Medisigel logo
Gesundheit von A-Z

Wadenkrämpfe

Mit dem Begriff Wade wird der hintere Teil des Unterschenkels bezeichnet. Bei Wadenkrämpfen kommt es zu unwillkürlichen, oft schmerzhaften Muskel-Anspannungen. Muskel-Krämpfe werden auch als Spasmus bezeichnet.

Dabei können Teile eines Muskels, aber auch ganze Muskeln oder Muskel-Gruppen betroffen sein. Im Bereich der Muskel-Krämpfe sind die Wanden recht häufig betroffen. Die meisten Menschen haben gelegentlich Muskel-Kämpfe.

Mit zunehmendem Alter treten immer häufiger Krämpfe aus. Etwa die Hälfte der über 65-Jährigen in Deutschland haben mindestens einmal pro Woche einen Muskel-Krampf. In diesem kommt es zum Auftreten von Krämpfen aufgrund von verkürzten Muskeln durch eingeschränkte Beweglichkeit und insgesamt weniger Bewegung im Alter. Auch die geringere Flüssigkeits-Zufuhr im höheren Alter spielt dabei eine Rolle.

Je nach zugrundeliegender Ursache unterscheidet man verschiedene Arten von Muskel-Krämpfen:

Es gibt zum einen die idiopathischen Muskelkrämpfe, welche ohne erkennbare Ursache und vor allem nachts auftreten. Dann gibt es die paraphysiologische Krämpfe, die gelegentlich auftreten. Sie kommen am häufigsten während einer Schwangerschaft oder nach körperlicher Belastung wie Sport vor.

Der Grund hier ist meist eine Störung des Wasser- und des Elektrolyt-Haushalts in unserem Körper. Als begleitendes Symptom verschiedener Grund-Erkrankungen gibt es auch die symptomatischen Krämpfe. Durch Medikamente hervorgerufene Krämpfe nennt man iatrogene Krämpfe. Waden-Krämpfe sind häufig idiopatisch oder paraphysiologisch.

Ursachen bei Wadenkrämpfen

Für Muskelkrämpfe der Waden kommen viele Ursachen infrage:

Grund für einen Wadenkrampf ist häufig ein Mineralstoff-Mangel. Ein Mineralstoff-Mangel kann harmlose aber auch schwerwiegende Gründe haben. Fehlen Mineralstoffe im Körper, sollte der Patient seinen Arzt aufsuchen.

Der Arzt kann dann entsprechende und abklärende Untersuchungen, wie beispielsweise ein Blutbild machen und dann damt gemeinsam mit dem Patient die Ursache finden. Mögliche Gründe für die Mangelerscheinungen der verschiedenen Mineralstoffe folgen. Ist zum Beispiel die Menge des Mineralstoffes Magnesium zu gering (Hypomagnesämie), dann sind dafür häufige Gründe unausgewogene Diäten, Alkohol-Missbrauch, die Zucker-Krankheit (Diabetes mellitus ) oder Darm- und Nieren-Erkrankungen.

In der Schwangerschaft benötigt der Körper mehr Magnesium, welchen man gut mithilfe des Arztes dann gut einstellen sollte. Auch Calcium-Mangel (Hypocalziämie) oder Kalium-Mangel (Hypokaliämie) können zu Wadenkrämpfen führen.

Wissenswert

Jegliche Arten von Mineralstoffmangel können also auch bei einem verringerter Flüssigkeits-Haushalt durch starkes Schwitzen, Erbrechen, Durchfall , durch Magen-Darm-Infekte oder dauerhafte Darm-Erkrankungen und Nieren-Erkrankungen auftreten.

Auch Stoffwechsel-Erkrankungen, wie zum Beispiel Diabetes oder eine Schilddrüsen-Unterfunktion können hier als Auslöser in Frage kommen.

Weitere mögliche Ursachen wie Durchblutungsstörungen, Störungen der Nerven, eine Überlastung der Muskeln, Knochen-Erkrankungen, Alkohol-Missbrauch aber auch eine gesunde Schwangerschaft sollten kontrolliert werden.

Die Nebenwirkung „Mineralstoffmangel“ tritt ebenfalls bei einer Vielzahl von Medikamenten auf. Beispiele für solche Medikamente sind unter anderem die „Anti-Baby-Pille“, Blutdruck-, Krebs-, Parkinson-, Tuberkulose-, Alzheimer- und Osteoporose-Medikamente.

Diagnose bei Wadenkrämpfen

Untersuchungen im Überblick

In den meisten Fällen, sind Muskelkrämpfe völlig harmlos und ganz normal. Werden diese aber häufiger, schmerzen oder schränken Ihren Alltag ein, dann macht es Sinn diese genauer bei einem Arzt abzuklären. Die Untersuchung gliedert sich in mehrer Schritte

Im Rahmen eines ausführlichen Gesprächs, wird ihr Arzt danach fragen, wie häufig die Krämpfe auftreten und ob diese sich auf einzelne Muskeln reduzieren lassen. Ihre Vorgeschichte kann dabei helfen, die Ursachen der Erkrankung besser zu verstehen. Ihre Vorgeschichte inkludiert die Medikamente die Sie nehmen oder ob Sie regelmäßig Genussmittel, wie Alkohol konsumieren. Auch Krankheiten in Ihrer Vorgeschichte sind wichtig.

Im Rahmen einer Blutuntersuchung wird der Arzt die Elektrolyte in Ihrem Körper kontrollieren. Besonders relevant ist dabei Kalzium, Magnesium, Kalium und Natrium. Während der Laboruntersuchung können andere Krankheiten, die Muskelkrämpfe auslösen können ausgeschlossen werden. Ein HBa1c untersucht ob sie einen Diabetes mellitus haben, ein TSH Wert gibt Auskunft über eine Funktionsstörung der Schilddrüse und Kreatinin und GFR veraten mehr über die Funktionalität der Niere .

Im Rahmen einer Elektromyographie (EMG) kann ein Arzt die Muskelfähigkeit objektivieren.

Prinzipiell werden Muskeln durch Nerven, die von Gehirn über Rückenmarck zu dem Muskel laufen innerviert. Dieses kann mit einem MRT untersucht werden.

Wann muss man bei Wadenkrämpfen einen Arzt aufsuchen?

Gelegentliche Wadenkrämpfe sind in der Regel unbedenklich. Ein Arzt sollte aufgesucht werden, wenn die Wadenkrämpfe häufiger werden oder gar über längere Zeit anhalten. Selbiges gilt für den Fall, wenn zusätzlich weitere körperliche Symptome auftreten oder sogar schon eine Grund-Erkrankung als möglicher Auslöser vermutet wird.

Achtung

Treten die Krämpfe in Folge eines neuen Medikamentes auf, kann eine ärztliche Abklärung ebenso sinnvoll sein. Dann ist möglicherweise eine Änderung auf ein anderes Medikament eine Lösung für die Beschwerden.

Natürlich ist ein Arztbesuch auch sinnvoll, wenn man sich durch die Wadenkrämpfe eingeschränkt fühlt, der Alltag und die Lebens-Qualität beeinträchtigt werden.

Behandlungs-Möglichkeiten bei Wadenkrämpfen

Waden-Krämpfe sind häufig idiopatisch oder paraphysiologisch und bedürfen daher häufig keiner speziellen Behandlung. Sie sind in diesem Fall harmlos und treten nur gelegentlich beziehungsweise vorübergehend auf. Dehnen, Wärme-Anwendungen (beispielsweise als heißes Bad) oder sanfte Massagen können Linderung bringen.

Ist ein Flüssigkeits- und/ oder Elektrolyt-Mangel für die Beschwerden verantwortlich (beispielweise durch Sport oder Magen-Darm-Beschwerden) ist meist der Ausgleich des Flüssigkeits-Bedarfs und der fehlenden Elektrolyte ausreichend. Dazu kann beispielsweise Mineralwasser getrunken werden.

Auch die Einnahme von Nahrungs-Ergänzungsmitteln kann hilfreich sein. Auch solche Mittel können ernste Nebenwirkungen insbesondere bei falscher Anwendung hervorrufen. Deshalb sollte die Einnahme von Nahrungs-Ergänzungsmitteln immer in Rücksprache und gegebenenfalls unter Kontrolle durch einen Arzt erfolgen. Bei starkem Flüssigkeits-Verlust können auch spezielle Elektrolyt-Lösungen verabreicht werden.

Medisiegel

Newsletter anmelden

Unsere Artikel sollen Ihnen einen ersten Eindruck von einem medizinischen Thema vermitteln. Sie ersetzen keine ärztliche Untersuchung und Beratung.
Wir übernehmen keine Gewähr für die inhaltliche Richtigkeit und Vollständigkeit der Darstellung.

Copyright © 2022, Medisiegel. All rights reserved.