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Morbus Menière

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Geschrieben von
Leonard Schwarz

Was sind die Ursachen und Risikofaktoren bei Morbus Menière?

Die Menière-Krankheit ist eine Erkrankung des Ohres. Vor allem Menschen mittleren Alters, zwischen 40 und 50 Jahren, sind betroffen. Frauen sind häufiger betroffen als Männer.

Die Ursache und Entstehung der Menière-Krankheit sind nicht vollständig geklärt. Es wird davon ausgegangen, dass die Menière-Krankheit eine Folge aus verschiedenen Ursachen darstellt. Dazu gehören die vermehrte Bildung von Innenohrflüssigkeit (endolymphathischer Hydrops), wiederholte Entzündungen des Innen- oder Mittelohres oder ein Trauma, sprich ein Schlag gegen den Kopf oder ein Kopfanprall.

Hinweis

Außerdem wurde ein Zusammenhang zwischen der Menière-Krankheit und Migräne , sowie verschiedenen Autoimmunkrankheiten wie Rheuma festgestellt.

Was sind die Symptome bei Morbus Menière?

Die Menière-Krankheit betrifft die Ohren bzw. das Hör- und Gleichgewichtsorgan. Sie zeichnet sich durch eine Kombination von drei Beschwerden aus, die sehr plötzlich beginnen und meist zwischen 20 Minuten und 12 Stunden andauern. Dazu gehören Schwindel „wie auf einem Karussell“ (Drehschwindel), Ohrensausen (Tinnitus ) und eine Hörminderung mit Druckgefühl. Der Schwindel schränkt Betroffene meist stark ein. Sie können sich nur mühevoll fortbewegen und haben ein hohes Risiko zu stürzen. Außerdem geben Betroffene an, plötzlich schlechter zu hören und ein Druckgefühl im Ohr zu verspüren. Die Hörminderung betrifft vor allem tiefe Frequenzen. In den meisten Fällen ist nur ein Ohr betroffen.

Achtung

Ein solcher Anfall wird oft mit Übelkeit und Erbrechen begleitet. Alle Beschwerden können zudem während des Anfalls in ihrer Ausprägung schwanken, also abwechselnd stärker und schwächer ausfallen.

Wie wird Morbus Menière diagnostiziert?

Um die Krankheit diagnostizieren zu können, kann ein Patientengespräch und eine körperliche Untersuchung bereits relevante Hinweise liefern. Die Hörminderung kann mit einem Hör-Test geprüft werden. Es stehen eine Reihe weiterer Untersuchungen zur Verfügung, die hilfreich bei der Diagnosestellung sind. Oft sind aber das Patientengespräch und die Hörprüfung ausreichend.

Therapie bei Morbus Menière

Während eines Anfalls sollten Betroffene je nach Ausprägung der Beschwerden Bettruhe einhalten, um Sturzrisiken und Verletzungen zu vermeiden. Bei starker Übelkeit kann ein entsprechendes Medikament gegen Übelkeit (Antiemetikum) helfen.

Es gibt verschiedene Therapien, die das Auftreten erneuter Anfälle reduzieren sollen. Jedoch konnte in wissenschaftlichen Studien kein eindeutiger Vorteil festgestellt werden. Des Weiteren besteht die Möglichkeit einer Injektion eines Medikaments in das betroffene Innenohr.

Als letzte Therapiemöglichkeit könnte eine Operation in Erwägung gezogen werden. Diese ist aber mit vielen Risiken verbunden, führt nicht immer zu einer Heilung und wird deshalb nur in wenigen Fällen durchgeführt.

Wie ist die Prognose bei Morbus Menière?

Die Menière-Krankheit beschränkt sich auf den Hör-, sowie den Gleichgewichtssinn. Die Krankheit hat keine lebensvermindernden oder lebensbedrohlichen Auswirkungen, kann aber durch die Beschwerden und die Hörminderung als lebenseinschränkend empfunden werden.

Wissenswert

Außerdem sollten Berufe gemieden werden, die einen einwandfreien Gleichgewichtssinn erfordern (z.B. Tauchen, Bergsteigen oder Arbeiten auf hohen Gerüsten). Berufe, bei denen Personen befördert werden (Busfahren, Fliegen) dürfen nicht mehr ausgeführt werden. Einige Betroffene berichten über eine spontane Besserung der Anfälle nach vielen Jahren.

Empfehlungen zur Nachsorge bei einer Morbus Menière

Die Krankheit bedarf keiner speziellen Nachsorgen. Es sollten jedoch Hörprüfungen erfolgen, um eine relevante Hörminderung frühzeitig mit Hörgeräten ausgleichen zu können.

Zusammenfassung

Die Menière-Krankheit bezeichnet eine wiederholt vorkommende, plötzlich auftretende Beschwerdekombination aus Hörminderung, Schwindel und Ohrensausen. Meist dauern diese Anfälle Minuten bis Stunden.

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