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PMDS

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Geschrieben von
Jessica Papic (Ärztin)

Bei der Prämenstruellen Dysphorischen Störung (kurz PMDS) handelt es sich um eine Sonderform des Prämenstruellen Syndroms. Dabei kommt es in der zweiten Hälfte des Zyklus zu verschiedenen Beschwerden, die einer PMS ähneln, aber deutlich stärker ausgeprägt sind. Beschreibend für die PMDS ist zudem vor allem eine depressive (dysphorische) Stimmung.

Ungefähr 3- 8 Prozent aller Frauen im gebärfähigen Alter leiden unter dieser Sonderform des Prämenstruellen Syndroms.

Im Gegensatz zur PMS sind die Beschwerden bei der Prämenstruellen Dysphorischen Störung extrem stark ausgeprägt. Das kann so weit gehen, dass das Verhalten der betroffenen Frau zu zwischenmenschlichen Konflikten, zum Beispiel Streit mit dem Partner oder den Kollegen, führen kann.

Auch Konflikte mit dem Gesetz sind bei Frauen mit ausgeprägter PDMS keine Seltenheit. Außerdem kommen im Zuge des Krankheitsbildes häufig schwere depressive Verstimmungen und/oder sogar Suizidgedanken zum Vorschein.

Darüber hinaus verlieren sich viele der Betroffenen in den Tagen vor dem Einsetzen der Menstruation in Angespanntheit und Angst. Gefühle, die letztendlich auch die mit einer PDMS einhergehende Hoffnungslosigkeit und Selbstherabsetzung verstärken können. Frauen mit PMDS sind aber nicht durchgehend trübsinnig und schlecht gelaunt.

Vielmehr durchleben sie starke Stimmungsschwankungen und wechseln zwischen Heiterkeit und plötzlich einsetzender Traurigkeit, Weinen und Empfindlichkeit. Gerade diese Stimmungsschwankungen machen es Angehörigen besonders schwer, mit den betroffenen Frauen umzugehen, ohne dass es zu Konflikten kommt.

Neben möglichen zwischenmenschlichen Konflikten kommt es im Zuge der dysphorischen Störung in vielen Fällen auch zu schweren Schlafstörungen .

Die Symptome, die typischerweise bei einer Prämenstruellen dysphorischen Störung auftreten, können auch ein Hinweis auf viele anderen psychischen Erkrankungen, zum Beispiel eine Depression , sein. Der wichtigste Unterschied zwischen PMDS und den anderen möglichen Ursachen einer solchen Symptomatik ist die Tatsache, dass die von PMDS betroffenen Frauen lediglich in den Tagen vor der Menstruation auffällig sind.

Außerhalb dieses Zeitraumes haben sie keinerlei Hinweise auf eine Erkrankung der Psyche. Außerdem ist für das Prämenstruelle dysphorische Syndrom typisch, dass die Symptome mit dem Einsetzen der Blutung plötzlich verschwinden.

Grundsätzlich kann jede beliebige Frau im gebärfähigen Alter eine PMDS entwickeln. In den meisten Fällen treten die Symptome ungefähr mit 30 Jahren in Erscheinung. Man geht aber davon aus, dass einige Frauen auf hormonelle Schwankungen weniger empfindlich reagieren als andere.

Vor allem Frauen, die starkes Übergewicht haben, neigen dazu, besonders viel Östrogen zu produzieren. Aus diesem Grund entwickeln eben diese Frauen besonders häufig eine PMDS.

Die Symptome des PMDS zu behandeln, stellt sich in der Regel als schwierig dar. Betroffene Frauen können aber versuchen, ihre Ernährung so anzupassen, dass die Beschwerden zumindest abnehmen.

Vor allem eine salzarme Ernährung und die Zufuhr ausreichender Mengen an Vitaminen und Mineralien kann dabei zielführend sein. Außerdem sollten Frauen mit Prämenstruellem Dysphorischem Syndrom darauf achten, dass sie sich genug bewegen. Regelmäßige Übungen, die die Ausdauer steigern in Kombination mit sogenannten Achtsamkeitsübungen, können dazu führen, dass die Beschwerden deutlich abnehmen.

Wenn die Anpassung der Lebensgewohnheiten nicht zur Symptomlinderung führt, kann unter Absprache mit dem behandelndem Gynäkologen auch eine medikamentöse Behandlung in Erwägung gezogen werden.

Vor allem die Substanzen Mönchspfeffer und Johanneskraut eignen sich dafür, die Beschwerden abzumildern. In besonders ausgeprägten Fällen kann auch die Einnahme von Antidepressiva sinnvoll sein.

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