Geschrieben von Leonard Schwarz
Das Zytomegalie-Virus ist unter vielen Namen bekannt: Humane Cytomegalievirus (HCMV), Human betaherpesvirus 5 (HHV-5), Zytomegalievirus (ZMV), Cytomegalievirus (CMV). Es gehört zu den Herpes-Viren.
Die Übertragung findet über den Austausch von Körperflüssigkeiten wie Speichel, Sperma, Urin, Blut und Muttermilch statt. Damit zählt CMV zu den Schmier-Infektionen. Die Erreger können lebenslang im Körper verbleiben, auch nach Abklingen von möglichen Beschwerden.
Zudem ist eine Übertragung der Viren auf das Ungeborene im Mutterleib möglich. Die Infektion erfolgt dann über das mütterliche Blut. Die Rate der Neuinfektionen während der Schwangerschaft liegt in Deutschland und Frankreich bei ca. 0,5 Prozent.
CMV ist weltweit verbreitet und je nach Lebens-Standart sind 30-90 Prozent der Bevölkerung mit dem CM-Virus besiedelt.
Die Zeit zwischen der Ansteckung und dem Ausbruch einer Erkrankung wird in der Medizin als Inkubationszeit bezeichnet. Im Falle der Zytomegalie können nach der Infektion zwischen vier und acht Wochen vergehen, bist die ersten Symptome in Erscheinung treten.
Zudem verbleiben die Viren auch nach dem Abklingen der Beschwerden, in einer Art Ruhezustand im Körper des Betroffenen. Kommt es zu einer Immunschwäche, so werden die viralen Erreger reaktiviert und es entstehen wieder die typischen Symptome der Zytomegalie.
Von Übertragung des Virus bis zum Auftreten von Beschwerden vergehen in der Regel 3 bis 12 Wochen.
90 Prozent der Infizierten bleiben beschwerdefrei, sie entwickeln keine Symptome. Bei den verbleibenden 10 Prozent kommt es zu grippe-ähnlichen Symptomen. Diese 10 Prozent sind meist Patienten mit geschwächtem Immun-System.
Beispielsweise trifft eine Infektion mit CMV gehäuft bei HIV-Patienten auf. HIV ist eine Virus-Infektion, die das Immun-System sehr stark beeinträchtigt. Leitsymptom generell ist hohes, teilweise wochenlang anhaltendes
Bei der CMV kann es zu verschiedenen weiteren Beschwerden kommen. Typisch ist ein schleichender Beginn mit grippeähnlichen Symptomen, trockener
Ferner kann es zu einer Netzhaut-Entzündung des Auges mit Blutungen, Cotton-Wool-Herde (wattebauschartige, weiß-gelbliche Verschattungen auf der Retina bei der funduskopischen Untersuchung durch den Augenarzt) mit Erblindungsgefahr kommen. Auch Entzündungen der
Die Diagnostik bei einem Patienten, der womöglich an Zytomegalie erkrankt ist, beinhaltet verschiedene Schritte. Zuerst ist es wichtig, dass sich der Arzt einen Gesamteindruck machen kann.
Dies geschieht im Rahmen eines ausführlichen Arzt- Patienten- Gesprächs (Anamnese). Bei der Anamnese erzählt der betroffene Patienten dem Arzt, welche Beschwerden vorliegen und wann er diese das erste Mal bemerkt hat. Wenn eine Frau möglicherweise ZMV positiv ist, sollte unbedingt danach gefragt werden, ob sie schwanger ist oder schwanger sein könnte.
Im Anschluss erfolgt eine orientierende körperliche Untersuchung, bei der der Arzt auf Auffälligkeiten achtet. Der Arzt untersucht dabei vor allem die
Sollte sich die Verdachtsdiagnose „Zytomegalie“ nach dem Arzt- Patienten- Gespräch und der körperlichen Untersuchung erhärten, so können weitere diagnostische Maßnahmen eingeleitet werden. Auf Grund der typischen Symptomatik einer Zytomegalie sollten zum Beispiel die Augen untersucht werden.
Bei dieser Untersuchung spielt vor allem die Spiegelung des Augenhintergrundes, die sogenannte Fundoskopie oder Ophthalmoskopie eine wichtige Rolle. Mit Hilfe dieser Untersuchungsmaßnahme können Entzündungen im Bereich der Netzhaut nachgewiesen werden.
Darüber hinaus sollte von einer der Körperflüssigkeiten eine Probe abgenommen und in ein Labor gesendet werden. Dort kann dann in der Probe gezielt nach dem Zytomegalie Virus gesucht werden. Geeignete Körperflüssigkeiten sind zum Beispiel das Blut, Urin, Bronchialsekret, Fruchtwasser oder Blut aus der Nabelschnur.
In der Probe kann dann geprüft werden, ob sich Antikörper gegen das ursächliche Virus oder bestimmte Oberflächenproteine, die Antigene, finden lassen. Der eigentliche Nachweis des genetischen Materials erfolgt mit Hilfe der Polymerase Kettenreaktion (PCR).
Bei Menschen mit intaktem Immun-System ist meist keine Behandlung notwendig. Eine medikamentöse Behandlung ist bei schweren Verläufen oder Menschen mit geschwächtem Immun-System, sowie bei Neugeborenen möglich.
Falls eine Therapie notwendig ist, erfolgt diese über die Gabe sogenannter Virustatika. Virustatika sind Arzneimittel, die dazu in der Lage sind, virale Krankheitserreger an deren Vermehrung zu hindern. Zudem sorgen sie dafür, dass sich die Keime nicht weiter im Körper des Erkrankten ausbreiten können.
Da es unter der Virustatika- Therapie jedoch zu schweren Nebenwirkungen kommen kann, muss deren Verabreichung wohl durchdacht sein. Nur in schweren überwiegen die Vorteile der Medikamente den Nachteilen, die durch die möglichen Nebenwirkungen auftreten können. Bei der Behandlung ist es wichtig zu wissen, dass Zytomegalie- Viren zur Gruppe der Herpesviren gehören und sich aus diesem Grund nicht vollständig aus dem Wirtskörper entfernen lassen.
Vielmehr ziehen sich die Viren in das Nervensystem zurück und ruhen bis es zu einer sogenannten Reaktivierung und einem damit einher gehenden erneuten Krankheitsausbruch kommt.
Zur Behandlung der Zytomegalie verwendet man in der Regel den Wirkstoff Ganciclovir. Zu den wichtigsten Nebenwirkungen von Mendimanten, die über diesen Wirkstoff verfügen, zählt dessen Toxizität auf die Nieren und das Knochenmark.
Es ist aber auch möglich unter der Therapie verschiedene Virustatika zu kombinieren. Hat sich eine werdende Mutter mit CVM infiziert, so wird sie in der Regel nicht mimt Virustatika behandelt.
Eine weitere Therapie Option bei Menschen, die sich mit dem Zytomegalie Virus infiziert haben, ist die Gabe von Hyperimmunglobulinen. Hyperimmunglobuline bestehen aus Antikörpern, die künstlich in einem Labor hergestellt werden.
Diese Antikörper sind, wie die körpereigenen Antikörper, immer gegen ein spezifisches Antigen gerichtet. In diesem Fall sind sie gegen Antigene auf der Oberfläche von Zytomegalie Viren gerichtet. Den Erkrankten werden zur Behandlung sogenannte Zytomegalie- oder CMV- Hyperimmunglobulin- Seren verabreicht.
Diese speziellen Seren können sowohl bei immungeschwächten Infizierten als auch bei Frauen, die sich während der Schwangerschaft mit dem Virus anstecken, gegeben werden. Unter der Immunglobulingabe kann es jedoch möglicherweise zu einer
Die Behandlung sollte aus diesem Grund nur dann erfolgen, wenn es unbedingt notwendig ist. Auch hier gilt es die Vorteile gegen die möglichen Nachteile abzuwiegen.
Falls es zu einer
Die Prognose ist abhängig davon, ob das Immun-System vor Erkrankungsbeginn geschädigt war oder nicht. Auch bei einer Übertragung im Mutterleib oder bei Neugeborenen sind die verläufe meist ernster.
Besonders gefährlich sind Infektionen, wenn sie im Rahmen einer Stammzell-Transplantation stattfinden, also wenn ein CMV-Infizierter seine Stammzellen einem Patienten spendet, der noch nicht mit CMV besiedelt ist. In diesem Fall beträgt wie Wahrscheinlichkeit an der
Mit Stand 2021 existiert noch keine für Menschen zugelassene Impfung gegen das Humane Cytomegalievirus. Allgemeine Hygiene-Maßnahmen können im allgemeinen Schmier-Infektionen vorbeugen.
Nachsorge-Untersuchungen orientieren sich am Krankheits-Verlauf und den eingetretenen Komplikationen. Generell gilt: Sind Komplikationen eingetreten (z.B. Lungen-Entzündung oder Hirnhaut-Entzündung), ist in der Regel eine Nachsorge erforderlich. Das Wahrnehmen von Nachsorge-Untersuchungen kann helfen, die Leistungsfähigkeit zu verbessern/ wieder herzustellen.
Eine CMV-Infektion ist eine Schmier-Infektion mit einem bestimmten Herpes-Virus. Bei Menschen mit intaktem Immun-System kommt es meist nicht zu Beschwerden. Eine Prophylaxe im Sinne einer Impfung gibt es zum zeitigen Zeitpunkt (Stand Dezmeber 2021) nicht für Menschen.
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Geschrieben von
Leonard Schwarz
Medizinisch geprüft am
24. Aug. 2022
Erkrankung zusammengefasst
CMV-Infektion
Begriffe
Fehlgeburt
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