Die Karotisstenose bezeichnet eine Verengung der hirnversorgenden Gefäße Arteria carotis communis (ACC) oder der Arteria carotis interna (ACI), welche meist durch Arteriosklerose ausgelöst wird. Die Karotisstenose kann konservativ, oder bei Symptomen interventionell beziehungsweise chirurgisch behandelt werden und stellt ein Risikofaktor für einen Hirninfarkt dar.
Der wichtigste ursächliche Mechanismus bei der Entstehung von zerebralen Ischämien (Hirninfarkt beziehungsweise Schlaganfall) ist die arterioarterielle Embolie.
Wandveränderungen bedingt durch arteriosklerotische Veränderungen der Gefäße führen hierbei zu der Ausbildung wandständiger Thromben, die in distale Gefäßabschnitte transportiert werden können und so zu vorübergehenden Gefäßverlegungen führen.
Der betroffene Gehirnanteil kann daraufhin nicht oder nur unzureichend mit Sauerstoff versorgt werden und es resultieren die typischen ischämischen Schlaganfall-Symptome.
Die Risikofaktoren für eine Karotisstenose sind dieselben wie für arteriosklerotische Veränderungen anderer Gefäße (z.B. Koronararterien). Im Besonderen erwähnenswert sind hier Nikotinabusus, ein schlecht eingestellter
Je weiter distal (von der Körpermitte entfernt) ein Gefäßverschluss vorliegt, umso geringer sind die Möglichkeiten der Kompensation durch Kollateralkreisläufe. Extrakranielle Verschlüsse der Arteria carotis interna (relativ proximal) können häufig kompensiert werden und so asymptomatisch verlaufen.
Je ausgeprägter die Stenose ist, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit für ein akut ischämisches Geschehen (Hirninfarkt). Embolien welche sich im Bereich der Karotis bilden, können grundsätzlich auch in andere hirnversorgende Arterien geschwemmt werden.
Akute Verschlüsse der Arteria carotis interna betreffen meist schwerpunktmäßig den Arm und das Gesicht. Die sogenannte brachiofaziale Halbseitensymptomatik geht in der Regel mit motorischen und sensiblen Defiziten einher, die entweder proximal oder distal betont sein können.
Der meist akut auftretende distale Verschluss der Arteria karotis (Karotis-T-Verschluss), führt zu ausgedehnten Hirninfarkten mit schwersten neurologischen Ausfällen (maligner Infarkt).
Die Diagnose der asymptomatischen Karotisstenose erfolgt meist im Zuge einer internistischen Untersuchung mit einer Sonographie der Halsgefäße. Bestehen bereits ischämische Symptome (Hirninfarktsymptome) werden diese meist mit einer CT-Angiographie, einem Perfusions-CT, einem
Die konservative Therapie einer Karotisstenose ist prinzipiell die selbe wie bei anderen arteriosklerotischen Veränderungen (z.B. Koronararterien).
Es gilt hier die Risikofaktoren zu minimieren (unbehandelter Diabetes mellitus, Übergewicht, Hypercholesterinämie, Nikotinabusus, Hypertonie) und gegebenenfalls auch eine Primärprophylaxe mit einem Thrombozytenaggregationshemmer (Aspirin) und Statinen durchzuführen.
Aspirin und Statine minimieren das Risiko für einen arterioembolischen Verschluss und helfen gleichzeitig das Fortschreiten der Stenose zu bremsen.
Ist eine konservative Therapie nicht möglich, oder die Stenose bereits sehr weit fortgeschritten und darum akut gefährlich, kann eine interventionelle Angiographie (DSA-Angiographie) durchgeführt werden. Im Zuge dieser invasiven Untersuchung können Engstellen mittels einem Ballonkatheter aufgedehnt werden oder auch mit einem Stent (Drahtgeflecht) versorgt werden.
Die Karotis-TEA bezeichnet eine Entfernung des stenoierenden, arteriosklerotischen Gefäßplaques nach einem offenen Längsschnitt am Gefäß. Man unterscheidet die Versorgung des Gefäßes nach dem Schnitt durch eine direkte Naht oder einen Venen- beziehungsweise Kunststoffpatch.
Nach dem Eingriff erfolgt meist eine Therapie mit 100mg Asprin/Tag, Statinen und duplexsonographischen Kontrollen des Gefäßgebietes in regelmäßigen Abständen.
Die Karotisstenose ist meist eine fortschreitende Erkrankung, die zuerst oft konservativ behandelt werden kann, im Verlauf jedoch häufig eine Intervention erfordert. Sie stellt einen Risikofaktor für einen Hirninfarkt dar und kann auch zu anderen ischämischen Symptomen des Gehirns führen.
Die Karotisstenose ist eine ernstzunehmende internistische Erkrankung mit einem hohen Risiko für einen Hirninfarkt und sollte dementsprechend sorgfältig durch einen Arzt therapiert werden.
Es empfiehlt sich je nach Gefäßsituation und den anderen internistischen Risikofaktoren (Übergewicht, Rauchen, Hypertonie etc.) eine Kontrolle der verengten Karotis mittels Ultraschall im Intervall. Hier kann die Ausdehnung der Stenose quantifiziert und auch im Verlauf kontrolliert werden. Die Behandlung der internistischen Risikofaktoren sollte durch einen Internisten erfolgen und regelmäßig angepasst werden.
Die Karotisstenose bezeichnet eine Gefäßverengung im Bereich der hirnversorgenden Gefäße Arteria carotis communis oder Arteria carotis interna. Die Karotisstenose stellt einen Risikofaktor für ein ischämisches Geschehen des Hirns dar (Hirninfarkt, Schlaganfall) und sollte dementsprechend ernst genommen und therapiert werden.
Die Therapie kann sowohl konservativ, als auch interventionell beziehungsweise chirurgisch erfolgen.
Letzte Änderung: 31. Oktober 2022
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