Es gibt verschiedene Arten von Herzklappenfehlern. Im Grunde wird zwischen zwei Fehlern unterschieden. Einer der zwei Fehler liegt vor, wenn die Herzklappe undicht ist. Das bedeutet sie schafft es nicht mehr einen Herzraum sauber abzudichten und Blut fließt durch die Klappe, wenn es das eigentlich nicht sollte. Diesen Fehler nennt man "Insuffizienz". Der zweite große Fehler liegt hingegen vor, wenn die Herzklappe sich verengt und nicht mehr genug Blut durch die Klappe fließen kann, wie es eigentlich sein sollte.
Diesen Fehler nennt man "Stenose". Grundsätzlich gibt es vier Herzklappen, die allesamt von einer Insuffizienz oder einer Stenose betroffen sein können. In einigen Fällen treten sogar beide Fehler gleichzeitig an einer Klappe auf. Je nach dem welche Klappen von welchem Fehler betroffen sind haben Betroffene sehr unterschiedliche Beschwerden. Es gibt angeborene Klappenfehler und solche, die erst im Laufe des Lebens entstehen.
In diesem Artikel soll die Verengung, also die Stenose der Aortenklappe erklärt werden. Die Aortenklappe bildet eine Barriere zwischen der linken Herzkammer und der großen Hauptschlagader, der "Aorta". Die Aortenklappe ist die letzte Tür, durch die das Blut fließen muss, um in den Körper zu gelangen. Das frische, mit Sauerstoff vollgetankte Blut soll nun von der linken Herzkammer in den Körper gepumpt werden.
Dafür drückt der Herzmuskel die linke Herzkammer so stark zusammen, dass das Blut gegen die Aortenklappe drückt, sie damit öffnet und an ihr vorbei in den Körper gelangt. Sobald sich der Herzmuskel wieder entspannt, schließt die Aortenklappe sofort wieder, damit das gerade ausgepumpte Blut nicht zurück in die Herzkammer fließen kann.
Es gibt drei mehr oder weniger häufige Ursachen für eine Stenose, also die Verengung einer Aortenklappe. Die häufigste Ursache für eine Verengung der Aortenklappe ist das Alter bzw. die sogenannte Gefäßversteifung (vgl. "Atherosklerose"). Ähnlich wie bei der Verkalkung von kleinen Blutgefäßen finden diese Prozesse auch an der Hauptschlagader und ihrem "Beginn" - der Aortenklappe statt. Mit der Zeit (und von bestimmten Lebensstilen beschleunigt) lagern sich kalkhaltige Schichten auf der Aortenklappe und ihren Klappen ab. Normalerweise hat eine Aortenklappe drei sog. "Segel".
Diese sind im jungen, gesunden Zustand weich, flexibel, glatt und schließen dicht. Verkalkt die Klappe so verengt sich auch der Raum, durch den das Blut fließt. Das führt dazu, dass sich der Druck im Herzen verändert und die Klappe unter noch mehr Belastung steht, als vorher. Das schadet der Klappe zusätzlich. Es handelt sich also unter Umständen auch um einen "Teufelskreis".
Eine weitere Ursache für Verengungen von Aortenklappen ist, dass Menschen nicht selten statt wie oben beschrieben drei, sondern nur zwei Segel in der Aortenklappe haben. Auch diese Klappen können vorerst normal funktionieren, sind jedoch anfälliger dafür einen Klappenfehler zu entwickeln. Durch die höhere Belastung der Segel kommt es vergleichsweise früher zu Verkalkungen.
Eine in Deutschland selten gewordene Ursache für Verengungen von Aortenklappen ist das sogenannte rheumatische
Eine Verengung der Aortenklappe kann sehr lange unentdeckt bleiben. Das Herz schafft es durch vermehrte Anstrengung das Blut durch die verengte Klappe zu pumpen. Allerdings schreitet die Erkrankung immer weiter voran, sodass die Klappe in der Regel enger und das Herz selbst schwächer wird. Dann beginnen Beschwerden wie Abgeschlagenheit, Luftnot, Brustschmerzen oder Schwindel bei körperlicher Anstrengung.
Insbesondere der rasche Übergang in körperliche Aktivität, etwa aus dem Sitzen aufstehen und die Treppe hochgehen kann zu Beschwerden bis hin zur Ohnmacht führen. Der Grund dafür ist, dass das Herz nicht genug Blut durch die verengte Klappe pumpen kann und damit nicht genug Blut im Gehirn ankommt. Es kann auch sein, dass Wassereinlagerungen um die Knöchel auftreten.
Neben einem ausführlichen Gespräch über die Beschwerden ist eine gründliche ärztliche Untersuchung notwendig. Mit dem Stethoskop kann das Herz untersucht und eine Verengung der Aortenklappe sogar gehört werden. Mit einer Ultraschall-Untersuchung kann das Herz begutachtet und die Klappe gesehen werden. Zusätzlich können ein EKG oder ein sog. Schluck-Ultraschall (TEE) gemacht werden.
Es gibt keine heilende Therapie mit Medikamenten für die Verengung einer Aortenklappe. Allerdings können die Beschwerden durch eine Operation sehr gut gelindert werden. Hierbei kann entweder am offenen Herzen operiert werden oder eine Methode gewählt werden, bei der eine neue Herzklappe über einen dünnen Draht in der Leiste zum Herzen geführt und eingebaut wird.
Welche Methode für Betroffene in Frage kommt ist eine komplizierte Frage, die in der Regel gemeinsam mit dem Ärzte-Team entschieden wird. Unter Anderem besteht die Möglichkeit eine mechanische, also künstliche Herzklappe oder aber eine echte Herzklappe vom Tier einzubauen.
In bestimmten Fällen kann auch mit einem kleinen Ballon die Aortenklappe geweitet werden. Dies ist allerdings nur für eine kurze Zeit nützlich und keine endgültige Behandlung.
Da die Erkrankung lange unerkannt bleiben kann ist sie meist schon sehr fortgeschritten, wenn Betroffene über Beschwerden klagen. Wenn Betroffene sich keine ärztliche Hilfe suchen, liegt die Wahrscheinlichkeit innerhalb der nächsten fünf Jahre zu versterben bei über 50%. Unterziehen sich Betroffene einer Operation kann ihre Lebenserwartung deutlich gebessert werden.
Sofern bereits Beschwerden bestehen, gibt es keine alternativ-medizinischen Ansätze zur heilenden Behandlung.
Je nach dem welche Operation und welche Ersatz-Klappe gewählt wurde, kann es notwendig sein einige Zeit oder auch bis zum Lebensende Medikamente zu nehmen, die Blutgerinnsel verhindern.
Die Verengung der Aortenklappe ("Aortenklappenstenose") ist eine langsam fortschreitende Erkrankung, bei der das Herz unter erheblicher Belastung stehen kann, sodass Betroffene unter Luftnot, Brustschmerz, Schwindel oder Ohnmachtsanfällen leiden können.
Die ärztliche Diagnose kann leicht gestellt werden. Mit einer Operation kann das Krankheitsbild behoben und die Beschwerden sehr verbessert werden.
Eine hochgradige Aortenklappenstenose hat eine Klappenöffnungsfläche von unter 1 cm² und einen mittleren Druckgradienten von über 40 mmHg. Zur Sicherung des Befundes ist ein Herzecho bzw. eine Ultraschalluntersuchung des Herzens vonnöten. Diese Untersuchung wird im Fachjargon auch als „Echokardiographie“ bezeichnet. Hierbei wird ohne den Einsatz von Röntgenstrahlung mit einem Ultraschallgerät auf das Herz geschaut und die Verengung der Aortenklappe kann ausgemessen werden. Zudem kann der mittlere Druckgradient, der auf der Aortenklappe herrscht bestimmt werden und somit die Aortenklappenstenose in eine leichte, eine mittelgradige und eine schwere Aortenklappenstenose eingeteilt werden.
Das Wort "Aortenklappensklerose" sollte zunächst in seine Einzelteile aufgetrennt werden. Die "Aortenklappe" ist eine Taschenklappe mit drei Taschen zwischen dem linken Ventrikel des Herzens und der Aorta. Durch diese Klappe gelangt das Blut aus dem Herzen in den systemischen Kreislauf des Körpers. Eine "Sklerose" bezeichnet die "Verhärtung" oder "Verkalkung" eines Gefäßes, folglich ist bei einer Aortenklappensklerose die Aortenklappe verkalkt bzw. verhärtet, was beim Fortschreiten der Sklerose auch zu einer Verengung (= Stenose), also einer Aortenklappenstenose führen kann. Diese Verkalkung der Aortenklappe beinhaltet mehrere Ursachen und Risikofaktoren. Auch kann eine Verkalkung der Aortenklappe zu einer sogenannten "Aortenklappeninsuffizienz" führen. Damit ist gemeint, dass die Aortenklappe nicht mehr richtig schließt, was den Blutfluss negativ beeinflusst.
Als Grundsatz gilt, dass alle symptomatischen Patienten (symptomatisch bedeutet z.B. mit Ohnmachtsanfällen, niedrigem Blutdruck, Schwindel, Angina Pectoris oder Atemnot bei Belastung) eine operative Therapie erhalten sollten.
Nein, eine geschädigte Herzklappe sollte operiert werden.
Die kalzifizierende oder verkalkte Aortenklappenstenose im Alter ist die häufigste Ursache der Aortenklappenstenosen und hat in ihrer Entstehung viele Ähnlichkeiten zur Arteriosklerose. Die Risikofaktoren der Aortenklappenstenose aufgrund einer Kalzifizierung sind deshalb gleichzusetzen mit den Risikofaktoren zur Entwicklung einer Arteriosklerose. Die Risikofaktoren der Arteriosklerose können unterteilt werden in beeinflussbare und nicht beeinflussbare Risikofaktoren. Zu den nicht beeinflussbaren Risikofaktoren gehören eine genetische Vorbelastung (z.B., wenn ein Verwandter ersten Grades vorzeitige arteriosklerotische Ereignisse hatte: Herzinfarkt, Schlaganfall, etc.), das Lebensalter, sowie das männliche Geschlecht. Zu den beeinflussbaren Hauptrisikofaktoren zählen ein zu hoher Blutdruck, Rauchen, Diabetes, Adipositas, Bewegungsmangel und eine ungesunde Ernährung mit vielen tierischen Fetten und Transfetten, die mit erhöhten Cholesterinwerten einhergeht. Die Arteriosklerose ist ein schleichender Prozess, der über einen langen Zeitraum erfolgt. Deshalb ist es notwendig früh Risikofaktoren auszuschalten und durch Allgemeinmaßnahmen die Prognose zu verbessern.
Bei einer Aortenklappenstenose kann es zu einem Rückstau des Blutes in den Lungenkreislauf kommen und somit Wassereinlagerungen der Lunge verursachen. Wassereinlagerungen in der Lunge können bei Betroffenen zu Luftnot führen, insbesondere im Liegen. Diesen Zustand bezeichnet man als "Orthopnoe". Patienten mit Wassereinlagerungen in der Lunge können deshalb oft nicht mehr im Liegen schlafen, sondern müssen im Sitzen schlafen, was als sehr angenehm empfunden wird.
Wenn die Aortenklappe nicht richtig schließt wird dies als Aortenklappeninsuffizienz bezeichnet.
Solange die Patienten, die an einer Aortenklappenstenose leiden keine Symptome haben, ist deren Prognose gut. Sobald Symptome auftreten ist die Prognose sehr schlecht mit einer 2-Jahresüberlebensrate von unter 50%.
Letzte Änderung: 27. Oktober 2022
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