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Narben

Was sind die Ursachen und Risikofaktoren bei Narben?

Kommt es im Sinne einer Verletzung zu einer Hautläsion, entsteht eine Wunde. Durch verschiedene Mechanismen des Körpers wird dann diese Wunde wieder verschlossen. Bei dieser Wundheilung kann es dann aufgrund der verletzten Hautschichten zu einer Ausbildung von Narben kommen. Hierbei wird Hautgewebe ersetzt, das neue Gewebe ist allerdings nicht mehr so elastisch wie das Gewebe zuvor. Das liegt daran, dass das Kollagen im Ersatzgewebe anders angeordnet ist als das im normalen Gewebe: Es liegt eher parallel angelegt anstatt verflochten vor. Des Weiteren enthält das Ersatzgewebe weder Schweiß- und Talgdrüsen noch die sogenannten Melanozyten.

Diese Zellen sind eigentlich dafür zuständig, der Haut ihre bestimmte Farbe zu geben, da sie Pigment produzieren. Kommt es nun also zu all den Veränderungen bei dem Ersatzgewebe nach einer Läsion, so grenzt sich die Narbe durch ihr anderes Aussehen von dem umliegenden, nicht ersetzten Gewebe ab. Ob eine Narbe bei der Wundheilung entsteht, ist abhängig von der Art der Wunde. Wird beispielsweise nur die oberflächlichste Schicht der Haut verletzt, so kann Hautgewebe gebildet werden, das mit dem ursprünglichen übereinstimmt - Narben bilden sich also meist nur bei tieferen Verletzungen der Haut.

Man unterscheidet zwischen verschiedenen Formen von Narben. Zunächst differenziert man zwischen reifen und unreifen Narben. Reife Narben sind schon vollständig abgeheilte Wunden, die meist schon seit mehr als zwei Jahre bestehen. Unreife Narben hingegen sind, wie der Name schon verrät, noch nicht fertig mit der Wundheilung und dementsprechend frischer. Vor allem diese Narben muss man weiterhin mit Vorsicht pflegen, da somit die Narbenbildung positiv beeinflusst werden kann.

In den meisten Fällen heilen alle Wunden als Narben gut ab, sodass man diese Narben nur aus der Nähe überhaupt noch erkennen kann – sie bleiben meist als feine, kaum auffällige Linie übrig. Vor allem aber bei großen Wunden oder falscher Pflege kann es dazu kommen, dass sich auffälligere und größere Narben bilden. Auch hier unterscheidet man wieder zwischen verschiedenen Arten.

Die häufigste Form von auffälligeren Narben sind die sogenannten hypertrophen Narben. Sie stehen meist etwas hervor und fallen so vermehrt auf, sie erinnern oft an einen kleinen „Wulst“ umgeben von normalem Hautgewebe. Diese Form von Narbe kommt durch eine Überproduktion von Bindegewebe zustande. Sie kann manchmal ein wenig gerötet sein und etwas jucken, was sie zusätzlich von dem gesunden umliegenden Gewebe abgrenzt.

Wissenswert

Ebenfalls durch eine Überproduktion des Bindegewebes bilden sich Keloide. Was sie allerdings von den hypertrophen Narben unterscheidet, ist der Fakt, dass sich das Narbengewebe auch in das naheliegende, gesunde Gewebe ausbreitet.

Die atrophen Narben kann man sich als „eingefallene“ Stelle vorstellen, die in Umgebung von normalem Hautgewebe stärker auffällt. Ursache hierfür ist meist eine verminderte Bindegewebebildung bei der Narbenbildung, sodass diese Narben meist ein bisschen tiefer „sacken“ als das von ihnen umgebene Gewebe.

Dann gibt es noch die Kontrakturen, auch oft sklerotische Narben genannt. Bei dieser Art von Narbe zieht sich das Gewebe fest zusammen und wird ganz hart.

Was sind die Symptome bei Narben?

Im Normalfall bringen Narben keine Beschwerden mit sich. Man erkennt sie nur als leichte, blasse Linien, die sich eventuell ein wenig anders als das umliegende Hautgewebe anfühlen und auch aussehen, aus der Ferne aber kaum bis gar nicht mehr wahrgenommen werden können. Gerade aber größere und auch etwas pathologisch verheilte Narben können Symptome auslösen. Zu diesen Symptomen zählen dann unter anderem ein Brennen, Schmerzen oder auch Jucken der betroffenen Narbe. Des Weiteren kann der Patient an der Stelle der Narbe ein gewisses Spannungsgefühl wahrnehmen oder gar eine eingeschränkte Bewegung der betroffenen Stelle. Auch Flüssigkeitsansammlungen oder ein vermindertes Schmerzgefühl an der Narbenstelle können typische Beschwerden sein.

Zudem kann es dazu kommen, dass größere Wunden unschön verheilen und infolgedessen eine ästhetische und gleichzeitig psychische Belastung das Nachspiel des Patienten ist.

Wie werden Narben diagnostiziert?

Der zu behandelnde Arzt beginnt vorerst mit der Anamnese und kann typische Fragen wie „Seit wann haben Sie diese Narbe und verursacht diese Schmerzen?“ stellen. Anschließend folgt die körperliche Untersuchung, bei der sich der Arzt die Narbe genauer ansehen wird. Hierbei wird vor allem nach typischen Symptomen wie einer Rötung, Flüssigkeitsansammlung, Jucken oder ähnlichem gesucht. Liegen diese typischen Beschwerden vor, so kann eine Narbe durch ärztliche Verfahren behandelt werden.

Therapie bei Narben

Es gibt viele verschiedene Herangehensweisen, um eine Narbe zu behandeln. Das Ziel jeder Therapiemaßnahme ist allerdings die Verbesserung der Symptome und Beschwerden.

Eine Möglichkeit der Therapie ist das leichte Massieren des Narbengewebes, sowie auch des Gewebes, das die Narbe umgibt. Dadurch werden vor allem die Elastizität und Durchblutung gefördert. Um Flüssigkeitsansammlungen zu vermindern, wird beispielsweise ein sanftes „Ausstreichen“ der Narbe empfohlen.  Auch durch Kompression können einige Narben behandelt werden, dies erfolgt meistens durch Tapes oder Verbände.

Generell wird empfohlen, Narben auch immer intensiv mit Cremes und anderen Pflegemitteln zu behandeln. In extremen Fällen, wie beispielweise bei der Behandlung von atrophen oder hypertrophen Narben kann zusätzlich noch mit Spritzen gearbeitet werden, wobei die eingespritzten Substanzen dann sowohl gegen die Optik als auch gegen unangenehme Beschwerden wie Jucken helfen können, abhängig davon, was gespritzt wird. Am gängigsten sind Kollagen oder Cortison Spritzen.

Auch operative Eingriffe oder die Nutzung eines Lasers können bei der Behandlung von Narbengewebe benutzt werden, um das Narbengewebe langsam abzutragen und somit die Narbe zu entfernen.

Wie ist die Prognose bei Narben?

Narben verändern sich im Laufe der Zeit. Hierbei können manche verschwinden, andere bleiben aber zurück. Generell wird die Entwicklung der Narben von verschiedenen Faktoren beeinflusst. Darunter gehören unter anderem Größe und Art sowie Lokalisation der Wunde, Wundhygiene und die Heilung der Wunde, der allgemeine Zustand des Immunsystems sowie das Alter des Patienten und die Narbenpflege.

Alternativmedizinische Behandlungsmöglichkeiten und Haushaltsmittel bei Narben

Es gibt einige Haushaltsmittel, die man gegen Narben verwenden kann. Wichtig ist es hierbei, dass die Wunde nicht mehr offen ist, sondern vollkommen geschlossen. Erst dann kann man zu allgemeinen Haushaltsmitteln, wie beispielsweise selbst hergestellten Kompressen mit Zwiebelsaft greifen. Generell sollte man auf Mittel zurückgreifen, die entzündungshemmend wirken und keine allergischen Hautreaktionen auslösen. Auch regelmäßige Massagen und das Eincremen von Narben unterstützten eine gute Abheilung des Narbengewebes. Zusätzlich sollte vermieden werden, dass direkte Sonnenstrahlung auf das Narbengewebe trifft. Auch eine ausgewogene, vitaminreiche Ernährung unterstützt eine gute Heilung.

Empfehlungen zur Nachsorge bei Narben

Sollte eine Narbe gut verheilt und unauffällig sein, ist keine Nachsorge nötig. Sollten allerdings typische Beschwerden auftreten, so empfiehlt es sich, einen Arzt für die weitere Behandlung aufzusuchen.

Zusammenfassung

Eine Hautverletzung in Form einer Wunde und dessen Heilung bringen als Folge eine Narbenbildung mit sich. Dieses sogenannte Ersatzgewebe ist in den meisten Fällen nur minimal von dem umliegenden Gewebe zu unterscheiden und bringt keine Beschwerden mit sich. Sollte eine Narbe allerdings unangenehme Beschwerden aufrufen und nicht gut abgeheilt sein, so empfiehlt es sich, einen Arzt aufzusuchen, der diese dann genau behandeln kann.

Häufig gestellte Patientenfragen, beantwortet

Ein Brennen der Narbe ist nicht normal und bedeutet meist, dass diese nicht gut abgeheilt ist. In diesem Fall sollte man einen Arzt aufsuchen, um die weiteren Schritte mit ihm abzusprechen.

Hier gibt es keine zeitliche Begrenzung. Generell gilt aber, je länger eine gute Pflege der Narbe, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass diese problemfrei abheilen wird.

Ob eine Narbe sichtbar ist oder nicht, ist von vielen Faktoren abhängig. Darunter zählen Art und Tiefe der Wunde oder unter anderem auch die hygienische Pflege der Wunde. In manchen Fällen verschwinden die Narben innerhalb einiger Monate von selbst, in anderen Fällen sind Narben noch nach Jahren offensichtlich zu sehen und können nur mit Hilfe eines Arztes abgetragen werden.

Dieser Prozess kann unterschiedlich lang andauern und ist von vielen Faktoren abhängig. Ist eine Wunde nur sehr oberflächlich, so kann sich diese meist innerhalb eines Monats problemfrei zurückbilden. Bei tieferen Wunden kann es allerdings bis zu zwei Jahre dauern, bis eine Narbe vollständig verheilt ist.

Eine Wunde wird zur Narbe, wenn nicht nur die oberflächlichste Hautschicht verletzt wurde, sondern auch tiefergelegenes Hautgewebe von der Läsion betroffen ist.

Eine Narbe sollte mit der Zeit komplett seine Farbe verlieren, diese Zeit kann allerdings zwischen sechs bis zwölf Monaten variieren. Sollte die Narbe danach noch immer sehr rot sein, empfiehlt es sich, einen Arzt aufzusuchen.

Narben gehören zu den empfindlicheren Stellen an unserem Körper, da sie neues und nicht so elastisches Gewebe enthalten – deshalb reagieren sie öfters etwas extremer als andere Körperstellen auf gewisse Reize wie es eben beispielsweise bei Wetterumschwung der Fall ist.

Um den Heilungsprozess einer Narbe zu beschleunigen, gibt es viele verschiedene Möglichkeiten. Hierzu gehören beispielsweise eine tägliche Massage des Narbengewebes, das Eincremen und eine gute Hygiene sowie eine vitaminreiche Ernährung.

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Narben einfach erklärt

Risikofaktoren

  • Verletzungen
  • Traumata

Ursachen

  • Verletzung
  • Trauma
  • Operation

Diagnose

  • Körperliche Untersuchung
    • Begutachtung der Narbe

Therapie

  • Konservative Behandlung

Prognose

  • idR. harmlos und lediglich ein ästhetisches Problem

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