Geschrieben von Julian Thomas (Medizinstudent 10. Semester)
Die Dehydratation, oft chemisch falsch als Dehydrierung bezeichnet, beschreibt den Zustand der Abnahme des Körperwassers eines Organismus. Abzugrenzen ist dieser Begriff von der "Exsikkose", also der Austrocknung. An diesem Punkt soll bereits erwähnt werden, das jede Dehydratation irgendwann in einer Exsikkose endet.
Normalerweise steht der menschliche Wasser-Elektrolyt-Haushalt in einem Fließgleichgewicht. Das heißt, die Nettobilanz der täglichen Flüssigkeitsaufnahme und Flüssigkeitsausscheidung ist ca. 0. Jeder Bilanz >0 führt über eine gewisse Dauer zur Überwässerung (Hyperhydration), jede negative Bilanz <0 führt zu einem Flüssigkeitsmangel (Dehydratation).
Von einer Dehydratation können alle Altersgruppen betroffen sein. Der banalste Auslöser hierfür kann eine mangelhafte Flüssigkeitszufuhr in Kombination mit körperlicher Anstrengung und/ oder hohen Außentemperaturen sein. Besonders gefährdet sind allerdings ältere, vorerkrankte Menschen.
Es gibt eine Reihe von Erkrankungen, die das Risiko für eine Dehydratation grundsätzlich erhöhen:
Zu einer manifesten Dehydratation kommt es meist nicht alleine beim Auftreten einer der oben genannten Erkrankungen, sondern in Kombination mit einer mangelhaften Flüssigkeitszufuhr.
Typische Symptome der Dehydratation sind zunächst ein starkes Durstgefühl sowie trockene
Schreitet die Dehydratation fort, kommt es zügig zu neurologischen Symptomen wie Benommenheit, Desorientierung, Schwäche und
Bei Kindern äußern sich die Symptome einer Dehydratation mitunter anders als bei Erwachsenen. Kinder können als erstes dadurch auffällig werden, dass sie weinen, ohne jedoch dabei Tränen zu verlieren. Zusätzlich können sie entweder extrem unruhig oder ungewöhnlich ruhig wirken. Bei jungen Kindern (bis ca. 1,5 Jahre) ist es möglich die Fontanellen am Schädel von außen zu sehen. Sollten diese auffällig eingefallen oder eingedellt wirken, ist dies ein starker Hinweis darauf, dass das Kind unter einem akuten Flüssigkeitsmangel leidet. Ein Kinderärztlicher Rat sollte sofort eingeholt werden.
Nach einem ausführlichen Anamnesegespräch, in dem ein Fokus auf die täglichen Toilettengängen und die Flüssigkeitszufuhr gelegt wird, wird der untersuchende Arzt eine körperliche Untersuchung durchführen.
Hierbei können folgende Symptome Hinweise auf das Vorliegen einer Dehydratation geben:
Eine Blutuntersuchung mit der Bestimmung von Laborwerten kann sich diesen Untersuchungen anschließen. Falls das Körpergewicht regelmäßig gemessen wird, kann der Verlauf der Werte ebenfalls Aufschluss über einen möglichen Flüssigkeitsmangel geben.
Falls die orale Flüssigkeitszufuhr ohne Probleme funktioniert, ist das Trinken die erste Maßnahme die getroffen werden sollte. Sollte der Patient nicht sicher schlucken können, oder besteht ein hochgradiger Flüssigkeitsmangel ist es angezeigt einen Arzt hinzuzuziehen. Der Arzt kann Flüssigkeit über die Vene oder über das Unterhautfettgewebe verabreichen, um so den Mangel auszugleichen.
In der Regel ist es ausreichend dem Patienten zwischen 1-4l Flüssigkeit zukommen zu lassen, um die Dehydratation auszugleichen. Im nächsten Schritt muss dann die zugrundeliegende Erkrankung behoben werden, um das Wiederauftreten des Flüssigkeitsmangels zu verhindern.
Falls die Dehydratation unbehandelt voranschreitet, kann dies in einer Exsikkose (Austrocknung) und folgend in einer lebensbedrohlichen Situation enden. Wird die zugrundeliegende Ursache rechtzeitig erkannt und Gegenmaßnahmen ergriffen, ist eine Behandlung der Dehydratation meist ohne Langzeitfolgen möglich.
Nach der Behandlung der Dehydratation sollten erneut eine Anamnese und körperliche Untersuchung durchgeführt werden, um sicherzugehen, das keine weiteren neurologischen Problem bestehen, die ggf. durch die Dehydratation verschleiert worden sind.
Die Dehydratation (Flüssigkeitsmangel im Körpergewebe) ist von der Exsikkose (Austrocknung) abzugrenzen und bildet deren Vorstufe. Wird die Dehydratation durch typische Symptome rechtzeitig erkannt und behandelt, bleibt sie meist ohne Folgeprobleme. Vorbeugend gilt es, der körperlichen Aktivität und den Vorerkrankung angemessene Mengen an Flüssigkeit zu sich zu nehmen.
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Geschrieben von
Julian Thomas
Medizinisch geprüft am
3. Aug. 2022
Der sog. Hämatokrit (prozentualer Anteil von festen Blutbestandteilen zu flüssigen) kann unter Dehydratation erhöht sein, da es zu einem Flüssigkeitsverlust aus den Blutgefäßen kommt. Weitere Verschiebungen können sich im Bereich der Elektrolyte zeigen. Interessante Werte in diesem Zusammenhang sind Natrium und Kalium im Blutserum. Da es bei einem Flüssigkeitsmangel häufig auch zu einem Nahrungsmangel kommt, sollte ebenfalls der Blutglucosewert kontrolliert werden.
Verliert man mehr Flüssigkeit als man in einer Zeiteinheit zu sich nimmt, wird die Flüssigkeitsbilanz negativ. Je nach Statur, Konstitution, Erkrankung und körperlicher Anstrengung kann es Stunden bis Tage dauern bis sich eine Dehydratation zeigt.
Das erste und effektivste Mittel bei einer leichten Dehydratation, ist die orale Zufuhr von Flüssigkeit. Bei fortgeschrittenem Flüssigkeitsmangel empfiehlt sich die Konsultation eines Arztes, der ggf. Flüssigkeit über die Haut oder die Vene verabreichen kann.
Frühsymptome die ein Warnzeichen darstellen können sind starker Durst, sehr trockene Schleimhäute (ein "staubtrockener Mund"), schneller Puls, Müdigkeit oder Verwirrtheit.
Nein.
Der menschliche Körper besteht zu bis zu 60% aus Körperwasser. Der Körperwasseranteil reguliert sich unter normalen Umständen von selbst. Möchte man diesen Anteil erhöhen, kann man orale Flüssigkeitszufuhr erhöhen oder Lebensmittel die Flüssigkeit binden bzw. beinhalten zu sich nehmen. Zu diesen Lebensmittel gehören zum Beispiel Gurken, Tomaten, Zucchini aber auch Fleisch hat über die Proteine eine hohe Wasserbindungskapazität.
Eine der körperlichen Aktivität bzw. der Grunderkrankung angepasste Flüssigkeitszufuhr kann einer Dehydratation effektiv vorbeugen. Bei Pflegebedürftigen Patienten sollte die Flüssigkeitsein- und ausfuhr bilanziert und protokolliert werden. Zudem bietet es sich an, in regelmäßigen Abständen das Körpergewicht zu bestimmen.
Wasser gehört mit bis zu 60% zu den Hauptbestandteilen des menschlichen Körpers. Es bildet das Lösungsmittel für alle im Körper vorkommenden Elektrolyte, ist Bestandteil des Blutes und versorgt somit alle Körperorgane mit den entsprechenden Nährstoffen.
Ein geringer Flüssigkeitsmangel kann von körperlich gesunden Menschen gut toleriert werden. Hält der Flüssigkeitsverlust an bzw. wird weiter keine Flüssigkeit zugeführt, verschieben sich zwischen den verschiedenen Köperkompartimenten die Flüssigkeiten. Fortschreitender Flüssigkeitsverlust führt über neurologische Symptome bis hin zur manifesten Exsikkose ( Austrocknung) mit Kreislaufproblemen die Lebensgefährlich werden können.
Bei einem gesunden, erwachsenen Patienten kann der Darm ca. 1l Flüssigkeit pro Stunde aufnehmen. Die Aufnahmefähigkeit des Darms liegt damit ein Vielfaches höher, als der normale tägliche Bedarf an Flüssigkeit.
Die Menge der Flüssigkeit die man im Rahmen einer Dehydratation zu sich nehmen sollte, hängt direkt mit der Ausprägung der jeweiligen Symptome zusammen. Sollte man nur durstig sein und einen trockenen Mund haben, reicht es aus 0,5l - 1,5l Flüssigkeit zu sich zu nehmen. Werden die Symptome stärker, ist es zum einen nötig ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, zum anderen werden dann deutlich größere Flüssigkeitsmengen notwendig.
Hält eine Dehydratation unbehandelt an, mündet diese unweigerlich in eine Exsikkose (Austrocknung des Körpers). Im Verlauf kommt es zu Kreislaufproblemen und neurologischen Symptomen aufgrund der Elektrolytverschiebungen. Im fortgeschrittenen Verlauf kann unter diesen Komplikationen auch der Tod eintreten.
Erkrankung zusammengefasst
Isotone Dehydratation, Hypotone Dehydratation, Hypertone Dehydratation, Dehydratation, Dehydrierung
Begriffe
Diabetes insipidus
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