Abszess: Diagnose und Behandlung

Diagnose

Die Diagnostik bei dem Verdacht auf das Vorliegen eines Abszesses gliedert sich in der Regel in verschiedene Schritte:

Das Arzt-Patienten-Gespräch

Die Diagnose bei dem Vorliegen eines Abszesses beginnt in der Regel mit einem ausführlichen Arzt-Patienten-Gespräch:

• Beschwerden: Im Zuge dieses Gesprächs sollten die bei dem betroffenen Patienten vorliegenden Beschwerden so genau wie möglich beschrieben werden. Viele Betroffene leiden unter starken Schmerzen.
• Begleitsymptome: Darüber hinaus ist es wichtig, möglicherweise bestehende Begleitsymptome zu benennen und zu prüfen, ob diese mit einem Abszess in Zusammenhang stehen. Hierzu stellt der Arzt Fragen bezüglich möglicher Vorerkrankungen und regelmäßig eingenommener Medikamente.
• Vorbereitung der Behandlung: Diese Fragen müssen nicht zwangsläufig mit der Diagnostik zusammen hängen, sondern dienen vielmehr der Vorbereitung der Behandlung. Denn bei einigen Vorerkrankungen ist zum Beispiel die Blutgerinnung beeinträchtigt. Auch die Einnahme einiger Arzneimittel kann die Blutgerinnung verzögern. Demzufolge ist bei einer chirurgischen Spaltung des Abszesses mit vermehrten Blutungen zu rechnen.

Körperliche Untersuchung

Im Anschluss an das Arzt-Patienten-Gespräch erfolgt eine körperliche Untersuchung, bei der das schmerzende Areal begutachtet wird. Ein oberflächlich liegender Abszess kann bereits durch das Betrachten des betroffenen Areals diagnostiziert werden:

• Schwellung und Rötung: Handelt es sich um einen oberflächlichen Abszess, bemerkt der Arzt dabei eine deutlich sichtbare Schwellung und eine sichtlich gerötete Hautoberfläche.
• Wärme: Beim Berühren dieser Schwellung fällt eine, im Vergleich zur umliegenden Haut, starke Überwärmung auf.
• Druckschmerz: Außerdem ruft bereits leichter Druck auf die Schwellung bei dem Patienten starke Schmerzen hervor.

Bildgebende Verfahren

Wenn jedoch der Verdacht auf das Vorliegen eines tiefen Abszesses besteht, müssen weitere diagnostische Maßnahmen eingeleitet werden. In diesem Zusammenhang spielen vor allem die Ultraschalluntersuchung und andere bildgebende Verfahren eine entscheidende Rolle.

Ein Abszess im Bereich der inneren Organe lässt sich häufig schon im Ultraschall erkennen. Sollte dies nicht zweifellos möglich sein, kann eine Magnetresonanztomografie (MRT ) oder eine Computertomografie (CT) dabei helfen, den Abszess zu lokalisieren. Mithilfe dieser diagnostischen Maßnahmen kann die Größe des Abszesses ziemlich genau bestimmt werden.

Behandlung

In manchen Fällen muss der Abszess von einem Arzt operativ geöffnet und der Eiter abgelassen werden.

• Betäubung: Der Bereich um den Abszess wird betäubt. Je nachdem wo der Abszess sich befindet, kann es schwierig sein die betroffene Stelle zu betäuben. Mit einer lokalen Betäubung ist der Eingriff aber oftmals fast schmerzfrei.
• Desinfektion: Anschließend trägt der Arzt ein Desinfektionsmittel auf die Haut auf. Der Bereich drumherum wird sterilen Tüchern abgedeckt.
• Eingriff: Der Arzt öffnet nun den Abszess mit einem operativen Eingriff, der Eiter wird abgelassen und die Wunde gesäubert. Wie der Eingriff im Detail erfolgt, ist abhängig von der Art des Abszesses. Möglicherweise wird in die Wunde eine Drainage gelegt, damit weiter Flüssigkeit ablaufen kann. Solche Wunden können, für eine schnellere und saubere Wundheilung, bis zu zwei Tage lang offen gehalten werden.

 Pflege, Alternativmedizin und Hausmittel

Die Nachsorge eines Abszesses umfasst regelmäßige Kontrollen, sowie ggf. die Einnahme von Antibiotika und Schmerzmittel. Das Antibiotikum soll die Vermehrung des verantwortlichen Keimes unterdrücken.

Zudem sollte auf eine angemessene Hygiene geachtet werden, um Verunreinigungen vorzubeugen. Gerade im Intimbereich, wie beispielsweise dem After, ist auf Sauberkeit und Reinheit zu achten.

Prognose

Die Prognose eines Abszesses hängt vom Gesundheitszustand des Patienten ab. In der Regel geht es den meisten Patienten nach der Behandlung aber schnell wieder besser.

Insgesamt sollte der Heilungsprozess nicht länger als 10-14 Tage dauern.