Verstopfungen im Kindesalter
Bei Babys und Kindern kann eine ganz andere Ursache hinter der Entstehung der stecken. In diesem Zusammenhang muss stets beachtet werden, dass der Darm-Trakt erst nach der Geburt einen enormen Reifungsprozess durchmacht. Aus diesem Grund leiden viele Neugeborene unter sogenannten Drei-Monatskoliken.
Man geht davon aus, dass der über ungefähr 182 Tage reifen muss, bevor etwas anderes als Milch verdaut werden kann.
Beginnt man hingegen sehr früh mit der Beikost, kann dies unter Umständen schwere Konsequenzen haben.
Eine Verstopfung im Kindesalter liegt immer dann vor, wenn ein Säugling oder Kleinkind nur einmal wöchentlich einen sehr harten, trockenen Stuhlgang hat. In den meisten Fällen ist die Darmentleerung nach einer Woche auch schmerzhaft für das Kind. Die Ursachen für die Darmproblematik sind zumeist recht simpel und können einfach umgangen werden.
Ursachen für eine Verstopfung im Kindesalter
Zu den häufigsten Ursachen der Verstopfung zahlen:
Falsche Ernährung
Dem Magen- Darm-Trakt eines Säuglings/Kleinkindes tun nicht die gleichen Dinge gut, wie bei einem Erwachsenen. Dazu gibt es noch zu große Unterschiede bezüglich der Verdauung. Dennoch kann ein ausgeprägter Mangel an Ballaststoffen auch bei Kindern zur Darmträgheit führen.
Gleiches gilt für die Zufuhr von Flüssigkeit und Bewegung. Möchte man einer Verstopfung im Kindesalter vorbeugen, so sollte man darauf weitestgehend verzichten das Kind mit Lebensmitteln wie Weißbrot, Kuchen, Schokolade und anderen Süßigkeiten zu ernähren.
Umstellung von Muttermilch auf feste Kost
Die Umstellung von Muttermilch auf feste Kost stellt für den Magen-Darm-Trakt eines Säuglings eine besondere Herausforderung dar. Damit der Darm die feste Kost überhaupt adäquat nutzen kann, muss beachtet werden, dass der Start der Beikost frühestens nach dem 182. Lebenstag stattfinden sollte.
Erst zu diesem Zeitpunkt hat der Magen-Darm-Trakt die nötige Reife. Außerdem sollte die Umstellung langsam, Schritt für Schritt erfolgen. Tauscht man Zuviel Milchmahlzeiten aus, kann dies eine Obstipation zur Folge haben.
Änderungen des Tagesablaufs
Säuglinge und Kleinkinder brauchen feste Abläufe. Auf plötzliche Änderungen des gewohnten Tagesablaufs reagieren sie zumeist sensibel. Die Kinder sind häufig schnell überfordert, werden weinerlich und leiden unter Darmträgheit.
Wunder Po/Schmerzen beim Stuhlgang
Erleiden Säuglinge und Kleinkinder Schmerzen, so neigen sie dazu die ursächliche Situation zu meiden. Das gilt auch oder vor allem für den Stuhlgang. Ein wunder Po beispielsweise verursacht Schmerzen während des Stuhlgangs, weshalb die Kinder den Kot oftmals zurückhalten.
Dies hat zur Folge, dass der Stuhl immer mehr eindickt, fester und trockener wird. Derart eingedickter Stuhl kann dann nur unter Schmerzen ausgeschieden werden und zu Haut- und Schleimhautverletzungen führen. Was wiederum dazu führt, dass die Kinder den Stuhl zurückhalten.
Bei Darmträgheit auf Grund von Schmerzen bei Stuhlgang ist es deshalb besonders wichtig diesen Kreislauf zu durchbrechen. Eltern sollten den Kindern, wenn nötig, Hilfe beim Stuhlgang anbieten, damit sie lernen, dass sie dabei keine Schmerzen verspüren müssen.
Antibiotika
Dass einige Medikamente die Darmtätigkeit negativ beeinflussen, ist mittlerweile klar. Bei Kindern spielen Antibiotika in diesem Zusammenhang eine entscheidende Rolle.
Lernverstopfung
Die Lernverstopfung kann auftreten, wenn das Kind von der Windel entwöhnt werden soll. Einige Kinder tun sich damit zu Beginn recht schwer und neigen dazu den Stuhl einzuhalten. Dies kann unter Umständen zu langfristigen Problemen führen. Es ist also wichtig, mit dem Trockenwerden zu warten, bis das Kind wirklich bereit dazu ist.
Laktoseintoleranz
In einigen Fällen wird eine chronische Verstopfung im Kindesalter durch eine Milchzuckerunverträglichkeit hervorgerufen.
Angeborene Darmfehlbildung
Bei der unter dem Namen bekannten Erkrankung handelt es sich um eine Fehlbildung im Bereich des Enddarms. Die Erkrankung kann in unterschiedlichen Ausprägungen auftreten. Kinder, die eine milde Form von Morbus Hirschsprung haben, bekommen zumeist erst im Vorschulalter Verstopfungen.
Wohingegen sich die Symptome bei Kindern mit stärkerer Verlaufsform deutlich früher zeigen können. Betroffene haben in der Regel nur alle fünf bis sieben Tage Stuhlgang. Und selbst dann bedarf es zumeist Hilfsmittel um den entleeren zu können.