Was sind die Ursachen und Risikofaktoren einer Dysmorphophobie?
Eine Dysmorphophobie ist eine psychische Störung, bei der Betroffene eine gestörte Körperwahrnehmung haben. Sie tritt oft erstmals in der Jugend auf. Betroffene Personen sind davon überzeugt, körperliche Defekte, Krankheiten oder Anomalien zu haben oder entstellt zu sein. Dabei sind klinisch keine oder nur gering auffällige Befunde vorhanden und objektiv keine oder kaum Auffälligkeiten vorhanden. Menschen mit einer körperdysmorphen Störung bilden sich zum Beispiel ein, an einer übermäßigen Behaarung oder , oder zu leiden. Oftmals sind sie mit der Form oder Größe eines gewissen Körperteils unzufrieden.
Manche betroffenen Männer fixieren sich bei einer Körperwahrnehmungsstörung vor allem auf die Muskeln. Menschen mit einer körperdysmorphen Störung beschäftigen sich viel mit ihrem Körper und leiden im beruflichen und sozialen Umfeld. Sie haben außerdem ein erhöhtes Suizidrisiko. Die Ursache einer Dysmorphophobie ist eine Körperbildstörung. Betroffene suchen meist Ärzte wie Hautärzte, HNO-Ärzte, Chirurgen oder Zahnärzte auf, um die vermeintlichen körperlichen Makel behandeln zu lassen.
Selten ist ihnen bewusst, dass ihren Beschwerden eine psychische Störung zugrunde liegt.
Was sind die Symptome einer Dysmorphophobie?
Betroffene leiden unter der Vorstellung, unangenehm zu riechen, eine Hauterkrankung zu haben oder äußere Makel zu besitzen. Daraufhin entsteht meist der Wunsch, diese vermeintlichen Anomalien ärztlich behandeln zu lassen. Ein klinischer Befund fehlt dabei meist. Betroffene versuchen die Zustände oftmals durch Training oder Körperpflege zu verbessern oder suchen Schönheitschirurgen auf. Sie überprüfen ihren Körper oft im Spiegel und vergleichen sich mit anderen Personen. Da sich bei Betroffenen ein hoher psychischer Druck aufbaut, kommt es meistens zu einem sozialen Vermeidungsverhalten. Neben der gestörten Körperwahrnehmung leiden Betroffene oftmals an depressiven Symptomen, sozialer Phobie oder einer .
Wie wird die Dysmorphophobie diagnostiziert?
Die Diagnose einer Dysmorphophobie sollte durch einen Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie oder einen Facharzt für psychosomatische Medizin gestellt werden. Dabei werden bei einem ausführlichen Anamnesegespräch Themen wie Aussehen, Selbstwahrnehmung und Vermeidungsverhalten besprochen. Es ist wichtig, körperliche Differenzialdiagnosen wie Erkrankungen der auszuschließen, bevor die Diagnose einer körperdysmorphen Störung gestellt wird. Auch eine Essstörung sollte ausgeschlossen werden, da diese ebenfalls zu einem gestörten Selbstbild führen kann. Die Diagnosestellung kann sich schwierig gestalten, da eine depressive Symptomatik die Symptome der gestörten Körperwahrnehmung oftmals überwiegt.
Therapie bei Dysmorphophobie
Menschen mit einer körperdysmorphen Störung neigen dazu, Hautärzte oder Schönheitschirurgen aufzusuchen. Bei einer Dysmorphophobie sollten behandelnde Ärzte jedoch nicht auf das subjektive Krankheitskonzept Betroffener eingehen und die vermeintlichen äußerlichen Anomalien behandeln oder korrigieren. Das führt meist zu einer Verschlechterung der Situation, da Betroffene mit den Resultaten selten zufrieden sind. Stattdessen sollte eine Dysmorphophobie in Form einer Psychotherapie, wie zum Beispiel einer kognitiven Verhaltenstherapie behandelt werden. Bei einer Verhaltenstherapie werden Betroffene über die körperdysmorphe Störung aufgeklärt und es können mögliche Ursachen identifiziert werden.
Destruktive Gedanken sollen erkannt werden und insbesondere am sozialen Verhalten kann gearbeitet werden. Zusätzlich zu einer Psychotherapie können antidepressive Medikamente eingesetzt werden, wenn eine depressive Begleitsymptomatik vorliegt.
Wie ist die Prognose einer Dysmorphophobie?
Eine körperdysmorphe Störung kann in der Jugendzeit auftreten und danach wieder verschwinden. Sie kann jedoch auch bestehen bleiben, sich chronifizieren und unter Umständen zu Störungen der Persönlichkeitsentwicklung führen. Wichtig sind deshalb eine frühe Erkennung und Behandlung der Störung. Eine psychotherapeutische Behandlung kann zu einer Besserung der Situation führen und Symptome lindern. Insbesondere nach einem stationären Aufenthalt zur Behandlung einer Dysmorphophobie kann es schnell wieder zu Rückfällen kommen.
Es ist deshalb wichtig, dass Betroffene die in der Therapie gelernten Methoden auch selbst in ihrem gewohnten Umfeld umsetzen können. Menschen mit einer ausgeprägten Körperwahrnehmungsstörung haben ein erhöhtes Suizidrisiko.
Alternativmedizinische Behandlungsmöglichkeiten und Haushaltsmittel bei einer Dysmorphophobie
Eine Dysmorphophobie stellt eine ernstzunehmende psychische Störung dar. Betroffene befinden sich meist in einem gedanklichen Teufelskreis destruktiver Gedanken und leiden an ihrem verzerrten Selbstbild. Sie sollten deshalb unbedingt psychotherapeutisch behandelt werden, zum Beispiel in Form einer kognitiven Verhaltenstherapie. Das kann helfen, die Gedankenmuster zu verändern und soziale Ängste abzubauen. Bei zusätzlichen depressiven Symptomen kann die Gabe von antidepressiver Medikation indiziert sein.
Empfehlungen zur Nachsorge bei einer Dysmorphophobie
Eine Dysmorphophobie stellt eine schwerwiegende psychische Störung dar. Sie sollte von einem Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie, einem Facharzt für psychosomatische Medizin oder psychotherapeutisch behandelt werden. In der psychotherapeutischen Therapie können gemeinsam mit dem Betroffenen mögliche Ursachen der körperdysmorphen Störung identifiziert und wenn möglich weitgehend vermieden werden. Es ist außerdem wichtig, Angehörige einzubeziehen und über die psychische Störung aufzuklären.
Zusammenfassung
Die Dysmorphophobie ist eine Körperwahrnehmungsstörung, bei der Betroffene überzeugt sind, äußerlich entstellt zu sein oder körperliche Makel zu besitzen. Sie befinden sich in einem gedanklichen Teufelskreis destruktiver Gedanken und meiden deshalb soziale Situationen weitgehend. Es handelt sich um eine schwerwiegende psychische Störung, die unbedingt psychiatrisch oder psychotherapeutisch behandelt werden sollte.