen. Auch mittels Röntgenuntersuchung mit Kontrastmittelspülung kann die genaue Stelle der Verengung festgestellt werden.
Als weitere Diagnoseschritte kann noch eine Endoskopie gewählt werden. Bei der Endoskopie wird ein dünner Schlauch mit Mini-Kamera in die Tränenwege eingeführt und Verengungen (z.B. durch einen Tumor) gegebenenfalls gleich entfernt.
Bei Babys gilt, dass sich im Rahmen des Wachstums die Hasner-Falte innerhalb eines Jahres noch zurückbilden kann. Daher sollte die spontane Öffnung des Tränen-Nasen-Gangs abgewartet werden.
Bei sehr kleinen Babys kann man noch versuchen über Drücken des Tränensacks und Streichen vom inneren Augenwinkel hin zur Nase den Tränenabfluss frei zu bekommen.
Feuchte, warme, desinfizierende Umschläge können auf die Augen gelegt werden um eine Verbesserung der Symptome zu erzielen.
Antibiotika (Erythromycin) und abschwellende Augen- und Nasentropfen können vom Arzt/von der Ärztin verschrieben werden, wenn eine Infektion mit Bakterien festgestellt wurde.
Dabei wird ein feiner Draht vom Arzt/ von der Ärztin unter Vollnarkose über die Tränenpünktchen am Auge bis zur Öffnung der Tränenwege in die Nase eingeführt. Es wird so versucht die verbliebene Hasner-Falte zu durchbrechen. Die Babys bekommen für diesen Eingriff eine Vollnarkose. Vor dem 1. Geburtstag sollte die Sondierung nur in schweren Fällen erfolgen, sonst ist ein Abwarten der spontanen Öffnung die bessere Lösung.
Wenn mit der Sondierung keine Öffnung gelingt, können eine künstliche Dehnung des Tränen-Nasen-Gangs mittels Katheter mit oder ohne Ballon (der dann an der richtigen Stelle zur Aufweitung aufgeblasen wird), endoskopische Operationen oder die sogenannte „Dakryozystorhinostomie“ (bei dieser Operation wird künstlich eine Verbindung zwischen Tränensack und Nase gebildet) als Therapieoptionen in Erwägung gezogen werden.
Des Weiteren muss in manchen Fällen bei Dakryozystitis die Schwellung mit einem kleinen Nadelstich aufgemacht werden, damit das Eiter abfließen kann. Daraufhin muss für einige Tage eine Lasche eingelegt werden, damit auch das übergebliebene eitrige Sekret sicher herausbefördert werden kann.
Nach der Entzündung oder bei immer wieder auftretenden Verschlüssen mit Tränenträufeln und eitrigem Ausfluss muss eine Operation erfolgen, da ein Verschluss der Tränenwege nach Entzündung bestehen bleibt („Dakryozystorhinostomie“).
Bei Verletzungen muss eine Operation erfolgen, bei der das verletzte Tränenkanälchen zuerst geschient und anschließend unter mikroskopischer Sicht die durchtrennten Kanälchen-Ränder zusammengenäht werden.
Manche Verengungen (z.B. Tumore) können auch mittels Endoskopie (dünner Schlauch, der in die Tränenwege eingeleitet wird) und Laser oder Bohrer entfernt werden.
Bei Babys ist die Chance, dass sich die Verengung durch die Hasner-Falte zurückbildet, sehr hoch. Nur in seltenen, schweren Fällen muss innerhalb eines Jahres eingegriffen werden. Trotzdem sollte man die Entwicklung des Tränen-Abfluss im Auge behalten, da eine zu späte Behandlung zu einer schlechteren Heilungschance führt.
Auch bei Erwachsenen ist der verstopfte Tränenkanal in der Regel gut behandelbar und verschwindet meistens innerhalb weniger Tage bei ausreichender Therapie. Sollte die Verlegung allerdings zu spät erkannt bzw. behandelt werden, kann ein
Als unterstützende Therapien haben sich die Tränensackmassage sowie das Auflegen feuchter, warmer Kompressen sowohl bei Babys als auch bei Erwachsenen bewährt. Bei der Tränensackmassage sollte man die Stelle vom inneren Augenwinkel zur Nase mit der Fingerkuppe ausstreichen. Am besten sollte der Arzt/die Ärztin eine kleine Einschulung zur Tränensackmassage geben.
Nach Absprache mit dem Arzt/der Ärztin kann man auch Kräutermischungen aus der Apotheke gemeinsam mit den warmen, feuchten Kompressen auflegen. In jedem Fall ist darauf zu achten, dass die verwendete Auflage keine Infektionsquelle ist, das heißt, das verwendete Wasser sollte am besten abgekocht werden und das Tuch sollte auf jeden Fall sauber sein (eventuell auch steril verpackte Auflage verwenden!)
Normalerweise heilen Verstopfungen des Tränenkanals nach guter Behandlung ohne Probleme ab und müssen danach nicht weiter untersucht oder behandelt werden. Falls zusätzlich eine Entzündung der Tränendrüse vorhanden war, muss in den allermeisten Fällen eine Operation erfolgen, um eine künstliche Verbindung zwischen Tränensack und Nase herzustellen.
Bei Säuglingen soll bis zu 1 Jahr abgewartet werden, ob sich die Verstopfung von selbst löst. Regelmäßige Kontrollen vom Augen- oder Kinderarzt/-ärztin sind empfehlenswert. Nur bei schweren Fällen oder bei Kinder über 1 Jahr sollte eine weitere Behandlung (Sonde oder Operation) in Betracht gezogen werden.
Die Dakryostenose (= Verstopfung der Tränenwege) kann entweder bei Säuglingen durch eine bestehende Hasner-Falte (Verbindung des Tränenkanals zur Nase) oder bei Erwachsenen durch Infektionen, Tumore oder Verletzungen entstehen.
Die Verengung erkennt man durch vermehrten Tränenfluss über das Augenlid und – wegen oftmals entstehenden Entzündungen – Eiteransammlungen am inneren Augenlid. Als Therapieoptionen steht die Tränensackmassage, Auflegen warmer, desinfizierender Kompressen oder invasivere Verfahren, wie die Tränenwegsspülung, die Sondierung oder eine Operation zur Verfügung.
Der Verschluss des Tränenkanals zeigt sich in erster Linie durch ein ständiges Tränen eines oder beider Augen. Zusätzlich kann Eiter (gelbliches, eher dickflüssiges Sekret) an der Innenseite des Auges entweder durchgehend oder ab und zu (vor allem bei Schnupfen) bemerkt werden. Das eitrige Sekret, kann durch sanfte Massage an der Innenseite des Augenwinkels vermehrt herausbefördert werden.
Bei Babys beginnen diese Symptome durch die bleibende Hasner-Falte meist in den ersten 2-4 Lebenswochen.
Bei der Tränensackmassage sollte man die betroffene Stelle vom inneren Augenwinkel zur Nase mit der Fingerkuppe mehrmals ausstreichen. Am besten sollte der Arzt/die Ärztin eine kleine Einschulung zur Tränensackmassage geben.
Falls bei Säuglingen oder sich selbst ein gestörter Abfluss der Tränenflüssigkeit (z.B. durch vermehrtes Tränen) auffällt, sollte auf jeden Fall eine Abklärung über einen Arzt/eine Ärztin erfolgen um Komplikationen durch zu späten Behandlungsbeginn zu vermeiden.
Der Arzt/die Ärztin wird dann über ein ausführliches Gespräch und eine körperliche Untersuchung die Ursache herausfinden. Gegebenenfalls sind weitere Untersuchungen beim Spezialisten/der Spezialistin notwendig (unter anderem Röntgen mit Kontrastmittel, Spülung, Sondierung oder Endoskopie der Tränenwege).
Wird eine Verstopfung festgestellt, kann man diese je nach Ursache behandeln. Bei Säuglingen entsteht die Störung durch das Verbleiben einer sogenannten Hasner-Falte, die sich in der Regel kurz vor oder nach der Geburt zurückbilden hätte sollen und am Übergang von Tränenkanal und Nase sitzt. Hier wartet man am besten ab, weil sich diese Falte innerhalb des ersten Jahres sehr wahrscheinlich zurückbildet. Unterstützend kann man den Tränensack des Säuglings massieren und warme, feuchte, desinfizierende Kompressen am Auge anwenden. Bei Entzündungen kommen Antibiotika oder antibiotische Salben zum Einsatz. In schlimmen oder langanhaltenden Fällen kann mittels Spülung, Sondierung oder Operation die Hasner-Falte entfernt werden.
Im Erwachsenenalter liegt der Verstopfung oft eine altersbedingte Vernarbung mit begleitender Entzündung zugrunde, die man ebenfalls mit Tränensackmassage und feuchten Kompressen unterstützend behandeln kann. Auf jeden Fall müssen aber zusätzlich antibiotische Augensalben und/oder Antibiotika in Tablettenform vom Arzt verschrieben werden. Auch hier können weiterführende Therapiemaßnahmen (Spülung, Sondierung, Operation,…) nötig sein.
In der Regel bildet sich die Hasner-Falte, die an der Verbindungsstelle von Tränen-Nasen-Gang zur Nase sitzt, kurz vor oder kurz nach der Geburt zurück. Passiert das nicht, kann es zu Tränenträufeln und Entzündungen der Tränenwege kommen. Zirka 6% der Neugeborenen sind davon betroffen. In den meisten Fällen bildet sich die Hasner-Falte dann in den nächsten Monaten (bis zu 12 Monaten) zurück. Falls das Kind auch nach dem 1. Lebensjahr noch davon betroffen ist, sollten weiterführende Maßnahmen (Spülung, Sondierung, Operation,…) vom Arzt getroffen werden.
Tränenwegsstenose, Tränengangstenose oder Dakryostenose
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