Geschrieben von Jessica Papic (Ärztin)
Der Begriff
Das C-reaktive Protein (CRP) ist einer der wichtigsten Laborwerte im Blut zur Beurteilung von entzündlichen Geschehen im Körper. Kommt es innerhalb des Körpers zu einem entzündlichen Geschehen (Infektion), werden verschiedene Botenstoffe oder Entzündungsstoffe ausgeschüttet, die in der
Dieser Wert kann im Blut nachgewiesen werden und zeigt der Ärztin/dem Arzt, dass eine Entzündung im Körper vorliegt. Auch Tumore können als Fremstoffe erkannt werden und Entzündungsreaktionen auslösen, die zu einer Steigerung des CRP-Wertes führen.
Das CRP wird den sogenannten akuten Phase-Proteinen zugeordnet. Alle Proteine, die zu dieser Gruppe gezählt werden, werden als körpereigene Antwort auf Gewebeschädigungen, Infekte oder Entzündungen ausgeschüttet. Die Ausschüttung erfolgt innerhalb von ungefähr sechs bis zwölf Stunden.
Es ist wichtig zu beachten, dass ein erhöhter CRP-Wert nicht zwangsläufig auf eine Entzündung hinweist. Andere Faktoren können ebenfalls zu einem Anstieg führen.
Der CRP stellt neben den weißen Blutkörperchen (Leukozyten) und der Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG) den wichtigsten Blutwert zur Diagnose verschiedener Erkrankungen. Darüber hinaus kann mit Hilfe des CRP-Werts der Verlauf einer Behandlung kontrolliert werden. Wenn eine Therapie anschlägt sollte der CRP sinken.
Besteht der Verdacht auf ein entzündliches Geschehen im Körper eines Patienten, kann der CRP Wert gemessen werden. Mit diesem Blutwert kann der behandelnde Arzt herausfinden, ob das körpereigene Immunsystem auf eine Entzündung reagiert. Der CRP steigt außerdem bei Infektionen und Schädigungen des Gewebes an. Auch bei Tumoren kann ein Anstieg des CRP gemessen werden.
Wenn sich nur eine geringe Anzahl an CRP-Molekülen im Blut eines Patienten befindet, misst man diese nicht als CRP, sondern als HS-CRP. HS-CRP steht dabei für hochsensitives CRP.
Die Werte des HS-CRP liegen unter 0,5 mg/dl.
Das Wort "Quantitativ" kann mit "Menge" oder "Anzahl" ins Deutsche übersetzt werden.
Der CRP quantitativ gibt also an, wie viele Moleküle des C-reaktiven Proteins in einem Deziliter Blut gemessen werden können.
Es ist wichtig zu verstehen, dass ein erhöhter CRP-Wert nicht automatisch auf eine bestimmte Krankheit hinweist. Vielmehr zeigt er an, dass im Körper eine Entzündungsreaktion stattfindet. Die genaue Ursache für diese Entzündung muss dann durch weitere Untersuchungen abgeklärt werden.
Wenn bei einem Menschen ein erhöhter CRP gemessen wird, geht man erst einmal vom Vorhandensein einer Entzündung aus. Es gibt allerdings auch andere Faktoren, die ohne dass es im Körper der Person entzündliche Prozesse gibt, steigernd auf den CRP-Wert aus.
Die dabei wichtigsten Faktoren sind Übergewicht (
Der CRP-Wert kann als Indikator für verschiedene Erkrankungen verwendet werden. Möglich ist dies bei allen Krankheiten, die im Körper entzündliche Prozesse hervorrufen. Das sind zum Beispiel bakterielle Infektionen, Gewebeschäden oder Tumore. Aber auch bei einigen Gelenkerkrankungen kann die Ermittlung des CRP-Werts von diagnostischem Wert sein.
Leidet ein Patient über mehr als sechs Wochen an Gelenkschmerzen, ist es sinnvoll zu prüfen, ob Entzündungen im betroffenen Gelenk vorliegen. Zusätzlich zum
Bei ungefähr 90 % der Menschen, bei denen eine Arthritis diagnostiziert wurde, weisen erhöhte CRP-Werte auf. Wie weit der CRP-Wert tatsächlich ansteigt, ist vor allem von der Aktivität der Erkrankung abhängig. Die CRP-Konzentration und die Schwere der rheumatoiden Arthritis korrelieren also miteinander.
Bei einem CRP von bis zu 50 Milligramm pro Deziliter ist von einer geringen Aktivität der Arthritis auszugehen, wohingegen Werte über 100 Milligramm pro Deziliter auf eine schwere Gelenkerkrankung hindeuten.
Wenn bei einem Menschen ein Tumor vorliegt, kann es in dessen Umfeld zur Ausbildung von entzündlichen Prozessen kommen.
Eine Erhöhung des CRP kann man bei verschiedenen Krebsarten, beispielsweise bei Lungen-, Brust-, Bauchspeicheldrüsen- oder
In der Tumordiagnostik gelten bereits CRP-Werte von über 5 mg pro Deziliter als auffällig. Durch einen Tumor steigt der Wert zumeist sogar auf Werte von mehr als 50 mg pro Deziliter an.
Wie hoch die Konzentration des C-reaktiven Proteins tatsächlich ist, hängt von dem Ausmaß der Entzündung ab, die mit der Krebserkrankung einhergeht.
Um den CRP-Wert zu ermitteln, muss ein sogenannter quantitativer Bluttest durchgeführt werden. Es wird also im Blut gemessen, wie viele CRP-Moleküle in einem Milliliter Blut enthalten sind.
Mittlerweile gibt es zudem spezielle Schnelltests, mit denen der CRP-Wert genau ermittelt werden kann. Zu diesem Zwecke werden lediglich ein paar Tropfen Blut aus der Fingerkuppe benötigt. Diese Tropfen werden auf den Test aufgetragen. Innerhalb eines Zeitraums von lediglich fünf Minuten kann der CRP-Wert abgelesen werden.
Schnelltests können zum Beispiel in Apotheken abgenommen werden. Sie helfen dabei, zügig zu unterscheiden, ob eine bakterielle oder virale Entzündung vorliegt. Dies erleichtert oftmals die Wahl der am besten geeigneten Behandlungsmethode.
Bei einem Bluttest, der der Bestimmung der CRP-Konzentration dient, muss dem Patienten zuerst Blutserum aus einer Vene abgenommen werden. Das bei der Blutabnahme gewonnene Serumröhrchen wird anschließend in ein Labor gesendet und dort weitergehend untersucht.
Der CRP-Wert muss nicht zwangsläufig nach einer Blutabnahme im Labor bestimmt werden. Schon seit einiger Zeit gibt es spezielle Schnelltests, die in Apotheken erworben werden können.
Um einen solchen Schnelltest durchzuführen, sind lediglich ein paar Blutstropfen aus der Fingerkuppe notwendig. Diese müssen unmittelbar nach der Abnahme auf das Testfeld aufgetröpfelt werden.
Bereits nach 5 Minuten kann der CRP-Wert abgelesen werden.
Bei vollkommen gesunden Menschen sollte der CRP-Wert unter 5 Milligramm pro Liter liegen. Umgerechnet liegt die Obergrenze des CRP demnach bei 0,5 Milligramm pro Deziliter Blutserum. Kommt es zu Abweichungen dieses Werts, kann unter Umständen eine Entzündung, eine Infektion, eine Gewebsschädigung oder aber ein Tumor vorliegen. Wobei ein zu niedriger CRP-Wert klinisch keine Relevanz hat.
Zustand | Typische CRP-Werte (mg/L) | Anmerkungen |
---|---|---|
Gesunde Personen | < 10 | |
Virale Infektion | 10 - 40 | |
Bakterielle Infektion | > 40 | |
Sepsis | > 100 | CRP-Werte können in schweren Fällen deutlich höher sein |
Tumorerkrankung | Variabel | CRP-Werte können erhöht sein, aber die genaue Konzentration kann stark variieren |
Ein niedriger CRP-Wert von unter 5 mg pro Deziliter hat in der Regel keine klinische Relevanz. Besteht jedoch der Verdacht auf eine Entzündung oder Infektion, kann diese bei einem niedrigen CRP weitestgehend ausgeschlossen werden.
Wenn der CRP-Wert gemessen werden soll, muss während einer Blutabnahme ein Serumröhrchen gefüllt werden. Diese Röhrchen wird im Anschluss an ein Labor gesendet. In diesem Labor können die einzelnen Blutwerte mithilfe verschiedener Maschienen ermittelt werden.
Nach der Ermittlung der Blutwerte erhält der Arzt einen Laborbefund. Auf diesem sind sämtliche Werte, die angefordert wurden, vermerkt. Unter anderem auch der CRP-Wert. In einigen Fällen ist dieser auf dem Befundblatt unter CRP zu finden. Bei einigen Laboren wird jedoch die Bezeichnung C reaktives Protein verwendet.
Um den CRP-Wert zu ermitteln, muss das Blut bereits seit einiger Zeit nicht mehr zwangsläufig in ein Labor gesendet werden. Sinn macht die Zusammenarbeit mit einem Labor vor allem, wenn neben dem CRP weitere Blutwerte benötigt werden.
Mittlerweile gibt es kleine Geräte, die es ermöglichen, den Entzündungswert unmittelbar in der Praxis zu untersuchen. Diese Geräte besitzen eine kleine Kammer, in die das Blut eingebracht werden muss. Nach einer Analysezeit von lediglich 2 bis 3 Minuten kann der CRP-Wert bequem abgelesen werden.
Dank dieser Analysegeräte ist es möglich, zeitnah eine geeignete Behandlungsmaßnahme einzuleiten.
Normalerweise sollte der CRP-Wert nicht höher als 5 mg pro Deziliter sein. Bei einer Konzentration von bis zu 50 mg pro Deziliter spricht man von einer leichten Infektion.
Bedenklich wird der Zustand des Patienten bei CRP-Konzentrationen von 100 oder mehr Milligramm pro Deziliter. Solch hohe Werte können auf schwere Infektionen wie zum Beispiel Hirnhautentzündungen oder Blutvergiftungen hinweisen. Schwere Infektionen, die zu CRP-Werten von über 100 mg pro Deziliter führen, gelten als potenziell lebensbedrohlich und enden ohne Behandlung tendenziell tödlich.
Der CRP-Wert sollte nicht einzeln herangezogen werden. Neben dem CRP müssen weitere Entzündungsparameter ermittelt werden. Zu diesen Parametern zählen die weißen Blutkörperchen (Leukozyten) und die Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG).
Antibiotika sollten stets mit Bedacht eingesetzt werden. Der Grund dafür ist vor allem die mögliche Resistenzentwicklung von bakteriellen Erregern. Das bedeutet, dass sich die Bakterien, gegen die ein Antibiotikum eigentlich wirkt, nach dem direkten Antibiotika-Kontakt so verändern, dass eine erneute Behandlung mit dem gleichen Medikament nicht mehr erfolgreich sein kann.
Eine Mögliche Veränderung kann zum Beispiel im Bereich der Zellwand der Bakterien statt finden. Aus diesem Grund ist es sehr wichtig, bei einem Infekt zu klären, ob dieser durch bakterielle oder virale Krankheitserreger hervorgerufen wurde. Ein Antibiotikum wirkt nämlich nicht gegen Viren.
Bei dieser Fragestellung kann der CRP-Wert hilfreich sein. Besteht der Verdacht auf eine bakterielle Infektion, sollte also der CRP gemessen werden.
Wenn sich dessen Konzentration im Normbereich (>5 mg/dl) befindet, kann eine bakterielle Genese der Erkrankung weitestgehend ausgeschlossen werden. Bei einem erhöhten CAP hingegen ist eine bakterielle Infektion sehr wahrscheinlich.
Darüber hinaus kann der exakte CRP-Wert dazu verwendet werden, um die Schwere des Infekts einzuschätzen. Je höher die CAP-Konzentration ist, desto schwerwiegender ist die Infektion.
Diese Information hilft dem Arzt dabei abzuschätzen, ob eine rein symptomatische Behandlung der Erkrankung ausreichend ist oder ob es notwendig ist, zusätzlichein Antibiotikum zu verschreiben.
Bei dem CRP-Wert handelt es sich um einen sogenannten Entzündungsparameter. Entzündungsparameter steigen an, wenn im Körper eine Entzündung vorliegt und von dieser ausgehend bestimmte Botenstoffe die CRP-Produktion in der
Vor allem Medikamente wie
Zu hohe CRP-Konzentrationen stehen immer wieder im Zusammenhang mit Übergewicht, Adipositas, Störungen des Fettstoffwechsels und Diabetes Typ 2.
Auch bei Rauchern steigt der Entzündungswert typischerweise an.
Viele Einflussfaktoren, die auf den Körper einwirken, können den CRP-Wert senken. Zu den wichtigsten dieser Faktoren zählt zum Beispiel das Medikament
Neben dem Einfluss verschiedener Arzneimittel, können sich auch Lebensmittel auf den Entzündungswert auswirken. Zu den Lebensmitteln, die dazu in der Lage sind, zählen vor allem Lauch- und Zwiebeln, Brokkoli, Paprika, Zitrusfrüchte sowie Ananas. Grund für den senkenden Einfluss dieser Lebensmittel sind deren entzündungshemmenden Eigenschaften.
Bei anhaltendem oder hohem
Eine Bestimmung des C-reaktiven Proteins erfolgt häufig auch in der Tumordiagnostik. Bei Brust- oder Bauchspeicheldrüsenkrebs kann eine entsprechende Erhöhung des CRPs nachgewiesen werden. Es gibt allerdings noch weitere Tumorarten, die sich auf die CRP-Konzentration auswirken.
Darüber hinaus kann der Blutwert Aufschluss darüber geben, ob und wie gut eine Behandlung anschlägt.
Im Falle einer akuten bakteriellen Infektion, die mithilfe eines Antibiotikums behandelt wird, wird die CRP-Messung in regelmäßigen Abständen wiederholt. Wenn das Antibiotikum anschlägt und die Infektion deshalb abklingt, nimmt der CRP-Wert im Verlauf ab.
Ein gleichbleibender oder steigender CRP deutet darauf hin, dass die Behandlung nicht anschlägt.
Das C-reaktive Protein gehört zu den sogenannten Akute-Phase-Proteinen. Das bedeutet, dass dessen Konzentration immer dann ansteigt, wenn es im Körper zu einer Entzündung kommt. Ob diese Entzündung mit einer Infektion in Zusammenhang steht oder nicht, spielt dabei keine Rolle. Weitere Akute Phase-Proteine sind zum Beispiel Ceruloplasmin, Fibrinogen oder Präalbumin.
Kommt es also im Körper zur Ausbildung einer Entzündung, werden von dem beeinträchtigten Gewebe verschiedene Entzündungsstoffe gebildet und ausgeschüttet. Diese Entzündungsstoffe sind anschließend dazu in der Lage, an die
Die Leber bildet als Antwort auf diesen Stimulus vermehrt CRP. Die CRP Konzentration steigt in der Regel sehr schnell an und fällt, sobald die Entzündung beseitigt ist, genauso schnell wieder ab.
Die CRP-Moleküle gelangen nach deren Bildung zum Ort der Entzündung und lagern sich dort an körperfremde Strukturen an. Das können zum Beispiel bakterielle Erreger, Pilze oder Parasiten sein. Auf Grund dieser Anlagerung wird es für das körpereigene Immunsystem deutlich einfacher, diese körperfremden Strukturen zu erkennen und anschließend zu eliminieren.
Es ist wichtig zu beachten, dass die Konzentration des C-reaktiven Proteins unabhängig von der Ursache der Entzündung ansteigt.
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Geschrieben von
Jessica Papic
Medizinisch geprüft am
3. Okt. 2023
Begriffe
Adipositas
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