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Wie gefährlich ist WLAN?

dr sarah driessen

Interview mit Dr. rer. nat. Sarah Drießen

Über Dr. rer. nat. Sarah Drießen:

Dr. rer. nat. Sarah Drießen ist eine renommierte Wissenschaftlerin mit einer großen Expertise zu den biologischen und gesundheitlichen Folgen elektrischer, magnetischer und elektromagnetischer Felder. Seit ihrem Studium der Biologie einschließlich Promotion an der RWTH Aachen ist Frau Drießen als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Projektleiterin am femu (Forschungszentrum für elektro-magnetische Umweltverträglichkeit) am Institut für Arbeits-, Sozial- und Umweltmedizin der Uniklinik RWTH Aachen tätig. Sie ist Autorin und Mitautorin zahlreicher wissenschaftlicher Beiträge und war von 2015-2017 Mitglied der Deutschen Strahlenschutzkommission (SSK), Unterausschuss nicht-ionisierende Strahlen.

Gibt es aus Ihrer Sicht potenzielle kurz- und langfristige gesundheitliche Auswirkungen durch die Exposition gegenüber Mobilfunk- und WLAN-Strahlung?

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Bei Mobilfunk und WLAN kommt es, ähnlich wie beim Mikrowellen-Ofen, zur Emission hochfrequenter elektromagnetischer Felder. Die bisher einzige erwiesene Wirkung dieser hochfrequenten elektromagnetischen Felder ist die akute, thermische Wirkung. Damit es aber zu keiner schädlichen thermischen Wirkung, zum Beispiel im Sinne einer Verbrennung kommt, gibt es entsprechende Grenzwerte, so dass die thermische Wirkung von Mobilfunk und WLAN vernachlässigbar ist. Neben der thermischen Wirkung werden aber eine Reihe nicht-thermischer und langfristiger Wirkungen diskutiert, wie zum Beispiel die Entstehung von Krebs, die Wirkung auf Hoden bzw. Spermien oder den Schlaf. Wissenschaftlich erwiesen sind diese Wirkungen aber bisher nicht und die dazu vorliegenden Studien sind auch nicht konsistent.

Gibt es besondere Überlegungen für Kinder und andere gefährdete Bevölkerungsgruppen?

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Die Grenzwerte gelten für alle Altersgruppen und Bevölkerungsgruppen, so dass auch Kinder oder kranke Menschen ausreichend geschützt sind. Es wird aber empfohlen, dass die Strahlenbelastung für Kinder möglichst gering sein soll, da sich Kinder noch in der Entwicklung befinden und deshalb gesundheitlich empfindlicher reagieren könnten.

Gibt es aktuelle Normen für sichere Expositionswerte bei Mobilfunkstrahlung- (Anmerkung: und wenn ja, wie kann ich diese abschätzen bzw. ermitteln)?

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Ja, es gibt Normen und Gesetze, die beim Betrieb von zum Beispiel Mobilfunkmasten oder Handys eingehalten werden müssen. Dabei sind die Grenzwerte abhängig von den Frequenzen, die jeweils emittiert werden. Nähere Informationen zu den Grenzwerten finden Sie auch auf der Seite unseres EMF-Portals: https://www.emf-portal.org/de/cms/page/home/more/limits/limit-values-in-germany-general-public

Wie stehen Sie zu der Vision von flächendeckendem 5G Netz?

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Nur ein flächendeckendes 5G-Netz macht bei der Erlangung einer vollumfänglichen Funktionalität Sinn. Wenn wir überall erreichbar sein und schnelles Internet nutzen möchten, dann brauchen wir auch ein flächendeckendes 5G-Netz. Das war aber bei den Vorgängerversionen (UMTS, LTE) auch nicht anders.

Welche wichtigen Forschungsarbeiten werden derzeit durchgeführt, um die Auswirkungen besser zu verstehen? Von 5G? Mobilfunk allgemein?

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Das Bundesamt für Strahlenschutz fördert einzelne Projekte zu offenen Forschungsfragen des Mobilfunks. Eine Übersicht der aktuell geförderten Projekte finden Sie auf der folgenden Seite https://www.bfs.de/DE/themen/emf/kompetenzzentrum/forschung/mobilfunk/mobilfunk_node.html

Welche Maßnahmen kann der Einzelne ergreifen, um sich vor den potenziell schädlichen Auswirkungen zu schützen?

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Nutzung vom Festnetz anstatt Handy - Telefonate kurz halten - Nicht bei schlechtem Empfang telefonieren - Head-Set verwenden - Nachts den WLAN-Router ausschalten

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