Stuhlinkontinenz ist, wenn man die im Frühkindesalter erworbene Fähigkeit den Stuhl ort- und zeitgerecht abzusetzen verliert. In den westlichen Ländern ist, laut Studien, mit einer Prävalenz von ca. 5% zu rechnen. Frauen sind im Verhältnis zu Männern 4–5 mal so häufig betroffen. Dies hängt vor allem auch mit Geburten zusammen. Stuhlinkontinenz betrifft eher ältere Menschen, da im Alter die nachlassende Gewebeelastizität des Beckenbodens zu einer Schwächung des Schließmuskels führen kann. Darmerkrankungen und Übergewicht zählen zu Risikofaktoren.
Die Entstehungsfaktoren können sein:
Stuhlinkontinenz ist keine eigene Erkrankung, sondern ein Symptom von verschiedenen Erkrankungen. Es gibt unterschiedliche Schweregrade:
Basis der Diagnose bildet ein ausführliches Gespräch mit Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin (die Anamnese). Hierfür ist ein Stuhlgangsprotokoll hilfreich. Weiterführende Untersuchungen sind die Enddarmspiegelung (Rektoskopie) und die Dickdarmspiegelung (Coloskopie). Um den Schließmuskel zu untersuchen, muss eine Druckmessung durchgeführt werden. Es kann auch eine sogenannte Defäkographie durchgeführt werden.
Hier wird der Enddarm mit einem Kontrastmittel gefüllt und mit einem Röntgenbild verfolgt, wie dieses Wie den Darm über den After wieder verlässt. Durch die Defäkographie können Veränderungen der Darmwand und des Beckenbodens erkannt werden.
Die Therapie richtet sich nach dem auslösenden Faktoren. Es muss zuerst die Grunderkrankung, welche zur Stuhlinkontinenz führt, behandelt werden. Bei Motilitätsstörungen/
Bei Durchfallerkrankungen, welche die Kraft des Schließmuskels überfordern, ist es notwendig zuerst die Darmerkrankung zu behandeln, bevor mögliche Schäden am Schließmuskel behandelt werden. Bei Nervenschäden können Analtampons verwendet werden, welche für ca. 12 Stunden Schutz bieten. Bei Frauen ist vor allem nach Geburten und Operationen Beckenbodentraining zu empfehlen. Auch eine Gewichtsreduktion ist bei Übergewicht zu empfehlen. Wenn die genannten Therapieansätze erfolglos sind, können operative Maßnahmen notwendig sein, um den Schließmuskel zu reparieren. Dies kann notwendig sein, wenn der Schließmuskel dauerhaft geschädigt ist.
Die Prognose von Darminkontinenz ist bei jedem Betroffenen unterschiedlich. Die Ursache und das Alter haben einen Einfluss auf den Verlauf. Durch gezielte Therapien können Beschwerden gelindert und die Lebensqualität verbessert werden.
Eine vielversprechende, neue Art der Therapie bei Nervenschädigungen ist die sakrale Nervenstimulation. Bei dieser Behandlung werden die intakten Endstrecken der Nerven, die zum Schließmuskel ziehen, mit einem Schrittmacher stimuliert. Zur Stuhlentleerung wird dann der Schrittmacher abgeschaltet.
Ein weiterer Ansatz nennt sich "Biofeedback". Es wird von einem Arzt/einer Ärztin eine kleiner Ballon über eine Sonde in den Analkanal platziert, den der Betroffene dann gezielt mit seiner Schließmuskulatur zusammendrücken muss. Dies soll helfen, den Beckenboden und die Schließmuskelspannung besser selbst wahrzunehmen.
Man spricht von einer Stuhlinkontinenz wenn der Patient/die Patientin die Fähigkeit verloren hat, Stuhl und Darmgase zurückzuhalten bzw. den Darm bewusst zu entleeren. Die Ursachen sind sehr unterschiedlich und Stuhlinkontinenz ist keine Erkrankung an sich, sondern ein Symptom. Die Therapiemöglichkeiten werden anhand des auslösenden Faktors gewählt.
Oft ist Stuhlinkontinenz heilbar. Hierfür ist eine gute Beratung Voraussetzung.
Wenn Sie die Entleerung von Stuhl und Darmgasen nicht mehr kontrollieren können.
Der Stuhlgang sollte reguliert werden und der Schließmuskel entsprechend trainiert werden. Mehr Details dazu unten.
Die Ursachen von Stuhlinkontinenz sind sehr divers. Mögliche Ursachen sind:
Es gibt verschiedene Übungen, um den Schließmuskel zu stärken. Die folgenden Übungen sollten zweimal täglich durchgeführt werden mit je 10 Wiederholungen:
In Rückenlage:
Im Sitzen:
In Bauchlage:
Im Stehen:
Im Alltag
Zuerst sollte die auslösenden Erkrankung behandelt werden.
Um die Stuhlinkontinenz zu behandeln, ist eine Stuhlregulierung notwendig. Dies bedeutet, dass der Stuhl nicht zu weich oder zu hart ist, und dass der Stuhlgang regelmäßig erfolgt. Um dies zu erzielen, ist eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr wichtig, sowie eine ballaststoffreiche Ernährung. Wenn Sie an einer Durchfallerkrankung leiden, sollte die Ernährung unter ärztlicher Beaufsichtigung entsprechend angepasst werden.
Folgende Spezialisten sind die richtigen Ansprechpartner:
• Proktologie (Erkrankungen des Enddarmes)
• Chirurgie (Erkrankungen des Darmes)
• Neurologie (Nervenkrankheiten)
• Geriatrie (altersbedingte Erkrankungen)
• Rehabilitation
Die Auswahl der Fachrichtung kommt auf den Patienten/die Patientin und die Ursachen an.
Übergewicht begünstigt eine Darminkontinenz.
Stuhlinkontinenz
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