Eine Entzündung des Sehnervens, auch Neuritis nervi optici oder Optikusneuritis genannt, kann an unterschiedlichen Lokalisationen des Sehnervens auftreten. Unterschieden wird hierbei zwischen einer Entzündung des Nervens innerhalb des Augapfels (Papillitis) und einer Entzündung des Nervens nach Austritt aus dem Augapfel (Retrobulbärneuritis).
Die Papillitis kommt vor allem bei Kindern im Rahmen eines viralen Infektes vor. Bei Erwachsenen ist die Retrobulbärneuritis häufiger. Diese tritt vor allem in einem Alter zwischen 18 und 45 Jahren auf. Frauen sind häufiger betroffen als Männer.
Der häufigste Grund für eine Sehnerventzündung ist eine
Eine Sehnervenentzündung kann aber auch in Rahmen von Infektionen auftreten. Sie kommt zum Beispiel bei
Manchmal gibt es aber auch keinen erkennbaren Auslöser für eine Sehnerventzündung (=idiopathisch). Auch in Rahmen von Autoimmunerkrankungen kann sich der Sehnerv entzünden.
Bei den meisten Sehnerventzündungen ist nur einer der beiden Sehnerven betroffen. Es kommt zu Schmerzen, die meist hinter dem Augapfel lokalisiert sind. Bei einer Bewegung des Auges verschlimmern sich die Schmerzen typischerweise. Durch die Entzündung des Nervens kommt es außerdem zu einer Einschränkung der Funktion des Nervens. Es kann also zu einer Verschlechterung des Sehvermögens kommen. Dies geschieht bei den meisten Patienten innerhalb von Stunden bis Tagen. Auch kommt es zu Gesichtsfeldausfällen. Das bedeutet, dass man einen Ausschnitt des Raumes nicht mehr oder nur noch vermindert wahrnehmen kann. Bei einer Entzündung des Sehnervens ist meist der zentrale Teil des Gesichtsfeldes betroffen. Eine weiteres Symptom ist eine Störung des Farbsehens.
Um die Diagnose zu stellen wird zunächst das Gesichtsfeld des Betroffenen untersucht, um festzustellen, ob Patienten Teile des Raumes nicht mehr sehen kann oder nur verschwommen wahrnimmt. Es werden dabei beide Augen getrennt untersucht, um einen Vergleich zwischen dem erkrankten und dem gesunden Auge aufstellen zu können. Swinging-Flashlight-Test Um eine Sehnerventzündung festzustellen wird zunächst der sogenannte Swinging-Flashlight-Test durchgeführt. Bei diesem Test wird der Raum abgedunkelt und nacheinander mehrere Male in beide Augen geleuchtet. Untersucht wird hierbei die Reaktion der Pupillen auf das einfallende Licht. Normalerweise verengen sich die Pupillen beider Augen, wenn man in ein Auge leuchtet. Im Normalfall verengen sich die Pupillen ähnlich stark, egal in welches der Augen man leuchtet. Wenn man eine Sehnervenentzündung hat, verengen sich die Pupillen jedoch weniger stark, wenn man in das betroffene Auge leuchtet. Spiegelung des Augenhintergrundes Wenn der Swinging-Flashlight-Test positiv ist, wird eine Spiegelung des Augenhintergrundes durchgeführt. Der Arzt sieht sich also im Auge den Eintrittspunkt des Nervens an. Wenn eine Papillitis vorliegt, also eine Entzündung des Nervens im Augapfel, kann man bei dieser Spiegelung Veränderungen des Nerveneintrittpunktes sehen. Dieser ist dann häufig unscharf begrenzt und kann auch Randblutungen aufweisen. Bei einer Retrobulbärneuritis ist der Nerv hinter dem Augapfel entzündet, weshalb man bei einer Spiegelung des Augenhintergrundes meistens keine Auffälligkeiten sehen kann. Visuell evozierte Potenziale Man kann eine Entzündung des Nervens auch feststellen, indem man untersucht, wie gut der Nerv Signale weiterleiten kann. Wenn es um den Sehnerv geht untersucht man die visuell evozierten Potenziale. Das bedeutet, dass man untersucht, wie gut der Sehnerv Signale weiterleitet, nachdem man das Auge zum Beispiel mit Licht oder einem Bild ein Signal zum weiterverarbeiten präsentiert. Bei einer Entzündung des Nervens ist dieses Potenzial abgeschwächt oder kann sogar ganz geblockt sein. Weiterführende Diagnostik Wenn jemand eine Sehnerventzündung hat, ist es nicht nur wichtig, festzustellen, dass diese Entzündung vorliegt, sondern man sollte auch versuchen herauszufinden, ob es einen Grund für die Entzündung des Sehnervens gibt. Sehr wichtig ist es hierbei herauszufinden, ob der Betroffene an einer Multiplen Sklerose leidet. Um dies festzustellen, wird der Patient neurologisch untersucht und gegebenenfalls wird eine Bildgebung des Kopfes durchgeführt.
Die Behandlung der Sehnerventzündung erfolgt durch eine Gabe von hochdosierten Glucocorticoiden, also durch die Gabe eine Cortisons. Wichtig ist es außerdem die eventuell vorliegende Ursache für die Sehnerventzündung zu behandeln.
Die Prognose einer Sehnerventzündung ist meist gut. Schon kurz nach Therapiebeginn, innerhalb von etwa zwei Wochen, berichten die meisten Patienten, dass sie wieder besser sehen können. Nach ungefähr einem Jahr können die meisten Patienten wieder gut sehen, jedoch ist das Sehvermögen im Vergleich zu dem Sehvermögen vor der Entzündung teilweise etwas schlechter.
Es kann auch dazu kommen, dass Einschränkungen vor allem des Farb- oder Kontrastsehen bestehen bleiben. Bei ungefähr einem Drittel der Patienten tritt innerhalb von zehn Jahren eine erneute Sehnerventzündung auf.
Es kann auch dazu kommen, dass Einschränkungen vor allem des Farb- oder Kontrastsehen bestehen bleiben. Bei ungefähr einem Drittel der Patienten tritt innerhalb von zehn Jahren eine erneute Sehnerventzündung auf.
10-14 Tage nach der Feststellung einer Sehnerventzündung wird in der Regel eine augenärztliche Kontrolle durchgeführt. Hier wird das Sehvermögen geprüft und untersucht, ob sich die Symptome durch die Behandlung verbessert haben. Auch wird sich der Augenhintergrund angeschaut, um eventuelle Veränderungen, die in der Zwischenzeit aufgetreten sind, zu erkennen. Diese Kontrolle ist auch wichtig, um weitere Maßnahmen einleiten zu können, falls sich die Symptome nicht verbessert haben.
Eine Entzündung des Sehnervs geht mit meist einseitigen Schmerzen des Auges und Sehverminderung einher. Sie kann unter anderem durch eine Testung der Pupillenreaktionen und einer Spiegelung des Augenhintergrundes diagnostiziert werden. Wenn man eine Entzündung des Sehnervens hat, ist es wichtig mögliche Ursachen zu untersuchen, da eine Sehnervenentzündung häufig die erste Erscheinungsform der Multiplen Sklerose ist.
Eine Sehnerventzündung kann von einem Augenarzt festgestellt werden. Dieser kann die Pupillenreaktion der Augen testen und sich gegebenenfalls den Augenhintergrund ansehen, um eine Entzündung des Nervens festzustellen.
Meistens hilft bei dieser Form der Migräne eine ähnliche Therapie wie bei klassischen Migräneattacke. Dies ist individuell und bestenfalls fachärztlich (Neurologie) abzustimmen.
Eine Verbesserung der Symptome bei einer Sehnervenentzündung treten bereits in den ersten zwei Wochen nach dem Start der Behandlung ein. Bei den meisten Patienten stellt sich innerhalb des ersten Jahres nach Behandlung wieder ein gutes Sehvermögen her.
Nach einer Entzündung des Sehnervens kann dieser sich wieder erholen und das Sehvermögen kann sich wieder normalisieren. Wenn der Sehnerv jedoch zum Beispiel durchtrennt wird, ist eine Regeneration unwahrscheinlich.
Erkrankung zusammengefasst
Neuritis nervi optici, Optikusneuritis
Begriffe
Borreliose
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