Was sind die Ursachen und Risikofaktoren einer Bauchnabelentzündung?
Eine Bauchnabelentzündung (Omphalitis) ist eine Infektion des Bauchnabels und der umgebenden Bauchgegend, die häufig durch Bakterien verursacht wird. Auslöser ist in den meisten Fällen das Bakterium „Staphylococcus aures“, gefolgt von Streptokokken, E.coli, Klebsiellen oder Proteus mirabilis.
Die Bauchnabelentzündung tritt hauptsächlich bei Neugeborenen auf, da der Nabel nach der Geburt eine offene Wunde darstellt, in den Erreger leicht eintreten können. Durch das feucht-warme Klima in der Bauchnabelgegend können sich angesiedelte Bakterien rasch vermehren.
Bauchnabelentzündungen sind aufgrund mangelnder Hygiene eine der Hauptursachen der hohen Säuglingssterblichkeit in Entwicklungsländern. Besonders Frühgeburten und Säuglinge mit schlechtem Allgemeinzustand und einem geringen Geburtsgewicht sind anfällig für eine Omphalitis.
Bei Erwachsenen tritt eine Bauchnabelentzündung selten auf, zum Beispiel bei vorbestehender Schuppenflechte, Kontaktallergien auf Gürtel oder Knöpfe oder bei der Abheilung eines Bauchnabelpiercings.
Was sind die Symptome einer Bauchnabelentzündung?
Symptome einer Bauchnabelentzündung umfassen typische Entzündungszeichen wie Schmerz, Schwellung, Druckempfindlichkeit und Rötung sowie Überwärmung in der Nabelgegend. Auch Eiter, Blut und ein unangenehmer Geruch durch Hautschuppen- oder Bakterienansammlung können hinweisend für eine Omphalitis sein. Im Verlauf der Entzündung können kleine Einblutung in der umgebenden Haut des Nabels auftreten.
Bei ernsteren Verläufen kann es zu Symptomen wie , Herzrasen und einem vermindertem Trinkverhalten der betroffenen Säuglinge kommen. Auch Lethargie, Unterkühlung, Atemstörungen oder eine starke Abwehrspannung in der Bauchgegend können auf schwere Verläufe einer Bauchnabelentzündung hinweisen.
Wie wird die Bauchnabelentzündung diagnostiziert?
Die Diagnose einer Bauchnabelentzündung kann anhand der typischen Symptome gestellt werden. Eine Blutuntersuchung sowie ein Nabelabstrich mit nachfolgender Bakterienkultur können Hinweise über den Erregerstamm liefern, was die anschließende Therapie erleichtert. Um Abszesse und Fisteln sowie eine Beteiligung tieferliegender Organe auszuschließen, kann eine Ultraschall-Untersuchung durchgeführt werden.
Therapie bei Bauchnabelentzündung
Der Bauchnabel sollte bei einer Entzündung nicht vollständig abgedeckt werden, da sich die Bakterien in einem feucht-warmen Milieu rasch vermehren. Stattdessen sollte die Gegend mit einer sterilen Kompresse geschützt werden. Medikamentös wird ein Antibiotikum verschrieben, meistens in Form einer Salbe.
Eine antiseptische Salbe kann außerdem die Abheilung der Nabelgegend unterstützen. Um eine schnelle Heilung zu ermöglichen und den Verlauf der Entzündung engmaschig kontrollieren zu können, ist ein stationärer Aufenthalt im Krankenhaus in den meisten Fällen indiziert.
Haben sich bereits Abszesse im Körper gebildet, so müssen diese operativ entfernt werden.
Wie ist die Prognose einer Bauchnabelentzündung?
Das Immunsystem von Neugeborenen ist noch sehr schwach ausgeprägt. Die Bakterien können sich über die Blutbahn im ganzen Körper ausbreiten und zu einer (Sepsis) oder zu anderen Komplikationen im Körper führen. Dazu zählen zum Beispiel Abszesse, Thrombosen, Bauchfell- und Herzinnenhautentzündungen () sowie eine nekrotische Fasziitis.
Dabei sterben Teile des tieferliegenden Bindegewebes ab. Bleibt eine Omphalitis unbehandelt oder wird nicht auf ausreichende Hygiene geachtet, kann sie zum Tod führen.
Alternativmedizinische Behandlungsmöglichkeiten und Haushaltsmittel bei einer Bauchnabelentzündung
Beim Auftreten der oben genannten Symptome sollte ein Kinderarzt aufgesucht werden. Dieser verschreibt bei Auftreten einer Omphalitis in den meisten Fällen eine antibiotische Salbe. Um eine Bauchnabelentzündung zu vermeiden, sollte auf gute Hygiene in der Nabelgegend geachtet werden.
Der Bauchnabel kann mit lauwarmem Wasser und Kamillenlösung mehrmals täglich selbst gereinigt werden. Außerdem können Salzwasser-Spülungen, Teebaumöl oder Kokosnussöl antientzündlich wirken.
Um Schmerzen in der Bauchnabelgegend zu lindern, können warme Kompresse helfen.
Empfehlungen zur Nachsorge bei einer Bauchnabelentzündung
Wichtig bei der Nachsorge einer Omphalitis ist, die Nabelgegend trocken zu halten. Deshalb sollte die Windel unterhalb des Nabels geschlossen werden und auf lockere Kleidung geachtet werden. Bei einer nässenden Infektion können Nabelkompressen oder Nabelpuder helfen, um den Bauchnabel trocken zu halten. Auf parfümierte Cremes und Öle sollte verzichtet werden, da diese die empfindliche erneut reizen können.
Zusammenfassung
Die Bauchnabelentzündung (Omphalitis) ist eine durch Bakterien ausgelöste Infektion des Bauchnabels, die hauptsächlich Neugeborene betrifft. Es kommt zu einer örtlichen Entzündungsreaktion mit Schmerzen, Schwellung, Rötung, Druckempfindlichkeit und einem unangenehmen Geruch.
Zu einer erfolgreichen Behandlung einer Omphalitis zählen das Trockenhalten des infizierten Bauchnabels sowie in den meisten Fällen eine Salbe mit antibiotischem Wirkstoff.