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Fettleber

Was sind die Ursachen und Risikofaktoren einer Fettleber?

Unter einer Fettleber versteht man eine vermehrte Verfettung der Leber, die ein erhöhtes Risiko dafür hat, in einer Entzündung der Leber (Steatohepatitis; Fettleberhepatitis; Fettleberentzündung) oder in einer Leberzirrhose zu enden. Bei einer Fettleber werden Neutralfette in den spezifischen Leberzellen (Hepatozyten) gespeichert (=intrazelluläre Speicherung). Sind zwischen zehn bis fünfzig Prozent der Leberzellen verfettet, so spricht man von einer Leberzellverfettung.

Sind allerdings mehr als die Hälfte der Leberzellen verfettet, spricht man von einer Fettleber. Fettlebererkrankungen werden in alkoholische und nicht-alkoholische Fettlebererkrankungen (Synonym: alkoholische Fettleber) unterteilt. Nach Beseitigung der Ursache für eine Leberverfettung können sich die Leberzellen wieder völlig zurückbilden. Die nicht-alkoholische Fettlebererkrankung hat ein Vorkommen von etwa 14 bis 27 % in Europa.

Ursachen für die Entstehung einer Fettleber sind das sogenannte metabolische Syndrom, bestimmte Medikamente, eine intravenöse künstliche Ernährung (parenterale Ernährung) und stattgehabte operative Eingriffe am Magen-Darm-Trakt. Das metabolische Syndrom ist eine Risikokonstellation, die zu einem erhöhten Risiko führt, einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall zu erleiden.

Die Risikokonstellation setzt sich zusammen aus einem stammbetonten Übergewicht (Adipositas ), erhöhten Blutfettwerten (Hypercholesterinämie ), einem erhöhten Blutdruck (arterielle Hypertonie) und einem Diabetes mellitus Typ 2.

Vor allem das starke Übergewicht und ein bestehender Diabetes mellitus Typ 2 erhöhen das Risiko einer Fettleberentstehung, da die Leber eine erhöhte Menge an Nährstoffen und Kalorien erhält.

Wissenswert

Eine künstliche Ernährung (parenterale Ernährung) wird über die Venen appliziert, sodass die gesamte Menge an Nährstoffen direkt über das Blut die Leber erreicht und nicht, wie normalerweise bei einer Ernährung über den Darm, zuerst in die Pfortader gelangt.  Darüber hinaus bestehen die verwendeten Nährstoffpräparate einer parenteralen Ernährung meist aus einem hohen Anteil an Kohlenhydraten, die eine Verfettung der Leber beschleunigen.

Andere Ursachen, die eine vermehrte Verfettung der Leber bedingen, sind Hungerzustände oder Essstörungen, angeborenen Leberstoffwechselerkrankungen wie der Morbus Wilson , eine Hepatitis C, eine Schwangerschaft oder Störungen des Cholesterinstoffwechsels.

Die nicht-alkoholische Fettlebererkrankung kann in drei Stadien unterteilt werden. Das erste Stadium ist die nicht-alkoholische Fettleber, gefolgt von einer Entzündung dieser (Steatohepatitis). Das Endstadium stellt eine irreversible Zerstörung der Leber, in Form einer Leberzirrhose , dar.

Seltene Ursachen einer Fettleber

Für die Entstehung einer Fettleber gibt es verschiedene Ursachen. Einige davon sind häufiger, andere weniger häufig. Es gibt aber auch sehr seltene Faktoren, die das Auftreten einer Leberverfettung provozieren können.

Zu diesen seltenen Ursachen zählen länger andauernde Hungerperioden, ausgeprägter Gewichtsverlust, langfristige Zuckerinfusion (zum Beispiel bei Patienten mit Bauchspeicheldrüsendefekten) und künstliche Ernährung.

Darüber hinaus gibt es einige Medikamente, die für die Umwandlung des Lebergewebes verantwortlich sein können. Zu diesen Medikamenten gehören zum Beispiel das in der Behandlung des Mammakarzinoms verwendete Tamoxifen, synthetische Östrogene und andere Steroidhormone. Diese kommen vor allem zur Therapie von rheumatischen Erkrankungen, Asthma oder chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen zum Einsatz.

Auch operative Eingriffe im Bereich des Dünndarms, der Leber oder der Bauchspeicheldrüse können dazu führen, dass die Leber große Mengen an Fetten einlagert.

Eine Fettleber kann außerdem im Zuge einer Schwangerschaft entstehen. Die schwangerschaftsassoziierte Fettleber betrifft jedoch nur ungefähr eine von ungefähr einer Millionen Frauen. Die Leberverfettung beginnt bei den betroffenen werdenden Müttern in der Regel plötzlich.

Gerade in der Schwangerschaft ist die Entstehung einer Fettleber besonders gefährlich. Sie führt dann in rund 30 bis 70 Prozent der Fälle zum Tode. Wie genau es zur Fetteinlagerung kommt, konnte bis heute nicht abschließend geklärt werden. Es liegt jedoch die Vermutung nahe, dass ein genetisch bedingter Enzymdefekt dafür verantwortlich ist.

Was sind die Symptome einer Fettleber?

Patienten, die eine nicht-alkoholische Fettleber besitzen, leben meist beschwerdefrei. Gelegentlich kann es zu unspezifischen Oberbauchschmerzen kommen. Ist die Fettleber bereits entzündet (Steatohepatitis), haben etwa die Hälfte der Patienten Oberbauchschmerzen und verspüren einen Leistungsknick sowie eine allgemeine Müdigkeit .

Die Leberzirrhose stellt das Endstadium einer Leberverfettung dar. Unter einer Leberzirrhose versteht man einen Umbau des Lebergewebes, das nicht mehr rückgängig gemacht werden kann. Dieser Umbau in Form von Bindegewebsvermehrung hat auch den Untergang des Leberparenchyms als Folge. Die Leber kann als Folge nicht mehr physiologisch arbeiten. Die Leberzirrhose äußert sich in Symptomen wie einer allgemeinen Müdigkeit , einem Juckreiz und einer Gelbsucht (Ikterus).

Durch Ansammlungen von Flüssigkeit im Bauchraum (Aszites) nimmt der Bauchumfang zu. Typische Zeichen sind des Weiteren eine Lackzunge und Lacklippen, da die Zunge durch den Verlust der Zungenpapillen glatt erscheint. Die Gefäße der Haut können sich erweitern (Teleangiektasien) und auf dem Bauch der Betroffenen kann das entstehende Venengeflecht das Aussehen eines Medusenkopfes (Caput medusae) annehmen.

Die Haut der Patienten wird zunehmend dünner und poröser und an den Handflächen (Palmarerythem) und Fußsohlen entsteht eine Rötung (Plantarerythem).

Dadurch dass die Leber in ihrer Funktion eingeschränkt ist, können Hormone nicht mehr abgebaut werden und sammeln sich an. Dies betrifft vor allem die Geschlechtshormone. Diese Ansammlung der Hormone führt daher zu Libido- oder Potenzstörungen, zu einer Ausbildung von Brustdrüsen (Gynäkomastie ) beim Mann und zu einem Ausbleiben der Regelblutung (Amenorrhoe ) bei Frauen.

Symptome der Komplikationen

Als Folge einer Fettleber kann es zu einer Leberzirrhose oder einem Leberversagen kommen.

Wenn die Erkrankung fortschreitet, kann es dazu kommen, dass eine Leberzirrhose entsteht. Die Leberzirrhose ist eine schwerwiegende Erkrankung der Leber. Sie entsteht im Laufe der Zeit durch anhaltende Leberschädigungen wie beim Alkoholmissbrauch oder eine chronische Leberentzündung (Hepatitis ). Funktionsfähiges Lebergewebe geht zugrunde und wird durch Bindegewebe ersetzt, sodass die Leistung des Organs enorm abnimmt.

Betroffene Menschen verspüren in den meisten Fällen ein Druck- und Völlegefühl im Bereich des rechten Oberbauchs. Auch das Auftreten von Übelkeit und Erbrechen ist bei Patienten, die an einer Leberzirrhose leiden, keine Seltenheit. Aufgrund der Tatsache, dass die Betroffenen in den meisten Fällen deutlich weniger Appetit verspüren, nehmen sie häufig an Gewicht ab.

Da das beim Abbau von roten Blutkörperchen anfallende Bilirubin nicht mehr adäquat abgebaut werden kann, entwickeln die Patienten im Laufe der Zeit einen Ikterus. Bei einem Ikterus handelt es sich um eine Gelbfärbung der Haut , die sich zuerst an den Augen und im Anschluss an der Hautoberfläche zeigt. Durch die Bilirubinablagerungen kommt es typischerweise zur Entstehung von mitunter starkem Juckreiz .

Darüber hinaus zeigen sich im Zuge der Erkrankung spinnennetzartige Veränderungen auf der Haut. Diese Veränderungen sind unter dem Begriff Spider naevi bekannt. Rote Handinnenflächen (Palmarerythem), deutlich gerötete, glänzende Lippen (Lacklippen) und Wassereinlagerungen in den Beinen (Ödeme) und am Bauch (Aszites) zählen zu den typischen Symptomen der Leberzirrhose .

Wenn die Leberfunktion sehr stark beeinträchtigt ist, bildet der Körper sogenannte Umgehungskreisläufe aus. Diese zeigen sich zum Beispiel als sogenanntes Caput medusae um den Bauchnabel herum. Auch das Auftreten von Hämorrhoiden keinen ein solcher Umgehungskreislauf verursachen. Bei Männern, die an Leberzirrhose leiden, fallen in vielen Fällen die Haare im Bereich des Bauches aus. Man spricht dann von einer Bauchglatze.

Eine der wichtigsten Funktionen der Leber ist zum Beispiel die Synthese von Faktoren des Blutgerinnungssystems. Bei einer Leberzirrhose kann diese Synthese jedoch nicht mehr adäquat ablaufen, was eine Blutgerinnungsstörung zur Folge haben kann. Betroffene Menschen leiden infolgedessen häufig unter Nasenbluten und Hämatomen.

Im Laufe der Zeit wird das Lebergewebe immer weiter geschädigt. Das ist vor allem dann der Fall, wenn die Betroffenen ihre Lebensgewohnheiten nicht verändern und zum Beispiel weiterhin Alkohol konsumieren. Dies kann im schlimmsten Fall dazu führen, dass sie ein sogenanntes Leberversagen entwickeln.

Im Gegensatz zur reinen Fettleber ruft das Leberversagen deutliche Symptome bei den betroffenen Menschen hervor. In der Regel kommt es bei ihnen zur Ansammlung des beim Abbau von roten Blutkörperchen anfallenden Bilirubins. Dieses lagert sich dann vor allem im Weiß der Augen und in der Haut ab.

In diesen Fällen spricht man von einem Ikterus. Da in der Leber wichtige Bestandteile des Blutgerinnungssystems gebildet werden, kann auch dieses nicht mehr adäquat ablaufen. Die betroffenen Menschen leiden aufgrund dessen vermehrt unter Hämatomen und Nasenbluten . Wenn es zu Verletzungen kommt, können Blutungen weniger schnell gestillt werden.

Außerdem kann es bei einem Leberversagen zu einer Beeinträchtigung des Bewusstseins kommen. Die Patienten sprechen in der Regel sehr langsam und haben ein eingeschränktes Gedächtnis. Sie wirken nicht ansprechbar und neben sich stehend.

Darüber hinaus manifestiert sich ein Leberversagen häufig auch in einer Beeinflussung des Blutzuckers. Der Blutzuckerwert der Betroffenen weist sehr stark schwankende Werte auf und auch die Mineralien, die sich innerhalb des Organismus befinden, verändern sich deutlich. Bei einem Leberversagen sind die gleichen Blutwerte stark erhöht wie bei einer asymptomatischen Fettleber.

Wie wird die Fettleber diagnostiziert?

Sollten typische Beschwerden einer Fettleber oder gar einer Leberzirrhose bemerkt werden, so sollte auf jeden Fall ein Arzt aufgesucht werden. Hierfür eignen sich vor allem Internisten.

Die Diagnose bei dem Verdacht auf das Vorliegen einer Fettleber gliedert sich dann in verschiedene Abschnitte.

Untersuchungen bei Fettleber

Die Diagnostik bei dem Verdacht auf das Vorliegen einer Fettleber gliedert sich in der Regel in verschiedene Schritte.

Der behandelnde Arzt wird damit beginnen, die Krankengeschichte zu erheben (=Anamnese), um auf diese Weise wichtige Informationen über die bei dem Patienten vorliegenden Symptome zu gewinnen. Hierbei kann man mit typischen Fragen wie zum Beispiel "Trinken Sie Alkohol und wenn ja, wie oft?", "Nehmen Sie bestimmte Medikamente ein?" oder "Sind bei Ihnen irgendwelche Vorerkrankungen bekannt?" rechnen.

Der nächste Schritt in der Diagnose ist eine ausführliche körperliche Untersuchung, bei der der Arzt vor allem den Bauch abtasten wird. Hierbei wird festgestellt, ob der Bauchumfang pathologisch vergrößert ist, ob der Bauch allgemein verhärtet ist oder ob sich beispielsweise schon Flüssigkeit im Bauchraum angesammelt hat.

Des weiteren kann eine Blutentnahme und die anschließende Bestimmung spezifischer Leberwerte durch das Labor diagnostisch von sehr hoher Relevanz sein. Sind im Labor die Leberwerte GOT, GPT, Gamma - GT und das Ferritin erhöht, so spricht auch dies für eine Erkrankung des Organs. Jedoch können diese Werte trotz Vorliegen einer Fettleber auch normalwertig sein.

Ein weiterer wichtiger diagnostischer Faktor ist der Einsatz von bestimmten bildgebenden Verfahren, vor allem des Ultraschalls. Im Bauchultraschall wird eine Verfettung bzw. eine bereits vorliegende Zirrhose sichtbar, da die Leber meist verplumpt ist.

Um eine Entzündung der Fettleber (Steatohepatitis) von einer Zirrhose unterscheiden zu können, kann in bestimmten Fällen zusätzlich eine Gewebeprobe der Leber entnommen werden (Leberbiopsie) und mikroskopisch untersucht werden. In dem bei der Leberbiopsie gewonnenen Gewebeprobe können auf diese Weise Veränderungen zuverlässig nachgewiesen werden.

Therapie bei Fettleber

Leider ist es zum heutigen Zeitpunkt noch nicht möglich, eine Fettleber mit Hilfe von der Einnahme bestimmter Medikamente zu heilen. Grundsätzlich gilt, dass die beste Chance auf Heilung besteht, wenn man die Ursache der Leberverfettung beseitigt. Deshalb ist es sehr wichtig, der Ursache auf den Grund zu gehen.

Um dies zu erzielen, müssen in der Regel mehrere Therapien ineinander greifen.

Bei einer alkoholischen Fettleber steht klar die Heilung des Alkoholmissbrauchs im Vordergrund. Sollte dies für die Patienten eine große Hürde darstellen, ist es zu empfehlen, beispielsweise Selbsthilfegruppen für alkoholabhängige Patienten zu suchen oder auch eine Entzugstherapie mithilfe beispielsweise einer Kur durchzuführen.

Auf diese Weise bekommen die Betroffenen Informationen darüber, wie sie sich einfacher vom Alkohol lösen und auf diese Weise einer weiteren Leberschädigung vorbeugen können. Außerdem können ihnen so auch andere wichtige Gesundheitsthemen und andere Informationen mitgegeben werden.

Bei der nicht-alkoholischen Fettleber steht meist eine ungesunde Lebensweise im Vordergrund als Hauptursache. Die erste und wichtigste Therapiemöglichkeit besteht daher meist in einer Lebensstiländerung. Die Patienten sollten sich so viel wie möglich bewegen und ein gesünderes Leben führen.

Hierzu zählen eine Reduktion des Körpergewichtes und eine ausgewogene Ernährung. Es wird den Betroffenen dazu geraten, ihre Kalorienzufuhr einzuschränken, Fertigprodukte sowie sehr zuckerreiche Produkte zu meiden.

Auch Weißmehlprodukte oder viele Öle sollten eher nicht konsumiert werden, genauso wie nicht frisches Fleisch sowie Wurst. Empfohlen sind reichlich Gemüse und auch Obst, wobei auch hier eher zu zuckerarmen Obstarten gegriffen werden sollte. Weitere empfohlene Lebensmittel sind eiweißreiche Produkte wie Eier, Milchprodukte, Fisch oder auch hochwertige Öle wie zum Beispiel Leinöl.

Liegt ein Diabetes vor, sollte die Therapie überprüft werden, um hohe Blutzuckerwerte zu vermeiden.

Hinweis

Arzneimittel, die eine Leberverfettung bedingen können, sollten abgesetzt werden und ggf. durch andere ersetzt werden.

Wie ist die Prognose einer Fettleber?

Eine Fettleber Erkrankung ist durch eine Änderung des Lebensstils rückgängig zu machen. Die Verfettung einer nicht-alkoholisch bedingten Fettleber ist nicht so rasch voranschreitend wie eine alkoholische Fettleber.

Achtung

Liegt bereits eine Leberzirrhose vor, ist diese irreversibel und kann nicht geheilt werden. Unbehandelt kann die Fettleber beziehungsweise spätere Leberzirrhose ein großer Risikofaktor für die Entstehung von Leberzellkrebs sein.

Alternativmedizinische Behandlungsmöglichkeiten und Haushaltsmittel bei einer Fettleber

Die Diagnose erweist sich oft als etwas schwierig, da vor allem im Anfangsstadium dieser Erkrankung meist gar keine spezifischen Symptome auftreten. Ein unspezifisches Bauchweh wird meistens ignoriert oder fehlinterpretiert. Deshalb sollte man auch ohne aufgelistete Symptome regelmäßig vorsorgeartige Untersuchungen von einem Arzt durchführen lassen.

Vor allem die Leberwerte sollte man mindestens einmal im Jahr kontrollieren lassen, um eine Fettleber - falls eine vorliegt - so früh wie möglich diagnostizieren zu können.

Da man bei der Fettleber eher die Ursachen für das Auslösen der Krankheit bekämpft als die Krankheit selbst, ist es sehr wichtig, dass betroffene Patienten vor allem gesund leben, also sich ausreichend bewegen und ausgewogen ernähren.

Denn nur dadurch kann ein gesundes Gewicht erzielt und die Leber entlastet werden. Außerdem sollte natürlich sowohl auf Alkohol als auch auf Rauchen verzichtet werden. Zusätzlich kann man beispielsweise Mariendistelextrakt – ein pflanzliches Heilmittel – einnehmen, um das Organ zu schützen und gleichzeitig auch die Entzündungen in der Leber etwas zu therapieren. Künstliche Medikamente wie beispielsweise Paracetamol sollten weitgehend verhindert werden, da diese lebertoxisch wirken können.

Empfehlungen zur Nachsorge bei einer Fettleber

Empfohlen ist es, regelmäßig die Leber medizinisch kontrollieren zu lassen. Hierfür bietet sich vor allem die Kontrolle der Leberwerte im Blut an, ab und zu kann aber auch mithilfe eines Ultraschalls weiter kontrolliert werden, ob die Leber in Ordnung ist. Der empfohlene Zeitraum für diese Kontrollen liegt zwischen alle sechs bis zwölf Monate.

Zusammenfassung

Eine Fettleber ist eine vermehrte Einlagerung von Neutralfetten in die Leber, die im Laufe der Zeit zu einer Entzündung (Steatohepatitis) oder einer Leberzirrhose führen kann. Ursachen für eine Fettleber können ein vermehrter Alkoholkonsum (alkoholische Fettleber) oder nicht-alkoholische Faktoren, wie ein starkes Übergewicht oder ein Diabetes mellitus Typ 2 sein.

Diagnostiziert wird eine Fettleber durch erhöhte Leberwerte im Blut und durch eine Ultraschalluntersuchung. Die Therapie besteht vorwiegend in einer Änderung des Lebensstils.

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Häufig gestellte Patientenfragen, beantwortet

Ursachen einer Fettleber sind ein erhöhter Alkoholkonsum, eine starke Übergewichtigkeit (Adipositas), ein Diabetes mellitus Typ 2, bestimmte Medikamente oder eine künstliche Ernährung (parenterale Ernährung). Des weiteren können Operationen am Magen - Darm - Trakt, eine Schwangerschaft, Hungerzustände oder Essstörungen, angeborene Stoffwechselerkrankungen und eine Hepatitis C eine Verfettung der Leber bedingen. Eine ungesunde Ernährung mit einem Kalorienüberschuss und einem hohen Kohlenhydrat- und Zuckeranteil führen zu einem Überangebot an Nährstoffen für die Leber. Die Leber wandelt diese Nährstoffe in Fette um und speichert sie in den Leberzellen.

Leberschädlich ist vor allem ein hoher Konsum an Alkohol. Des weiteren existieren bestimmte Medikamente, die die Leber direkt schädigen können, wie beispielsweise Paracetamol. Eine übermäßige Zufuhr und als Folge Übergewicht, sowie eine zu geringe Zufuhr an Nährstoffen mit der Folge Untergewicht sind ebenfalls schädlich.

Handelt es sich lediglich um eine Verfettung der Leber, so spüren die Patienten meistens keine Einschränkungen. Die Lebenserwartung ist nicht erniedrigt. Ist die Verfettung bereits in eine Leberentzündung oder gar eine Leberzirrhose übergegangen, so ist die Prognose je nach Stadium und Schädigungsgrad verschieden. Die Symptomatik nimmt zu und der Zustand der Patienten kann sich rapide verschlechtern. Ist ein Großteil der Leber von einer Zirrhose betroffen und somit auch die Funktion der Leber starkeingeschränkt, ist die Lebenserwartung der Patienten reduziert.

Patienten, die eine nicht - alkoholische Fettleber besitzen sind meist beschwerdefrei. Gelegentlich kann es zu unspezifischen Oberbauchschmerzen kommen. Ist die Fettleber bereits entzündet (Steatohepatitis) haben etwa die Hälfte der Patienten Oberbauchschmerzen und verspüren einen Leistungsknick.

Eine Leberverfettung ist durch eine Änderung des Lebensstils rückgängig zu machen. Die Verfettung einer nicht - alkoholisch bedingten Fettleber ist nicht so schnell voranschreitend, wie eine alkoholische Fettleber. Liegt bereits eine Leberzirrhose vor, ist diese irreversibel und kann nicht geheilt werden.

Eine Fettleber ist reversibel und somit heilbar. Die Therapie der Wahl besteht in einer Änderung des Lebensstils. Eine vermehrte Bewegung und eine Reduktion des Körpergewichtes, sowie eine ausgewogene und gesunde Ernährung sind das Ziel. Die Kalorienzufuhr sollte erniedrigt werden und ungesunde Nahrungsmittel sollten gemieden werden. Der Anteil an Kohlenhydraten und Zuckern in der Ernährung sollt reduziert werden und vermehrt pflanzliche Fette, Eiweiße und Gemüse zu sich genommen werden. Liegt ein Diabetes vor, sollte die Therapie optimiert werden, um normwertige Blutzuckerspiegel zu erzielen. Medikamente, die eine Leberverfettung bedingen können, sollten abgesetzt werden und ggf. durch andere ersetzt werden.

Leiden Patienten bereits unter einer vermehrten Verfettung der Leber sollten die Patienten auf eine ausgewogene Ernährung achten. Hierzu zählen Gemüse, pflanzliche Eiweiße und pflanzliche Fette. Eiweiße sind beispielsweise in Nüssen, Saaten, Eiern oder Milchprodukten enthalten. Pflanzliche Fette kann man in Form von Ölen der Nahrung zuführen. Zucker und Kohlenhydrate sollten hingegen nicht so häufig gegessen werden. Auch der Konsum von Obst sollte reduziert werden, da Früchte einen hohen Anteil an Fruchtzucker besitzen, der in der Leber schnell zu Fett umgewandelt wird.

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Fettleber einfach erklärt

Steatosis hepatis

Betroffene

Organe(e):

Leber

Häufigkeit

  • Manifestationsalter: 40. und 60. Lebensjahr
  • Männer > Frauen

Risikofaktoren

  • Übergewicht
  • Diabetes mellitus
  • erhöhte Blutfettwerte
  • metabolisches Syndrom
  • Alkoholabusus

Ursachen

  • weitestgehend unbekannt
  • sicher ist: Missverhältnis zwischen Kalorienzufuhr und Kalorienverbrauch
  • Alkoholabusus
  • entzündliche Darmerkrankungen
  • Operationen an Darm oder Leber
  • bestimmte Medikamente (z.B. Tamoxifen)
  • längere Hungerperioden
  • ausgeprägter Gewichtsverlust
  • langfristige Zuckerinfusionen
  • künstliche Ernährung

Symptome

  • Bluthochdruck
  • Druckgefühl

Komplikationen

  • Leberentzündung
  • Leberzirrhose
  • Leberzellkrebs

Diagnose

  • Anamnese
    • Leiden sie an Bluthochdruck (Hypertonie)?
    • Verspüren sie ein Druckgefühl im rechten Oberbauch?
    • Trinken sie regelmäßig Alkohol?
    • Haben sie Übergewicht?
    • Leiden sie an Diabetes mellitus?
    • Wurde bei ihnen eine Erkrankung der Leber festgestellt?
  • Körperliche Untersuchung
    • Ermittlung von Gewicht, BMI, Blutdruck und Bauchumfang
  • Ultraschalluntersuchung
    • Darstellung der Fettleber
  • Laboruntersuchung
    • Blutuntersuchung: GOT, GPT, Billirubin, Gamma GT, Ferritin, Albumin, Gerinnungsparameter

Laborwerte

  • GOT Erhöht
  • GPT Erhöht
  • Bilirubin Erhöht
  • Gamma GT Erhöht
  • Albumin Erhöht

Therapie

  • Behandlung der Grunderkrankung
  • Lebensstiländerung

Präventionsmaßnahmen

  • Bewegung
  • gesunde Ernährung
  • Alkoholverzicht
  • Behandlung von Grunderkrankungen wie Diabetes mellitus

Mögliche Vorsorgemaßnahmen

  • Regelmäßige hausärztliche Kontrolle

Prognose

  • Je früher die Behandlung eingeleitet wird desto besser ist die Prognose

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