Geschrieben von Jessica Papic (Ärztin)
Beim Toxischen Schock Syndrom handelt es sich um eine plötzlich auftretende, schwere Komplikation einer bakteriellen Infektion. Ursächlich für diese Erkrankung sind die Toxine von
Das Toxische Schock Syndrom ist eine lebensbedrohliche Infektion, die unbehandelt bei den Betroffenen zur enormen Organschädigung oder zum Multiorganversagen führt.
Eine solche Infektion kann alle Menschen in jedem Alter betreffen. Es lässt sich aber feststellen, dass vor allem junge Frauen daran erkranken. Das Durchschnittsalter der Betroffenen liegt bei 23 Jahren. Männer, ältere Frauen und Kinder können jedoch ebenfalls am Toxischen Schock Syndrom erkranken. Pro Jahr erleiden ungefähr 2 bis 6 von 1000 Frauen ein solchen Syndrom. Das Toxische Schock Syndrom ist demnach selten.
Bei rund 92% der am Toxischen Schock Syndrom Leidenden, steht die Infektion im direkten Zusammenhang mit der Anwendung von Tampons. Die Verwendung von Tampons stellt also den wichtigsten Risikofaktor dar.
Es gibt aber auch andere Wege über die die Staphylokokken und Streptokokken in den Kreislauf gelangen. Normalerweise siedeln diese Bakterien auf der
Zudem entwickelt das Immunsystem stetig neue Antikörper, die gegen Staphylokokken und Streptokokken gerichtet sind. Aus diesem Grund nimmt die Wahrscheinlichkeit der Entstehung einer von diesen Erregnern verursachete Infektion mit steigendem Alter ab.
Bei guter Immunlage und intakter Haut- und Schleimhautoberfläche ist eine Infektion demnach unwahrscheinlich. Es gibt jedoch einige Durchtrittspforten, durch die die bakteriellen Erreger in den Körper gelangen können.
In diesem Zusammenhang sind vor allem Verletzungen an der Hautoberfläche ursächlich. Auch Infektionen und Verbrennungen können die natürliche Barriere so massiv schädigen, dass der Bakterienübertritt nicht länger verhindert werden kann.
Für die Schleimhäute gilt das Gleiche. Verletzungen oder Infektionen sorgen dafür, dass Bakterien ins Körperinnere gelangen können. Die Verwendung von Tampons führt zu einer Schädigung der vaginalen Flora.
Sie sind dazu in der Lage der Vaginalschleimhaut Magnesium zu entziehen. Dadurch entsteht eine Magnesiumarme Umgebung, in der sich vor allem Staphylokokken besser vermehren und in de Körper übertreten können.
Die Wahrscheinlichkeit am Toxischen Schock Syndrom zu erkranken ist nicht für jeden Menschen gleich hoch. Es konnten einige Faktoren benannt werden, deren Vorhandensein das Risiko, an diese, Syndrom zu erkranken, deutlich steigern können. Solche Faktoren werden in der medizinischen Fachsprache Risikofaktoren genannt.
Zu den wichtigsten Risikofaktoren des Toxischen Schock Syndroms zählen nicht behandelte Infektionen mit Streptokokken oder Staphylokokken, bereits bestehende vaginale Besiedlungen mit relevanten Keimen (Staphylokokken) und die Verwendung von stark saugfähigen Tampons.
Das Risiko für die Entstehung des Toxischen Schock Syndroms steigt auch bei Frauen, die Menstruationstassen verwenden und diese zu lange in der Scheide belassen. Außerdem können Schwämme, Membranen oder Diaphragmen, die mit Bakterien besiedelt sind, zu diesem Krankheitsbild führen.
Das Toxische Schock Syndrom (TSS) entwickelt sich nicht schleichend sondern tritt binnen kürzester Zeit als akute Infektion auf. Betroffene entwickeln aus einem Gefühl vollkommener Gesundheit heraus erhöhte Temperaturen und
Da neben dem Fieber einige Allgemeinsymptome wie Kopf- und Muskelschmerzen, Übelkeit, Erbrechen oder
Die Bakterien produzieren im Inneren des Körpers charakteristische Toxine und sorgen dafür, dass die Infektion sehr schnell lebensbedrohlich werden kann. Zuerst erleiden die Betroffenen durch die Freisetzung der bakteriellen Gifte einen Schockzustand. In Folge dessen nimmt der Blutdruck stetig ab und es kommt zur Drosselung der Blutversorgung innerer Organe. Die Patienten wirken abgeschlagen und benommen.
In Folge dessen werden lebensbedrohliche Funktionsstörungen der betroffenen Organe hervorgerufen. In den meisten Fällen kommt es dabei zu einer
Ungefähr zehn Prozent der Frauen, die am Toxischen Schock Syndrom erkranken, entwickeln vor allem an den Handflächen und im Bereich der Fußsohlen einen sonnenbrandähnlichen
Wird die reguläre Blutversorgung nicht zeitnah wieder hergestellt, entstehen schwerwiegende Funktionsstörungen der Organe. In besonders ausgeprägten Fällen erleiden die Betroffenen ein Multiorganversagen.
Der kleinste Verdacht auf das Vorliegen des Toxischen Schock Syndroms sollte ärztlich abgeklärt werden. Dies gilt vor allem dann, wenn die möglicherweise erkrankte Frau gerade menstruiert und Tampons oder Menstruationstassen nutzt. Auch Frauen, die verhütunenden Schwämchen, Membranen oder Diaphragmen verwenden, sollten besonders auf die für das Syndrom typischen Anzeichen achten.
Zu Beginn kann es durchaus schwierig sein das Toxische Schock Syndrom als solches zu diagnostizieren. Grund dafür sind die Symptome, die auch auf allerhand andere Erkrankungen hinweise können.
Dennoch sollte bei einer menstruierenden jungen Frau mit hohem Fieber unbedingt an das Toxische Schock Syndrom gedacht werden. Die eigentliche Diagnose dieser Infektion geschieht per Erregernachweis.
Bei diesem Verfahren müssen Proben der Scheidenflora abgestrichen werden. Im Labor können diese Proben dann auf das Vorhandensein von Staphylokokken und/oder Streptokokken geprüft werden.
Wenn die Ursache für die Entstehung der Infektion auch nach der Untersuchung unklar bleibt, können Magnetresonanztomografie (MRT) oder Computertomografie (CT) Infektionsherde gefunden werden.
Beim Toxischen Schock Syndrom handelt es sich um einen Notfall, der eine umgehenden Intensivmedizinischen Versorgung bedarf. Da die Infektion binnen kürzester Zeit voranschreitet, sind die Heilungchancen stark abhängig vom Zeitpunkt des Behandlungsbeginns.
Eine der wichtigsten Maßnahmen bei der Behandlung des Toxischen Schock Syndroms ist die Entfernung der ursächlichen Infektionsquelle. Das bedeutet, dass Tampons, Menstruationstassen oder vaginal anwendbare Verhütungsmittel entfert werden müssen.
Außerdem werden die betroffenen Frauen mit Antibiotika behandelt, da diese dazu in der Lage sind bakterielle Erreger wie Staphylokokken abzutöten. Im Falle des Toxischen Schock Syndroms erhalten die Betroffenen eine Kombination aus einem Beta-Laktam-Antibiotikum (zum Beispiel Penicillin oder Cephalosporine) und Clindamycin.
Beta- Laktam- Antibiotika hemmen die Synthese der bakteriellen Zellwand. Die Zellwand ist für Bakterien jedoch lebensnotwendig, denn wenn diese fehlt kann Wasser in die Bakterienzellen eindringen und diese im Laufe der Zeit zum Platzen bringen.
In Abhängigkeit des Zustands der betroffenen Patientin sind weitere Maßnahmen notwendig. So muss zum Beispiel der Kreislauf der Patientin stabilisiert werden. Außerdem erfolgt eine intravenöse Flüssigkeitssubstitution. Da auch nach dem Abtöten der bakteriellen Erreger noch Toxine im Organismus verbleiben, müssen auch diese entfernt werden. Zu diesem Zwecke werden sogenannte Immunglobuline verabreicht. Immunglobuline sind dazu in der Lage die bakteriellen Toxine abzubauen.
Einer der wichtigsten Schritte in der Therapie des Toxischen Schock Syndroms ist die Beseitigung der Bakterienherde. Andernfalls würde es auch bei Anwendung anderer Therapieverfahren immer wieder zur Reinfektion kommen.
Das Toxische Schock Syndrom schreitet sehr schnell voran und kann durch seine Symptome anfangs fehldiagnostiziert werden. Im Allgemeinen gilt, dass die Prognose bei Toxischem Schocksyndrom umso besser ist, je schneller eine geeignete Behandlung eingeleitet wird. Unbehandelt führt die Infektion zu schweren Organschäden bis hin zum Multiorganversagen.
Dem Aufreten des Toxischen Schock Syndroms lässt sich nicht immer vorbeugen. Da die Nutzung von Tampons jedoch als Risikofaktor gilt, können Verhaltensregeln an dieser Stelle zielführend sein.
Frauen, die währen der Periode Tampons verwenden, sollten diese häufig wechseln. Menstruationstassen sollten regelmäßig gelernt und gereinigt werden.
Die Nachsorge bei Toxischem Schocksyndrom übernimmt der Gynäkologe und/oder verschiedene Fachärzte. Erleidet eine Patientin vor allem Nierenschäden, ist die Einbindung eines Nephrologen essenziell.
Im Rahmen der Nachsorge werden die betroffenen Patienten dahingehend geschult, dass sie auf andere Hygieneprodukte zurückgreifen. Dies mindert das Risiko, dass es nochmal zum Toxischen Schocksyndrom kommt.
Der wichtigste Punkt in der Nachsorge ist es jedoch die angefriffenen Organe und vor allem deren Funktion zu stabilisieren oder gar zu verbessern.
Beim Toxischen Schocksyndrom handelt es sich um eine schwere, durch Staphylo- oder Streptokokken verursachte Infektion. Das Toxische Schocksyndrom schreitet schnell voran und muss zeitnah behandelt werden.
Unbehandelt führt die Infektion zu schweren Organschäden bis hin zum Multiorganversagen.
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Geschrieben von
Jessica Papic
Medizinisch geprüft am
25. Aug. 2022
Die Symptome des Toxischen Schock Syndroms ähneln gerade zu Beginn denen, banaler Infekte. Betroffene entwickeln hohes Fieber, sind abgeschlagen, haben Kopf- und Gliederschmerzen. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, bei Frauen die gerade Menstruieren an das Toxische Schocksyndrom zu denken.
Bei Verdacht auf das Vorliegen des Toxischen Schocksyndroms sollt umgehend eine Klinik aufgesucht werde. Es handelt sich um einen Notfall, der zügig intensivmedizinischer Behandlung bedarf. Je schneller eine geeignete Behandlung eingeleitet wird, desto besser ist das Outcome. Unbehandelt führt die Infektion zu schweren Organschäden bis hin zum Multiorganversagen.
Erkrankung zusammengefasst
Begriffe
Durchfall
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