In Deutschland sind etwa 30-40% der Männer mit dem Humanen Papillomavirus (HPV) infiziert, oft ohne es zu wissen. Durch direkten Haut-zu-Haut-Kontakt, insbesondere beim Sex, wird HPV bei Männern übertragen. Da es über 100 verschiedenen HPV-Typen gibt, sind die Folgen einer Infektion von Typ zu Typ unterschiedlich.
Die meisten Träger bemerken gar keine Symptome. Bei anderen verursacht das Virus Feigwarzen. Gefährliche Varianten des Virus können Krebserkrankungen im Mund-Rachen-Bereich, am Penis oder im Analbereich auslösen.
Die Symptome die HPV bei Männern verursacht können von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein und sind abhängig von der Virusvariante.
Häufig treten Symptome in Form von Feigwarzen auf. Diese Warzen können als kleine oder große, flache oder erhabene Wülste erscheinen – oft mit einer Blumenkohl-artigen Oberfläche. Meistens befinden sich die Warzen an Penis, Hoden, Anus, Leiste oder Oberschenkel. Genitalwarzen können unangenehme Symptome wie Juckreiz, Schmerzen oder Blutungen verursachen.
Andere mögliche Symptome sind:
Einige HPV-Typen gelten als „hochriskant“ und können zu Krebs führen. HPV kann Krebs verursachen, indem es in die Zellen deines Körpers eindringt und diese verändert. Das Virus stört die normale Arbeit der Zellen, sodass sie sich nicht mehr richtig verhalten. Statt sich wie gewohnt zu teilen und zu erneuern, wachsen die Zellen unkontrolliert. Ein unkontrolliertes Zellwachstum bezeichnet man als Krebs.
Bei Männern sind folgende Krebsarten besonders gefährdet:
Bei Männern wird in der Regel kein spezieller Test durchgeführt, ob eine HPV Infektion vorliegt. HPV kann man in den betroffenen Zellen nachweisen, nicht aber im Blut, was die Diagnostik erschwert.
Bei Männern mit hohem Risiko kann man einen Analabstrich machen und nach abnormen Zellen mit HPV Infektion suchen.
Für die Vorsorge von Rachenkrebs soll in Kürze ein Test nach HPV zur Verfügung stehen.
Es gibt kein Medikament, mit dem Mann das Virus im Körper beseitigen kann. Die Behandlung macht man in der Regel um Symptome zu lindern. Bei dem Auftreten von Warzen gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Warzen zu entfernen. Oft kommen diese aber leider zurück.
Mögliche Behandlungen sind:
Bei einer Krebserkrankung richtet sich die Therapie nach dem Stadium der Erkrankung. HPV positive Krebserkrankungen reagieren sehr gut auf Strahlentherapie und Chemotherapie und haben daher oft eine sehr gute Prognose.
Insbesondere bei Nicht-Rauchern, kann ein durch HPV induzierter Rachenkrebs, der noch nicht gestreut hat, bei über 90 Prozent der Patienten geheilt werden.
Der HPV-Impfstoff schützt gegen viele der gefährlichsten Virustypen, insbesondere die Typen 16 und 18, die häufig mit Krebs in Verbindung gebracht werden.
Der in Deutschland erhältliche Impfstoff Gardasil 9 bietet zusätzlich Schutz gegen die Typen 6 und 11, die vor allem für Feigwarzen verantwortlich sind.
Ideal ist es, sich im Alter von 9 bis 14 Jahren impfen zu lassen. Aber auch Erwachsene bis 45 Jahre können von der Impfung profitieren.
Man kann sich mit dem Humanen Papillomavirus (HPV) anstecken, wenn man direkten Haut-zu-Haut-Kontakt mit einer infizierten Person hat. Dies kann passieren, auch wenn keine sichtbaren Symptome wie Warzen vorhanden sind, da das Virus auf der Haut oder Schleimhaut sein kann, ohne dass man etwas sieht.
Wenn jedoch Warzen oder andere Symptome vorhanden sind, ist das Ansteckungsrisiko besonders hoch. Menschen mit einem geschwächten Immunsystem, wie HIV-Positive, können das Virus leichter verbreiten und sind daher möglicherweise ansteckender.
Auch wenn es schwierig ist, offen mit dem Partner über HPV zu sprechen und Kondome in einer engen Beziehung störend erscheinen können, bieten sie den besten Schutz vor einer Ansteckung. Trotzdem besteht immer ein gewisses Risiko einer Übertragung, selbst wenn man Kondome verwendet.
Letzte Änderung: 18. August 2024
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