Geschrieben von Dr. Moritz Wieser (Arzt)
Der Diabetes insipidus, auch Wasserharnruhr genannt, ist eine Erkrankung, bei der es infolge eines ADH-Mangels oder einer ungenügenden ADH-Wirkung zu einer erhöhten Wasserausscheidung kommt. Betroffene verspüren ein erhöhtes Durstgefühl (Polydipsie) und scheiden vermehrt unkonzentrierten Harn (Polyurie) aus. Es kann eine zentrale Form (zentraler DI) von einer renalen Form (renaler DI) unterschieden werden.
Die Ursache des zentralen DI ist eine ungenügende Sekretion des antidiuretischen Hormons (ADH) durch die Neurohypophyse. Das ADH wird im Hypothalamus gebildet und über die Neurohypophyse sekretiert. Es sorgt für eine ausreichende Wasserrückresorption in den Sammelrohren der
Die renale Form, welche ebenfalls selten vorkommt, beruht auf einem angeborenen Vasopressin-2-Rezeptordefekt (X-chromosomal-rezessiver Erbgang) oder defekten Transportkanälen im Bereich der
Die Leitsymptome der Erkrankung sind eine Polydipsie (starker Durst) sowie eine Polyurie (vermehrte Harnausscheidung). Die Polyurie beträgt oft von 5 bis 30 Liter pro Tag. Zusätzlich ist die Polyurie mit einer Asthenurie (Unfähigkeit der Nieren konzentrierten Harn zu bilden) vergesellschaftet. Sekundär kommt es durch die vermehrte Harnausscheidung zu einer Exsikkose und einem Blutdruckabfall. Laborchemisch tritt eine hypertone
Zur Diagnostik werden ein sogenannter Durstversuch und ein ADH-Test eingesetzt. Bei gesunden Menschen kommt es durch den Durstversuch normalerweise zu einer stärkeren Konzentration des Urins. Bei einem DI bleibt die Urinosmolalität auf unter 300 mOsmol/l. Die Serumosmolalität steigt demgegenüber an. Nach der Gabe von Desmopressin kommt es beim zentralen DI zu einem Anstieg der Urinosmolalität, beim renalen DI bleibt dieser Anstieg aus.
Der Versuch muss aufgrund der möglichen Komplikationen stationär erfolgen.
Bei einem neu diagnostizierten DI sollte zudem immer ein Bildgebung von Hypothalamus- und Hypophysenregion mittels MRT zum Tumorausschluss erfolgen.
Differenzialdiagnosen umfassen einen
Bei Patienten mit zentralem DI erfolgt eine Therapie meist mit nasal appliziertem Desmopressin. Beim renalen DI werden Thiazide in Kombination mit einer Natriumeinschränkung und NSAR eingesetzt.
Laut derzeitigen Leitlinien mit Desmopressin 2-3 x 0,1 mg p.o. oder 2 x 10-20 µg intranasal. Bei sekundären Formen sollte eine kausale Therapie der Grunderkrankung erfolgen.
Der Diabetes insipidus ist eine Erkrankung, welche relativ leicht diagnostiziert werden kann und besonders in der zentralen Form sehr gut therapierbar ist. Auch in der sekundären Form gibt es zahlreiche Therapieoptionen, wobei hier oft mehrere Medikamente kombiniert werden müssen.
Die Kontrolle des Diabetes Insipidus sollte im Intervall beim Facharzt für Innere Medizin (Endokrinologe) erfolgen
Der Diabetes insipidus ist eine endokrinologische Erkrankung, bei der es entweder durch ADH-Mangel oder vermindertem Ansprechen von ADH im Bereich der
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Geschrieben von
Dr. Moritz Wieser
Medizinisch geprüft am
9. Okt. 2022
Die Hauptsymptome des Diabetes insipidus sind ein starkes Durstgefühl und eine vermehrte Harnausscheidung. Harn der dabei ausgeschieden wird ist sehr unkonzentriert.
ADH reguliert den Wasser- und Elektrolythaushalt des Körpers indem es vor allem auf die Niere einwirkt.
Beim Diabetes insipidus centralis kommt es aufgrund von einer gestörten zentralen ADH-Sekretion in der Neurohypophyse zu einer verminderten Konzentration des Urins.
Ein sekundärer Diabetes insipidus aufgrund von anderen Erkrankungen kann oft durch eine Beseitigung der Ursache geheilt werden. Andere Formen müssen entsprechend therapiert werden, wodurch es aber auch zu einer Normalisierung der Symptome kommt.
Die renale Form kann entweder X-chromosomal rezessiv oder autosomal-rezessiv vererbt werden. Die zentrale Form ist meist idiopathisch beziehungsweise aufgrund von anderen Erkrankungen auftretend (sekundär).
Eine Polyurie und eine Polydipsie. Weitere Symptome sind eine Exsikkose und ein Blutdruckabfall.
Ein ADH-Mangel bezeichnet ein Mangel des antidiuretischen Hormons (ADH).
Der Diabetes insipidus ist eine gefährliche Erkrankung, da es zu starken Blutdruckabfällen und einer Exsikkose kommen kann.
Beim Diabetes insipidus renalis kommt es aufgrund von einem verminderten Ansprechen von ADH im Bereich der Sammelrohre der Niere zu einer verminderten Harnkonzentration. Somit wird mehr Harn "als nötig" ausgeschieden und es kommt zu einem Anstieg der Serumosmolalität (Salzgehalt im Blut).
Der Durstversuch erfolgt im stationären Setting, wobei in verschiedenen Zeitabständen Blut- und Harn abgenommen werden. Nach einer Zeit erfolgt eine Gabe von Desmopressin, wobei es bei beiden Formen des Diabetes insipidus zu unterschiedlichen Reaktionen des Körpers kommt.
Beim Diabetes mellitus ist ein erhöhter Blutzucker für das Auftreten der Symptome verantwortlich.
Ein Diabetes insipidus centralis kann aufgrund von Autoantikörpern gegen Neurone in der Neurohypophyse entstehen.
Erkrankung zusammengefasst
Begriffe
Dehydratation
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