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Geschwollene Lymphknoten im Nacken – Habe ich Krebs?

Profilbild von Jessica Papic Geschrieben von Jessica Papic

Geschwollene Lymphknoten im Nacken lösen bei vielen Menschen eine gewisse Besorgnis aus, insbesondere die Angst vor Krebs.

Unsere Lymphknoten spielen eine wichtige Rolle in unserem Immunsystem, da sie Krankheitserreger wie Bakterien und Viren aus dem Körper filtern. Vor allem im Halsbereich befinden sich zahlreiche Lymphknoten.

Eine Schwellung am Nacken ist in der Regel druckempfindlich, aber selten schmerzhaft. Sind die Lymphknoten geschwollen, so kann man dies oft selbst ertasten. Die Ursache sind in den meisten Fällen harmlose Infekte im Hals-Nasen-Ohren-Bereich wie z.B. ein grippaler Infekt, eine Angina oder eine Zahnentzündung.

Mögliche Ursachen für geschwollene Lymphknoten im Nacken

Geschwollene Lymphknoten am Hals können verschiedene Ursachen haben. In den meisten Fällen sind sie jedoch harmlos und auf eine Infektion in der Region zurückzuführen:

  • Grippe oder Erkältung: Sie sind die häufigsten Ursachen für geschwollene Lymphknoten im Bereich des Nackens.
  • Mittelohrentzündung: Eine Mittelohrentzündung kann geschwollene Lymphknoten hinter dem Ohr verursachen.
  • Angina: Mandelentzündungen können zu geschwollenen Lymphknoten im Hals- und Nackenbereich führen.
  • Infektionen im Mundbereich: Eine Zahn- oder Zahnfleischentzündung kann geschwollene Lymphknoten im Unterkieferbereich zur Folge haben.
  • Pfeiffersches Drüsenfieber: Bei Pfeifferschem Drüsenfieber handelt es sich um eine Virusinfektion, die zu geschwollenen Lymphknoten am ganzen Körper einschließlich des Halses führen kann.

Geschwollene Lymphknoten im Nacken können in seltenen Fällen auch ein Anzeichen für eine ernsthafte Erkrankung sein.

Bei Krebserkrankungen, insbesondere bei Lymphomen oder Leukämie, können die Lymphknoten geschwollen sein. Auch eine HIV-Infektion kann in den Anfangsstadien zu vergrößerten Lymphknoten führen. Tuberkulose, eine bakterielle Infektion, kann ebenso zu einer Schwellung der Lymphknoten im Nacken führen.

Was sagen weitere Symptome über mögliche Ursachen aus?

Treten zu den geschwollenen Lymphknoten weitere Symptome auf, so können diese einen Hinweis auf die mögliche Ursache geben.

Fieber

Hohes Fieber , d.h. über 38 Grad, kann auf eine bakterielle Infektion wie z.B. eine Hals- oder Lungenentzündung hinweisen.

Dagegen deutet leichtes Fieber bis 38 Grad eher auf einen viralen Infekt hin. Solche Infektionen sind zum Beispiel eine Erkältung oder das Pfeiffersche Drüsenfieber.

Schmerzen

Bei schmerzenden Lymphknoten kann es sich um eine Entzündung der Lymphknoten, eine so genannte Lymphadenitis, handeln.

Bei Nacken- oder Rückenschmerzen handelt es sich meist um Verspannungen der Muskulatur. Schlimmstenfalls liegt eine Hirnhautentzündung (Meningitis) vor.

Weitere Symptome

Nächtliches Schwitzen kann auf eine Infektion oder auf eine Krebserkrankung hinweisen.

Ein unerklärlicher Gewichtsverlust ist ebenfalls ein ernstzunehmendes Warnsignal und kann auf eine chronische Krankheit oder Krebs hindeuten.

Hautausschläge können verschiedene Ursachen haben, darunter Virusinfektionen wie Masern oder Röteln sowie allergische Reaktionen.

Anhaltende Müdigkeit kann auf eine Infektion, Blutarmut oder Krebs hinweisen.

Welcher Arzt ist für mich zuständig?

Sollten Ihre Lymphknoten geschwollen sein, so können Sie einen Termin mit Ihrem Hausarzt vereinbaren. Dieser kann eine erste Diagnose stellen und Sie gegebenenfalls an einen Facharzt, z.B. einen HNO-Arzt überweisen.

Wann sollte ich zum Arzt gehen?

Geschwollene Lymphknoten sind in den meisten Fällen harmlos und verschwinden von selbst wieder, sobald die zugrunde liegende Infektion abgeklungen ist.

In einigen Fällen kann es jedoch notwendig sein, einen Arzt aufzusuchen:

  • Die Lymphknoten sind größer als 2 cm.
  • Die Lymphknoten sind schmerzhaft.
  • Die Lymphknoten sind gerötet oder fühlen sich warm an.
  • Die Lymphknoten sind länger als zwei Wochen geschwollen.
  • Es treten zusätzliche Symptome wie Fieber, nächtlicher Schweiß oder Gewichtsverlust auf.

Wie werden die Symptome abgeklärt?

Ihr Arzt wird Sie zunächst nach Ihren Beschwerden und Ihrer medizinischen Vorgeschichte befragen und anschließend Ihre Lymphknoten abtasten. Außerdem können verschiedene Tests durchgeführt werden, um die Ursache der Schwellung festzustellen. Mögliche Untersuchungen sind:

  • Blutuntersuchungen, um Anzeichen einer Infektion oder einer anderen Erkrankung zu erkennen,
  • Abstrich des Rachens, um bakterielle oder virale Infektionen nachzuweisen,
  • bildgebende Verfahren wie Ultraschall, CT oder MRT , um die Größe und die Beschaffenheit des Lymphknotens zu beurteilen.

Es ist wichtig, dem Arzt alle Symptome und Veränderungen genau zu beschreiben. Das erleichtert die Diagnose und ermöglicht eine frühzeitige Behandlung.

Auch sollten Sie angeben, ob Sie in letzter Zeit Reisen unternommen oder Kontakt zu erkrankten Personen gehabt haben, da dies für die Diagnose relevant sein kann.

Wie werden geschwollene Lymphknoten im Nacken behandelt?

Die Behandlung von geschwollenen Lymphknoten im Hals- und Nackenbereich hängt von Ihren Symptomen und deren Intensität ab.

Bei einer Infektion können dies Antibiotika oder Medikamente gegen Virusinfektionen sein. Bei Entzündungen können Entzündungshemmer verschrieben werden.

Im Falle einer ernsteren Erkrankung wie Krebs können Chemotherapie oder Bestrahlung notwendig sein.

Wie kann geschwollenen Lymphknoten im Nacken vorgebeugt werden?

Geschwollene Lymphknoten im Nacken entstehen häufig durch Infektionskrankheiten. Das Risiko, dass Ihre Lymphknoten anschwellen, können Sie durch folgende Verhaltensweisen minimieren:

Vorbeugung von Infekten

Waschen Sie Ihre Hände häufig und gründlich mit Wasser und Seife, vor allem nach Kontakt mit mehreren Personen, nach dem Besuch der Toilette und vor dem Essen.

Vermeiden Sie direkten Kontakt mit kranken Personen. Niesen und husten Sie möglichst in ein Taschentuch oder in Ihre Armbeuge und entsorgen Sie gebrauchte Taschentücher direkt.

Lassen Sie sich regelmäßig gegen Grippe, Masern, Mumps, Röteln und Keuchhusten impfen.

Mit einer ausgewogenen Ernährung, genügend Schlaf und regelmäßiger Bewegung können Sie Ihr Immunsystem unterstützen und Infektionen vorbeugen.

Zusätzliche Empfehlungen

Dauerhafter Stress kann das Immunsystem schwächen und die Anfälligkeit für Infektionen erhöhen. Lernen Sie, mit Stress umzugehen, z. B. durch Entspannungstechniken oder körperliche Aktivitäten.

Auf Rauchen sollten Sie ganz verzichten, da es das Immunsystem schwächt und das Risiko für Atemwegsinfektionen erhöht. Alkohol sollte möglichst nur gelegentlich genossen werden, da ein zu hoher Alkoholkonsum dem Immunsystem schadet.

Achten Sie zusätzlich auf ein gesundes Gewicht, denn auch Übergewicht kann das Immunsystem schwächen.

Letzte Änderung: 23. Mai 2024

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