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Bild das Uveitis veranschaulicht.

Die Uveitis bezeichnet eine Entzündung der mittleren Augenhaut (Uvea), welche aus der Aderhaut (Choroidea), dem Ziliarkörper (Korpus ciliaris) sowie der Iris gebildet wird und stellt eine häufige Erkrankung im Gebiet der Augenheilkunde dar. Grundsätzlich unterscheidet man eine Uveitis je nach anatomisch betroffenem Gebiet in eine Uveitis anterior (vordere Uveitis), eine Uveitis intermedia (eine mittlere Uveitis) und eine Uveitis posterior (hintere Uveitis).

Was sind die Ursachen und Risikofaktoren einer Uveitis?

Die Uveitis anterior tritt entweder als Iritis (Regenbogenhautentzündung), Zyklitis (Entzündung des Ziliarkörpers) oder als kombinierte Iridozyklitis auf. Meist kommt es bei einer typischen Regenbogenhautentzündung sowohl zur Entzündung der Iris als auch des Ziliarkörpers, gegebenenfalls mit einer Beteiligung des vordern Glaskörpers. Häufige Ursachen für eine anteriore Uveitis sind rheumatologische Erkrankungen wie die juvenile Arthritis oder die . Weiter Erkrankungen die oft mit einer Uveitis anterior auftreten sind der Morbus Behcet, der Morbus Reiter, , , , , Herpes-Infektionen und . Die Uveitis anterior kann aber auch ohne erkennbare Ursache (idiopathisch) auftreten.

Wissenswert

Bei der Uveitis intermedia kommt es zu einer Entzündung der Pars plana, des Ziliarkörpers sowie des Glaskörpers. Typische Erkrankungen die häufig eine Uveitis intermedia begleiten sind , und .

Die Uveitis posterior bezeichnet die Manifestation der entzündlichen Prozesse an der Aderhaut, welche auch auf die Netzhaut übergreifen können (Choroiditis, Chorioretinitis). Häufige Erkrankungen die eine Uveitis posterior auslösen können sind , Toxocara-canis-Infektion, , , Herpes-Retinitis, Zytomegalievirus-Retinitis, Pilzinfektionen, , Histoplasmose und .

Bei einer Panuveitis kommt es zu einer Beteiligung aller Uveitis-Sektoren.

Was sind die Symptome einer Uveitis?

Die Symptome der Uveitis anterior beziehungsweise Iritis oder Iridozyklitis sind ein rotes Auge mit Schmerzen und Sehverschlechterung, einer ziliäre Injektion (rote Gefäße um die Iris), eine enge Pupille die nur wenig auf Licht reagiert und möglicherweise ein sekundäres .

Die Uveitis intermedia macht sich meist durch eine Sehverschlechterung bemerkbar, welche oft nicht sehr schmerzhaft ist. Dem untersuchenden Arzt zeigen sich bei der Spaltlampenuntersuchung eine zellige Infiltrationen des Glaskörpers sowie weißliche Infiltrationen der Pars plana.

Achtung

Die Uveitis posterior geht mit einer schmerzlosen Sehverschlechterung und einem Schleiersehen einher. Häufig zeigen sich hier auch Begleitsymptome der zugrundeliegenden Erkrankung.

Wie wird die Uveitis diagnostiziert?

Die Diagnose der verschiedenen Uveitis-Formen erfolgt immer klinisch unter der Spaltlampe (mit einer Begutachtung des vorderen sowie des hinteren Augenabschnitts) in Kombination mit einer Laboruntersuchung zur Ursachenabklärung. Bei jeder Form der Uveitis ist es wichtig infektiöse und immunologische Ursachen auszuschließen. Bei der Uveitis posterior kann gegebenenfalls auch eine Glaskörperbiopsie oder eine Netzhaut-/Aderhautbiopsie notwendig werden. Differentialdiagnosen der Uveitis intermedia sind lymphatische Infiltrate beziehungsweise das primär intraokuläre Lymphom.

Therapie bei Uveitis

Die wichtigste Therapie einer Uveitis anterior erfolgt durch eine Behandlung der Grunderkrankung. Weiters sollte eine Lokaltherapie mit steroidhaltigen Augentropfen und Mydriatika (Medikamente zur Pupillenerweiterung) erfolgen. Unter Umständen kann auch eine Therapie mit antibiotischen Augentropfen nötig werden. Eine systemische Steroidgabe ist nur sehr selten und in ausgeprägten Fällen indiziert.

Hinweis

Die Therapie der Uveitis intermedia erfolgt je nach Ursache. Bei einer infektiösen Ursache sollte rasch mit einer antibiotischen, antiviralen oder antimykotischen Therapie begonnen werden.

Bei der Uveitis posterior muss bei einem infektiösen Geschehen immer mit einer auf den Erreger gezielten Therapie begonnen werden. Bei einem immunologischen Geschehen kommen hier auch Steroide und andere antientzündliche Medikamente wie Methotrexat, Ciclosporin und TNF-Alpha-A-Antagonisten wie Adalimumab in Frage. Bei einer schweren Verlaufsform kann eine Entfernung des Glaskörpers (Vitrektomie) notwendig werden.

Wie ist die Prognose einer Uveitis?

Die Prognose der Uveitis unterscheidet sich je nach betroffenem Uvea-Abschnitt sowie der Schwere der Erkrankung. Bei einer Uveitis intermedia kann es beispielsweise manchmal zu Komplikationen wie einem , einem Papillenödem oder zu einem Katarakt kommen, weshalb eine zeitnahe Uveitis-Therapie unbedingt empfehlenswert ist.

Empfehlungen zur Nachsorge bei einer Uveitis

Je nach Schweregrad der Uveitis, der zugrundeliegenden Ursachen und möglichen Begleiterkrankungen können regelmäßige Kontrollen notwendig werden.

Zusammenfassung

Die Uveitis ist eine Entzündung der mittleren Augenhaut (Uvea) und wird je nach betroffenem Gebiet in eine vordere, mittlere oder hintere Uveitis eingeteilt. Die Uveitis tritt häufig in Kombination mit immunologischen oder infektiösen Erkrankungen auf und erfordert immer eine augenärztliche Therapie. Bei vielen Betroffenen mit Uveitis steht eine Behandlung der zugrundeliegenden Erkrankung im Vordergrund, wodurch auch häufig eine Besserung der Beschwerden eintritt.

Häufig gestellte Patientenfragen, beantwortet

Ja, die Uveitis bezeichnet eine Entzündung der mittleren Augenhaut (Uvea) die sich aus der Aderhaut, dem Ziliarkörper und der Iris zusammensetzt. Je nach Form der Uveitis tritt bei lokaler oder systemischer Therapie und Therapie der Grunderkrankung häufig schnell eine Besserung der Beschwerden auf.

Eine unbehandelte Uveitis kann oft weitreichende Folgen und Komplikationen nach sich ziehen. Zum Beispiel kommt es im Zuge einer Uveitis intermedia gelegentlich zu Komplikationen wie einem Netzhautödem (Makulaödem), einem Sehnervenkopfödem (Papillenödem) oder zu einem Grauen Star (Katarakt).

Eine Uveitis ist in der Regel nicht ansteckend.

Im Regelfall kommt es bei einer Uveitis nicht zu einer spontanen Besserung. Die Uveitis ist eine ernst zu nehmende Erkrankung des Auges und sollte daher immer von einem Facharzt für Augenheilkunde abgeklärt und auch therapiert werden.

Die Uveitis selbst ist keine Autoimmunerkrankung, sie kann allerdings im Zuge einer Reihe von Autoimmunerkrankungen und auch bei Infektionen auftreten.

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Uveitis

Betroffene

Organ(e):

Augen

Epidemiologie

  • Inzidenz: 15 bis 20 Fälle pro Jahr
  • Prävalenz: 40 bis 200 pro 100.000 Einwohnern

Risikofaktoren

Autoimmunkrankheiten
Infektionen oder rheumatischen Erkrankungen
Spondylitis ankylosans
Sarkoidose
Behçet-Syndrom
chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
Multiple Sklerose
Infektionen (z.B. Herpes. Zytomegalie)

Ursachen

Autoimmunkrankheiten
Infektionen (z.B. Herpes. Zytomegalie)
Multiple Sklerose
chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
Behçet-Syndrom
Spondylitis ankylosans
Sarkoidose
Infektionen oder rheumatischen Erkrankungen

Symptome

Rote und stechende Augen
Lichtempfindlichkeit
tränende Augen
Augenschmerzen
Sehstörung
Sehschwäche

Komplikationen

Eintrübung der Augenlinse (Katarakt)
Verklebungen zwischen Regenbogenhaut und Linse (hintere Synechien)
Einlagerung von Kalziumverbindungen in die Hornhaut (Bandkeratopathie)
Anstieg des Augeninnendrucks (Glaukom)
Netzhautablösung

Diagnose

Anamnese
  • Sind ihre Augen/Ist ihr Auge gerötet?
  • Ist das betroffene Auge lichtempfindlich?
  • Tränt das betroffene Auge?
  • Haben sie Schmerzen?
  • Sehen sie Flöckchen oder Schlieren vor dem betroffenen Auge?
  • Sehen sie auf dem betroffenen Auge schlechter/unschärfer als gewöhnlich?
  • Leiden Sie häufig unter Atemwegsbeschwerden?
  • Leiden Sie häufig unter Bauchkrämpfen oder Durchfällen?
  • Lag bei Ihnen schon einmal eine Uveitis vor?
  • Leiden Sie an einer chronischen Erkrankung?
  • Gibt es Autoimmunerkrankungen bzw. rheumatische Erkrankungen in Ihrer Familie?
  • Hatten Sie schon einmal eine Borreliose, Tuberkulose oder Herpes-Infektion?
augenärztliche Untersuchung
  • Spaltlampenuntersuchung: Begutachtung des Augenvordergrund
  • Spiegelung des Augenhintergrunds (Funduskopie): vor Untersuchungsbeginn pupillenerweiternde Augentropfen anwenden
  • Prüfung des Sehvermögens: Sehtest
  • Messung des Augeninnendrucks (Tonometrie): Ausschluss grüner Starr
Fluoreszenzangiografie
  • Darstellung der Gefäße der Netzhaut mit Hilfe einer fluoreszierenden Lösung.
Laboruntersuchung
  • Blutuntersuchung: Zum Ausschluss rheumatischer Erkrankungen
Computertomografie
  • Zum Ausschluss rheumatischer Erkrankungen
Röntgen-Thorax
  • Bei Verdacht auf Sarkoidose

Differenzial Diagnose

Hornhautentzündung
Bindehautentzündung

Therapie

  • Medikamente
  • Behandlung der Grunderkrankung

Prognose

  • Möglich ist ein akuter chronischer oder rezedivierender Verlauf
  • Beschwerden halten i.d.R. nicht länger als drei Monate an.

Begriffe

  • Syphilis

    Die Syphilis - auch Lues genannt - gehört zu einer Gruppe der weltweit mehr als 30 Geschlechtskrankheiten (STI, S = sexually T = transmitted I = infections; sexuell übertragbare Infektionen).

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