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Schlaganfall

Zuletzt evidenzbasiert geprüft am 2. Okt. 2022

Bei einem Schlaganfall (Apoplexie) handelt es sich um eine Durchblutungsstörung im Gehirn , die eine Reihe an Ausfällen bestimmter Hirnfunktionen zur Folge hat. Ursächlich ist in den meisten Fällen eine Ischämie, also eine reduzierte Blutversorgung des Hirns, seltener ist eine Gehirnblutung die zugrundeliegende Ursache.

Wissenswert

Schlaganfälle zählen zu den häufigsten Erkrankungen weltweit. In Deutschland erleiden ca. 270.000 Menschen jedes Jahr einen Schlaganfall.

Epidemiologie

Anhand der Erhebungen des RKI erlitten innerhalb der letzten Jahre ungefähr 1,6 % der Erwachsene Menschen in Deutschland pro Jahr einen Schlaganfall. Das sind ungefähr 270.000 Bundesbürger. Frauen sind mit 1,7 Prozent der Gesamtbevölkerung etwas häufiger betroffen als Männer mit lediglich 1,5 Prozent.

Wenn man jedoch alle Altersgruppen in die Betrachtung einbezieht, so liegt die sogenannte 12-Monats-Prävalenz, also die Anzahl neuer Fälle innerhalb von 12 Kalendermonaten, sowohl bei Frauen als auch bei Männern noch deutlich unter einem Prozent. Erst ab einem Alter von ungefähr 55 Jahren steigen die Neufälle innerhalb eines Jahres schnell und überproportional auf einen Wert von bis zu 6,3 Prozent an.

Die Erstdiagnose einer Apoplexie erfolgt in den meisten Fällen ab einem Lebensalter von mindestens 40 Jahren. Der Apoplex gilt hierzulande gleich nach dem Herzinfarkt als zweithäufigste Todesursache und stellt eine der wichtigsten Gründe für das Auftreten von Behinderungen im fortgeschrittenen Lebensalter dar.

Wissenswert

Menschen, die im Laufe ihres Lebens bereits einen Apoplex erlitten haben, weisen ein deutlich gesteigertes Risiko dafür auf, einen erneuten Schlaganfall zu entwickeln.

Aus diesem Grund lässt sich klinisch beobachten, dass schätzungsweise 40 von 100 Menschen, die bereits einen Apoplex überstanden haben, innerhalb der folgenden zehn Jahre einen zweiten oder sogar einen dritten Hirnschlag.

Was sind die Ursachen und Risikofaktoren eines Schlaganfalls?

Die Ursache eines Schlaganfalls ist eine Durchblutungsstörung bestimmter Areale im Hirn. Das Gehirn wird durch Unterbrechung der Blutzufuhr nicht mehr ausreichend mit Nährstoffen und dem lebensnotwendigen Sauerstoff versorgt, sodass infolgedessen Gehirngewebe absterben kann. In ungefähr 80–85 % der Fälle liegt ein ischämischer Schlaganfall vor.

Ursachen für die Minderdurchblutung des Gehirns können zum einen der Verschluss eines Blutgefäßes im Gehirn durch ein Blutgerinnsel (Embolie) sein oder eine Verengung des Blutgefäßes im Rahmen der Gefäßverkalkung (Arteriosklerose ). Es kommt durch all diese Mechanismen zu einer Störung der Hirndurchblutung, wodurch Gehirnzellen in Mitleidenschaft gezogen werden oder absterben.

Seltener, in nur 15-20 % der Fälle, liegt dem Schlaganfall eine Einblutung im Gehirn zugrunde. Dies nennt man hämorrhagischer Schlaganfall. Neben den beiden Hauptursachen gibt es noch eine Reihe weiterer, seltener Ursachen, die einen Schlaganfall auslösen können, wie beispielsweise verschiedene Drogen oder Medikamente, Immunkrankheiten und Entzündungen von Gefäßwänden (Vaskulitis ).

Es gibt zahlreiche Risikofaktoren, die die Entstehung eines Schlaganfalls beeinflussen können. Diese stimmen weitgehend mit den Risikofaktoren für Herz- und Kreislauferkrankungen überein.

Risikofaktoren im Überblick

Ein großer Teil der Risikofaktoren sind beeinflussbar und können reduziert werden:

Ein hoher Blutdruck erhöht das Risiko einen Schlaganfall zu erleiden um das 4- bis 5-fache und stellt somit den wichtigsten Risikofaktor dar.

Bei einer Störung des Blutflusses in den Vorhöfen des Herzens kann es zur Bildung eines Thrombus im Herzen kommen. Falls sich dieses Gerinnsel löst, kann es Gehirngefäße verstopfen und einen Schlaganfall hervorrufen. Das Schlaganfallrisiko erhöht sich bei einem nicht behandelten Vorhofflimmern auf das 5- bis 16-fache.

Rauchen erhöht das Risiko für zahlreiche Erkrankungen des Herz- und Gefäßsystems, vor allem auch das Schlaganfallrisiko. Personen, die ein erhöhtes Risiko für einen Schlaganfall haben, wird empfohlen, das Rauchen vollständig einzustellen.

Hohe Mengen an Alkohol verursachen einen Bluthochdruck und erhöhen somit das Risiko eines Schlaganfalls.

Das Risiko für das Auftreten eines Schlaganfalls ist abhängig von der Dauer und der Ausprägung der Zuckerkrankheit.

Diese Risiken erleichtern, vor allem auch in Kombination, die Entstehung von Diabetes mellitus und Bluthochdruck.

Erhöhte Cholesterin- und LDL (Low-density-Lipoprotein)-Werte stellen einen Risikofaktor für einen Schlaganfall und einen Herzinfarkt dar.

Frauen, die hormonell verhüten, an Übergewicht leiden und Rauchen haben ebenfalls ein erhöhtes Risiko einen Schlaganfall zu erleiden.

Hinweis

Es gibt aber auch Risikofaktoren, die nicht beeinflussbar sind. Dazu zählen Alter (Risiko steigt mit zunehmendem Alter), Geschlecht (Männer sind häufiger betroffen als Frauen, Ausnahme sind Frauen über 85 Jahre) und genetische Veranlagung.

Was sind die Symptome eines Schlaganfalls?

Die Symptome, die auf einen Schlaganfall hindeuten, treten in der Regel plötzlich und meist einseitig auf. Abhängig davon, welches Areal im Gehirn betroffen ist, kann es zu unterschiedlichen Symptomen kommen.

Achtung

Warnzeichen

Wenn es zur Entstehung eines Schlaganfalls kommt, so zählt für den betroffenen Patienten jede Minute. Nur bei zeitnaher Einleitung einer geeigneten Behandlung kann dessen Leben gerettet und schwerwiegende Komplikationen vermieden werden.

Auch das Risiko für die Entstehung von langfristigen Beeinträchtigungen durch die gedrosselten Versorgung des Gehirns mit Sauerstoff kann durch eine zügige Behandlungseinleitung deutlich gesenkt werden.

Für die betroffenen Patienten und deren Freunde und Angehörige ist es aus diesem Grund essenziell, die für einen Apoplex typischen Warnzeichen zu kennen und den Schlaganfall als solchen zu identifizieren. Wichtig zu wissen ist für sie vor allem, dass die Symptome eines Apoplex nicht schleichend, sondern plötzlich auftreten und unter Umständen bereits nach wenigen Minuten wieder verschwinden.

In einem solchen Fall liegt häufig eine sogenannte transitorische ischämische Attacke (tia), die auch als Mini-Schlaganfall gilt, vor. Wichtig ist, dass es sich auch dabei um einen Notfall handelt. Grund dafür ist die Tatsache, dass ein Schlaganfall zeitnah folgen kann.

Symptome im Überblick

Bei einem Schlaganfall kann es zu folgenden Symptomen kommen:

Unter allen der durch einen Hirninfarkt möglicherweise verursachten Symptomen ist die Lähmung eine der häufigsten Beschwerden. Die Lähmung tritt vor allem in Form einer sogenannten Hemiparese, also einer halbseitigen Lähmung auf. Dabei sind meist die Extremitäten, also Arme und Beine, oder das Gesicht betroffen.

Die betroffene Region können sich dabei pelzig und taub anfühlen, wie als ob der entsprechende Körperteil eingeschlafen wäre. Bei Symptomen wie das plötzliche Erschlaffen der Arme, das Fallenlassen von Gegenständen, vermehrtes Stolpern und Stürzen, herabhängende Mundwinkel sollte stets an einen Apoplex gedacht werden.

Da es sich um einen Notfall handelt, muss unbedingt schnell ein Notruf abgesetzt werden.

Es kann zu einer verwaschenen und unverständlichen Sprache kommen. Ebenfalls können Wortfindungsstörungen auftreten.

Kurzzeitiges, einseitiges Erblinden, Doppelbilder und ein verschwommenes Sehen sind Symptome, die auf einen Schlaganfall hindeuten können.

Plötzlich einsetzende Gleichgewichtsstörungen und Schwindel sind ebenfalls mögliche Symptome.

In seltenen Fällen kann es auch zu plötzlich einsetzenden, sehr starken Kopfschmerzen kommen. Die Lokalisation dieser Kopfschmerzen kann in Abhängigkeit von dem geschädigten Areal recht unterschiedlich sein.

Auch die Frage, wie stark die für einen Apoplex typischen Kopfschmerzen sind, kann nicht eindeutig beantwortet werden. Auch die Intensität kann sich von Patient zu Patient stark voneinander unterscheiden.

Wie wird der Schlaganfall diagnostiziert?

Bei Anzeichen eines Schlaganfalls sollte der Betroffene oder eine dritte Person schnellstmöglich den Rettungsdienst alarmieren. Da nur ein kleines Zeitfenster zwischen Symptombeginn und einer möglichen Therapie des Schlaganfalls zur Verfügung steht, sollte unverzüglich eine diagnostische Abklärung durchgeführt werden.

Als schnelle Untersuchung eignet sich vor allem das FAST-Schema:

  • F (Facial Expression): Beim Versuch zu lächeln, die Stirn zu runzeln, die Zähne zu zeigen und die Wangen aufzupusten, zeigt sich eine veränderte oder verminderte Mimik, meist einseitig.
  • A (Arm Weakness): Beim Armvorhalteversuch (Patient hält mit geschlossenen Augen beide Arme vor sich) zeigt sich eine Unfähigkeit, die beiden Arme angehoben zu halten.
  • S (Speech Difficulties): Beim Wiederholen eines einfachen Satzes zeigt sich eine Störung des Sprachverständnissen oder der Sprachproduktion.
  • T (Time is Brain): Wenn einer der oben genannten Hinweise zutrifft, sollte eine schnelle Einweisung ins Krankenhaus erfolgen.

Falls der Verdacht eines Schlaganfalls bestätigt werden kann, sollte der Patient möglichst schnell in ein geeignetes Krankenhaus mit einer neurologischen Station inkl. Stroke-Unit eingeliefert werden. Hier erfolgt ein ausführliches Erstgespräch, wenn möglich, mit dem Patienten selbst oder Angehörigen, zum aktuellen Geschehen, Symptombeginn, sowie zu Vorerkrankungen und Risikofaktoren des Patienten. Außerdem erfolgt im Krankenhaus eine klinisch-neurologische Untersuchung.

Für die Therapieentscheidung bei einem Schlaganfall ist es sehr wichtig herauszufinden, ob diesem eine Minderdurchblutung oder eine Hirnblutung zugrunde liegt. Um dies voneinander abgrenzen zu können, muss eine Bildgebung des Kopfes erfolgen. Die Computertomografie ist dafür aufgrund ihrer Verbreitung und der kurzen Untersuchungszeit die wichtigste diagnostische Maßnahme beim Verdacht auf einen Schlaganfall.

Die Untersuchung dient dabei insbesondere dem Ausschluss einer Hirnblutung, eine frische Minderdurchblutung kann meist nicht detektiert werden. Wenn in der Bildgebung keine Hirnblutung zu sehen ist, geht man von einer Minderdurchblutung als Schlagunfallursache aus. Meist wird die Computertomografie mit einer Angiografie (Darstellung der Gefäße) und dem Perfusion-CT (Darstellung von Blutfluss und Blutvolumen) kombiniert.

Bei manchen Patienten wird auch eine Magnetresonanztomografie durchgeführt, diese hat den Vorteil, dass sie genauer ist als die Computertomografie und auch schon eine frische Minderdurchblutung diagnostiziert werden kann. Nachteil ist, dass eine Magnetresonanztomografie länger dauert und meist nicht so schnell verfügbar ist wie eine Computertomografie.

Hinweis

Im Rahmen der Schlaganfalldiagnostik wird eine außerdem eine Labordiagnostik durchgeführt, um allgemein Risikofaktoren feststellen und die Funktionen anderer Organe überprüfen zu können. Mithilfe eines speziellen Ultraschalls können die hirnversorgenden Arterien am Hals dargestellt werden.

Das Herz des Patienten wird durch regelmäßige Blutdruckmessungen, eine Elektrokardiografie (EKG) und eine Echokardiografie (Ultraschall des Herzens) untersucht. Dadurch können Herzrhythmusstörungen und die mögliche Quelle des Blutgerinnsels entdeckt werden.

Therapie bei Schlaganfall

Bei der Therapie eines Schlaganfalls gilt „time is brain“: je schneller eine Therapie eingeleitet wird, desto effektiver ist sie und desto mehr Hirngewebe kann gerettet werden. Ein Schlaganfall ist somit ein absoluter medizinischer Notfall, das Gehirn reagiert auf den Sauerstoffmangel sehr empfindlich.

Bevor der Patient im Krankenhaus eintrifft, werden vom Notarzt oder der Rettung einige Sofortmaßnahmen getroffen, um die Körperfunktionen zu stabilisieren. Sobald der Patient im Krankenhaus angekommen ist, wird nach der Diagnostik eine spezifische Therapie eingeleitet.

Therapie im Überblick

Hier werden Ischämischer Infarkt und Hämorrhagischer Infarkt erklärt:

Die Wiederherstellung der Durchblutung kann entweder medikamentös oder im Rahmen einer interventionellen Therapie durchgeführt werden. Dies nennt man eine rekanalisierende Therapie.

Bei der Lysetherapie erfolgt die Wiedereröffnung verschlossener Gefäße mittels des Medikaments Alteplase (rt-PA, rekombinanter gewebsspezifischer Plasminogenaktivator). Dieses wird dem Patienten über die Vene verabreicht und führt dazu, dass das Blutgerinnsel abgebaut wird.

Das Zeitfenster in der die sogenannte systemische Thrombolyse durchgeführt werden kann, ist jedoch begrenzt. Innerhalb von 4,5h nach Symptombeginn muss die Lyse Therapie durchgeführt werden. Je früher die Lyse Therapie stattfindet, desto besser ist die Prognose.

Es besteht auch noch die Möglichkeit der endovaskulären Thrombolyse, dabei wird ein Medikament über die Gefäße verabreicht. Diese Behandlungsmöglichkeit findet insbesondere bei schweren Schlaganfällen Anwendung. Die systemische und endovaskuläre Thrombolyse kann auch kombiniert werden, dies nennt man Bridging.

Eine weitere Therapieoption ist die mechanische Thrombektomie. Dabei wird ein Katheter, ein dünner Draht, über die Leistenarterie eingeführt und unter Bildkontrolle über das arterielle Gefäßsystem bis zum Gerinnsel im Gehirn vorgeschoben. Daraufhin wird das Blutgerinnsel entfernt und die Durchblutung möglichst vollständig wiederhergestellt.

Die mechanische Therapie kann bis zu 8 Stunden nach Symptombeginn durchgeführt werden, in Einzelfallentscheidungen auch länger. Falls möglich, sollte zusätzlich die Kombination mit der Lyse Therapie durchgeführt werden.

Nach der Akuttherapie wird der Patient meist auf die Schlaganfallstation, die Stroke-Unit, verlegt. Hier wird der Patient weiterhin überwacht, das Ziel ist es, einen erneuten Schlaganfall oder andere Komplikationen zu vermeiden. Dafür wird der Patient im Bett an einen Monitor angeschlossen, wodurch Herzfrequenz, Blutdruck, Blutzucker, Atemfrequenz und weitere Vitalparameter ständig kontrolliert werden können.

Außerdem sollte möglichst frühzeitig mit der Einnahme eines Thrombozytenaggregationshemmer begonnen werden, um erneute Hirninfarkte zu verhindern.

Wenn dem Schlaganfall eine Verletzung im Bereich des Hirns zugrunde liegt, ist eine Lyse Therapie nicht indiziert. In diesen Fällen kann der Patient konservativ oder chirurgisch therapiert werden. Bei der konservativen Therapie werden die Patienten in der Regel auf einer Intensivstation behandelt.

Der Fokus liegt dabei auf der Stabilisierung der Vitalfunktionen, einer blutdrucksenkenden Therapie und der Behandlung eines erhöhten Druckes im Kopf. Teilweise müssen die Patienten auch beatmet werden.

Eine Indikation zur chirurgischen Therapie muss bei jedem Patienten individuell abhängig von dessen Alter, dem klinischen Bild und der Lokalisation der Blutansammlung getroffen werden. Im Rahmen der Operation wird die Blutmasse entfernt. Die Operation erfolgt entweder minimalinvasiv mittels eines Bohrloches oder durch Eröffnung eines Teils der Schädeldecke.

Wo sollte eine Behandlung bei einem Schlaganfall erfolgen?

Stroke Unit

Unter dem Begriff „stroke unit“ auch „Schlaganfall Station“ oder „Schlaganfall Einheit“, versteht man eine zentrale Organisationsstelle, die der primären und umfassenden Versorgung von Patienten, die an einem Schlaganfall leiden dient. Der Begriff „stroke unit“ kommt aus dem amerikanischen Englisch und wurde mittlerweile auch in Deutschland an einer Vielzahl von Kliniken übernommen.

Die betroffenen Personen erhalten an einer solchen zentralen Organisationsstelle für Schlaganfälle eine gezielte Behandlung, die sogar fächerübergreifend stattfinden kann. Da bei Menschen, die einen Schlaganfall entwickeln, in der Regel auch andere Grunderkrankungen vorliegen, können dort verschiedene Fachärzte aus den Bereichen Neurologie, Kardiologie, Neuro- und Gefäßchirurgie sowie Radiologie zusammenarbeiten. Wichtige Erkrankungen, die oftmals bei Personen mit Schlaganfall vorliegen, sind zum Beispiel Bluthochdruck (Hypertonie) oder Diabetes mellitus .

Die verschiedenen Fachärzte sind dort dazu in der Lage, ein gemeinsames, individuell auf den betroffenen Patienten angepasstes Therapiekonzept zu entwickeln und durchzuführen. Schlaganfallpatienten, die auf einer Stroke Unit versorgt werden, überleben den Hirnschlag deutlich häufiger, als andere Betroffene. Außerdem steigt die Chance keine langfristig bleibenden Schäden zu entwickeln bei der Therapie auf einer spezialisierten Schlaganfallstation um ungefähr 25 Prozent.

Mobile Stroke Units

Um die flächendeckende Versorgung der Patienten besser gewährleisten zu können, gibt es mittlerweile nicht nur feste Schlaganfallstationen in Krankenhäusern und Kliniken. In Großstädten wie Berlin gibt es darüber hinaus sogenannte mobile Stroke Units (STEMO).

Dabei handelt es sich um speziell für die Bedürfnisse von Schlaganfallpatienten ausgestattete Krankenwagen, die sehr zügig von einem Einsatzort zum Anderen wechseln können. Die mobilen Stroke Units sind mit speziell ausgebildetem medizinischen Fachpersonal besetzt, das dazu in der Lage ist, unmittelbar vor Ort die wichtigsten Erstmaßnahmen einzuleiten.

Auf diese Weise geht deutlich weniger Zeit bis zum Therapiebeginn verloren. Dies ist besonders wichtig, da ein schneller Behandlungsbeginn sowohl über das Überleben des Patienten entscheiden als auch das Outcome des Schlaganfalls in Bezug auf bleibende Schäden maßgeblich beeinflussen kann.

Folgen eines Schlaganfalls

Mögliche langfristige Folgen

Wie sich ein Schlaganfall langfristig auf den betroffenen Patienten auswirkt, ist von Fall zu Fall unterschiedlich. Dabei spielen unter anderem die exakte Lokalisation des Infarkts (Hirnregion), die Schwere des Infarkts und die Zeit, die verstreicht, bis die Ursache behoben werden kann.

Einige Personen, die einen Schlaganfall erleiden, sind nach ein paar Tagen schon wieder fit. Wohingegen andere Betroffene durch den Hirnschlag schwerste bleibende Behinderungen erfahren. Zu den häufigsten Folgen eines Schlaganfalls zählen halbseitige Lähmungserscheinungen sowie Aufmerksamkeits- und Konzentrationsschwäche.

Grundsätzlich lassen sich die Folgen in drei unabhängige Kategorien einteilen: neurologische Folgen (Auswirkungen auf die Motorik), neuropsychologische Folgen (Auswirkungen auf die Sinneswahrnehmung und kognitiven Funktionen) und psychische Folgen (Auswirkungen auf die Psyche und die emotionale Stabilität).

Halbseitenlähmung

Wenn es im Zuge des Apoplex zu einer halbseitigen Lähmung kommt, können die Betroffenen eine der beiden Körperhälften nicht mehr richtig spüren und/oder steuern. Wie weit die Lähmungserscheinungen reichen und wie ausgeprägt sie sind, kann dabei recht unterschiedlich sein.

Ob eine halbseitige Lähmung vorliegt, kann durch einfache Tests ermittelt werden. Wenn ein Schaltanfallpatient mit Halbseitenlähmung zum Beispiel dazu aufgefordert wird zu lächeln, gelingt ihm das nur einseitig. Auch das Schließen der Augen und das Aufblasen der Backen zeigen sich bei einer halbseitigen Beeinträchtigung des Nervus Facialis (sogenannte Facialisparese) als nicht möglich.

Zudem kann es sein, dass ein Betroffener nach dem Infarktgeschehen nicht mehr dazu in der Lage ist, das Bein oder den Arm einer Körperseite anzuheben. Darüber hinaus berichten viele Patienten, die nach einem Hirnschlag eine halbseitige Lähmung entwickelt haben, von einem „pelzigen Gefühl“ in den eingeschränkten Körperteilen.

Welche Körperseite von der Halbseitenlähmung betroffen ist, erlaubt Rückschlüsse auf die Lokalisation des Hirnschlags. Die beiden Hirnhälften arbeiten nämlich überkreuzt. Das bedeutet, dass ein Infarkt in der rechten Hälfte des Gehirns zu einer linksseitigen Lähmung führt.

Spastik

Im Gegensatz zur Halbseitenlähmung zeigt sich eine sogenannte Spastik in der Regel erst einige Wochen bis Monate nach dem Infarktgeschehen. Wenn eine Spastik auftritt, entwickelt sich aus einer zuerst schlaffen Muskellähmung über einen längeren Zeitraum eine überhöhte, von dem Betroffenen nicht kontrollierbare Muskelspannung. Dieser Vorgang kann Wochen bis Monate in Anspruch nehmen. Langfristig kommt es bei der Statik zu einer Einschränkung der Bewegungsfähigkeit. Die spastische Bewegungsstörung (nach einem Schlaganfall) gilt bis heute als unheilbar.

Dysphagie

Eine Schluckstörung (Dysphagie) kann sowohl unmittelbar nach dem Infarkt als auch einige Tage verzögert auftreten. Die Dysphagie ist durch äußere Anzeichen erst einmal nicht erkennbar. Aus diesem Grund ist es umso wichtiger, dass jeder akute Apoplex-Patient nicht ohne Kontrolle des Arztes oder eines Logopäden isst.

Dabei können verschiedene Hinweise auf eine Schluckstörung gewonnen werden. Unter anderem zeigen die betroffenen Menschen häufig eine verlangsamte Nahrungs- beziehungsweise Flüssigkeitsaufnahme. Sie verschlucken sich wiederholt, räuspern sich vermehrt, bekommen Hustenanfälle und/oder Atemnot. Zudem kann es bei einer Dysphagie zu einem Rückfluss von Speisen oder Flüssigkeit aus Mund und Nase kommen.

Für die Patienten ist es wichtig zu wissen, dass sich die Schluckstörung in den meisten Fällen spontan zurückbildet. Einige der Betroffenen brauchen medizinische oder therapeutische Unterstützung dabei, das Schlucken wieder zu „lernen“. In eher seltenen Fällen ist ein Apoplex-Patient durch die Dysphagie dauerhaft auf die Ernährung per Magensonde angewiesen.

Zu den häufigsten mit einem Schlaganfall in Zusammenhang stehenden neurophysiologischen Auffälligkeiten zählen zum Beispiel die Aphasie, Sehstörungen und der Neglect. Unter dem Begriff Aphasie versteht man eine erworbene Störung der Sprache. Die direkte Ursache dieser Störung ist eine Schädigung der linken Hirnhälfte.

Aphasie

Wenn es bei einem Menschen mit Apoplex zu einer Aphasie kommt, so zeigen sich dessen sprachliche Leistungen als deutlich eingeschränkt. Die Betroffenen haben Probleme beim Sprechen und zum Teil auch beim Verstehen von Sprache. Auch das Lesen und Schreiben kann unter Umständen beeinträchtigt sein. Im Allgemeinen gibt es verschiedene Arten der Aphasie, die auf den Patienten unterschiedliche Auswirkungen haben. Betroffene sind beispielsweise nur noch dazu in der Lage, einzelne Worte zu sprechen.

Darüber hinaus haben sie oft Schwierigkeiten, die richtigen Worte zu finden, Wörter entsprechend ihrer Bedeutung richtig zu nutzen und Laute richtig zuzuordnen. Dies verdeutlicht sich zum Beispiel darin, dass betroffene Menschen nur noch in sehr kurzen Sätzen sprechen, häufig Umschreibungen nutzen oder sogenannte Neologismen zu bilden. Ein Neologismus ist eine Wortneuschöpfung, also die Verwendung eines Wortes, dass es gar nicht gibt.

Ungefähr 30 Prozent der Menschen, die zum ersten Mal einen Hirninfarkt erleiden, weisen im Anschluss eine Aphasie auf.

Sehstörungen

Auch unterschiedlich stark ausgeprägte Sehstörungen sind infolge eines Hirnschlags keine Seltenheit. Wenn der Infarkt zum Beispiel im Bereich des Occipitallappens lokalisiert ist, kommt es zu einer Schädigung der Sehrinde. Die Sehstörung kann aber auch dadurch entstehen, dass das Auge nicht mehr ausreichend mit Blut versorgt wird. In diesem Fall kann es zur Erblindung auf einem Auge kommen.

Menschen, die nach einem Hirnschlag eine Sehstörung entwickeln, leiden in der Regel an Doppelbildern, Gesichtsfeldeinschränkungen, Herdblick und visuell-räumlichen Störungen.

Neglect

Eine weitere besonders auffällige neurophysiologische Folge eines Apoplex, ist der sogenannte Neglect. Bei der unter dem Begriff „Neglect“ bekannten Erkrankung handelt es sich um eine Aufmerksamkeitsstörung, bei der der Patient eine der beiden Körperhälften ignoriert. Er nimmt Sinnesinformationen auf dieser Seite nicht mehr wahr. Und das, obwohl die Augen und die anderen Sinne uneingeschränkt funktionsfähig sind. Der Partner, Freunde und Familienangehörige können schnell bemerken, dass etwas mit der Wahrnehmung des Patienten nicht stimmt. Der Hirninfarktpatient selbst bemerkt seine Einschränkungen jedoch in den meisten Fällen erst einmal nicht.

Aufmerksamkeit und Konzentrationsstörungen

Besonders auffällig sind Störungen der Aufmerksamkeit und/oder der Konzentration bei Menschen, die nach einem Apoplex körperlich schnell wieder fit sind. Diese Patienten starten in vielen Fällen schnell wieder ins Berufsleben und bemerkten, dass sie den Aufgaben kognitiv nicht gewachsen sind, da sie nicht mehr dazu in der Lage sind sich über einen längeren Zeitraum auf eine Sache zu konzentrieren. Ihnen fällt es beispielsweise schwer, sich länger als 20 Minuten auf ein Gespräch zu fokussieren. Bei dem Versuch aufmerksam zu sein und sich zu konzentrieren ermüden sie deutlich schneller als gesunde Menschen.

Weitere Folgen eines Schlaganfalls sind das Auftreten einer Demenz , die Entwicklung einer Epilepsie , eine Störung der Planung gezielter Handlungen, Aufmerksamkeits- und Konzentrationsstörungen und Persönlichkeitsveränderungen. Auf psychischer Ebene sind Menschen nach einem Hirnschlag, vor allem durch die bestehenden Beeinträchtigungen, besonders gefährdet eine Depression und/oder Angststörung zu entwickeln.

Wie ist die Prognose eines Schlaganfalls?

Die Prognose eines Apoplex hängt von zahlreichen Faktoren ab. Die Ursache des Schlaganfalls, ob es sich um eine Hirnblutung oder eine Ischämie handelt, die Schwere und die Lokalisation des Infarktes und die Vorerkrankungen des Patienten spielen eine entscheidende Rolle. Insbesondere im Frühstadium nach einem Schlaganfall kann es zu Komplikationen kommen, die auch Auswirkungen auf die Prognose haben.

Innerhalb der ersten vier Wochen nach dem Infarkt sterben 10-15 % der Patienten. Teilweise tragen die Patienten außerdem körperliche und geistige Behinderungen davon, und sind möglicherweise lebenslang pflegebedürftig. Durch die gezielte Therapie und Rehabilitationsmaßnahmen hat sich die Prognose in den letzten Jahren jedoch deutlich verbessert.

Achtung

Nach einem Schlaganfall besteht ein erhöhtes Risiko für ein Rezidiv, also ein erneutes Auftreten eines Schlaganfalls. Aus diesem Grund sollten Risikofaktoren unbedingt kontrolliert und wenn möglich behandelt werden.

Wie kann man einem Schlaganfall vorbeugen?

Um das Risiko eines Schlaganfalls zu verringern, sollten alle beeinflussbaren Risikofaktoren beseitigt werden.

Folgendes können Sie selbst tun:

  • Verzicht auf Zigaretten
  • Verzicht auf übermäßigen Alkoholgenuss
  • Regelmäßig Sport (mind. 30 Minuten dreimal pro Woche) und eine gesunde ausgewogene Ernährung, um Übergewicht und Diabetes mellitus zu vermeiden

Hinweis

Außerdem können Sie gemeinsam mit Ihrem Hausarzt die Risikofaktoren regelmäßig kontrollieren und mögliche Grunderkrankungen, die das Schlaganfallrisiko erhöhen, therapieren.

Dazu zählt die Einstellung des Blutdrucks, Blutzuckers und der Blutfette. Falls Vorhofflimmern bei bekannt ist, sollte dieses ebenfalls therapiert werden.

Alternativmedizinische Behandlungsmöglichkeiten und Haushaltsmittel bei einem Schlaganfall

Bei einem Schlaganfall handelt es sich um einen absoluten Notfall. Falls Symptome eines Schlaganfalls auftreten, sollte umgehend der Rettungsdienst informiert oder ein Arzt aufgesucht werden. Die Symptome sollten nicht ausschließlich mit alternativmedizinischen Therapien behandelt werden.

Empfehlungen zur Nachsorge bei einem Schlaganfall

Im Rahmen der Nachsorge des vorangegangenen Hirnschlags ist es das Ziel, einen weiteren Schlaganfall zu verhindern. Deshalb ist es zu diesem Zeitpunkt unbedingt notwendig, eine Optimierung der Risikofaktoren vorzunehmen. Aber nicht nur durch eine Veränderung des Lebensstiles kann dies erreicht werden, meist wird auch eine medikamentöse Behandlung nötig.

  • Thrombozytenaggregationshemmer: Um das Risiko für die erneute Bildung von Blutgerinnseln zu verringern, kann der Patient mit verschiedenen Medikamenten behandelt werden. Das bekannteste hierbei ist Aspirin (Acetylsalicylsäure), welches in einer niedrigen Dosis eingenommen werden muss. Clopidorgel ist ein weiteres Medikament, welches bei Aspirin Unverträglichkeit oder bei Hochrisikopatienten eingesetzt wird. Die Behandlung mit einem Thrombozytenaggregationshemmer beginnt sofort oder 24 h nach einer vorangegangenen Lysetherapie.
  • Orale Antikoagulantien: Falls der Patient unter Vorhofflimmern leidet, dies sogar die Ursache für den vorangegangenen Schlaganfall ist, sollte eine Therapie mit gerinnungshemmenden Medikamenten, sogenannten Blutverdünnern, eingeleitet werden. Bei Vorliegen von Vorhofflimmern kann es leicht zur Bildung von Blutgerinnseln kommen. Die Hemmstoffe der Blutgerinnung können diese Bildung verhindert und somit das Risiko eines Schlaganfalls senken.
  • Neben der Verhinderung der Bildung von Blutgerinnsel sollte der Patient auch mit einem Lipidsenker, einem sogenannten Statin, therapiert werden.

Die Akuttherapie, die zur Behandlung bei einem Schlaganfall zur Verfügung steht, kann nur in den ersten Stunden nach Symptombeginn durchgeführt werden. Nach dieser steht eine frühe Rehabilitation im Vordergrund, um den Patienten wieder möglichst schnell in das gesellschaftliche Leben zu integrieren.

Unterstützt wird der Patient dabei durch Krankengymnasten und Ergotherapeuten, die eine frühe Mobilisierung anstreben und mit jedem Patienten individuelle Ziele für dessen Genesung vereinbaren. Sprechstörungen und Probleme beim Schluckakt können durch einen Logopäden therapiert werden.

Hinweis

Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus sollte der Patient bestenfalls in einer Rehaklinik aufgenommen werden. Ein wichtiger Ansprechpartner für die Versorgung nach einem Schlaganfall ist der eigene Hausarzt.

Das persönliche Umfeld und die Angehörigen spielen ebenfalls eine wichtige Rolle in der Rehabilitation. Der Patient sollte unterstützt und motiviert werden auch außerhalb der Therapiestunden zu üben, um möglichst viele Fähigkeiten zu verbessern oder wiederzuerlangen.

Zusammenfassung

Die häufigste Ursache von Schlaganfällen ist Minderdurchblutung von Gehirngewebe, man nennt dies ischämischen Schlaganfall. Charakteristische Symptome eines Schlaganfalls sind plötzlich einsetzende Beschwerden, wie einseitige Lähmungen, Sprach- und Sehstörungen. 

Die Diagnostik und Therapie eines ischämischen Schlaganfalls sollte schnell durchgeführt werden, um möglichst viel Hirngewebe retten zu können, es gilt: „Time is brain“.

Alle unsere medizinischen Inhalte werden regelmäßig überprüft und aktualisiert

  • Aktuelle Version
  • 11. Aug. 2022

Geschrieben von
Stella Jansen

Medizinisch geprüft am
2. Okt. 2022

Häufig gestellte Patientenfragen, beantwortet

Es ist möglich einen Teil der Risikofaktoren eines Schlaganfalls durch gezielte Maßnahmen zu verringern. Dazu zählt vor allen Dingen eine Veränderung des Lebensstils. Sie sollten auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung und einen geringen Alkoholkonsum achten, sich körperlich betätigen und das Rauchen von Zigaretten vermeiden.

Am besten klären Sie mit Ihrem Hausarzt, ob weitere Risikofaktoren vorliegen, wie Bluthochdruck, Vorhofflimmern oder Diabetes Mellitus. Falls eine dieser Erkrankungen vorliegt, sollte diese medikamentös behandelt werden, um somit das Schlaganfallrisiko zu senken.

Ein Schlaganfall kann auch während des Schlafs auftreten, man nennt dies "Wake-up-Stroke". Der Zeitpunkt des Symptombeginns ist somit nicht bestimmbar, sodass als Beginn des Schlaganfalls der letzte Zeitpunkt, an dem keine Symptome vorhanden waren ("Last seen well"), als Beginn festgelegt wird. Der Symptombeginn ist für die Therapieentscheidung von entscheidender Bedeutung.

Einen kleinen Schlaganfall nennt man auch transitorische ischämische Attacke, kurz TIA. Infolge einer kurzfristigen Unterbrechung der Durchblutung, kommt es zu vorübergehenden neurologischen Ausfallerscheinungen, die sich jedoch nach einigen Minuten oder Stunden von selbst wieder zurückbilden. Wenn eine Bildgebung im Krankenhaus durchgeführt wird, erkennt man im Gehirn keinen sichtbaren Schaden.

Ein kleiner Schlafanfall oder auch TIA genannt kann ein Vorbote eines schweren Schlaganfalls sein. Es handelt sich um Warnzeichen, die auf jeden Fall ernst genommen werden und diagnostisch abgeklärt und therapiert werden müssen.

Bei zweidrittel der Patienten, die nach einer TIA einen Schlaganfall erleiden, folgt der dieser innerhalb von 3 bis 4 Tagen nach der TIA.

Acetylsalicylsäure ist zur Vorbeugung eines Schlaganfalls bei Männern nicht geeignet, bei Frauen mit entsprechenden Risikofaktoren kann das Risiko eines Schlaganfalls durch die Einnahme verringert sein. Die Risikoreduktion ist jedoch gering, weshalb der Nutzen und das Risiko der Aspirineinnahme gegeneinander abgewogen werden, muss. Eine langfristige Einnahme von Aspirin kann zu gastrointestinalen Nebenwirkungen führen, wie Übelkeit, aber auch Blutungen und Geschwüre können die Folge sein.

Patienten, die unter Vorhofflimmern leiden und weitere Risikofaktoren aufweisen, sollten mittels Blutverdünner behandelt werden. Unbehandeltes Vorhofflimmern erhöht das Risiko einen Schlaganfall zu erleiden, weshalb dies eine Indikation ist eine medikamentöse Therapie durchzuführen. Therapiert wird das Vorhofflimmern mit oralen Antikoagulantien, sogenannten Blutverdünnern.

Schlaganfall Karteikarte

Erkrankung zusammengefasst

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Schlaganfall

Apoplex, Hirnschlag

Epidemiologie

  • rund 270.000 Fälle in DE pro Jahr

Risikofaktoren

  • Alter
  • Übergewicht
  • Rauchen
  • erhöhte Blutfett-Werte
  • Hypertonie
  • Diabetes mellitus
  • Bewegungsmangel
  • Schwangerschaft
  • östrogenhaltige Kontrazeptiva

Ursachen

  • Hirnblutung
  • Blutgerinnsel
  • Gefäßverschluss

Symptome

  • hängender Mundwinkel
  • Lähmungen
  • Sehstörung
  • Sprachstörungen
  • Schwindel
  • Kopfschmerzen
  • Verwirrtheitszustände

Komplikationen

  • Hirnödem
  • erhöhter Hirndruck

Diagnose

  • Körperliche Untersuchung
    • FAST- Test
    • F (face)- Pat. bitten zu lächeln ggf. Halbseitenlähmung
    • A (arms)- Pat. soll Arme nach vorne strecken ggf. Lähmungserscheinungen
    • S (speech)- Pat. soll einfachen Satz nach sprechen ggf. Verwaschene Sprache
    • T (time)- Sofort Notarzt alarmieren!
    • In der Klinik: Neurologische Untersuchung
  • Computertomografie
    • Differenzierung Gefäßverschluss oder Hirnblutung
  • MRT
    • Differenzierung Gefäßverschluss oder Hirnblutung
  • Angiografie
    • Liegen Gefäß-Missbildungen oder Gefäß-Lecks vor?
  • Echokardiografie
    • Abklärung Herz
  • Laboruntersuchung
    • Blutuntersuchung: Blutbild, Gerinnung, Blutzucker, Elektrolyte, Nierenwerte

Therapie

  • Medikamente
  • Operation

Präventionsmaßnahmen

  • Nikotinverzicht
  • Gewichtsreduktion
  • Behandlung von Grunderkrankungen (z.B. Diabetes Hypertonie)
  • Bewegung
  • Alkoholverzicht

Prognose

  • Abhängig vom Außmaß und Lokalisation des Infarkts

Begriffe

Dysphagie

Dysphagie ist eine Schluckstörung, bei der es mehr Zeit kostet, Nahrung oder Flüssigkeit aufzunehmen. Eine anhaltende Schluckstörung ist immer als Warnzeichen zu sehen und sollte drigend medizinisch abgeklärt werden.
Bluthochdruck, auch als "arterielle Hypertonie" bezeichnet, ist die häufigste internistische Erkrankung der Welt, betrifft ca. die Hälfte aller über 50-Jährigen und hat Rauchen, Diabetes, Stress, Adipositas und ein erhöhtes Alter als Risikofaktoren.
Eine Gefäßentzündung ist eine immunreaktive Entzündung von Gefäßen jeglicher Lokalisation und Größe ist eine eher seltene Erkrankung des rheumatologischen Formenkreises. Daher sind die Symptome sehr vielfältig.
Herzrhythmusstörungen liegen dann vor, wenn das Herz verhältnismäßig zu langsam, zu schnell oder unregelmäßig (Arrhythmie) schlägt.
Unter dem Begriff Diabetes mellitus versteht man eine Erkrankung, die durch eine Störung des Zuckerstoffwechsels hervorgerufen wird. Betroffene Personen weisen einen mitunter deutlich erhöhten Blutzuckerspiegel auf, der langfristig die Entstehung einer Reihe von Folgeerkrankungen triggern kann.
Die Depression beschreibt eine meist phasenweise verlaufende, psychische Störung, die durch gedrückte Stimmung, Interessensverlust, und Verminderung von Antrieb und Aktivität definiert ist.
Laut Zahlen des statistischen Bundesamtes leiden ca. 25% Bevölkerung einmal im Leben an einer Angststörung. Doch Angst muss nicht unbedingt krankhaft sein.
Bei einer Hirnblutung kommt es aufgrund eines geplatzten Gefäßes zu einer Blutung im Bereich des Schädels. Symptome können in Form von starken Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit und Erbrechen, Bewusstseinsveränderungen oder neurologischen Ausfällen auftreten.
Atherosklerose bezeichnet die Verhärtung von Gefäßen, aufgrund fetthaltiger Substanzen, in der Regel Cholesterin, wobei Arteriosklerose speziell die Verhärtung von Arterien meint.
Die Demenz ist eine häufige Erkrankung des Alters, die vor allem bei über 65-Jährigen auftritt. Sie ist definiert durch den Abbau von höheren Hirn-Funktionen in Kombination mit dem Verlust von Alltagskompetenzen.

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