Geschrieben von Jessica Papic (Ärztin)
Unter dem Begriff "Zyste", versteht man einen Hohlraum, der sich innerhalb des Gewebes bildet und von einer Kapsel umschlossen ist. Dabei kann eine Zyste sowohl aus einer als auch aus zwei Kammern bestehen. Im Inneren des Hohlraums befinden sich Gewebsflüssigkeit, Blut, Eiter und/ oder Talg. Zysten können in jedem Bereich des Körpers entstehen und kommen besonders häufig im
Zysten können entsprechend unterschiedlicher Formen eingeteilt werden:
Die Mehrzahl dieser Zysten ist absolut harmlos. Je nachdem, welche Ursache sie haben, welches Organ sie betreffen, wie groß sie sind, wo sie auftreten und wie sie sich entwickeln, können die Hohlräume jedoch auch zu Beschwerden führen. Befindet sich beispielsweise eine Zyste im
Die Ursache für die Entstehung einer Zyste kann unterschiedlich sein. Die Bildung einiger Zysten wird durch eine Abflussbehinderung aus einem Hohlraum, der Flüssigkeit erzeugt oder enthält, getriggert. Typisches Beispiel dafür sind Talgdrüsen. Wenn zum Beispiel der Ausführungsgang einer solchen Talgdrüse verstopft ist, kann dies zur Entstehung einer Talgdrüsenzyste führen.
Zysten können aber auch im Zusammenhang mit chronischen Erkrankungen auftreten. Vor allem bei Personen, die an
In einige Fällen kann man eine gutartige Zyste nur sehr schwer von einer bösartigen unterscheiden. Häufigstes Beispiel für diese Problematik stellt die sogenannte
Zysten sind in vielen Fällen sogar vollkommen asymptomatisch (ohne Symptome) und werden erst nach Jahren als Zufallsbefund entdeckt. Bis zu diesem Zeitpunkt kann der Hohlraum unter Umständen schon eine enorme Größe angenommen haben.
In einigen Fällen führt eine Zyste hingegen frühzeitig zur Ausbildung einer sicht- und tastbaren Schwellung. Die ist vor allem bei Zysten im Bereich der Brust typisch. Darüber hinaus, lässt sich auch die sogenannte Baker-Zyste, die in der Kniekehle lokalisiert ist, nach einiger Zeit problemlos ertasten. Je nach Entstehungsort können Zysten zudem bei den Betroffenen mitunter starke Schmerzen hervorrufen oder bloß ein unangenehmes Druckgefühl provozieren.
Vor allem bei Zysten im Bereich des Gesichts, ist deren Auftreten vor allem ein kosmetisches Problem, das eine Vielzahl der darunter leidenden Personen plagt.
Besonders problematisch wird es, wenn eine Zyste im Gehirn entsteht. Selbst wenn es sich dabei um eine gutartige Geschwulst handelt, führt sie zur Verdrängung des Hirngewebes. Infolgedessen leiden viele der Betroffenen je nach Lokalisation unter Seh-, Sprach,- oder Hörstörungen. Auch andere Beeinflussungen der kognitiven Fähigkeiten können nicht ausgeschlossen werden.
Die Diagnostik bei dem Verdacht auf das Vorliegen einer Zyste gliedert sich in der Regel in verschiedene Schritte:
Zu Beginn findet in der Regel ein ausführliches Arzt-Patienten-Gespräch (Anamnese) statt. Im Zuge dieses Gesprächs sollten die beim betroffenen Patienten vorliegenden Symptome so genau wie möglich in Erfahrung gebracht werden. Auch wenn es durch die Zyste bislang zu keinerlei Beschwerden gekommen ist, sollte dies dem behandelnden Arzt mitgeteilt werden. Außerdem spielt die Kranken- und Familiengeschichte des Patienten im Rahmen des Arzt-Patienten-Gesprächs eine entscheidende Rolle.
Im Anschluss an die Anamnese findet eine umfangreiche körperliche Untersuchung statt. Bei dieser Untersuchung inspiziert der behandelnde Arzt, sollte diese von außen sichtbar sein, die von einer Zyste betroffenen Region. Er achtet auch auf Anzeichen einer entzündlichen Reaktion, die bei einer gewöhnlichen Zyste nicht vorliegen sollten. Ist die
Im Anschluss wird die Region über der Zyste abgetastet und dahingehend überprüft, ob Schmerzen provoziert werden können und/oder die Zyste aufgrund ihrer Lokalisation die Beweglichkeit eines Gelenks einschränkt.
In den meisten Fällen reichen diese Maßnahmen jedoch nicht aus. Grund dafür ist die Tatsache, dass eine Vielzahl der Zysten nicht von außen sicht- oder tastbar ist. In diesen Fällen können bildgebende Verfahren besonders zielführend sein. Im Zuge dieser Untersuchungsmaßnahmen können auch die Größe und die Ursache der Zyste ermittelt werden.
Zu den am besten geeigneten bildgebenden Verfahren zählen:
Auch mithilfe der sogenannten Zystenpunktion können Rückschlüssen auf die Dignität der Geschwulst gewonnen werden. Bei diesem Verwahren punktiert der behandelnde Arzt die Zyste mit einer Hohlnadel und entnimmt dann etwas Flüssigkeit aus deren Inneren. Diese Flüssigkeit wird in ein Labor übermittelt und dort weitergehend untersucht.
Eine Zyste muss nicht in jedem Fall zwangsläufig behandelt werden. Vor allem, wenn die Zyste aufgrund ihrer Lokalisation zu keinerlei Beschwerden führt, kann auf eine Therapie verzichtet werden.
Die Therapie richtet sich nach der Lokalisation, in der die Zyste auftritt:
Große Zysten in der
Liegt eine Zyste in der
Ob und wie eine Zyste im Bereich der Eierstöcke behandelt werden muss, hängt vor allem von deren Größe ab. In vielen Fällen kann man zunächst eine abwartende Haltung einnehmen und schauen, wie sich die Zyste entwickelt. Einigen Frauen helfen Medikamente, die den Eisprung unterdrücken (beispielsweise die Pille). Eierstockzysten bilden sich oftmals zurück. Sollte dies nicht der Fall sein, kann sie der Gynäkologe im Rahmen einer Bauchspiegelung operativ entfernen (laparoskopische Zystenexstirpation).
Die Prognose einer Zyste hängt vor allem von deren Lokalisation und Größe ab. Auch das Wachstumsverhalten spielt dabei eine entscheidende Rolle. Darüber hinaus muss beachtet werden, dass einige Zysten zwar gutartig sind, aber im Laufe der Zeit zu einem bösartigen Geschwür werden können (beispielsweise die
Im Falle der Eierstockzyste ist die Prognose sehr gut. In über 90 Prozent der Fälle heilt eine Eierstockzyste von selbst ab und bildet sich zurück. In diesen Fällen verursacht sie zumeist auch keine Beschwerden und provoziert keinerlei Komplikationen.
In sehr seltenen Fällen kann eine Zyste im Bereich des Eierstocks jedoch zerreißen oder sich um die eigene Achse verdrehen (Stieldrehung). Dadurch können bei der betroffenen Patientin heftigste Schmerzen entstehen und zudem Komplikationen auftreten.
Der Entstehung einer Zyste lässt sich in der Regel nicht vorbeugen. Es gibt jedoch einige Risikofaktoren, deren Abstellen das Risiko für das Auftreten einer Zyste senken können. Aus diesem Grund kann eine Nahrungsumstellung bei vielen Menschen dabei helfen, dass Zysten erst gar nicht entstehen. Im Falle der Ovarialzyste konnte beobachtet werden, dass die Antibabypille einen Einfluss auf die Wahrscheinlichkeit der Zystenbildung hat. Bei Frauen, die die Pille einnehmen, entstehen Zysten weitaus seltener. Hier sollte aber nicht nur aus Angst vor Zysten auf die Pille zurückgegriffen werden.
Welche Nachsorgemaßnahmen nach der Behandlung einer Zyste durchgeführt werden müssen, hängt vor allem von deren Größe und Lokalisation ab. Es kann auch erforderlich sein, den gutartigen Charakter der Zyste im Verlauf zu prüfen, um einen bösartigen Verlauf sicher ausschließen zu können. Darüber hinaus unterscheidet sich die Nachsorge einer Zyste, je nach gewählter Behandlungsmethode. Sollte die Zyste nicht operativ behandelt wurden sein, so reicht es den betroffenen Bereich ein paar Tage zu schonen. Im Falle einer operativen Zystenentfernung sollte das Behandlungsergebnis nach einer Weile vom behandelnden Arzt geprüft werden.
Unter dem Begriff "Zyste" versteht man einen Hohlraum, der sich innerhalb des Gewebes bildet und von einer Kapsel umschlossen ist. Im Inneren des Hohlraums befinden sich Gewebsflüssigkeit, Blut, Eiter und/oder Talg. Ob die Zyste bei den Betroffenen zu Beschwerden führt und/oder zu einer bösartigen Erkrankung führen kann, hängt maßgeblich mit deren Art und Lokalisation zusammen.
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Geschrieben von
Jessica Papic
Medizinisch geprüft am
3. Okt. 2022
Eine Zyste kann nur kurz bestehen oder aber über einen längeren Zeitraum bleiben. Zysten im Bereich der Nieren oder der Leber können mitunter über Jahre vorliegen, ohne bei dem Betroffenen Beschwerden zu verursachen.
Zysten verursachen nicht in allen Fällen Beschwerden. Aus diesem Grund ist deren Behandlung oftmals nicht zwangsläufig notwendig. Zudem verfügen viele Zysten über die Tendenz, sich spontan zurückzubilden. Dies ist vor allem bei Zysten im Bereich der Eierstöcke der Fall.
In einigen Fällen ist es schwer eine gutartige Zyste von einer bösartigen Geschwulst abzugrenzen. Dieses Problem besteht vor allem bei Eierstockzysten. In sehr seltenen Fällen, kann eine solche Ovarialzyste zudem entarten und zu Eierstockkrebs führen.
Bei vielen Patientinnen, die an einer Ovarialzyste leiden, kann es zu Zyklusunregelmäßigkeiten kommen. Aus diesem Grund kann sich der Eisprung verschieben oder sogar ganz ausbleiben. In anderen Fällen leiden die Betroffenen unter anhaltenden Schmierblutungen.
Eine Zyste ist in den meisten Fällen nicht schlimm. Grund dafür ist die Tatsache, dass es sich bei einer Zyste um eine gutartige Geschwulst handelt. In den meisten Fällen verursachen Zysten bei den Betroffenen nicht einmal Symptome, wodurch eine Behandlung nicht zwangsläufig notwendig ist. Es gibt jedoch auch Zysten (beispielsweise die Eierstockzyste), die bösartig werden können.
Erkrankung zusammengefasst
Begriffe
Eierstockkrebs
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