Geschrieben von Jessica Papic (Ärztin)
Mit dem Begriff zervikale intraepitheliale Neoplasie (kurz: CIN) beschreibt der Mediziner Zellveränderungen an der Oberfläche des Gebärmutterhalses. Bleibt diese Zellveränderung unentdeckt kann sie sich im Verlauf zu
Hauptursache für die Entstehung solcher Zellveränderungen ist die Infektion mit dem humanen Papillomavirus (kurz: HPV). Die Übertragung dieses Virus findet während des Geschechtsverkehrs statt.
Man geht davon aus, dass fast jede Frau mindestens einmal in ihrem Leben mit dem HP-Virus in Kontakt kommt. Die Ansteckung mit dem humanen Papillomavirus führt jedoch nicht immer zur Bildung einer zervikale intraepitheliale Neoplasie. In den meisten Fällen heilt die Infektion ab, ohne einen Schaden zu hinterlassen.
Bleibt sie jedoch bestehen, kann das Virus die Schleimhautzellen im Bereich des Gebärmutterhalses schädigen und auf diesem Weg zur Entstehung einer zervikale intraepitheliale Neoplasie führen.
Anhand der Ausprägung, wird die zervikae intraepitheliale Neoplasie in drei Klassen unterteilt.
Während die Veränderungen bei CIN 1 mäßig sind, nehmen sie über CIN 2 zu CIN 3 deutlich zu. Die zervikale intraepitheliale Neoplasie im Stadium CIN 1 oder CIN 2, bildet sich in 40- 60 % der Fälle ohne Eingreifen zurück.
Liegt bei einer Patientin eine CIN 3 vor, empfiehlt sich die umgehende operative Entfernung der mutierten Zellen. CIN 3 zeigt sich zwar noch auf eine Gewebeschicht begrenzt, kann aber schnell zu einem invasiven Plattenepithelkarzinom werden.
Frauen, die an einer zervikalen intraepithelialen Neoplasie leiden, entwickeln zumeist keinerlei Symptome. Die Zellveränderungen werden in der Regel während einer gynäkologischen Vorsorgeuntersuchung entdeckt.
Sollten sich die Zellen schon deutlich verändert haben, kann es unter Umständen zu Blutungen kommen. Diese Blutungen treten vor allem während des Geschlechtsverkehrs auf.
Da eine zervikale intraepitheliale Neoplasie in der Regel nicht zu Beschwerden führt, können nur regelmäßige gynäkologische Vorsorgeutersuchungen dabei helfen, Zellveränderungen im Frühstadium zu entdecken.
Sehr weit fortgeschrittene Veränderungen, können während der vaginalen Untersuchung mit dem bloßen Auge gesehen werden. Bei einer weniger ausgeprägten zervikalen intraepithelialen Neoplasie ist das in der Regel nicht möglich.
Aus diesem Grund bildet der sogenennte PAP-Test den Grundpfeiler in der Diagnostik vaginaler Zellveränderungen. Bei diesem Test streicht der Gynäkologe während der vaginalen Untersuchung Zellproben ab. Diese Abstriche können dann im Labor auf Zellveränderungen geprüft werden.
Das Ergebnis des PAP-Tests unterteilt man in Verschiedene Klassen:
Während bei Vorliegen von PAP 1 und 2 das reguläre Vorsorgeintervall von einem Jahr beibehalten wird, sollten ab PAP 3 weitere Untersuchungen angeschlossen werden. Eine Scheidenspiegelung und/oder ein HPV-Test sollte zeitnah durchgeführt werden.
Bei einem auffälligen Befund im PAP-Test wird eine Kolposkopie (Scheidenspiegelung) durchgeführt. Bei dieser Methode, wird die Schleimhaut am Gebärmutterhals mit Hilfe einer speziellen Kamera betrachtet. Der Gynäkologe hat dabei auch die Möglichkeit kleine Gewebeproben zu entnehmen.
Der HPV-Test dient des Nachweis einer Infektion mit dem humanen Papillomavirus. Für die Durchführung des Tests, muss der Gynäkologe mit einer kleinen Bürste Zellen vom Gebärmutterhals abtragen. Anschileßend können diese Zellen im Labor untersucht werden.
Die Art der Behandlung einer zervikalen intraepithelialen Neoplasie richtet sich vor allem nach dem Grad (CIN-Einteilung) und der Asubreitung der Zellveränderung.
CIN 1 muss in den meisten Fällen nicht behandelt werden. Die veränderten Zellen heilen zumeist ab und die zervikale intraepitheliale Neoplasie bildet sich zurück.
CIN 2 muss nicht zwangsläufig umgehend behandelt werden. Zumeist wird man abwarten und die Veräderungen nach 6 Monaten erneut bewerten. Liegt nach dem Ablauf von 2 Jahren immernoch eine CIN2 vor, so sollte eine Konisation durchgeführt werden.
CIN 3 muss unbedingt zeitnah therapiert werden. Das Mittel der Wahl ist dabei die Konisation.
Bei einer Konisation wird das veränderte Gewebe im Bereich des Gebätmutterhalses entfernt. Die Entfernung kann mit einer elektrischen Heizschlinge oder dem Laser durchgeführt werden.
In den meisten Fällen führt die Konisation zur Heilung der zervikalen intraepithelialen Neoplasie.
Da die Hauptursache für die Entstehung einer zervikalen intraepithelialen Neoplasie eine Infektion mit dem humanen Papillomavirus ist, dient eine Impfung als ideale Vorbeugung. Diese Impfung sollte bei Jungen und Mädchen zwischen 9 und 14 Jahren durchgeführt werden.
Bleiben nach Abklingen oder Behandlung der zervikalen intraepithelialen Neoplasie HP-Viren zurück, so besteht ein hohes Risiko, dass wieder Zellen mutieren. Aus diesem Grund sollte während der Nachsorge unbedingt ein HPV-Test durchgeführt werden.
Außerdem sollten betroffene Frauen regelmäßig an den Vorsorgetermine beim Gynäkologen teilnehmen. Sollte es erneut zu Auffälligkeiten kommen, können diese frühzeitig erkannt und gegebenenfalls behandelt werden.
Bei der zervikalen intraepithelialen Neoplasie handelt es sich um Veränderungen der Schleimhautzellen im Bereich des Gebärmutterhalses. Hauptursache für diese Veränderungen ist eine Infektion mit dem humanen Papillomavirus (HPV).
Die zervikalen intraepithelialen Neoplasie gilt als eine mögliche Krebsvorsorge und kann bei frühzeitiger Behandlung die Gefahr an Gebärmutterhals zu erkranken abwenden.
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Geschrieben von
Jessica Papic
Medizinisch geprüft am
24. Aug. 2022
Erkrankung zusammengefasst
CIN
Begriffe
Gebärmutterhalskrebs
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