Bei einer Zahnerosion kommt es zum langsam voranschreitenden Verlust der Zahnhartsubstanz. Grund dafür ist meist der übermäßige Verzehr säurehaltiger Lebensmittel und/oder Getränke.
Die Säuren entziehen den Zähnen wichtige Mineralstoffe, die für den Erhalt einer gesunden und festen Zahnhartsubstanz benötigt werden. Zuerst kommt es zur Schädigung der äußersten Zahnsubstanz, dem Zahnschmelz.
Im weiteren Verlauf schreiten die Schäden in die Tiefe fort und sorgen dafür, dass das Zahnbein (Dentin) immer weicher wird und sich irgendwann auflöst.
In besonders ausgeprägten Fällen können die durch Säuren verursachten Schäden sogar bis zum Zahnmark reichen. Im Gegensatz zum Substanzverlust bei kariösen Defekten, entsteht eine Zahnerosion ohne bakteriellen Einfluss.
Vor allem Fruchtsäfte, Cola, Zitrusfrüchte und einige Salatdressings enthalten sehr viele zahnschädigende Säuren. Der Verzehr sollte aus diesem Grund unbedingt minimiert und die Mundhygiene optimiert werde.
Auch Personen, die an häufigem Reflux leiden oder regelmäßig erbrechen müssen sind besonders gefährdet eine Zahnerosion zu entwickeln. Kommt der saure Magensaft mit den Zähnen in Kontakt, wird die Zahnhartsubstanz immer stärker angegriffen. Ungefähr 75% der an Reflux oder chronischem Erbrechen leidenden Patienten, weisen Zahnerosionen auf.
Einmal entstandene Schäden sorgen dafür, dass die Zahnsubstanz weicher und weniger belastungsfähig wird. Aus diesem Grund können zu festes Zähneputzen und/oder der Gebrauch von Zahnpasta mit Schleifpartikeln (in vielen Bleaching Cremes enthalten) das Voranschreiten der Zahnerosion fördern.
Bei den Betroffenen kommt es mit der Zeit zu einer starken Empfindlichkeit der Zähne. Durch den kleinsten Wärme- oder Kältereiz kommt es zu einer Schmerzreaktion. Selbst das bloße Einatmen kalter Luft kann Beschwerden hervorrufen.
Die Zahnerosion wird im Anfangsstadium von dem meisten Personen nicht als solche wahrgenommen. Ein Zahnarzt kann sie jedoch während der jährlichen Vorsorgeuntersuchung mir bloßem Auge erkennen. Dabei lassen sich bei jedem dritten Patienten im Alter zwischen 20-35 Jahren Zahnerosionen finden. Das Risiko steigt mit steigendem Alter.
Eine Zahnerosion verursacht über einen langen Zeitraum keinerlei Beschwerden. Aus diesem Grund werden sie in der Regel erst bei der jährlichen Kontrolluntersuchung entdeckt. Im Verlauf bilden sich auf den Zähnen glatte Flächen, die glänzen oder besonders matt wirken.
Die physiologische Zahnkontur wird durch den Substanzabbau aufgehoben, wodurch sich plane oder nach innen gewölbte Bereiche entwickeln.
Wenn der den Zahn bedeckende Zahnschmelz vollständig zerstört ist, wird das darunterliegende Zahnbein (Dentin) sichtbar. In Folge dessen bemerken einige der Betroffenen unschöne gelbe Stellen auf den Zähnen.
Besonders häufig manifestiert sich die Zahnerosion im Bereich des Zahnhalses nahe des Zahnfleischrandes. Durch den Abbau der Zahnsubstanz in diesem Bereich, reagieren die Zähne deutlich empfindlicher auf äußere Reize.
In Folge dessen können kalte oder warme Getränke Schmerzen beim Betroffenen auslösen. In besonders schweren Fällen genügt sogar das bloße Einatmen kalter Luft, um eine Reaktion zu provozieren.
Für den Zahnarzt ist es einfach, eine Zahnerosion zu erkennen. Sie ist mit dem bloßen Auge sichtbar und kann kaum verwechselt werden. Die Schädigung der Zahnsubstanz sorgt dafür, dass sich das Aussehen der Zähne verändert.
Neben des Farbwechsels lassen sich Abnutzungserscheinungen entdecken. Vor allem das Abrunden von Zahnkanten oder die Verkürzung der Zahnspitzen untermauern die Diagnose von dentalen Erosionen.
Da die Zahnerosion schnell behandelt und deren Fortschreiten langfrisitg unterbunden werden sollte, befragt der Zahnarzt den Betroffene bezüglich seiner Ess- und Lebensgewohnheiten. Bestimmte Vorerkrankungen (zum Beispiel die Refluxkrankheit) können den Verdacht auf das Vorliegen von Zahnerosionen ebenfalls erhärten.
Medizinisch lassen sich Zahnerosionen anhand ihrer Ausprägung in 5 Grade einteilen:
Zahnerosionen kann man auf verschiedene Arten behandeln. Im Allgemeinen handelt es sich bei den Behandlungsverfahren um non- oder minimalinvative Therapien. Je früher die Zahnerosion entdeckt wird und je weniger ausgeprägt die Schäden an der Zahnsubstanz sind, desto einfacher ist die Behandlung.
Unabhängig von der gewählten Therapie muss jedoch festgehalten werden, dass sich einmal zerstörte Zahnhartsubstanz nicht reparieren lässt.
Der wichtigste Schritt ist die Umstellung der für die Zahnerosion verantwortlichen Nahrungs- und Lebensgewohnheiten.
Wenn ein Betroffener die Zahnerosion stoppen möchte, dürfen säurehaltige Speisen wie Zitrusfrüchte und Salatdressings nur gelegentlich verzehrt werden. Fruchtsäfte oder Cola sollten ebenfalls nur in Ausnahmefällen konsumiert werden. Bei häufigem Erbrechen sollte die Ursache zeitnah gefunden und eine geeignete Behandlung eingeleitet werden.
Auch Patienten, die an der Refluxkrankheit leiden können mit sogenannten Protonenpumpenblockern eingestellt werden. Sobald die schädliche Säureeinwirkung nachlässt, wird die Zahnerosion gestoppt und somit ein Frotschreiten verhindert.
Bei bersonders fortgeschrittenen Erosion, kann der Zahnarzt Kronen, Kompositfüllungen oder Veneers anbringen. Auf diese Weise werden die Schäden zumindest optisch korrigiert. Auch die gesteigerte Empfindlichkeit im Bereich der Zahnhälse kann dadurch erheblich reduziert werden.
Liegt eine Zahnerosion vor, so kann sich die Zahnsubstanz nicht neu bilden. Es gibt bis heute keine Behandlungsmaßnahme, die die Zahnhartsubstanz wieder aufbaut. Je weiter die Erosionen fortschreiten, desto größer werden Schäden und Auswirkungen.
Mit Hilfe von Kronen, Kompositfüllungen oder Veneers lassen sich die durch den Substanzverlust hervorgerufenen optischen Veränderungen jedoch verstecken.
Auch die Empfindlichkeit im Bereich der Zahnhälse kann durch eine solche Behandlung reduziert werden. Ganz verschwinden wird sie jedoch wahrscheinlich nicht.
Auch wenn es unrealistisch ist, die Zahnerosionen ein Leben lang zu verhindern, kann Ihre Entstehung durch verschiedene Möglichkeiten der Prävention erheblich reduziert werden. Die wichtigste Maßnahme ist die Regulierung oder der komplette Verzicht auf säurehaltige Speisen und Getränke.
Darüber hinaus sollten Grunderkrankungen, die das Risiko für die Entstehung einer Zahnerosion steigern, schnellstmöglich behandelt werden.
Das regelmäßige Wahrnehmen der jährlichen Vorsorgeuntersuchungen beim Zahnarzt, kann zudem dabei helfen Substanzschäden frühzeitig zu entdecken und durch zeitnahe Behandlung das Fortschreiten der Zahnerosion zu verhindern.
Leider gibt es keine wirklich wirksamen Hausmittel zur Behandlung einer Zahnerosion. Durch geschicktes Timing beim Essen und Zähneputzen, kann man jedoch die Entstehung oder das Fortschreiten von Substanzschäden verhindern.
Wichtig ist, dass die Zähne in den ersten 30 Minuten nach dem Verzehr säurehaltiger Speisen und/oder Getränken nicht gereinigt werden. Während dieser Zeit ist der Zahnschmelz aufgeweicht und empfindlich. Während des Putzens kann er geschädigt werden.
Knochenbrühe oder gesunde Fette können dabei helfen die Zahnsubstanz langfristig zu stärken und auf diese Weise Erosionen vorzubeugen.
Nach Diagnose der Zahnerosion sollte mindestens einmal im Jahr eine Vorsorgeuntersuchung wahrgenommen werden. Zu Beginn empfiehlt es sich sogar alle drei Monate in der Zahnarztpraxis vorstellig zu werden. Im Zuge der Untersuchung kann der Zahnarzt prüfen ob die Substanzschäden fortgeschritten oder beständig geblieben sind.
Er prüft also, ob die bislang genutzte Behandlungsstrategie zielführend ist. Sollte die Zahnerosion dennoch fortschreiten, kann zeitnah zu einer anderen Behandlungsstrategie gewechselt werden.
Bei einer Zahnerosion kommt es, verursacht durch stetige Säureeinwirkung, zum langsam voranschreitenden Verlust der Zahnhartsubstanz. Vor allem Fruchtsäfte, Cola, Zitrusfrüchte und einige Salatdressings enthalten sehr viele zahnschädigende Säuren.
Da einmal beschädigte Zahnsubstanz nicht wiederhergestellt werden kann, müssen Defekte mit Hilfe von Kronen, Kompositfüllungen und/oder Veneers therapiert werden.
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