Geschrieben von Inga Jerrentrup (Ärztin)
Beim Sonnenstich (auch Insolation, Heliosis) entsteht durch lange andauernde direkte Sonnen-Einstrahlung auf den Kopf und den Nackenbereich. Mit der Sonnen-Einstrahlung erreicht den Körper auch die Wärmestrahlung der Sonne. Der Kopf, insbesondere das
Durch die Überhitzung des Kopfes kommt es zur Irritation und Reizung von Gehirn und Hirnhäuten. Diese führen dann zur Entzündung. Entzündungen zeichnen sich durch Rötung, Überwärmung, Funktionseinschränkung oder Funktionsverlust, Schmerzen und eben Schwellung aus. In der Folge der Entzündung kann es zusätzlich zu Wasseransammlungen im Gewebe (Ödem) kommen. Diese Veränderungen führen zu verschiedenen Beschwerden.
Das ausfälligste Symptom, dass wir alle auch gut kennen, ist eine Rötung des Gesichts und der
In schlimmen Fällen sind auch eine leichte Benommenheit bis hin zur Bewusstlosigkeit möglich. Die fehlende Flüssigkeit kann zu einem erhöhten Pulsschlag führen.
Das Arzt-Patienten-Gespräch steht im Mittelpunkt der Diagnostik. Typische Beschwerden verbunden mit einem berichteten langen Aufenthalt in der Sonne sind zur Diagnosestellung oft ausreichend. Die Vital-Parameter werden gemessen und ggf. überwacht. Dazu zählen Plus und Pulsschlag, Atemfrequenz, Blutdruck, Sauerstoffsättigung im Blut und Körpertemperatur. Die Körpertemperatur ist ein wichtiges Kriterium, um den Sonnenstich vom Hitzeschlag (Hyperpyrexie) zu unterscheiden. Beim Sonnenstich steigt die Körpertemperatur in der Regel nicht über 40 Grad Celsius an.
Vom Hitzeschlag spricht man dann bei einer Erhöhung der Körpertemperatur über 40 Grad Celsius. Die Symptome sind die gleichen wie beim Sonnenstich. Zusätzlich kommt es beim Hitzeschlag zu Störungen der Bewegungskoordination. Anfänglich kommt es meist zum Anstieg des Blutdrucks, im Verlauf sinkt der Blutdruck dann unter die Normalwerte (Hypotonie) bis hin zum Hypotonen Schock, also einem beginnenden Kreislaufversagen. Außerdem kann es zu Flüssigkeitsansammlungen in der Lunge kommen (nicht-kardiales
Ein Sonnenstich kann in einen Hitzeschlag übergehen.
Außerdem muss von Sonnenstich und Hitzeschlag auch noch der meist harmlose Hitzekollaps (ohne erheblich erhöhte Körperkerntemperatur) unterschieden werden. Beim Hitzekollaps kommt es zu einer kurzzeitigen Fehlregulation des Herz-Kreislauf-Systems. Durch starke Wärme-Einwirkung kommt es dabei zu einer schnellen Weitstellung der Blutgefäße, mit dem Ziel, die Wärmeabgabe über die
Dadurch kommt zu einem raschen Blutdruckabfall und anschließend zu kurzer Bewusstlosigkeit (Synkope). Risikofaktoren für einen Hitzekollaps sind vor allem Alkoholgenuss, längeres Stehen, vor allem in größeren Menschenansammlungen, wo die Möglichkeiten der Wärmeabgabe über die
Während leichte Sonnenstichbeschwerden zu Hause auskuriert werden können, müssen starke Beschwerden, wie auch der Hitzeschlag unbedingt ärztlich behandelt werden. Das geschieht im Normalfall stationär im Krankenhaus. Die Überwachung der Vitalparameter und des Blutes sowie der Ausgleich des Flüssigkeitshaushalts stehen im Mittelpunkt.
Die Patienten werden mit erhöhtem Oberkörper gelagert, um den Druck im Kopf nicht weiter zu erhöhen. Meist wird eine Kühlung des Patienten durchgeführt, mit kühlen Tüchern oder auch kühlen Getränken. Ziel dabei ist es, die Körpertemperatur möglichst schnell unter 40 Grad Celsius zu senken. Ist der Verlauf schwer, können weitere intensiv-medizinische Maßnahmen wie beispielsweise künstliche Beatmung notwendig werden.
Ein Sonnenstich heilt normalerweise folgenlos ab. Es kann jedoch zu schweren Zwischenfällen wie Bewusstlosigkeit, Krampfanfällen, Atemstillstand und Herz-Kreislauf-Versagen kommen. In solchen Fällen ist die Prognose prinzipiell schlechter und von der entsprechenden zeitnahen und fachgerechten medizinischen Versorgung abhängig. Im schlimmsten Fall kann es zum Hitzetod kommen.
Vorbeugende Maßnahmen ist das Vermeiden von direkter Sonneneinwirkung, besonders über längere Zeit und über den Mittag. Mittags ist die Sonneneinstrahlung häufig am intensivsten. Kopfbedeckungen bieten ebenfalls einen wesentlichen Schutz. Dieser Schutz durch die Kopf-Bedeckung spiel besonders bei (Klein-)Kindern eine sehr wichtige Rolle.
Bei Kindern ist der Kopf verhältnismäßig zum Körper wesentlich größer als bei Erwachsenen. Das führt schneller zu stärkeren Beschwerden. Als Kopfbedeckung eignen sich bei sehr hohen auch angefeuchtete Tücher, wie beispielsweise nasse Handtücher, die um den Kopf gewickelt werden können. Durch die Verdunstung des Wassers kommt es zu einer zusätzlichen Kühlung.
Einige Hausmittel können helfen, Beschwerden zu lindern. Beispielsweise können kühlende Umschläge Kopf und Nacken der Betroffenen Anwendung finden. Durch lange Aufenthalte in der Sonne verlieren Betroffene häufig viel Flüssigkeit durch starkes Schwitzen. So verlieren Betroffene in der Regel auch viele Mineralstoffe.
Demnach sollte auf eine reichliche Flüssigkeitszufuhr mit Tees oder Wasser (auch leicht gesalzen) geachtet werden. Gegebenenfalls kann auch eine Elektrolytlösung aus der Apotheke sinnvoll sein. Wenn die Beschwerden über einen längeren Zeitraum bestehen, nicht besser oder sogar schlimmer werden, sollte immer einen Arzt aufgesucht werden.
Wenn es zu stärkeren Beschwerden kam, kann es sein, dass nachfolgende Behandlungen notwendig werden. Leichte Verläufe des Sonnenstichs heilen normalerweise problemfrei aus und bedürfen keiner weiteren Nachsorge.
Zum Sonnenstich kann es durch lange andauernde direkte Sonnen-Einstrahlung auf den Kopf und den Nackenbereich kommen. Es kommt zu Entzündungen von Hirnhäuten und Hirngewebe und dadurch zu verschiedenen Beschwerden.
Der Sonnenstich kann in einen Hitzeschlag übergehen. Dieser muss unbedingt und unverzüglich ärztlich behandelt werden. Ein Sonnenstich muss ärztlich behandelt werden, wenn die Beschwerden über einen längeren Zeitraum bestehen, nicht besser oder sogar schlimmer werden.
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Geschrieben von
Inga Jerrentrup
Medizinisch geprüft am
28. Nov. 2022
Folgende Symptome können auftreten:
Darüber hinaus kann der Sonnenstich in einen Hitze-Schlag übergehen. Dieser ist mit wesentlich ernsthafteren Symptomen und Komplikationen verbunden und bedarf immer ärztlicher Behandlung. Im schlimmsten Fall kann dieser tödlich verlaufen.
Längere direkte Hitze-Einwirkung durch Aufenthalt in der direkten Sonne ist der Auslöser des Sonnenstichs.
Eine solche zeitliche Verzögerung ist eher unwahrscheinlich.
In der Regel klingen die Beschwerden nach maximal 2 Tagen ab.
Bessert sich der Zustand des Betroffenen aber nicht oder verschlechtert er sich sogar bis hin zur Bewusstlosigkeit, sollte sofort ein Arzt aufgesucht beziehungsweise der Rettungs-Dienst gerufen werden.
Erkrankung zusammengefasst
„Classic heat Stroke“, „Exertional heat Stroke“
Begriffe
Lungenödem
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