Geschrieben von Stella Jansen (Medizinstudentin 10. Semester)
Bei Rachitis und Osteomalazie handelt es sich um eine Erkrankung der Knochen. Aufgrund des gestörten Einbaus der Mineralien Calcium und Phosphat kommt es zu einer Erweichung der Knochen. Bei Kindern nennt man dieses Krankheitsbild Rachitis, bei Erwachsenen Osteomalazie.
Knochengewebe setzt sich aus verschiedenen Substanzen zusammen, der Knochenmatrix und verschiedenen Mineralien, wie Calcium und Phosphat. Diese Mineralien geben den Knochen ihre Härte und spielen beim Knochenstoffwechsel eine entscheidende Rolle. Das Knochengewebe speichert Calcium und Phosphat, bei einem Mangel können diese aus den Knochen freigesetzt werden.
Für die Aufrechterhaltung des Calciumgleichgewichts sind verschiedene Hormone, sowie Vitamin D, zuständig. Durch einen Mangel an Vitamin D kann Calcium nicht mehr ausreichend aus dem
Rachitis und Osteomalazie können sowohl angeboren sein als auch im Laufe des Lebens erworben werden. Eine häufige Ursache für Rachitis und Osteomalazie ist ein Mangel an Vitamin D. Ursächlich für den Vitamin-D-Mangel kann eine unzureichende Sonneneinstrahlung, eine zu geringe Zufuhr von Vitamin D durch die Nahrung oder eine Störung des Vitamin D Stoffwechsels sein. Rachitis tritt häufig in den ersten beiden Lebensjahren auf. Neben Säuglingen und Kleinkindern sind auch Einwanderer aus sonnenreichen Gebieten, wie Afrika, dem Nahen Osten und der Türkei, besonders betroffen.
Wird eine Rachitis außerhalb des Kleinkindalters oder die Pubertät diagnostiziert, sollten auch andere Gründe in Betracht gezogen werden, z.B. Erkrankungen des Verdauungstraktes wie
Rachitis des Kindes Eines der Hauptsymptome, mit denen sich die Rachitis präsentiert, sind Veränderungen und Verbiegungen des gesamten Skeletts, dazu zählen:
Neben Skelettveränderungen weisen die erkrankten Kinder häufig Trinkunlust und unzureichende Gewichtszunahme auf, sowie allgemein Unruhe und Bewegungsarmut. Die motorische Entwicklung kann verzögert sein und eine muskuläre Schwäche kann auftreten. Weitere Symptome sind eine erhöhte Infektanfälligkeit, Krampfanfälle und durch den Calciummangel ausgelöste Rhythmusstörungen des Herzens.
Osteomalazie des Erwachsenen Erwachsene zeigen häufig unspezifische Symptome. Typisch für Osteomalazie sind Skelettschmerzen, diese treten insbesondere am Rücken, den Rippen und der Hüfte auf. Auch hier kommt es nach einer langen Krankheitsdauer ohne geeignete Therapie zu Verformungen der Knochen. Aus den Knochenschmerzen und einer verminderten Muskelkraft, vor allem des Gesäßmuskels, kann ein Watschelgang resultieren.
Mittels eines ausführlichen Gesprächs mit dem Patienten und dessen Darstellung seiner Krankengeschichte erhält der Arzt erste Hinweise in Bezug auf das Krankheitsbild Rachitis und Osteomalazie. Das Aufnahmegespräch beinhaltet Fragen bezüglich des Vorliegens von Knochenveränderungen und -schmerzen, dem Auftreten von Knochenbrüchen, dem Vorliegen eines bereits bekannten Vitamin-D-Mangels und ob es Auffälligkeiten in der Familiengeschichte gibt.
Um eine Diagnose stellen zu können, benötigt es weitere Untersuchungen, insbesondere die Laboruntersuchung trägt entscheidend zur Aufklärung bei. Dabei werden verschiedene Werte im Blut bestimmt, unter anderem die Mineralien Calcium und Phosphat, alkalische Phosphatase (ein Parameter, der Aufschluss über den Knochenanbau gibt), Parathormon (ein Hormon der Schilddrüse) und Vitamin D.
Die Werte der verschiedenen Blutparameter sind dabei richtungsweisend, außerdem liefern sie Informationen über die zugrundeliegende Ursache der Rachitis beziehungsweise Osteomalazie. Die Blutentnahme dient außerdem dem Ausschluss anderer ursächlicher Erkrankungen, die ähnliche Beschwerden hervorrufen können.
Neben der Laborbestimmung kann bei Patienten auch eine Röntgenaufnahme durchgeführt werden. Diese wird meist von der linken Hand, inklusive des Handgelenks, gemacht. Hier zeigt sich bei Vorliegen eines Vollbildes der Erkrankung eine verwaschene Knochenstruktur. Möglicherweise muss zur vollständigen Diagnostik auch eine Gewebeprobe aus dem Knochen entnommen werden, die danach histologisch untersucht wird.
Welche Therapie bei der Rachitis oder Osteomalazie Anwendung findet, hängt zum einen von der Ursache der Erkrankung und zum anderen von dem Ausmaß der Symptomatik und des klinischen Bildes ab. Falls der Rachitis oder Osteomalazie eine Grundkrankheit zugrunde liegt, muss diese behandelt werden. Wenn ein Vitamin-D-Mangel die Ursache für die Beschwerden ist, kann Vitamin D medikamentös zugeführt werden.
Folgende Dosierungen werden dabei abhängig vom Lebensalter empfohlen:
Nach Abschluss der zwölfwöchigen Therapie sollte drei bis vier Wochen später eine Laborkontrolle durchgeführt werden, um daraufhin die Therapiedosis anzupassen. Neben der Zufuhr von Vitamin D, sollte auf eine ausreichende Calciumeinnahme geachtet werden. Bei einem sehr niedrigen Calciumspiegel können Krampfanfälle eine mögliche Komplikation darstellen. Um diese zu behandeln, wird den Patienten eine Calcium-Glukonatlösung über die Vene verabreicht.
Wenn die niedrigen Calciumwerte anhalten, sollte Calcium zeitig oral zugeführt werden, um weitere Krampfanfälle zu verhindern. Außerdem sollte auf eine Calciumreiche Ernährung geachtet werden, dafür bieten sich Milchprodukte an. Bei sehr ausgeprägten Skelettveränderungen können auch orthopädische Behandlungen nötig sein.
Wenn ein Vitamin-D-Mangel ursächlich für die Rachitis oder Osteomalazie ist und dieser rechtzeitig behandelt wird, heilt die Erkrankung in der Regel ohne Probleme aus. Es kann jedoch einige Monate dauern, bis sich die Knochenveränderung wieder normalisieren. Falls es zu schweren Schäden am Skelett gekommen ist, können sich diese nicht selbstständig wieder zurückbilden und müssen orthopädisch versorgt werden.
Eine Operation ist jedoch in den meisten Fällen nicht notwendig. Diese schweren Skelettschäden treten heutzutage aber äußerst selten auf. Weitere Komplikationen, die im Rahmen der Rachitis und Osteomalazie auftreten können, sind Krampfanfälle und Knochenbrüche.
Die wichtigste vorbeugende Maßnahme gegen Rachitis und Osteomalazie ist es, einen Vitamin-D-Mangel zu vermeiden. Dafür sollte auf eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Zeit im Freien und an der Sonne geachtet werden. Bei einigen Menschen ist das Risiko eines Vitamin-D-Mangels jedoch erhöht, wie bei Säuglingen, vor allem, wenn diese ausschließlich gestillt werden, bei Patienten mit chronischen Erkrankungen, älteren Menschen oder Einwanderern mit dunkler Hautpigmentierung. Bei diesen Risikopatienten wird eine prophylaktische, also eine vorsorgliche Einnahme von Vitamin D, zumindest in den Wintermonaten, empfohlen.
Vitamin D kann sowohl vom Körper selbst hergestellt oder durch die Nahrung zugeführt werden. Die Hauptquelle des Vitamin D ist Sonnenlicht, durch dieses kann Vitamin D in der
Auch Sonnenschutz vermindert die Vitamin D Produktion in der Haut. Wichtig zu beachten ist jedoch, dass Sonneneinstrahlung auch schädliche Folgen haben kann, weshalb man sich nicht zu lange ungeschützt der Strahlung aussetzen sollte. Falls das Krankheitsbild Rachitis oder Osteomalazie auftritt, sollte der Vitamin-D-Mangel jedoch durch die orale Einnahme behandelt werden.
Je nachdem, welche Ursache der Rachitis oder Osteomalazie zugrunde liegt, kann eine lebenslange prophylaktische Einnahme von Vitamin D notwendig sein. Nach der Therapie mit Vitamin D sollte eine Laborkontrolle durchgeführt werden.
Ein gestörter Einbau von Calcium und Phosphat kann eine Erweichung der Knochen zur Folge haben, dies nennt man beim Kind Rachitis, beim Erwachsenen Osteomalazie. Die Patienten leiden häufig an Skelettschmerzen, im Verlauf kommt es auch zu Verbiegungen der Knochen. Eine häufige Ursache der Erkrankung beruht auf einem Mangel an Vitamin D, sodass ein wichtiger Baustein der Therapie die Zuführung dieses Vitamins ist.
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Geschrieben von
Stella Jansen
Medizinisch geprüft am
19. Nov. 2022
Rachitis betrifft meist Säuglinge bis zum 2. Lebensjahr. Insbesondere im 3. bis 5. Lebensmonat zeigt sich die Erkrankung.
Hauptsymptome der Rachitis sind Veränderungen und Verbiegungen des Skeletts. Es treten aber auch allgemeinere Symptome auf wie erhöhte Infektanfälligkeit, Muskelschwäche und Unruhe. Komplikationen der Rachitis sind Krampfanfälle und Herzrhythmusstörungen.
Eine Osteomalazie ist grundsätzlich heilbar. Wenn die Erkrankung früh erkannt und medikamentös therapiert wird ist die Heilungschance gut. Die Veränderungen des Skeletts bilden sich meist selbst zurück, in seltenen und schweren Fällen kann es aber auch zu dauerhaften Schäden am Skelett kommen.
Symptome, die mit einem Vitamin D Mangel einhergehen, sind sehr vielfältig:
Rachitis ist aufgrund der Rachitisprophylaxe bei Säuglingen selten geworden. Es gibt jedoch Risikogruppen, bei denen Rachitis gehäuft vorkommt, wie bei Einwanderern aus sonnigen Gebieten oder Menschen, die eine alternative Ernährungsweise haben.
Anhand der Krankengeschichte und den Beschwerden des Patienten bekommt der Arzt erste Hinweise, die auf eine Osteomalazie hindeuten. Um diese zu diagnostizieren, muss eine Blutentnahme erfolgen und gegebenenfalls eine Röntgenuntersuchung durchgeführt werden.
Erkrankung zusammengefasst
englische Krankheit
Begriffe
Osteoporose
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