Geschrieben von Leyla Al-Sayegh (Medizinstudentin im 11. Semester)
Die Carotisstenose (auch
Die Arteria carotica beginnt als Arteria carotica communis ("gemeinsame Halsschlagader") und teilt sich etwa bei der Hälfte des Halses im Verlauf in die Arteria carotis externa ("äußere Halsschlagader"), die Blut hauptsächlich in die äußeren Bereiche des Kopfes (
Neben den zwei Halsschlagadern wird das Gehirn auch über zwei Wirbelarterien (lat. Arteria vertebralis) versorgt, sodass im Gehirn ein Kreislauf zwischen diesen vier Blutgefäßen entsteht. Damit wird sichergestellt, dass bei einer verminderten Blutversorgung über eine der vier Arterien, trotzdem keine großen Schäden im Gehirn entstehen können.
Trotzdem kann im weiteren Verlauf eine Verengung der Halsschlagader zu einer Minderversorgung des Gehirns führen, weswegen beim Verdacht einer Carotisstenose immer weitere Untersuchungen empfohlen sind.
Eine Verengung der Halsschlagader entsteht in 90% der Fälle durch eine sogenannte
Diese Ablagerungen werden auch „Plaques“ genannt. Durch diese Plaques wird der innere Durchmesser der Blutgefäße verkleinert und die Blutgefäßwand wird weniger elastisch. Beides kann im weiteren Verlauf zum Einreißen der schon beschädigten Blutgefäßwand führen, wodurch sich kleine Teilchen der Plaques loslösen und einen Verschluss der weiterführenden Gefäße verursachen können.
Die häufigsten Stellen, an denen Arteriosklerosen entstehen, sind die Bauchschlagader (lat. Aorta abdominalis), die Herzkranzgefäße, die Beinarterien und die Halsschlagader.
Wodurch entsteht die Arteriosklerose? Die Arteriosklerose ist eine langsam fortschreitende entzündliche Erkrankung. Hauptrisikofaktoren sind:
Andere Gründe für eine Carotisstenose sind meistens durch genetisch bedingte Erkrankungen bedingt. Dazu zählen sogenannte Vaskulitiden (=entzündliche Erkrankungen der Blutgefäße) und eine fibromuskuläre Dysplasie (= genetisch bedingte Verdickung von Gefäßwänden).
Eine Carotisstenose kann lange Zeit keine Beschwerden verursachen, also asymptomatisch verlaufen. Wenn Symptome auftreten ist die Arterie meist schon stärker verengt. Die Symptome entstehen durch den Verschluss von weiterführenden Arterien im
Häufig klagen Betroffene einer TIA oder eines Schlaganfalls über (vorübergehende) Sehstörungen (z.B. Doppelbilder oder Gesichtsfeldausfälle), Sprachstörungen oder Lähmungserscheinungen. Meistens bilden sich die Symptome innerhalb von 24 Stunden zurück.
Schwere Schlaganfälle können zu bleibenden Schäden und Tod führen.
Um zu der Diagnose Carotisstenose zu kommen, folgt als erster Schritt eine ausführliche Anamnese – also ein ausführliches Gespräch zur Krankheitsgeschichte der Patienten/Innen – um etwaige Symptome und Risikofaktoren herauszufinden.
Besteht der Verdacht einer Carotisstenose – z.B. aufgrund von schon bekannten Ausfallerscheinungen – folgt erst eine körperliche Untersuchung, vor allem im Bereich des Halses, der Arme und des Herzens. Mit dem Stethoskop können sowohl Änderungen der Geräusche im Herz, als auch in den Halsschlagadern gehört werden. Auch eine Blutuntersuchung kann Aufschluss auf etwaige Risikofaktoren (hoher Zucker- oder Fettgehalt im Blut) geben.
Daraufhin muss eine Carotisstenose schlussendlich mit bildgebenden Verfahren ausgeschlossen oder bestätigt werden. Dazu gehört vor allem eine besondere Form des Ultraschalls, auch Duplex-Sonographie genannt.
Dabei können zum einen die Gefäße als auch der Blutstrom in den Gefäßen dargestellt und damit auch der Grad der Stenose festgestellt werden. Ein anderes häufiges bildgebendes Verfahren ist die kraniale Computertomographie („CCT“), also eine Röntgen-Schnittbildaufnahme des Kopfes.
Um bei Bestätigung einer Carotisstenose eine Therapie besser planen zu können, kann im Weiteren eine Angiographie (Blutgefäßuntersuchung) in Kombination mit einer Magnetresonanztomographie (Schnittbildverfahren ohne Strahlenbelastung) oder einer Computertomographie (Schnittbildverfahren mit Strahlenbelastung) angewandt werden.
Wird die Diagnose einer Carotisstenose gestellt, stehen je nach Ausprägung und Symptomen verschiedene Therapieoptionen zur Verfügung: medikamentöse Therapie und operative Eingriffe – minimalinvasiv oder offen.
Alle Patienten/Innen, bei denen eine Verengung der Halsschlagader festgestellt wurde, sollten optimalerweise Medikamente zur Blutverdünnung (für den besseren Blutfluss), zur Senkung des Blutdrucks (zur Minderung der mechanisches Belastung an Gefäßwänden und Plaques) und zur Senkung der Blutfette und des Blutzuckers (um Plaque-Ablagerung zu verhindern) einnehmen.
Operative Maßnahmen sollten unter folgenden Umständen überlegt werden:
Die operative Methode zur Beseitigung der Plaques und Wiederermöglichung des Blutflusses heißt „Revaskularisation“. Diese kann entweder durch eine vollständige Entfernung der Gefäßablagerungen durchgeführt werden. Dieses Verfahren heißt „Thrombendareriektomie“ und dabei wird die betroffene Arterie aufgeschnitten, und die Ablagerung herausgeschält.
Das kann mittels 2 verschiedenen Techniken passieren: die Umstülptechnik („Eversionsendarteriektomie“) oder die Ausschälplastik mit Patch („Thrombendarteriektomie mit Patch“) also mit einem kleinen künstlich hergestellten Geflecht, mit dem die Arterie wieder erweitert wird.
Die Operation wird entweder unter Vollnarkose oder unter lokaler Betäubung des Halsbereichs durchgeführt, das bedeutet, Patienten/Innen sind während der gesamten Operation wach und können mit dem Operationsteam kommunizieren. Die Operation dauert in der Regel 1-1,5 Stunden.
Die andere, oft als schonendere Operation beschriebene Methode ist die sogenannte Ballondilatation. Das ist eine sogenannte minimal-invasive Methode, bei der mithilfe eines langen Drahts, der über Gefäße an Armen oder Beinen in das Blutgefäßsystem eingeführt wird, ein Ballon genau an der verengten Stelle aufgeblasen wird. Damit wird die Verengung geweitert. Mithilfe einer Gefäßstütze („Stent“) wird das erweiterte Gefäß stabilisiert.
Die beste Therapie besteht allerdings in der Prävention, damit eine Plaque-Ablagerung und eine Verengung der Gefäße erst gar nicht entstehen können. Ein Lebensstil mit ausreichend Bewegung, gesunder Ernährung und Vermeidung von Tabakkonsum kann der Entstehung einer Carotisstenose entgegenwirken.
Viele Carotisstenosen bleiben lange asymptomatisch und werden daher spät entdeckt. Etwa 2% asymptomatischer, zufällig entdeckter Verengungen der Halsschlagader lösen jährlich einen
Bei schon behandelten Carotisstenosen liegt das 4-Jahres-Risiko eines Schlaganfalls, Herzinfarkts oder Tod bei 5-8%. Bei 6% der Patienten/Innen entsteht eine erneute Verengung der betroffenen Gefäße.
Die beste „Behandlung“ einer Karotisstenose besteht darin, sie erst gar nicht entstehen zu lassen. Ein gesunder Lebensstil, der ausreichend Bewegung, Vermeidung von übermäßig viel Fett und Zucker in der Ernährung und Zigaretten- und Alkoholabstinenz beinhaltet, kann die Entstehung der
Oft erwähnte Haushaltsmittel bzw. Alternativmedizinische Ansätze, die die Gefäßwände vor der Entstehung von Lipidablagerungen schützen sollen sind der Knoblauch und der Buchweizen. Pflanzliche Extrakte mit Ginkgo und Weißdorn sollen ebenfalls einer Verengung von Gefäßen entgegenwirken.
Die Versorgung nach der Operation besteht aus Ultraschall- und Laborkontrollen zumindest 1 Mal pro Jahr. Die Medikamenteneinnahme zur Verhinderung weiterer Plaqueablagerung und Schlaganfälle sollte ebenso zumindest jährlich überprüft und gegebenenfalls angepasst werden.
Die Karotisstenose beschreibt eine Verengung der Halsschlagadern, welche das Gehirn mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgen.
Diese Verengung bleibt oft lange asymptomatisch, kann aber auch zu Symptomen eines Schlaganfalls – Sehstörungen, Schwindel, Sprachschwierigkeiten, Lähmungen – führen, weswegen bei Verdacht eine weiterführende Diagnostik mittels Ultraschallgerät und Röntgen-Schnittbildverfahren durchgeführt werden sollte.
Zur Behandlung werden zum einen Medikamente eingesetzt, die den Blutfluss verbessern und die weitere Verengung der Blutgefäßwände verhindern, bei fortgeschrittener Verengung muss eine Operation zum Entfernen der Verdickungen durchgeführt werden.
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Geschrieben von
Leyla Al-Sayegh
Medizinisch geprüft am
11. Aug. 2022
Studien zeigen, dass „Verstopfungen“ der Halsschlagader wieder verschwinden können. Dafür ist eine gesunde Lebensweise essentiell! Des Weiteren müssen Medikamente zur Blutfettsenkung eingenommen werden, sowie eine optimale medikamentöse Einstellung des Blutdrucks und des Blutzuckers erfolgen.
Ein Stent kann in Vollnarkose oder in lokaler Betäubung an den Einstichstellen durchgeführt werden. Arzt/Ärztin und Patient/Patientin entscheiden in einem ausführlichen Gespräch vor der Operation gemeinsam, welche Art der Narkose individuell gewählt werden sollte.
Eine Stentoperation dauert in der Regel etwa 1 - 1,5 Stunden.
Die Risiken dieser Operation sind sehr gering. Bei einer Operation im Halsbereich kann neben allgemeinen Beschwerden nach Operationen -Wundschmerz, Wundheilungsstörungen, Bluterguss zu einer Schwellung der Halsweichteile und in seltenen Fällen zu Schwellungen der Weichteile im Bereich des Kehlkopfes kommen. Das kann zu Heiserkeit und zu Taubheitsgefühlen am Hals führen. Die Symptome treten aber in der Regel innerhalb einiger Wochen zurück. Eine sehr seltene Komplikation ist eine dauerhafte Verletzung der Nerven der Stimmbänder, wodurch eine ständige Heiserkeit entstehen könnte. . In seltensten Fällen kann während der Operation ein Schlaganfall entstehen. Die Durchblutung des Gehirns wird allerdings während der Operation und nach der Operation genauestens kontrolliert.
Bei der Stent-OP wird ein Kunststoffschlauch („Katheter) über Arm- oder Beinvenen in das Blutgefäßsystem eingebracht. Davor erfolgt eine lokale Betäubung der Haut an der betroffenen Einstichstelle. Eine Vollnarkose ist also nicht Standard. Dieser Katheter hat am Ende einen kleinen, erst nicht aufgeblasenen Ballon, der über die Hauptschlagader („Aorta“) bis zur verengten Stelle an der Halsschlagader geführt wird. Die Orientierung wird mittels Röntgenkontrollen mit Kontrastmittel gesichert. Genau dort wird der Ballon dann mit Luft gefüllt und so die verengten Gefäßwände aufgedehnt. Mithilfe einer Gefäßsstütze, wird das erweiterte Gefäß stabilisiert. Anschließend wird der Katheter entfernt und an der Einstichstelle wird ein Druckverband angebracht.
Vor einer Stent-OP müssen die Patienten/Innen 2 sogenannte „Plättchenhemmer“, die Blutgerinnsel durch das Setzen des Stents vermeiden, einnehmen. Außerdem werden einige körperliche Untersuchungen –z.B. ein EKG - durchgeführt
Bei der Stent-OP wird ein Kunststoffschlauch („Katheter) über Arm- oder Beinvenen in das Blutgefäßsystem eingebracht. Davor erfolgt eine lokale Betäubung der Haut an der betroffenen Einstichstelle. Eine Vollnarkose ist also nicht Standard. Dieser Katheter hat am Ende einen kleinen, erst nicht aufgeblasenen Ballon, der bis zur verengten Stelle geführt wird. Die Orientierung wird mittels Röntgenkontrollen mit Kontrastmittel gesichert. Genau dort wird der Ballon dann mit Luft gefüllt und so die verengten Gefäßwände aufgedehnt. Mithilfe einer Gefäßsstütze, wird das erweiterte Gefäß stabilisiert. Anschließend wird der Katheter entfernt und an der Einstichstelle wird ein Druckverband angebracht. Eine lebenslange Einnahme eines „Plättchenhemmers“ ist nach der Operation notwendig.
Die 1. Anlaufstelle bei Verdacht auf Carotisstenosen sollte der Hausarzt sein. Der verweist meistens auf Neurologen weiter. Bei einer nötigen Operation wird dann wiederum an interventionelle Radiologen oder Gefäßchirurgen verwiesen. Die Operation erfolgt in der Regel im Krankenhaus.
Bei Verdacht einer Carotisstenose sollte auf jeden Fall umgehend der Hausarzt aufgesucht werden. Dieser wird ein ausführliches Gespräch und eine körperliche Untersuchung durchführen. Eventuell werden Patienten/Innen dann an Neurologen zur weiteren Untersuchung verwiesen. Wird eine leichte Verengung der Halsschlagader festgestellt, kann in erster Instanz eine Lebensstilmodifikation – mehr Bewegung, gesündere Ernährung, Vermeiden von Tabakkonsum – zu einer Verhinderung des weiteren Fortschreitens der Verengung führen. Bei jeder Verengung sollten unterstützende Medikamente zur Blutverdünnung und Reduktion des Blutdrucks, der Blutfette und des Blutzuckers zum Einsatz kommen. Schwere Verengungen der Halsschlagader werden operativ behandelt. Dabei ist das Ziel eine „Revaskularisierung“, also ein Wieder-Ermöglichen des normalen Blutflusses zu erreichen. Dies geschieht entweder durch eine sogenannte „Ballondilatation mit Stenteinlage“, wobei die eine Draht über Arm- oder Beinvenen in das Gefäßsystem eingeführt wird, der einen kleinen Ballon am Ende führt. Dieser Ballon wird dann genau an der Engstelle aufgeblasen, sodass sich das Gewebe wieder dehnt und anschließend wird die neu geschaffene Erweiterung mit einer meist metallenen Gefäßstütze („Stent“) stabilisiert.
Eine operative Versorgung sollte bei Symptomen (Schwindel, Gehirnfunktionsausfälle) bei einer Verengung der Halsschlagader von >50% erfolgen. Asymptomatische Verengung der Halsschlagader sollten bei einer Verengung von >60% operativ behandelt werden.
Nach einer offenen Karotisstenose-Operation werden die Patienten/Innen meistens für eine Nacht auf der Überwachungsstation kontrolliert. Der weitere Aufenthalt erfolgt dann auf der Normalstation und dauert noch zirka 4-5 Tage.
Eine Operation an der Halsschlagader wird an Krankenhäusern, in denen gefäßchirurgische Eingriffe möglich sind, durchgeführt.
Eine Carotisstenose kann lange keine Beschwerden verursachen und unentdeckt bleiben. Symptome entstehen durch einen Verschluss von weiterführenden Gefäßen, die einen Schlaganfall, also einen Ausfall von Gehirnfunktionen – Sprach- und Sehstörungen, Lähmungen, Schwindel – zur Folge haben können. Oft verschwinden diese Symptome innerhalb von 24h, eine weitere Abklärung ist in jedem Fall aber unbedingt notwendig!
Nach Einlage eines Stents ist die Lebenserwartung im Grunde nicht beeinträchtigt, solange alle weiteren Maßnahmen vom Patienten/ der Patientin eingehalten werden – gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung, Medikamenteneinnahme… Bei schon behandelten Carotisstenosen liegt das 4-Jahres-Risiko eines Schlaganfalls, Herzinfarkts oder Tod bei 5-8%. Bei 6% der Patienten/Innen entsteht eine erneute Verengung der betroffenen Gefäße.
Erkrankung zusammengefasst
Karotisstenose
Begriffe
Arteriosklerose
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