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Achalasie: Diagnose und Behandlung

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Dr. Moritz Wieser (Arzt)

Diagnose einer Achalasie

  • Untersuchung mittels Röntgenaufnahmen mit Kontrastmittel: Der Patient trinkt ein Mittel, dass beim Röntgen gesichtet werden Kann. Da der untere Teil der Speiseröhre verengt ist, was dazu führt, dass sich die Nahrung vor dieser Engstelle aufstaut, sieht man typischerweise das Bild eines Sektglases.
  • Ösophagusmanometrie: Bei der Untersuchung sitzt der Patient und führt einen dünnen Schlauch (Sonde) über die Nase, durch die Speiseröhre in den Magen . An dieser Sonde befindet sich eine Druckmessung. Während der Patient nun trinkt werden die Druckunterschiede beim Trinkvorgang gemessen.
  • Untersuchung mittels Magenspiegelung : Ein schmaler Schlauch wird über den Mund durch die Speiseröhre in den Magen geschoben. Häufig ist eine Narkose für den Eingriff erforderlich. An dem Schlauch befindet sich eine Kamera, die das innere Organ filmt und auf einem Computer anzeigt. Die Untersuchung wird von einem spezialisierten Arzt (Gastroenterologe) durchgeführt. Da es sich bei der Achalasie um eine Engstelle am Übergang zwischen Speiseröhre und Magen handelt, kann diese dort dargestellt werden. Auch besteht die Möglichkeit eine Gewebsprobe zu nehmen, um eine Krebserkrankung auszuschließen.

Behandlung einer Achalasie

Die Ursache der Erkrankung kann nicht durch eine Behandlung behoben werden, jedoch können die Symptome der Achalasie auf nicht-operative oder operative Weise gelindert werden. Das Ziel der Behandlung ist es die Verengung der Speiseröhre durch den Zusammenziehenden Muskel zu beseitigen, um damit den Nahrungsfluss in den Magen zu ermöglichen.

Nicht-operative Behandlung

  • Pneumatische Dilatation: Hierbei wird ein Ballon in die Speiseröhre bis zur Verengung eingeführt und dann aufgeblasen. Somit kann die Engstelle geweitet werden und die Nahrung wieder in den Magen passieren. Diese Behandlung wird insgesamt 5- bis 6-mal in 2-tägigem Abstand für eine Dauer von 3 bis 5 Minuten durchgeführt. Die pneumatische Dilatation stellt heutzutage das Mittel der ersten Wahl bei der Achalasie dar und hat eine Erfolgsquote von ca. 60 %.
  • Botox-Injektion: Mit einer Nadel "Botox", in den zusammenziehenden Muskel gespritzt. Botox hemmt die Muskulatur. Da das Nervengift aber nach 6 Wochen seine Wirkung verliert, muss die Untersuchung wiederholt werden, was auch der Grund ist, dass die Behandlung nicht bevorzugt eingesetzt wird.
  • Medikamente: Kalzium-Antagonisten können zur Behandlung eingesetzt werden. Da die Langzeitergebnisse eher schlecht sind und nur etwa 10% davon profitieren, wird diese Methode nur noch selten verwendet.

Operative Behandlung

Operative Behandlungen werden bei der Achalasie erst dann eingesetzt, wenn nicht-operative Verfahren trotz mehrfacher Versuche gescheitert sind.

  • Myotomie nach Heller: Hierbei wird der Muskel zwischen Speiseröhre und Magen längs gespalten und anschließend vernäht, was zu einer Weitung der Engstelle führen soll. Um zu verhindern, das die saure, ätzende Magensäure die Schleimhaut der Speiseröhre beschädigt, wird die Operation mit einer weiteren kombiniert, bei der der Magenhals um die Speiseröhre gewickelt wird, um auf diese Weise eine Barriere zu schaffen (Fundoplikatio)
  • Perorale endoskopische Myotomie (POEM): Hierbei wird ein vergleichbares Verfahren, während einer Magenspiegelung durchgeführt. (Schlitzung des Muskels)

Welcher Arzt ist auf Achalasie spezialisiert?

Die Achalasie wird in der Regel von Gastroenterologen behandelt. Für operative Eingriffe ist ein Bauchchirurg oder Thoraxchirurg erforderlich.

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