Geschrieben von Inga Jerrentrup (Ärztin)
Das als Hüftschnupfen oder Coxitis fugax bezeichnete Krankheitsbild beschreibt eine vorübergehende Entzündung des Hüftgelenks. Diese tritt vor allem im Wachstumsalter mit einem Häufigkeitsgipfel zwischen dem 5. und 7. Lebensjahr auf. Jungen sind dabei etwa doppelt so häufig betroffen wie Mädchen.
Der Hüftschnupfen tritt meist einige Wochen nach einem viralen Infekt der Atemwege oder des Magen-Darm-Trakts auf. Die Entzündung des Hüftgelenks selbst ist jedoch nicht durch Keime wie zum Beispiel Bakterien oder Viren ausgelöst, man bezeichnet sie somit als aseptisch. Die genaue Ursache der Entzündung ist bis heute ungeklärt, der Hüftschnupfen wird daher als
Das Leitsymptom des Hüftschnupfens sind neu aufgetretene Schmerzen im Bereich der Hüfte, die häufig mit einer eingeschränkten Beweglichkeit des Gelenks einhergehen. Dabei zeigt sich vor allem die Innenrotation problematisch. Die Schmerzen können bis in das Kniegelenk ausstrahlen. Aufgrund der Schmerzsymptomatik kommt es häufig zu einem auffallenden Schonhinken, um das betroffene Gelenk zu entlasten.
Allgemeinsymptome, wie zum Beispiel
Zur Diagnostik des Hüftschnupfens ist meist das typische Beschwerdebild mit einer passenden Vorgeschichte ausreichend.
In der klinischen Untersuchung zeigt sich eine eingeschränkte Beweglichkeit des Hüftgelenks, gegebenenfalls in Kombination mit einer Druckschmerzhaftigkeit im Bereich der Leistenregion.
Es erfolgt eine Blutentnahme, bei der vor allem die Entzündungsparameter wie die Blutsenkungsgeschwindigkeit, das c-reaktive Protein oder die Leukozytenzahl bestimmt werden. Diese sind im Rahmen der Coxitis fugax meist nur geringgradig erhöht.
Mithilfe des Ultraschalls kann das Hüftgelenk und ein vorhandener Erguss dargestellt werden, der die Diagnosestellung unterstützt.
Ein Röntgenbild wird nur bei länger andauernden Beschwerden durchgeführt, da dies bei der Coxitis fugax meist keine krankhaften Veränderungen aufweist.
Da aktuell keine kausale Therapie der Coxitis fugax zur Verfügung steht, besteht sie vorrangig in der Linderung der Symptome. Dazu wird den Betroffenen eine Schonung für 2 – 4 Tage empfohlen. Bei älteren Kindern kann dies unter der Verwendung von Unterarmgehstützen erfolgen. Zur Behandlung der Schmerzsymptomatik hat sich die Einnahme von entzündungshemmenden Schmerzmitteln, sogenannten nicht-steroidale Antirheumatika, als sinnvoll erwiesen. Bekannte Vertreter dieser Medikamentengruppe sind unter anderem
Der Verlauf der Erkrankung sowie die wichtigsten Entzündungsparameter sollten dabei regelmäßig kontrolliert werden.
Bei stark ausgeprägten Gelenkergüssen kann eine Punktion des Hüftgelenks zur Entlastung und somit zur Reduktion der Schmerzsymptomatik hilfreich sein. Weiterhin bietet sie den Vorteil, gegebenenfalls mikrobiologische Untersuchungen zum Ausschluss einer bakteriellen Entzündung durchführen zu können.
Im Fall der Coxitis fugax ist im Rahmen der symptomatischen Therapie mit einem Ausheilen der Entzündung und einem Rückgang des Gelenkergusses innerhalb von 6 – 10 Tagen zu rechnen, andernfalls müssen weitere Differenzialdiagnosen wie zum Beispiel eine bakterielle Entzündung des Hüftgelenks, Morbus Perthes oder die Epiphyseolysis capitis femoris in Betracht gezogen werden. In diesem Fall sollten weitere diagnostische Maßnahmen zur Abklärung ergriffen werden.
Im Verlauf der Erkrankung sollte im Rahmen einer Ultraschalluntersuchung des Hüftgelenks das Ausmaß des Gelenkergusses kontrolliert werden. Nach dem Abklingen der Symptome und bei fehlendem Verdacht auf eine mögliche Differenzialdiagnose ist im Regelfall keine weitere Nachsorge nötig.
Bei der Coxitis fugax, auch als Hüftschnupfen bezeichnet, handelt es sich um eine aseptische Entzündung des Hüftgelenks, die häufig Kinder im Wachstumsalter betrifft und meist in zeitlichem Zusammenhang zu einem viralen Infekt auftritt. Dabei kommt es zu neu auftretenden Schmerzen im Bereich der Hüfte, die häufig mit einer Bewegungseinschränkung einhergehen. Die Coxitis fugax wird rein symptomatisch therapiert: Bei ausreichender Schonung ist mit einem folgenlosen Abheilen zu rechnen.
Alle unsere medizinischen Inhalte werden regelmäßig überprüft und aktualisiert
Geschrieben von
Inga Jerrentrup
Medizinisch geprüft am
26. Okt. 2022
Bei der Coxitis fugax sollte das betroffene Hüftgelenk für einige Tage geschont werden, um eine Abheilung der Entzündung und den Rückgang des Ergusses zu fördern. Dabei ist jedoch keine strikte Bettruhe nötig, eine Teilbelastung mit Unterstützung durch Unterarmgehstützen ist meist ausreichend.
Bei starken Hüftschmerzen im Rahmen der Coxitis fugax erweist sich vor allem die Einnahme von nicht-steroidalen Antirheumatika wie Ibuprofen oder Diclofenac als hilfreich. Diese lindern nicht nur die Schmerzsymptomatik sondern fördern aufgrund ihrer entzündungshemmenden Wirkung gleichzeitig das Abheilen der Entzündung und den Rückgang des Ergusses. Bei starken Schmerzen aufgrund eines ausgeprägten Gelenkergusses kann die Möglichkeit der Punktion in Erwägung gezogen werden, welche häufig eine schnelle Entlastung und Linderung der Schmerzen ermöglicht.
Erkrankung zusammengefasst
Coxitis fugax
Begriffe
Fieber
Unsere Artikel sollen Ihnen einen ersten Eindruck von einem medizinischen Thema
vermitteln. Sie ersetzen keine ärztliche Untersuchung und Beratung.
Wir übernehmen keine Gewähr für die inhaltliche Richtigkeit und Vollständigkeit der Darstellung.
Copyright © 2022, Medisiegel. All rights reserved.