Geschrieben von Silke Häuser (Medizinstudentin 10. Semester)
Eine Dysmorphophobie ist eine psychische Störung, bei der Betroffene eine gestörte Körperwahrnehmung haben. Sie tritt oft erstmals in der Jugend auf. Betroffene Personen sind davon überzeugt, körperliche Defekte, Krankheiten oder Anomalien zu haben oder entstellt zu sein. Dabei sind klinisch keine oder nur gering auffällige Befunde vorhanden und objektiv keine oder kaum Auffälligkeiten vorhanden. Menschen mit einer körperdysmorphen Störung bilden sich zum Beispiel ein, an einer übermäßigen Behaarung oder
Manche betroffenen Männer fixieren sich bei einer Körperwahrnehmungsstörung vor allem auf die Muskeln. Menschen mit einer körperdysmorphen Störung beschäftigen sich viel mit ihrem Körper und leiden im beruflichen und sozialen Umfeld. Sie haben außerdem ein erhöhtes Suizidrisiko. Die Ursache einer Dysmorphophobie ist eine Körperbildstörung. Betroffene suchen meist Ärzte wie Hautärzte, HNO-Ärzte, Chirurgen oder Zahnärzte auf, um die vermeintlichen körperlichen Makel behandeln zu lassen.
Selten ist ihnen bewusst, dass ihren Beschwerden eine psychische Störung zugrunde liegt.
Betroffene leiden unter der Vorstellung, unangenehm zu riechen, eine Hauterkrankung zu haben oder äußere Makel zu besitzen. Daraufhin entsteht meist der Wunsch, diese vermeintlichen Anomalien ärztlich behandeln zu lassen. Ein klinischer Befund fehlt dabei meist. Betroffene versuchen die Zustände oftmals durch Training oder Körperpflege zu verbessern oder suchen Schönheitschirurgen auf. Sie überprüfen ihren Körper oft im Spiegel und vergleichen sich mit anderen Personen. Da sich bei Betroffenen ein hoher psychischer Druck aufbaut, kommt es meistens zu einem sozialen Vermeidungsverhalten. Neben der gestörten Körperwahrnehmung leiden Betroffene oftmals an depressiven Symptomen, sozialer Phobie oder einer Zwangsstörung.
Die Diagnose einer Dysmorphophobie sollte durch einen Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie oder einen Facharzt für psychosomatische Medizin gestellt werden. Dabei werden bei einem ausführlichen Anamnesegespräch Themen wie Aussehen, Selbstwahrnehmung und Vermeidungsverhalten besprochen. Es ist wichtig, körperliche Differenzialdiagnosen wie Erkrankungen der
Menschen mit einer körperdysmorphen Störung neigen dazu, Hautärzte oder Schönheitschirurgen aufzusuchen. Bei einer Dysmorphophobie sollten behandelnde Ärzte jedoch nicht auf das subjektive Krankheitskonzept Betroffener eingehen und die vermeintlichen äußerlichen Anomalien behandeln oder korrigieren. Das führt meist zu einer Verschlechterung der Situation, da Betroffene mit den Resultaten selten zufrieden sind. Stattdessen sollte eine Dysmorphophobie in Form einer Psychotherapie, wie zum Beispiel einer kognitiven Verhaltenstherapie behandelt werden. Bei einer Verhaltenstherapie werden Betroffene über die körperdysmorphe Störung aufgeklärt und es können mögliche Ursachen identifiziert werden.
Destruktive Gedanken sollen erkannt werden und insbesondere am sozialen Verhalten kann gearbeitet werden. Zusätzlich zu einer Psychotherapie können antidepressive Medikamente eingesetzt werden, wenn eine depressive Begleitsymptomatik vorliegt.
Eine körperdysmorphe Störung kann in der Jugendzeit auftreten und danach wieder verschwinden. Sie kann jedoch auch bestehen bleiben, sich chronifizieren und unter Umständen zu Störungen der Persönlichkeitsentwicklung führen. Wichtig sind deshalb eine frühe Erkennung und Behandlung der Störung. Eine psychotherapeutische Behandlung kann zu einer Besserung der Situation führen und Symptome lindern. Insbesondere nach einem stationären Aufenthalt zur Behandlung einer Dysmorphophobie kann es schnell wieder zu Rückfällen kommen.
Es ist deshalb wichtig, dass Betroffene die in der Therapie gelernten Methoden auch selbst in ihrem gewohnten Umfeld umsetzen können. Menschen mit einer ausgeprägten Körperwahrnehmungsstörung haben ein erhöhtes Suizidrisiko.
Eine Dysmorphophobie stellt eine ernstzunehmende psychische Störung dar. Betroffene befinden sich meist in einem gedanklichen Teufelskreis destruktiver Gedanken und leiden an ihrem verzerrten Selbstbild. Sie sollten deshalb unbedingt psychotherapeutisch behandelt werden, zum Beispiel in Form einer kognitiven Verhaltenstherapie. Das kann helfen, die Gedankenmuster zu verändern und soziale Ängste abzubauen. Bei zusätzlichen depressiven Symptomen kann die Gabe von antidepressiver Medikation indiziert sein.
Eine Dysmorphophobie stellt eine schwerwiegende psychische Störung dar. Sie sollte von einem Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, einem Facharzt für psychosomatische Medizin oder psychotherapeutisch behandelt werden. In der psychotherapeutischen Therapie können gemeinsam mit dem Betroffenen mögliche Ursachen der körperdysmorphen Störung identifiziert und wenn möglich weitgehend vermieden werden. Es ist außerdem wichtig, Angehörige einzubeziehen und über die psychische Störung aufzuklären.
Die Dysmorphophobie ist eine Körperwahrnehmungsstörung, bei der Betroffene überzeugt sind, äußerlich entstellt zu sein oder körperliche Makel zu besitzen. Sie befinden sich in einem gedanklichen Teufelskreis destruktiver Gedanken und meiden deshalb soziale Situationen weitgehend. Es handelt sich um eine schwerwiegende psychische Störung, die unbedingt psychiatrisch oder psychotherapeutisch behandelt werden sollte.
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Geschrieben von
Silke Häuser
Medizinisch geprüft am
10. Okt. 2022
Eine Dysmorphophobie ist eine komplexe psychische Störung, die schwer zu behandeln ist. Durch eine Psychotherapie zum Beispiel in Form einer kognitiven Verhaltenstherapie kann eine Dysmorphophobie unter Umständen geheilt werden. Dafür ist es wichtig, die Therapie frühzeitig zu starten und den Betroffenen die körperdysmorphe Störung näher zu bringen.
Gemeinsam können mögliche Auslöser besprochen und wenn möglich in Zukunft vermieden werden. Da Betroffene eher dazu neigen, Schönheitschirurgen oder Hautärzte zur Behandlung ihrer Symptome aufzusuchen, ist es oft schwer, eine Psychotherapie zu beginnen und durchzuführen. Oftmals ist auch die Diagnosestellung einer Dysmorphophobie erschwert, da sich begleitend depressive Symptome zeigen können.
Bei einer gestörten Selbstwahrnehmung sind Betroffene der Meinung, hässlich oder entstellt zu sein. Sie sind überzeugt davon, körperliche Makel zu haben. Objektiv und klinisch sind jedoch keine oder geringe Auffälligkeiten vorhanden. Menschen mit einer gestörten Selbstwahrnehmung verbringen viel Zeit damit, über ihr Äußeres nachzudenken, kontrollieren ihr Aussehen oft im Spiegel oder versuchen, vermeintliche Anomalien selbst oder mithilfe von Schönheitsoperationen zu korrigieren.
Eine körperdysmorphe Störung umfasst das ständige Gedankenkreisen um eingebildete äußere Makel und Anomalien. Klinische Befunde fehlen dabei oder sind minimal ausgeprägt. Das führt zu einem psychischen Leidensdruck und beeinträchtigt den Alltag Betroffener stark. Sie kontrollieren ihr Äußeres häufig im Spiegel und vermeiden soziale Situationen weitgehend.
Es gibt Selbsttests, die einige Kriterien einer Dysmorphophobie abfragen und so eine Selbsteinschätzung bezüglicher einer körperdysmorphen Störung ermöglichen. Diese ersetzen keine Untersuchung und fachkundige Diagnosestellung durch einen Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie. In solchen Selbsttests werden Aussagen zu Selbstbild, Vergleichen mit anderen, Vermeidungsverhalten in sozialen Situationen, einem ständigen Gedankenkreisen um das Äußere und vermeintliche körperliche Makel, übermäßiger Körperpflege oder Diäten abgefragt. Bei Zutreffen mehrerer Punkte ist es möglich, dass eine Körperwahrnehmungsstörung vorliegt.
Erkrankung zusammengefasst
körperdysmorphe Störung
Begriffe
Akne
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