Medisigel logo
Gesundheit von A-Z

Penispilz

Geschrieben von Sue Nelson
Mann hält sich am Schritt.

Was sind die Ursachen und Risikofaktoren eines Penispilzes?

Der Hefepilz Candida kommt zu etwa 70 % auf der menschlichen Haut vor, ohne normalerweise Krankheitssymptome hervorzurufen. Erst durch Veränderungen auf der Haut, des Körpers oder durch einen reduzierten Allgemeinzustand kommt es zu einer Pilzinfektion. Eine Pilzinfektion ist eine entzündliche Hautreaktion, welche durch Hefepilze, in den meisten Fällen Candida albicans, hervorgerufen wird. Ein Pilz im Genitalbereich beim Mann wird meist ebenfalls durch den Hefepilz Candida albicans (Candidose) ausgelöst, welcher ebenfalls die vaginale Pilzerkrankung bei der Frau verursacht, wobei Männer deutlich seltener von einer Candidose des Intimbereichs betroffen sind als Frauen. Es können die Glans penis (Candida-Balanitis), das innere Vorhautblatt, oder beides in Kombination (Balanoposthitis candidosa), der Sulcus coronarius, die Urethra oder gelegentlich auch die Samenwege betroffen sein.

Folgende Risikofaktoren können an der Entstehung einer Pilzinfektion des Penis beteiligt sein:

  • Ein feuchtes und warmes Milieu schafft beste Voraussetzungen für das Wachstum eines Hefepilzes. Daher kann es bei starkem Schwitzen, etwa im Sommer oder beim Sport, vermehrt zu einer Pilzinfektion im Genitalbereich kommen. Zusätzlich kann das Tragen enger Kleidung oder synthetischer Stoffe (Synthetikunterwäsche) zu der Entstehung einer Candidose beitragen.
  • Aufgrund der anatomischen Begebenheiten haben unbeschnittene Männer ein erhöhtes Risiko an einer Pilzinfektion des Penis zu erkranken: Das Smegma, welches sich zwischen Vorhaut und Eichel befindet, kann bei mangelnder Intimhygiene einen guten Nährboden für Pilze darstellen.
  • Das Vorliegen einer Phimose begünstigt teils immer wieder auftretende Entzündungen der Vorhaut oder Eichel. Bei einer Phimose handelt es sich um eine Verengung der Vorhaut, so dass ein Zurückziehen dieser über die Eichel nicht, oder lediglich ein schmerzhaftes Zurückziehen, möglich ist.
  • Ein durch Erkrankungen, beispielsweise Krebserkrankungen oder HIV, oder Medikamente, beispielsweise Glucocorticoide oder Zytostatika, geschwächtes Immunsystem ist für Pilzinfektionen besonders anfällig.
  • Auch das Vorliegen eines Diabetes mellitus begünstigt Pilzinfektionen des Penis.
  • Eine mangelnde Intimhygiene begünstigt das Entstehen einer Pilzinfektion in diesem Bereich.
  • Männer sind deutlich seltener von einer Candidose des Intimbereichs betroffen als Frauen. Eine Übertragung durch Geschlechtsverkehr von der Frau auf den Mann ist möglich, kommt in der Regel jedoch recht selten vor.

Was sind die Symptome eines Penispilzes?

Bei einer Candidose des Penis zeigen sich nicht immer eindeutige Symptome beim Mann. Eine Übertragung durch Geschlechtsverkehr von der Frau auf den Mann ist möglich, kommt normalerweise jedoch recht selten vor. Jedoch ist eine Ansteckung des Sexualpartners durch den Mann möglich, wenn eine Pilzinfektion vorliegt, auch wenn keine eindeutigen Symptome bestehen.

Liegen Symptome vor, so zeigen diese sich vor allem im Bereich der Eichel und der Vorhaut. Aufgrund der Entzündungsreaktion können Anzeichen für eine Entzündung, wie eine Rötung und Schwellung, sichtbar sein. Zudem können kleine rote Punkte an Eichel und Vorhaut auftreten, die wie ein Hautausschlag imponieren. Initial zeigen sich hierbei auf der Glans penis, im Sulcus coronarius und meist auch auf dem inneren Vorhautblatt Bläschen oder Pusteln, welche platzen, sich flächig ausbreiten und ineinander zusammenfließen (konfluieren), so dass die entzündliche und gerötete Erosion flächenhaft auffindbar ist.

Diese kann mit einem Jucken und Brennen vergesellschaftet sein. Berührungen sind oft unangenehm und der Geschlechtsverkehr kann schmerzhaft sein. Bei unbeschnittenen Männern kann es zudem zu weißlichen Ablagerungen unter der Vorhaut kommen, welche unangenehm riechen. Es kann darüber hinaus die Harnröhre betroffen sein, was zu Brennen beim Wasserlassen führen kann.

Beim Vorliegen einer Vorhautenge besteht die Gefahr, dass sich eine Paraphimose ausbildet. Bei einer Paraphimose lässt sich die Vorhaut nicht mehr über die Eichel nach vorne zurückschieben, was zu einer verminderten Blutzufuhr führt und notfallmäßig behandelt werden muss.

Bei einer chronischen Entzündung der Glans penis und der Vorhaut (Balanoposthitis) kann eine Phimose entstehen. Bei einer Phimose handelt es sich um eine Verengung der Vorhaut, so dass ein Zurückziehen dieser über die Eichel nicht, oder lediglich ein schmerzhaftes Zurückziehen, möglich ist.

Wie wird der Penispilz diagnostiziert?

Eine Diagnosestellung beginnt zunächst mit einem Arzt-Patientengespräch, der Anamnese, um die Beschwerden des Patienten in Erfahrung zu bringen. Es folgt eine körperliche Untersuchung, bei der der typisch klinische Befund wegweisend ist. Bei fraglichem Befund sollte ein Abstrich erfolgen, um eine Candida-Infektion über eine Kulturuntersuchung nachzuweisen.

Da eine Candida-Balanoposthitis, also eine Entzündung von Glans penis und der Vorhaut, welche durch den Hefepilz Candida ausgelöst wird, ein erstes klinisches Anzeichen eines noch nicht bekannten Diabetes mellitus sein kann, kann eine Blutzuckerbestimmung im Urin sinnvoll sein.

Therapie bei Penispilz

Die Therapie einer Pilzinfektion des Penis besteht aus einer gegen Pilze wirksamen, antimykotischen, Salbe. Diese wird über mehrere Tage auf die betroffenen Hautareale aufgebracht.

In besonders stark ausgeprägten, immer wiederkehrenden bzw. chronischen Fällen kann eine Phimose entstehen. Beim Vorliegen einer Phimose kann eine konservative oder operative Behandlung (Zirkumzision) erwogen werden.

Wie ist die Prognose eines Penispilzes?

Sollte eine Pilzinfektion nicht behandelt werden, so kann sich diese beispielsweise in die Harnröhre ausbreiten. Zudem besteht die Gefahr einer Ansteckung des Sexualpartners durch den Mann, selbst wenn beim Mann selbst keine eindeutigen Symptome bestehen.

Beim gleichzeitigen Vorliegen einer Vorhautenge besteht die Gefahr, dass sich eine Paraphimose ausbildet.

Bei einer chronischen Entzündung der Glans penis und der Vorhaut (Balanoposthitis) kann eine Phimose entstehen.

Wie kann man einem Penispilz vorbeugen?

Als vorbeugende Maßnahme ist vor allem auf eine angemessene Intimhygiene zu achten.  Der Genitalbereich sollte täglich gewaschen werden, die Vorhaut sollte bei unbeschnittenen Männern zurückgezogen und der Bereich unter der Vorhaut sollte unter fließendem Wasser gewaschen werden und es sollte auf eine Reinigung mit scharfen Waschsubstanzen verzichtet werden. Darüber hinaus sollte auf locker sitzende, nicht einengende Kleidung mit atmungsaktiver Unterwäsche (möglichst baumwollhaltig) geachtet werden. Treten bei der Sexualpartnerin wiederkehrend Vaginalpilze auf, so sollte sich der Mann mitbehandeln lassen.

Empfehlungen zur Nachsorge bei einem Penispilz

Bei einem gesunden Menschen mit intaktem Immunsystem ist die antimykotische Behandlung normalerweise effektiv und es ist keine Nachsorge erforderlich. Es sollte jedoch zukünftig auf vorbeugende Allgemeinmaßnahmen, wie eine adäquate Intimhygiene und locker sitzende Baumwollunterwäsche, geachtet werden.

Beim Vorliegen einer Vorhautenge besteht die Gefahr einer Paraphimose. Diese müsste aufgrund einer verminderten Blutzufuhr notfallmäßig behandelt werden.

Bei einer chronischen Entzündung der Glans penis und der Vorhaut (Balanoposthitis) kann eine Phimose entstehen, welche ggf. konservativ oder operativ behandelt werden muss.

Eine Candida-Balanoposthitis kann ein erstes klinisches Anzeichen eines noch nicht bekannten Diabetes mellitus sein, welcher einer weiterführenden Behandlung bedarf.

Zusammenfassung

Der Hefepilz Candida kommt regelhaft auf der menschlichen Haut vor, ohne normalerweise Krankheitssymptome hervorzurufen. Erst durch Veränderungen auf der Haut, des Körpers oder durch einen reduzierten Allgemeinzustand kommt es zu einer Pilzinfektion, welche im Genitalbereich des Mannes meist durch den Hefepilz Candida albicans hervorgerufen wird und die Glans penis, das innere Vorhautblatt, den Sulcus coronarius, die Urethra oder gelegentlich auch die Samenwege betreffen kann.

Risikofaktoren für das Auftreten einer Pilzinfektion des Penis sind unter anderem ein feuchtes und warmes Milieu, das Vorliegen einer Vorhautenge, eines Diabetes mellitus oder eines durch andere Erkrankungen oder Medikamente geschwächtes Immunsystem. Symptome können Entzündungszeichen (Rötung und Schwellung), ein Hautausschlag mit Bläschen oder Pusteln, ein Jucken und Brennen sowie Schmerzen bei Berührung sein. Therapeutisch kommt eine gegen Pilze wirksame, antimykotische, Salbe über mehrere Tage zum Einsatz.

Quellen
  • Hautmann, R. 2010. Urologie. 4 ed.: Springer.
  • Mader, F. 2018. Allgemeinmedizin und Praxis. 8 ed.: Springer.
  • Moll, A. 2016. Dermatologie. 8 ed.: Thieme.
  • Sterry, W. 2011. Kurzlehrbuch Dermatologie. 1 ed.: Thieme.
Medisiegel icon

Penispilz einfach erklärt

Candida-Balanitis

Betroffene

Organe(e):

Haut

Häufigkeit

  • ca. 15 bis 20 Prozent aller Männer

Risikofaktoren

  • geschwächtes Immunsystem
  • mangelnde Intimhygiene
  • häufig wechselnde Partner
  • systemische Antibiotikatherapie
  • übertriebene Intimhygiene
  • Vorhautverengung
  • Höheres Alter
  • starkes Übergewicht

Ursachen

  • Candida albicans
  • selten: Candida glabrata

Symptome

  • Juckreiz
  • Brennen
  • Hautveränderungen an oder um die Genitalien

Komplikationen

  • selten

Diagnose

  • Anamnese
    • Haben sie Juckreiz im Intimbereich?
    • Haben Sie häufig ungeschützten Geschlechtsverkehr?
    • Haben Sie häufig wechselnde Partner?
    • Waren Sie in letzter Zeit im Ausland?
    • Hatten sie diese Beschwerden schon einmal?
  • Körperliche Untersuchung
    • Urologische Untersuchung: Rötungen, weißlich-gräuliche Beläge
  • Abstrich
    • i.d.R. vom Bereich unter der Vorhaut
    • Erregernachweis per Mikroskopie

Therapie

  • Medikamente

Präventionsmaßnahmen

  • anständige Genitalhygiene
  • Kondome
  • Grunderkrankungen behandeln lassen

Prognose

  • unter Therapie gute Prognose

Medisiegel

Newsletter anmelden

Unsere Artikel sollen Ihnen einen ersten Eindruck von einem medizinischen Thema vermitteln. Sie ersetzen keine ärztliche Untersuchung und Beratung.
Wir übernehmen keine Gewähr für die inhaltliche Richtigkeit und Vollständigkeit der Darstellung.

Copyright © 2022, Medisiegel. All rights reserved.