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Storchenbiss

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Geschrieben von Dr. Moritz Wieser (Arzt)

Zuletzt evidenzbasiert geprüft am 2. Aug. 2022

Das Feuermal oder medizinisch Naevus flammeus gennant, ist eine hell- bis dunkelrote Hautveränderung, die meist im Gesichts- oder Halsbereich auftritt und im Regelfall harmlos ist. Das Feuermal gehört zu den gutartigen Gewebeveränderungen, welche bei zirka 0,5% aller Neugeborenen schon bei der Geburt vorhanden ist.

Eine verwandte Hautveränderung ist der zart-helle, häufig in der Mitte der Stirn auftretende "Storchenbiss". Etwa 50% aller Neugeborenen haben bei Geburt einen Storchenbiss. Im Stirnbereich und im Bereich der Oberlider bildet sich diese Hautrötung meist in den ersten Lebensmonaten zurück. Im Bereich des Nackens bleibt sie häufig bestehen.

Was sind die Ursachen und Risikofaktoren eines Storchenbisses?

Die Ursache von Feuermalen beziehungsweise des Storchenbisses sind bis jetzt noch weitgehend unklar. Eventuell bilden sie sich durch ein fehlendes Zusammenziehen der Gefäße im Gesicht oder Nackenbereich durch einen Defekt der Gefäß-Rezeptoren in der Haut .

Man unterscheidet generell einen medianen (=mittleren) Naevus flammeus (Storchenbiss) von der selteneren lateralen (=seitlichen) Form. Storchenbisse bilden sich häufig innerhalb weniger Monate nach der Geburt zurück. Die laterale Form des Feuermals ist hingegen scharf begrenzt, rosa bis dunkelrot, von unterschiedlicher Größe und bildet sich meist ohne Therapie nicht zurück.

Was sind die Symptome eines Storchenbisses?

Generell kommen Feuermale besonders häufig im Gesichts- und Halsbereich vor. Meistens zeigen sie sich als kleine, begrenzte Flecken oder Streifen; selten treten größere Feuermale auf. Der Ort des Auftretens ist meist halbseitig, wobei Feuermale die Mittellinien des Gesichts oft nicht genau einhalten.

Die Farbe ist zwischen hell- bis dunkelrot und kann auch manchmal durch Umwelteinflüsse schwanken. Beispielsweise kann die Farbe unter dem Einfluss von Wärme oder psychischen Umständen (zum Beispiel Weinen) intensiver werden.

Wissenswert

Nach einigen Jahren werden die Feuermale häufig dunkler, wobei es zu einer violetten Farbe kommt. Die Haut ist in diesem Bereich dann auch häufig verdickt.

Wie wird der Storchenbiss diagnostiziert?

Die Diagnose wird beim Hautarzt durch eine Untersuchung gestellt. Ausgeprägte Feuermale (je größer das Feuermal, desto wahrscheinlicher) können auch mit Fehlbildungen der Gefäße in anderen Regionen des Körpers kombiniert sein. Beispielsweise kommt es bei komplizierten Fehlbildungssyndromen wie dem Klippel-Trenaunay-, dem Parkes-Weber- und dem Sturge-Weber-Syndrom zu ausgedehnten Feuermalen.

Differentialdiagnosen von Feuermalen sind persistierende Erytheme (zum Beispiel durch einen chronischen Kälteschaden), frühe kapilläre Angiome und das makulöse Stadium des Kaposi-Sarkoms.

Therapie bei Storchenbiss

Feuermale werden derzeit vor allem mit einem Farbstofflaser behandelt. Innerhalb von wenigen Sitzungen zeigt sich häufig eine Aufhellung der Rötung. Früher hat man auch erfolglos probiert Storchenbisse mittels Verödung, Kryotherapie und Röntgenbestrahlung zu behandeln. Diese Behandlungen sind heutzutage kontraindiziert.

Wie ist die Prognose eines Storchenbisses?

Die Prognose des Storchenbisses unterscheidet sich je nach Ort. Im Bereich des Gesichts (beispielsweise der Stirn) verschwinden Storchenbisse häufig innerhalb von wenigen Monaten von selbst. Storchenbisse im Bereich des Nackens bestehen hingegen häufig lebenslang. Feuermale bestehen hingegen häufig lebenslang und bilden sich nicht zurück. Mit der Zeit (nach einigen Jahren) werden Feuermale auch häufig dunkler, wobei es zu einer violetten Färbung kommt. Oft ist die Haut in diesem Bereich dann auch verdickt.

Wie kann man einem Storchenbiss vorbeugen?

Es gibt derzeit keine bekannten Vorbeugungsmaßnahmen gegen Storchenbisse oder Feuermale.

Empfehlungen zur Nachsorge bei einem Storchenbiss

Je nach Ausprägung (Größe, Ort) des Feuermals, können Behandlungen mittels Farbstofflaser die Rötung verbessern. Manchmal sind hierfür Kontrolltermine beim Hautarzt notwendig. Storchenbisse brauchen normalerweise keine Behandlungen und verschwinden in den meisten Fällen von alleine.

Zusammenfassung

Der Storchenbiss ist eine Hautrötung, die bei zirka 50% der Neugeborenen nach Geburt auftritt und sich meist innerhalb weniger Monate von selbst zurückbildet. Der Storchenbiss ist nah mit dem Feuermal verwandt, dass sich auch als Rötung im Gesicht zeigen kann, aber häufig nicht von selbst verschwindet. Feuermale werden derzeit mit Farbstofflaser behandelt.

Alle unsere medizinischen Inhalte werden regelmäßig überprüft und aktualisiert

  • Aktuelle Version
  • 2. Aug. 2022

Geschrieben von
Dr. Moritz Wieser

Medizinisch geprüft am
2. Aug. 2022

Häufig gestellte Patientenfragen, beantwortet

Nein, ein Storchenbiss ist eine Hautrötung die bei zirka 50% aller Neugeborenen auftritt, und in der Regel von selbst vergeht.

Ein Storchenbiss tritt bei etwa 50% der Neugeborenen auf. Meist betrifft die Hautrötung das Gesicht, die oberen Augenlider oder den Nacken. Storchenbisse im Gesichtsbereich bilden sich meist innerhalb weniger Monate nach der Geburt von selbst zurück. Im Bereich des Nackens bleiben Storchenbisse meist ein Leben lang bestehen. Der Storchenbiss ist sozusagen eine spezielle Form des Feuermals (=laterales Naevus flammeus), dass sich häufig auch nicht von selbst zurückbildet. Feuermale können mit Farbstofflaser behandelt werden.

Storchenbiss Karteikarte

Erkrankung zusammengefasst

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Storchenbiss

Feuermal, Naevus flammeus

Epidemiologie

  • ca. jedes zweite Neugeborene

Pathophysiologie

  • Weitung von Blutkapillaren unter der Haut > Sichtbarkeit als kleines Feuermal im Nacken

Symptome

  • Rötung

Komplikationen

  • keine

Diagnose

  • Körperliche Untersuchung
    • Inspektion im Zuge des U1/U2 Untersuchung

Therapie

  • kein Therapiebedarf

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