Geschrieben von Bassem Maalouf (Arzt)
Das Kephalhämatom ist ein Bluterguss am Kopf des Kindes, der während der Geburt entstehen kann. "Kephal" bezeichnet die Kopfregion, "Hämatom" bedeutet Bluterguss. Es handelt sich beim Kephalhämatom, um eine Einblutung zwischen den Schädelknochen und die Knochenhaut.
Das
Besonders bei komplizierten Geburten oder einem großen Kopfumfang kann es einem Kephalhämatom kommen. Unter starkem Druck kann die Knochenhaut sich auf dem Knochen verschieben, sodass Blutgefäße verletzt werden und es zu einem Bluterguss kommt.
Bei besonders großem Druck kann auch ein Bruch des Schädelknochens entstehen. Die Verwendung von Geburtszangen erhöht das Risiko für Kephalhämatome.
Dies ist aber nicht vorhersehbar und kann auch nicht aktiv verhindert werden.
Das Käphalhämatom ist eine pralle Beule, die sich meistens an der Kopfseite oder am Hinterkopf des Kindes befindet. Bei Berührung kann die darunterliegende Flüssigkeit getastet werden. Die Beule ist anfangs sehr weich und wird im Laufe der Zeit härter.
Auffällig ist, dass die Beule immer plötzlich an den sog. Schädelnähten z.B. in der Kopfmitte endet. In einigen Fällen liegt auch ein Bruch des Schädelknochens vor, wobei es sich meist um ungefährliche Brüche handelt, die von alleine wieder heilen. Selten tritt eine Blutarmut infolge des "verlorenen" Blutes auf.
Meist kann bereits eine genaue Untersuchung Hinweise auf ein Kephalhämatom liefern. Mit einer Ultraschall-Untersuchung wird dann die Diagnose gestellt und das Ausmaß bestimmt. In wenigen Fällen können weitere Untersuchungen notwendig sein.
Das Kephalhämatom ist an sich ungefährlich und heilt meist von alleine in einigen Wochen ab. In der Regel ist also keine Therapie notwendig. In schweren Fällen oder komplizierten Knochenbrüchen kann es notwendig sein den Bluterguss z.B. mit einer Spritze abzusaugen. In sehr seltenen Fällen kann eine Operation notwendig werden.
Grundsätzlich sollte bei Neugeborenen die Gabe von Vitamin-K erfolgen, um vor schweren Blutungen zu schützen.
Die Prognose von Kephalhämatomen ist ausgezeichnet, da sie in der Regel nach einigen Wochen folgenlos abheilen.
Es sollte kein unnötiger Druck oder Bandagen angewandt werden. Diese beschleunigen den Rückgang nicht und können ggf. für das Kind unangenehm oder schmerzhaft sein.
Bei den regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen sollte der Verlauf dokumentiert werden. Im Idealfall untersucht immer die selbe Person das Kind, sodass die Unterschiede über die Zeit besser erkannt werden.
Das Kephalhämatom ist ein meist ungefährlicher Bluterguss, der während der Geburt entstehen kann. Eine Behandlung ist meist nicht notwendig, da sich der Bluterguss innerhalb von einigen Wochen von alleine auflöst.
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Geschrieben von
Bassem Maalouf
Medizinisch geprüft am
29. Aug. 2022
Erkrankung zusammengefasst
Cephalhämatom, Kopfblutgeschwulst
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