Was sind die Ursachen und Risikofaktoren eines Hüftschnupfens?
Das als Hüftschnupfen oder Coxitis fugax bezeichnete Krankheitsbild beschreibt eine vorübergehende Entzündung des Hüftgelenks. Diese tritt vor allem im Wachstumsalter mit einem Häufigkeitsgipfel zwischen dem 5. und 7. Lebensjahr auf. Jungen sind dabei etwa doppelt so häufig betroffen wie Mädchen.
Der Hüftschnupfen tritt meist einige Wochen nach einem viralen Infekt der Atemwege oder des Magen-Darm-Trakts auf. Die Entzündung des Hüftgelenks selbst ist jedoch nicht durch Keime wie zum Beispiel Bakterien oder Viren ausgelöst, man bezeichnet sie somit als aseptisch. Die genaue Ursache der Entzündung ist bis heute ungeklärt, der Hüftschnupfen wird daher als eingeordnet.
Was sind die Symptome eines Hüftschnupfens?
Das Leitsymptom des Hüftschnupfens sind neu aufgetretene Schmerzen im Bereich der Hüfte, die häufig mit einer eingeschränkten Beweglichkeit des Gelenks einhergehen. Dabei zeigt sich vor allem die Innenrotation problematisch. Die Schmerzen können bis in das Kniegelenk ausstrahlen. Aufgrund der Schmerzsymptomatik kommt es häufig zu einem auffallenden Schonhinken, um das betroffene Gelenk zu entlasten.
Allgemeinsymptome, wie zum Beispiel oder Abgeschlagenheit kommen im Vergleich zur bakteriellen Entzündung des Hüftgelenks selten vor, die Kinder fühlen sich meist gut.
Wie wird der Hüftschnupfen diagnostiziert?
Zur Diagnostik des Hüftschnupfens ist meist das typische Beschwerdebild mit einer passenden Vorgeschichte ausreichend.
In der klinischen Untersuchung zeigt sich eine eingeschränkte Beweglichkeit des Hüftgelenks, gegebenenfalls in Kombination mit einer Druckschmerzhaftigkeit im Bereich der Leistenregion.
Es erfolgt eine Blutentnahme, bei der vor allem die Entzündungsparameter wie die Blutsenkungsgeschwindigkeit, das c-reaktive Protein oder die Leukozytenzahl bestimmt werden. Diese sind im Rahmen der Coxitis fugax meist nur geringgradig erhöht.
Mithilfe des Ultraschalls kann das Hüftgelenk und ein vorhandener Erguss dargestellt werden, der die Diagnosestellung unterstützt.
Ein Röntgenbild wird nur bei länger andauernden Beschwerden durchgeführt, da dies bei der Coxitis fugax meist keine krankhaften Veränderungen aufweist.
Therapie bei Hüftschnupfen
Da aktuell keine kausale Therapie der Coxitis fugax zur Verfügung steht, besteht sie vorrangig in der Linderung der Symptome. Dazu wird den Betroffenen eine Schonung für 2 – 4 Tage empfohlen. Bei älteren Kindern kann dies unter der Verwendung von Unterarmgehstützen erfolgen. Zur Behandlung der Schmerzsymptomatik hat sich die Einnahme von entzündungshemmenden Schmerzmitteln, sogenannten nicht-steroidale Antirheumatika, als sinnvoll erwiesen. Bekannte Vertreter dieser Medikamentengruppe sind unter anderem und Diclofenac.
Der Verlauf der Erkrankung sowie die wichtigsten Entzündungsparameter sollten dabei regelmäßig kontrolliert werden.
Bei stark ausgeprägten Gelenkergüssen kann eine Punktion des Hüftgelenks zur Entlastung und somit zur Reduktion der Schmerzsymptomatik hilfreich sein. Weiterhin bietet sie den Vorteil, gegebenenfalls mikrobiologische Untersuchungen zum Ausschluss einer bakteriellen Entzündung durchführen zu können.
Wie ist die Prognose eines Hüftschnupfens?
Im Fall der Coxitis fugax ist im Rahmen der symptomatischen Therapie mit einem Ausheilen der Entzündung und einem Rückgang des Gelenkergusses innerhalb von 6 – 10 Tagen zu rechnen, andernfalls müssen weitere Differenzialdiagnosen wie zum Beispiel eine bakterielle Entzündung des Hüftgelenks, Morbus Perthes oder die Epiphyseolysis capitis femoris in Betracht gezogen werden. In diesem Fall sollten weitere diagnostische Maßnahmen zur Abklärung ergriffen werden.
Empfehlungen zur Nachsorge bei einem Hüftschnupfen
Im Verlauf der Erkrankung sollte im Rahmen einer Ultraschalluntersuchung des Hüftgelenks das Ausmaß des Gelenkergusses kontrolliert werden. Nach dem Abklingen der Symptome und bei fehlendem Verdacht auf eine mögliche Differenzialdiagnose ist im Regelfall keine weitere Nachsorge nötig.
Zusammenfassung
Bei der Coxitis fugax, auch als Hüftschnupfen bezeichnet, handelt es sich um eine aseptische Entzündung des Hüftgelenks, die häufig Kinder im Wachstumsalter betrifft und meist in zeitlichem Zusammenhang zu einem viralen Infekt auftritt. Dabei kommt es zu neu auftretenden Schmerzen im Bereich der Hüfte, die häufig mit einer Bewegungseinschränkung einhergehen. Die Coxitis fugax wird rein symptomatisch therapiert: Bei ausreichender Schonung ist mit einem folgenlosen Abheilen zu rechnen.